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19. 03. 2024
Geschichte Thüringens PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Klaus Fischer   
11. 03. 2008
Beitragsinhalt
Geschichtlicher Abriss
Chronologische Gliederung
350.000 v.Chr.-Zeitenwende
Zeitenwende-4.Jh. n. Chr.
4.-6.Jh.
6.-9.Jh.
919-1024
1024-1125
1130-1247
1247-1485
1486-1547
1548-1775
1775-1871
1871-1918
1918-1933
1933-1945
1945-1949
1949-1990
1990-
Quellen
1548 – 1775
Die Thüringischen Staaten im Zeitalter der Glaubenskriege und des Absolutismus

1548/1555

Gegenreformation und Rekatholisierung des Eichsfeldes.

1554

Das Altenburger Gebiet, seit 1547 albertinisch, wird den Ernestinern zurückgegeben.

1555

Johann Friedrich II. erwirbt die gefürstete Grafschaft Henneberg-Römhild.

1555

Eine Verordnung begrenzt die Zahl der Rohrschmiedemeister in Suhl auf zehn. Sie wird umgangen, indem ein Teil der Meister die Produktion einstellt, diese auf Gesellen verlagert und sich ausschließlich auf den Waffenhandel verlegt. Ein Teil der Waffenschmiede läßt sich in anderen Orten nieder (Zella-Mehlis, Schmalkalden).

1558

Gründung der Universität Jena (als Hohe Schule bereits 1548 gegründet).

1560

Schaffung eines Reuß`schen Gesamtbesitzes, der allerdings nachfolgend in so viele Linien zerfällt, dass die Reuß'schen Lande zum Inbegriff des deutschen Kleinstaatentums werden.

1566

Die Brüder Johann Friedrich II. und Johann Wilhelm teilen die ernestinischen Lande. Johann Friedrich II. erhält das Hauptgebiet mit Weimar, sein Bruder erhält Coburg.

1566

Für den Kupfer- und Silberbergbau bei Ilmenau und Goldlauter wird eine spezielle „Hennebergische Bergordnung” erlassen.

1567

Die „Grumbachschen Händel“ enden für Johann Friedrich II., der die Kurwürde für die Ernestiner zurückerobern wollte, mit einer Katastrophe. Seine Länder erhält Bruder Johann Wilhelm, der seine Residenz in Weimar einrichtet.

1571/1599

Teilungen der Schwarzburger Grafschaft.

1572

Beginn der ernestinischen Landesteilungen (1572, 1603, 1640, 1672, 1680). Erfurter Teilung, nachdem 1570 die Söhne Johann Friedrich II. hr Erbe zurückerhalten hatten.

1577

Graf Georg Ernst von Henneberg-Schleusingen stiftet das Gymnasium zu Schleusingen.

1583

Die ernestinischen und albertinischen Wettiner erwerben die gefürstete Grafschaft Henneberg-Schleusingen und richten eine gemeinsame Verwaltung ein.

1584

In Erfurt wird das Patrizierhaus „Zum breiten Herd „ (am Fischmarkt) errichtet.

1585

Baubeginn an der „Wilhelmsburg” in Schmalkalden, einer Sommerresidenz für Landgraf Wilhelm IV. von Hessen-Kassel im Stil der Renaissance.

1585

In Köstritz wird der Komponist Heinrich Schütz geboren.

1593

Für Apolda wird erstmals das Strickhandwerk erwähnt.

1593

Konzessionierung der Glashütte Fehrenbach (Sachsen-Coburg), nachdem hier bereits in dem 1560er Jahren eine Glashütte bestanden hat.

1595

Mit landerherrlicher Erlaubnis kann sich in Gera - gegen den Widerstand der Tuchmacherzünfte und der Geistlichkeit - der niederländische Calvinist Nicolaus de Smit niederlassen. Er führt eine überlegene Produktions- und Färbetechnik ein, was zu einem raschen Aufschwung der bereits im 15.Jahrhundert betriebenen Geraer Weberei führt.

1597

Herzog Johann Casimir von Sachsen-Coburg erteilt den Glasmachern Hans Greiner und Christoph Müller die Konzession zum Betreiben einer Glashütte am Lauschabach (Entstehung des Ortes Lauscha). Zahlreiche Lauschaer Glasmacher wurden zu Gründern neuer Glashütten innerhalb und außerhalb von Thüringen.

1605

Herzog Johann Casimir stiftet in Coburg ein Gymnasium (Casimirianum).

1616

Die Grafen von Schwarzburg-Sondershausen kauften die Herrschaft Ebeleben.

1619

In Sachsen-Weimar wird von Johannes Kromayer eine Schulordnung erlassen. Sie sieht ein Elementarschulwesen vom 6. bis 12. Lebensjahr und und Unterrichtspflicht vor. Die Umsetzung scheitert in den beginnenden Wirren des Dreßigjährigen Krieges.

1622

Herzog Christian von Braunschweig fällt plündernd ins Eichsfeld ein. Die schutzlose katholische Enklave wird insbesondere nach 1631 bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges Schauplatz heftigster Auseinandersetzungen.

1631

König Gustav Adolf von Schweden ernennt Herzog Wilhelm von Weimar zum schwedischen Stadthalter in Thüringen und beauftragt ihn, Truppen aufzustellen und zu versorgen. Wilhelm bezieht in Erfurt sein Hauptquartier und richtet hier eine Kriegskanzlei ein.

1631

König Gustav von Schweden hält nach seinem Sieg bei Breitenfeld triumphalen Einzug in Erfurt. Die evangelische Bevölkerungsmehrheit begrüßt ihn als Befreier, die Katholiken bleiben aber vor Racheakten verschont. Der König überträgt der Stadt alle Mainzer Rechte. Sie wird bis 1650, trotz zeitweiliger Räumung, zu einem Hauptstützpunkt schwedischer Politik im deutschen Raum.

1632

Wallenstein belagert vergeblich die Veste Coburg, die von schwedischen Truppen verteidigt wird. Wallenstein zieht von Franken nach Leipzig. Insbesondere das Herzogtum Altenburg erleidet dabei schwere Verwüstungen.

1634

Große Teile der auf deutschen Territorium operierenden schwedischen Truppen beziehen in Thüringen Winterquartier.Gleichzeitig liegen in verschiedenen Gebieten Thüringens zusätzlich noch kursächsische Truppen.
Kaiserliche Truppen fallen in Südthüringen ein und vertreiben die schwachen Verbände Herzog Wilhelms von Weimar. Insbesondere die marodierenden kroatischen Truppen unter Isolani verbreiten Schrecken unter der Bevölkerung. Am 16. Oktober nehmen sie Suhl ein und zerstören die Stadt, zu diesem Zeitpunkt ein Zentrum der europäischen Waffenproduktion, vollständig. Die kaiserliche Hauptarmee unter Piccolomini schlägt ihr Hauptquartier in Schmalkalden auf.

1635

Am 30. Mai schließt das protestantische Kursachsen Frieden mit dem Kaiser in Prag. Ihm schließen sich alle thüringer Reichsstände an. Der Beitritt Herzog Wilhelms von Weimar und seiner Brüder, außer Bernhard (5.Juli), zum Prager Frieden beendet das Weimarer Bündnis mit Schweden und Wilhelms Statthaltertätigkeit. Gleichzeitig bedeutet der Prager Frieden für ihn den entgültigen Verlust des Eichsfeldes, das an Mainz zurückfällt.

1635

Am 3. Dezember verstirbt Heinrich Posthums von Reuß-Gera. Unter seiner Regierung erlebt das kleine Territorium eine beachtliche Blüte. Es entsteht eine durchgebildete Behördenorganisation, eine entwickelte Rechtspflege und gut funktionierendes Kirchen- und Schulwesen.

1640

Die Söhne Herzog Johannes von Sachsen-Weimar teilen ihren Besitz.
Wilhelm erhält das Weimarer Gebiet, Albrecht das Eisenacher und Ernst I. das Gothaer Gebiet. Wilhelm stiftet den Weimarer, Ernst den Gothaer Zweig der Ernestiner.

1641-1675

Herrschaft von Herzog Ernst I. dem Frommen in Gotha; Aufbau einer modernen Landes- und Kirchenverwaltung. Er gibt den Befehl, auf dem Gelände der geschleiften Festung Grimmenstein ein Residenzschloss zu errichten. Der 1654 fertiggestellte Bau erhält den programmatischen Namen „Friedensstein”.

1650

Die schwedischen Garnisionstruppen verlassen Erfurt. Die Stadt liegt am Boden, die stark reduzierte Bevölkerung leitet schwere Not. Der Rat versucht noch immer den Status einer Reichsstadt zu erreichen. Die Gegensätze zwischen dem patrizischen Rat und den Handwerkerzünften spitzen sich zu.
Nach dem Abzug der Schweden aus Erfurt finden in vielen Teilen Thüringens Friedensfeiern statt.
Die Region gehört nach jahrzehntelangen Truppendurchzügen und Belagerungen zu den am stärksten in Mitleidenschaft gezogenen Gebieten Deutschlands.

1656

Gründung von Sekundogenituren (Seitenlinien): Sachsen-Weißenfels (bis 1746), Sachsen-Zeitz (bis 1718) und Merseburg (bis 1738); nach deren Erlöschung werden sie wieder dem Kurstaat eingegliedert.

1664

Erfurt kapituliert nach knapp einmonatiger Belagerung durch eine mainzische Exekutionsarmee und wird wird Mainz'sche Landesstadt.

1680

Eine Konferenz gothaischer, weimarischer und Zeitzer Vertreter beschließt die gemeinsame Wiederaufnahme des im Dreißigjährigen Krieg eingegangenen Ilmenauer Silber- und Kupferbergbaus.

1682

Baubeginn am Schloß Elisabethenburg in Meiningen (1692 fertiggestellt)

1685

Am 21.März wird Johann Sebastian Bach in Eisenach geboren.

1689

In Sachsen-Weimar werden die ersten Strumpfmanufakturen errichtet.

1690

Der 1663 in Gotha geborene August Hermann Francke, einer der Hauptvertreter des deutschen Pietismus, erhält in Erfurt eine erste Predigerstelle. Aufgrund seiner pietistischen Ansichten wird er im Herbst 1691 seines Amtes etsetzt und ausgewiesen. Er folgt 1692 einem Ruf nach Halle.

1690

Sachsen-Jena fällt an Sachsen-Eisenach.

1691

Valentin Degenhardt, ein ehemaliger Dragoner, der in Flandern das Weberhandwerk erlernt hat, läßt sich im eichsfeldischen Großbartloff nieder und begründet die Zeugweberrei im Obereichsfeld.

1697

Schwarzburg-Arnstadt und Schwarzburg-Rudolstadt werden Fürstentümer.

1700

In Zeulenroda wird neben der Zeugweberrei die Strumpfweberei als Erwerbszweig eingeführt. Sie entwickelt sich hier auf Manufakturbasis zu beachtlichen Ausmaßen.

1710

Sachsen-Römhild erlischt und wird zum Objekt des „Coburg-Eisenberg -Römhilder Erbstreites“ der gothaischen Ernestiner (beendet 1735).
Mühlhausen steht unter dem Schutz von Hannover.

1712

Herzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar erhebt die Weimarer Stadtschule zum Gymnasium.

1716

Bei dem bei Arnstadt gelegenen Lustschloß Dorotheenthal entsteht eine Fayencenmanufaktur.

1720

Das Palais des Mainzer Statthalters in Erfurt wird fertiggestell. Erfurt findet kulturell und wirtschaftlich zu neuer Blüte.

1729

Das Jagtschloß Ettersburg bei Weimar wird durch Johann Adolf Richter und Gottfried Heinrich Krohne zu einem repräsentativen Barockschloß umgebaut (1739 fertiggestellt).

1732

Schloß Belvedere bei Weimar wird im wesentlichen fertiggestellt.

1733

Die Kaufleute Benjamin Eichel und Justin Streiber erhalten in Eisenach Konzessionen zur Betreibung von Färbereien. Beide Unternehmen spielen bei der Entwicklung des Eisenacher Textilgewerbes ein herausragende Rolle.

1735

Der coburgische Erbstreit wird durch eine vom Kaiser eingesetzte Kommission entgüldig zugunsten Saalfelds und damit gegen Meiningen entschieden. Meiningen muß Coburg räumen und erhält aus der Coburger Erbmasse lediglich das Amt Sonneberg zugesprochen.

1736

Graf Gustav Adolf von Gottern erwirbt die Wasserburg Molsdorf und läßt sie zu einem Lustschloß umbauen. Der Diplomat, einer der Hauptrepräsentanten des geistigen Lebens am Gothaer Hof, erlaubt bei Molsdorf die Ansiedlung Mährischer (Bömischer) Brüder, die sich mit der Wollzeugfabrikation beschäftigen.

1739

Wassereinbrüche legen den Ilmenauer Bergbau auf Jahrzehnte lahm.
Damit scheitert auch der staatliche Versuch der Errichtung von Eisenwerken in der Region.

1741

Sachsen-Eisenach fällt an Sachsen-Weimar, das damit alle Gebiete der weimarischen Ernestiner vereinigt.

1751

Der Mainzer Erzbischhof übersendet der „Kurfürstlich Mainzischen Akademie nützlicher Wissenschaften” zu Erfurt den Stiftungsbrief. Die Akademie verfolgt nach englischen Vorbildern das Ziel, das städtische Gewerbe und den Handel mit wissenschaftlichen Forschungen zu fördern. Einer ihrer Mitbegründer ist der Pionier des Erfurter Gartenbaus, Christian Reichart (1685-1775). Er stellt den Gartenbau auf wissenschaftliche Grundlage, wobei er die Waidfelder vor allem zur Gewinnung von Blumensamen nutzt. Damit begründet er Erfurts Ruhm als Gartenstadt, während der Waidanbau im 18.Jahrhundert, durch die Einfuhr von Indigo, völlig zu Erliegen kommmt. Neben dem Handel und dem Gartenbau blühen in Erfurt andere Wirtschaftszweige, so die Fayencenherstellung und das Müllereiwesen.

1757

König Friedrich II.von Preußen hält in Erfurt Einzug. Die Stadt und ihr Umland haben als Besitz des Mainzer Erzbischofs, eines der erbitternsten Gegner des Preußenkönigs, im Siebenjährigen Krieg besonders zu leiden. Sie wird im Kriegsverlauf achtmal gebranntschatzt und muß drei Millionen Taler an Preußen zahlen.

1760

Georg Heinrich Macheleit aus Sitzendorf, dem unabhängig von Bötcher die Nacherfindung des Porzellans gelingt, erhält von Fürst Johann Friedrich von Schwarzburg-Rudolstadt die Konzession zur Porzellanherstellung.
Eine Manufaktur nimmt 1762 in Volkstedt (heute zu Rudolstadt) die Produktion auf.
1761 gelingt dem Glasmache Gotthelf Greiner aus Limbach gleichfalls die Herstellung einer Porzellanmasse und -glasur. Er erhält zusammen mit dem Katzhütter Hammerwerksbesitzer Hamman eine Konzession für Wallendorf (Sachsen-Coburg).
1771/72 scheidet Greiner aus und kann in Limbach (heute Steinheid) eine Porzelanmaufaktur gründen. Bereits 1760 entsteht eine solche in Veilsdorf, eine Gründung des Hildburghauser Herzoghauses. Sie geht 1797 in den Besitz der Söhne Greiners über. Die Unternehmen bilden die Basis für die bedeutende thüringische Porzellanindustrie.

1763

Die sei 1752 bestehende Herrnhuter Brüdergemeinde in Neudietendorf wird als eigenständige lutherische Gemeinde innerhalb der Landeskirche anerkannt.

1766

Die Wiederentdeckung einer Mineralquelle bei Ronneburg führt zu einem raschen Aufschwung der Stadt als exklusives Heilbad von internationalen Rang.

1775

Der Nordhäuser Rat verbietet den Branntweinbrennern bei Verlust des Bürgerrechts, sich außerhalb der Stadt zu verdingen. Damit soll das Fabrikationsgeheimnis gewahrt bleiben. Das Brennen von Kornbranntwein auf der Grundlage des Getreidereservoirs der Goldenen Aue (Anfang des 16.Jh. bereits erwähnt) hatte sich neben dem Brauwesen seit dem Dreißigjährigen Krieg zum Haupterwebszweig der Stadt (am Ende des 18.Jh. Rund 8000 Einwohner) entwickelt.



Letzte Aktualisierung ( 16. 10. 2014 )
 
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