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19. 03. 2024
Geschichte Thüringens PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Klaus Fischer   
11. 03. 2008
Beitragsinhalt
Geschichtlicher Abriss
Chronologische Gliederung
350.000 v.Chr.-Zeitenwende
Zeitenwende-4.Jh. n. Chr.
4.-6.Jh.
6.-9.Jh.
919-1024
1024-1125
1130-1247
1247-1485
1486-1547
1548-1775
1775-1871
1871-1918
1918-1933
1933-1945
1945-1949
1949-1990
1990-
Quellen

Geschichtlicher Abriss

Der Dürnge bluome schînet dur den snê: sumer und winter blüet sîn lop als in den êrsten jâren.”
(Die Blume des Thüringers leuchtet durch den Schnee hindurch; Sommer und Winter blüht sein Ruhm, wie in den ersten Jahren.Walther von der Vogelweide, um1170 - um1230)

Teuriochamai, Teurii (bei Ptolemäus) oder auch Turonen wurden um 50 v.Chr. Bewohner im heutigen Gebiet des Thüringer Waldes genannt.
Toringi, Turingi und ihre Bewohner die Duringer (vermutlich aus dem germanischen abgeleitet: turingoz, turon=kühn) wurden erstmalig im Jahre 380 n. Chr. in einem Bericht über gute Pferde, beim römischen Geschichtsschreiber Flavius Vegetius Renatus erwähnt.

Erste Zeugnisse von menschlichen Besiedlungen lassen sich für das thüringer Gebiet bereits in der Altsteinzeit (350.000 Jahre vor der Zeitenwende) nachweisen.
Während der Eiszeit (ab 700 v.Chr.) siedelten im thüringisch-mitteldeutschen Gebiet neben den sogenannten Alteinheimischen auch zugewanderte indogermanische Stämme, die mit den Kelten und Germanen verschmolzen.

In der römischen Kaiserzeit besiedelte der elbgermanische Stamm der Hermunduren mit den hier bereits ansässigen „Alteinheimischen” das Thüringer Becken, überschichteten und vermischten sich auch mit Angel und Warnen zu einer neuen ethnischen Einheit – dem Stamm der Thüringer.
Ob nun Turonen, Toringi, Turingi, Duringer oder Thüringer, ob bei Ptolemäus, bei Flavius Vegetius Renatus im Jahr 380 oder 70 Jahre später bei Sidonius Appollinaris als Verbündete der Hunnen auf den Katalanischen Feldern genannt, waren die Thüringer, als Volk der Mitte für über 150 Jahre (380–531 n.Chr.) eines der mächtigsten germanischen Königreiche außerhalb Roms.
Mit Attilas Tod 453 bestanden in Mitteleuropa um 500 drei große Machtblöcke und germanische Reiche - Franken, Ostgoten und Thüringer.
Als 526 der König der Westgoten und Verbündete der Thüringer, Theoderich der Große, verstarb, vermehrten sich die Angriffe der Franken auf Thüringen. Erst im Oktober 531 gelang es den Franken mit Hilfe der Sachsen sich das Thüringer Königreich, unter König Herminafrid, zu unterwerfen.

Nach den Franken folgten Sachsen, Ludowinger, Wettiner und wiederum die Sachsen als Herrscher.
Die verschiedenen Thüringer Grafschaften, Fürstentümer und freien Reichsstädte spielten immer wieder eine Rolle in den mitteleuropäischen Machtkämpfen der Herrscher.

Nach Reformation und Luthers Bibelübersetzung auf der Wartburg (1521/22), den Glaubenskriegen und Absolutismus folgte nach Napoleon mit der modernen bürgerlichen Gesellschaft, die Herrschaft Preußens und 1871 der Beitritt der Thüringer Staaten zum Deutschen Kaiserreich.

Nach Ende des 1.Weltkrieges und der Abdankung Kaiser Wilhelms II. formierte sich für kurze Zeit ein neues Thüringen.
In der Weimarer Republik (1918-1923) gab es eine neue Thüringer Landesverfassung (März 1921).
Mit der Machtübernahme der Nazis 1933 verlor Thüringen seine Eigenständigkeit und wurde, wie seine Bewohner, Teil der Eroberungs-, Mord- und Vernichtungsmaschinerie des deutschen Faschismus.

Die Befreiung durch die Antihitlerkoalition 1945 eröffnete Thüringen neue Chancen für ein friedliches Leben. Erst US-Truppen, dann später die Besetzung durch die Sowjetarmee sicherten 1945/46 die Bildung der Provinz Thüringen/Land Thüringen und einer Landesverwaltung/Regierung.
Aus ehemaligen Verbündeten wurden Gegner und die Großmachtinteressen der USA und UdSSR führten zur Teilung Deutschlands.

Mit der Gründung der DDR 1949 wird Erfurt Regierungssitz für Thüringen. 1952 wird Thüringen in 3 Bezirke (Erfurt, Gera, Suhl) aufgegliedert, die bis zum Anschluss an die Bundesrepublik Deutschland 1990 bestehen. Am 3. Oktober 1990 erfolgt mit dem Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes der BRD die Eingliederung des neugebildeten Landes Thüringen, mit Erfurt als Landeshauptstadt, in den erweiterten Staat.
Der vorläufig letzte Akt in der jüngsten Geschichte des Landes ist der Beschluss der „Verfassung des Freistaates Thüringen” im Oktober 1993 auf der Wartburg bei Eisenach.



Letzte Aktualisierung ( 16. 10. 2014 )
 
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