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19. 03. 2024
Reichart, Christian - Gärtner PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Rädler/Schoder   
13. 06. 2006
Begründer des wissenschaftlichen Gartenbaus

* 4. Juli 1685 in Erfurt
† 30. Juli 1775 ebenda

Porträt Christian Reichart 1775
Jacob Samuel Beck: Porträt Christian Reichart. Öl 1775Foto: Dirk Urban / Angermuseum Erfurt

Er war der Begründer des wissenschaftlichen Gartenbaus nicht nur in Erfurt sondern in ganz Deutschland.
Der Wegbereiter des Erfurter Gartenbaus, wirkte in einer Zeit in der sich die Statthalter der Mainzer Erzbischöfe um die Wiederbelebung der Wirtschaft und des Handels, die Förderung des Gewerbes und der Industrie bemühten.
Sein Vater war ein angesehener Ackerbürger Erfurts. 1689 verstarb er. Die Mutter heiratete den Landwirt Engelhardt, der umfangreiche Ländereien im Dreienbrunnengebiet besaß.

Reichart erhielt eine vielseitige, umfangreiche und fundierte Bildung. Er lernte Kaufmann und studierte an der Erfurter Universität Jura, Naturwissenschaften und Logik. Später setzte er sein Studium in Jena fort.
Er lernte das Klavier- und Orgelspielen, spielte 16 Jahre lang unentgeltlich die Orgel in seiner Gemeinde. Lernte die Kunst des Orgelbaues. Mit großem Engagement setzte er sich für das Wohl seiner Vaterstadt ein. Unter anderem als Beamter, Oberbauherr, Ratsmeister und Assessor. Über 30 Jahre schrieb er die Chronik der Stadt.

Porträt Christian Reichart
Quelle: Festschrift 300. Geburtstag, 1985

Seine größten Verdienste erwarb er sich jedoch auf dem Gebiet des Gartenbaus. Obwohl er nicht auf eigenen Wunsch Gärtner wurde, machten die Umstände den Gartenbau zu seiner Profession. Bleibendes Verdienst ist sein Bemühen, den Feld- und Gartenbau wissenschaftlich zu erfassen und Anregung für andere zu geben.

 

Reichart entwickelte die Zucht von Gemüse- und Blumensamen, die man bisher aus Zypern, England und Holland bezog. Heimisch wurden Blumenkohl, Sellerie, Kopfsalat, Möhren, Kohlarten, Gurken, Porree, Artischocken, Levkojen, Anemonen,Malven, Tagetes, Rittersporn. Den Gartenbau wissenschaftlich zu betreiben, Erfahrungen zusammeln, Gesetzmäßigkeiten zu erkennen und sie im Interesse einer Produktionssteigerung auszunutzen und der Natur größere Leistungen abzuringen, das sah Reichart als seine Lebensaufgabe an.
Die Ländereien und Gärten Christian Reicharts lagen im Krämpferfeld, im Schmidtstedter Feld, im Löberfeld und vorwiegend im Dreibrunnengelände.

Am 30.Juli 1775 starb er fast erblindet im Alter von 90 Jahren.
 

Denkmal Christian Reichart
Denkmal Christian Reichart von 1867 in den Anlagen an der Pförtchenbrücke (seit 1899), ursprünglich am früheren Kaiserplatz (heute Karl-Marx-Platz)
 
 Denkmal Christian Reichart
Denkmal Christian Reichart von 1985
(300. Geburtstag) auf dem Gelände der
Fachhochschule Erfurt, Fachrichtung
Gartenbau, Leipziger Straße 77

 

Weiterführende Beiträge unter Thüringer Naturbrief:

 

Quellen:

Dr.Eberhard Czekalla, Erfurt

http://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Reichart 


Mehr Infos unter:

FH Erfurt / Fachrichtung Gartenbau / Portrait / Studienfach / Geschichtliches:
http://www.fh-erfurt.de/lgf/ga/portrait/studienfach/geschichtliches/ 

http://www.th.schule.de/ef/gs19

http://www.erfurt-web.de/reichartchristian (derzeit nicht verfügbar)

Erfurt.de / entdecken / Geschichte / Persönlichkeiten der Vergangenheit:
http://www.erfurt.de/ef/de/entdecken/geschichte/pers/03964.shtml


Fotos: Klaus Fischer

Letzte Aktualisierung ( 17. 01. 2017 )
 
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