Wappen der Thüringer Landkreise, Städte und Gemeinden |
Geschrieben von Matthias Stier | |
04. 12. 2006 | |
Auszug aus:
Landkreise Städte und Gemeinden Das Wappen des Freistaates ThüringenDas älteste bekannte Wappen ist in der Zeit der Ludowinger, Landgrafen von Thüringen, nachweisbar. Das nach seinem Ahnherrn Ludwig dem Bärtigen benannte thüringische Adelsgeschlecht stellte seit 1130 die Landgrafen von Thüringen und ist 1247 mit Heinrich Raspe ausgestorben. Eine aus dieser Zeit bekannte Darstellung ist das zweite von Ludwig III. gebrauchte, seit 1182 geführte Siegel. Dieses zeigt ihn mit einem Schild, den zweifelsfrei folgendes Wappen ziert: Gespaltener Schild; vorn dreimal von Rot und Silber gespalten, hinten in Blau ein aufrecht stehender goldener Löwe. Die These besagt, daß er mit dem dreifach gespaltenen Feld, je zwei rote und zwei weiße Pfähle zeigend, seine Beziehungen zum Erzbistum Mainz und mit dem roten Löwen seine Verwandtschaft mit dem staufischen Kaiserhaus, dem seine Mutter entstammte, verdeutlichen wollte. Ludwigs Nachfolger, sein von 1190 bis 1217 regierender Bruder Hermann I., führte dann bereits das thüringische Löwenwappen, wie es über Jahrhunderte gelten sollte: In Blau ein aufrecht stehender, neunfach von Silber und Rot geteilter, golden gekrönter und golden bewehrter Löwe.
Als 1247 das ludowingische Landgrafenhaus mit Heinrich Raspe ausstarb, übernahmen sowohl die Wettiner, die ihnen in Thüringen nachfolgten, als auch die Brabanter, die die hessischen Besitzungen der Ludowinger erhielten, das Wappen mit dem rot-weißen Löwen auf lasurblauem Grund. Während er aber in Hessen zum eigentlichen Landeswappen wurde, weshalb manche Heraldiker den Löwen heute unkorrekterweise als "Hessenlöwen" bezeichnen, stand bei den Wettinern der thüringische Löwe meist neben dem meißnischen (schwarz auf goldenem Grund).
Später, nach der Erwerbung des Kurfürstentums Sachsen durch die Wettiner im Jahre 1423, wurden das sächsische Rautenkranzwappen und die Kurschwerter zum Haupt- und Hauswappen der Wettiner, während der thüringische Löwe im aus den Wappen der verschiedenen wettinischen Lande gebildeten Gesamtwappen einen untergeordneten Platz einnahm. Er war aber bis 1918 unverzichtbarer Bestandteil jedes Wappens der ernestinischen und albertinischen Wettiner. Preußen, das 1815 die bis dahin albertinischen Teile Thüringens seinem Staat einverleibte, führte seitdem ebenfalls im großen Wappen das alte thüringische Löwenwappen als besonderes Feld. Erst am 1. Mai 1920 konstituierte sich nach zähem Ringen aus den bisherigen Staaten Sachsen - Weimar- Eisenach, Sachsen -Gotha, Sachsen - Meiningen, Sachsen -Altenburg, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen und Reuß der Freistaat Thüringen. Als Hoheitszeichen wurde ein völlig neues Wappen geschaffen, das sieben silberne Sterne auf rotem Grund zeigte als Symbol für die 7 Staaten, aus denen der Freistaat hervorgegangen war. Nach der im Januar 1921 eingebrachten Gesetzesvorlage sollte "der zur Hälfte aufsteigende Altthüringer weiß und rot gestreifte Löwe" zwar einen "Wappenkopf" bilden, doch entfiel er nach der Diskussion des Wappens im Thüringer Landtag gänzlich. Am 7. April 1921 beschloß der Landtag von Thüringen das "Gesetz über Wappen und Landesfarben Thüringens". Es bestimmte in § 1: "Das Wappen Thüringens bilden 7 silberne Sterne auf rotem Grund." und in § 2: "Die Landesfarben sind weiß-rot." Die Landesfarben waren damit zwar die historisch richtigen, doch war dies ein reiner Zufall. Im August 1933 führten die Nazis ein sogenanntes großes Wappen ein, das einen viergeteilten Schild mit einem fünften Feld als Herzschild hatte. Die einzelnen Felder zeigten den sächsischen Rautenkranz (für die ernestinischen Herzogtümer), den Reichsadler mit dem Fürstenhut (ihn führten die Schwarzburger, seit Günter von Schwarzburg 1349 kurzzeitig als Gegenkönig von Karl IV. fungierte), den goldenen reußischen Löwen und die Henneberger "Henne auf dem Dreiberg". Den Herzschild bildete das alte thüringische Löwenwappen - jedoch mit einem goldenen Hakenkreuz entsetzlich verunstaltet! Nach dem Zusammenbruch des faschistischen Terrorregimes wurde endlich die völlige administrative Einheit Thüringens, für die schon die revolutionären Demokraten von 1848 gekämpft hatten, hergestellt. Das zur sowjetischen Besatzungszone gehörende Land Thüringen umfaßte das Gebiet des früheren Freistaates (außer der Exklave Ostheim), den preußischen Regierungsbezirk Erfurt und den preußischen Kreis Schmalkalden. Damit gehörte endlich auch die "heimliche Hauptstadt" Erfurt zu Thüringen. Das "Gesetz über das Wappen und die Landesfarben des Landes Thüringen" vom 13. August 1945 legte fest: "I. Das Wappen des Landes Thüringen bildet ein aufrecht stehender Löwe auf rotem Grund, umgeben von 8 silbernen Sternen. Als Symbol für die Vereinigung der preußischen Gebietsteile mit dem Lande Thüringen wird zu den 7 Sternen des früheren Wappens ein weiterer 8. Stern eingefügt. III. Die Landesfarben sind Weiß-Rot." Dieses Wappen wurde unter den Thüringern recht populär. Es galt, bis im Zuge der Verwaltungsreform das Land Thüringen am 25. Juli 1952 durch die Bezirke Erfurt, Gera und Suhl ersetzt wurde. Als sich 1990 die Neubildung der Länder in der noch bestehenden DDR abzeichnete, konnte bei der Frage, welches Symbol Thüringen zu geben war, die Aufgabe nur darin bestehen, die historische Quelle über die Entstehung des ersten Thüringer Wappens wiederzufinden. Dieses Symbol aber ist der gestreifte Löwe der Thüringer Landgrafen. So steht das Thüringer Wappen von 1991 zum einen in der Tradition einer mehr als siebenhundert jährigen Geschichte dieses Landes, wobei zugleich eine saubere heraldische Abgrenzung gegenüber Hessen vorliegt. Mit der Bildung des Freistaates Thüringen wurde das Wappen von 1991 beibehalten. Beschreibungen und Erläuterungen zu den Wappen der LandkreiseALTENBURGER LAND, Landkreis, hieß bis zum 10. August 1994 ALTENBURGDer Landkreis Altenburg, zwischen den Flüßchen Schnauder und Wyhra gelegen, ist durch das einst reiche Bauerntum, seine Braunkohlehistorie, die Freiherren von Münchhausen im Renaissance-Schloß Windischleuba, die frühere Meuselwitzer Tuchmanufaktur und das Altenburger Spielkartenmuseum bekannt. Im Wappen spiegeln sich diese Historien wider: die Ähre für das Bauerntum, die Werkzeuge für die Braunkohle und die Spielkartensymbole für die Skatstadt Altenburg. Rot und Blau sind die Farben des Landkreises. APOLDA, ehemaliger Landkreis, seit 1. Juli 1994 Bestandteil des Landkreises Weimarer LandDie bedeutenden historischen Stätten des Landkreises Apolda spiegeln sich im Wappenbild wider: Der Löwe im 1. Feld stellt den Löwen der Grafen von Orlamünde dar. Da das Territorialwappen der Grafschaft identisch mit dem Familienwappen der Grafen ist, wurde dieser im Schild aufgenommen, als Hinweis darauf, daß sich auf dem Gebiet des Kreises Apolda ein Stück jener alten Grafschaft befindet. Das 2. Feld zeigt das Kreuz des Deutschen Ordens. Die Aufnahme dieses Symbols wurde auf Grund des Ordensprengels in Liebstedt vorgenommen. Allerdings wurden hier aus heraldischen Gründen die Tinkturen verwechselt. Zum anderen wurde dadurch das Wappen von Kapellendorf in seiner ursprünglichen Form erhalten, da es größere Priorität besitzt. Das 3. Feld beinhaltet das Wappen der Herrschaft Kapellendorf, das wie bei Orlamünde gleichzeitig Geschlechts- und Territorialwappen darstellt. Auch von dieser ehemaligen politischen Einheit liegt ein Stück auf dem Gebiet des Landkreises Apolda, so daß auch hier eine historische Daseinsberechtigung nachgewiesen werden kann. Das Feld 4 bringt das letzte noch verbliebene Stück Territorium des Kreises zum Ausdruck, die Herrschaft Apolda selbst. Da jedoch für dieses Gebiet zwei Wappen existieren, einmal in Silber drei gestumpfte schwarze Aststücke mit je zwei roten Äpfeln und zum anderen in Gold ein schräggelegter, dreifach gestumpfter schwarzer Ast mit drei roten Äpfeln, wurde lediglich nur ein Apfel im Schild aufgenommen. Es erfolgte eine heraldische Entlehnung. Auf diese Weise kann jedoch ein Bezug auf beide Wappen vorgenommen werden, ohne eine falsche Auslegung zuzulassen. Im weiteren Sinne kann hier auch auf die alten Schenken von Apolda, wie auch auf das Geschlecht der Vitzthume von Apolda Bezug genommen werden, da auch diese Äpfel im Schilde führten. ARNSTADT, ehemaliger Landkreis, seit 1. Juli 1994 Bestandteil des Ilm-KreisesARTERN, ehemaliger Landkreis, seit 1. Juli 1994 Bestandteil des KyffhäuserkreisesDer "Kyffhäuserkreis" Artern wird immer in Verbindung zum Kyffhäuser-Denkmal gebracht - ist dieses doch ein Sinnbild nationaler Einheit. Die Legende berichtet, daß sich Kaiser Barbarossa mit seinem Hofstaat in das Unterirdische des Kyffhäusers zurückgezogen hat. Alle hundert Jahre erwacht er aus einem tiefen Schlaf und schaut hinaus. Er stellt die Frage: "Fliegen die Raben noch?" Und sofern die Vögel die Bergspitze noch umkreisen, müsse der Sage nach der Gedanke von nationaler Einheit ein Traum bleiben. Das Wappen symbolisiert im oberen Teil die Zugehörigkeit des Kreises Artern zum Land Thüringen; Ergebnis eines Volksentscheides vom 18.3.1990. Gleichzeitig dokumentiert der alte Thüringer Löwe, daß das heutige Gebiet des Kyffhäuserkreises Artern schon früher rein thüringisch war. Der untere Teil des Schildes symbolisiert das fruchtbare Gebiet der Goldenen und Diamantenen Aue, die den Kreis umschließen, durchflossen von der Unstrut - symbolisiert durch das Wellenband. BAD LANGENSALZA, ehemaliger Landkreis, seit 1. Juli 1994 Bestandteil des Unstrut-Hainich-KreisesWappen 1948-1950 (ohne Farbangaben): Eine zweitürmige gezinnte Burg, belegt mit einem Brunnen, überhöht von drei fächerförmig angeordneten und mit einem Band umschlungenen Ähren.
Im Wappen des mitten im wiedervereinigten Deutschland gelegenen Landkreises Bad Langensalza symbolisiert der silberne Wellenbalken die Unstrut; der Brunnen als Symbol der Schwefelquelle verweist auf das Heilbad, und das Widderhorn ist das Zeichen der Herren von Salza von 1261. BAD SALZUNGEN, ehemaliger Landkreis, seit 1. Juli 1994 Bestandteil des WartburgkreisesDer Landkreis Bad Salzungen wurde am 1. Juli 1950 aus Teilen der Kreise Eisenach und Meiningen gebildet und umfaßt zwischen dem Kamm des Thüringer Waldes und der Hohen Rhön die Flußgebiete der mittleren Werra, der Fulda und Ulster. Das schwarze Kreuz auf silbernem Grund steht für das Hochstift (später Bistum) Fulda, dem ursprünglich der größte Teil des Territoriums des heutigen Kreises Bad Salzungen gehörte und welches beim Landesausbau und der Kultivierung des nördlichen Rhöngebietes die tragende Kraft war. Auch gehen die drei älteren Stadtgründungen des Kreises auf die Initiative der Abtei Fulda zurück. Das Rautenkranzwappen soll die ernestinischen Herzogtümer Sachsen-Weimar-Eisenach und Sachsen-Meiningen bildlich darstellen. Die Wettiner hatten im Laufe der Geschichte alle älteren Territorialherrschaften (Hersfeld, Henneberg und letztendlich Fulda und Hessen) verdrängt bzw. beerbt, so daß das Kreisgebiet von 1815 bis 1920 (bis auf die Enklave Barchfeld) aus Amtsgerichtsbezirken der zwei genannten Herzogtümer bestand. Der silberne Buchenzweig auf grünem Untergrund symbolisiert den historisch überlieferten Landschaftsbegriff Buchonien (Buchgau), der in etwa das nördliche Rhöngebiet umfaßt. EICHSFELD, LandkreisEISENACH, ehemaliger Landkreis, seit 1. Juli 1994 Bestandteil des WartburgkreisesWahrzeichen des Landkreises Eisenach ist die Wartburg, auf der von 1206-1207 der Sängerkrieg stattfand und 1522 Martin Luther Zuflucht fand und die Bibel in die neuhochdeutsche Schriftsprache übersetzte. Weitere berühmte Personen und Ereignisse sind u.a. die heilige Elisabeth, die auf der Wartburg herrschenden Landgrafen von Thüringen (siehe Wappen des Freistaates Thüringen), der Schmied von Ruhla oder die 1817 anläßlich des Wartburgfestes stattgefundenen Demonstrationen der Burschenschaft. Das Wappen, das nur im großen Dienstsiegel des Landkreises Eisenach zu finden ist, gebraucht Wappenelemente, die sich in historischer Sicht auf in Frage kommende Landesteile des vormaligen Großherzogturns Sachsen-Weimar-Eisenach und zwar auf das ehemalige Fürstentum Sachsen-Eisenach beziehen. Der heutige Landkreis Eisenach umfaßt wesentliche Gebietsteile dieses bis 1741 selbständigen, seitdem bis 1918 mit Weimar (Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach) verbundenen, Fürstentums. So bezieht sich das 1. Wappenfeld auf die vorherrschenden sächsischen Gebietsteile. Das sogenannte Hennebergsche Wappen (schwarze Henne auf Dreiberg) bezieht sich auf die einstmals nördlich von Marksuhl gelegene Enklave des Herzogtums Sachsen-Meiningen und der Löwe steht für die Landgrafen von Thüringen. ERFURT, ehemaliger Landkreis, seit 1. Juli 1994 Bestandteil des Landkreises SömmerdaWappen 1949 (ohne Farbangaben): Durch zwei Wellenlinien schräglinks geteilt; vorn drei Ähren, hinten ein achtspeichiges Rad.
Das 742 von Bischof Bonifatius gegründete Bistum Erfurt wurde schon 755 mit dem Bistum Mainz vereinigt, daher das silberne Rad, das aus dem Mainzer Wappen als Wappenbild für Erfurt übernommen wurde. Die Waidpflanze bezieht sich auf Waidanbau und -handel, der schon aus der Mitte des 13. Jh. nachweisbar ist. Der Anbau der Waidpflanze, die zur Gewinnung eines blauen Farbstoffes diente, war im Mittelalter in den Dörfern des Thüringer Beckens sehr verbreitet und ging erst mit der Einfuhr des Indigo-Farbstoffes zurück. Das alte, seit 1949 bestehende Wappen des Kreises (damals noch Weißensee), das auch für den Kreis Erfurt Verwendung fand, zeigt drei Ähren, die die Landwirtschaft verkörpern. Das achtspeichige Rad symbolisiert die sich zunehmend entwickelnde Industrie, man könnte es aber auch in Verbindung zu Erfurt bringen. Als Farben sind Rot/Silber gegenseitig in den Schildhälften. Die zwei Wellenlinien versinnbildlichen die Hauptflüsse Unstrut und Gera, die den Kreis zerschnitten. GERA, ehemaliger Landkreis, seit 1. Juli 1994 Bestandteil des Landkreises GreizDas Wappen dokumentiert Entstehung und Geschichte des Landkreises. Der Landkreis Gera wurde durch die Verwaltungsreform des Landes Thüringen am 1. Mai 1922 gebildet. Aus diesem Grund trägt der Herzschild das Wappen des Landes Thüringen vom 7. April 1921. Zum heutigen Kreis Gera gehören Gebietsteile, die bis 1918 anderen deutschen Staaten (Fürstentum Reuß jüngerer und Fürstentum Reuß älterer Linie, Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach, Herzogtum Sachsen-Altenburg, Herzogtum Sachsen-Meiningen, Königreich Sachsen) zugehörten. Löwe und Kranich entstammen dem Wappen der Fürsten Reuß, die beide Wappenbilder im quadrierten Wappen führten. Der geteilte Schild mit dem Rautenkranz stellt das sächsische Stammwappen dar, das von den sächsischen Herzögen und Königen als Haus- und Stammwappen geführt wurde, in den Wappen von Sachsen-Weimar-Eisenach und Sachsen-Meiningen als Herzschild eines Gesamtwappens, in Sachsen und Sachsen-Altenburg als alleiniges Staatswappen. GOTHA, Landkreis
Der Landkreis Gotha wird durch den Großen Inselsberg (916 m ü. NN), aber auch durch die Residenzstadt Gotha markiert. Das Schloß Friedenstein in Gotha, dessen 350jährige Grundsteinlegung man 1993 feierte, gilt als Symbol des Gothaer Landes. Die Wellenlinie kennzeichnet den 1366 erbauten Leinakanal, der als Wasserader für die damalige Zeit als einmalig gilt und die Verbindung zwischen Stadt und Land darstellen soll. Der Stern im unteren Teil des Wappens steht für einen der 8 Sterne (Herzogtümer) aus dem Thüringer Landeswappen und dokumentiert die Zugehörigkeit des Landkreises Gotha zum Land Thüringen. Das vorherige Kreiswappen - beschlossen in der Kreissatzung vom 3. Dezember 1948 - zeigt auf goldenem Grunde die Silhouette des Inselberges mit Turm und Häusern auf dem Gipfel in Grün, darunter sechs aufgerichtete Getreidehalme mit seitlich geneigten Ähren, jeweils 3 nach einer Seite. Die Umrahmung des Wappens wird durch einen dünnen weißen, sowie einen breiten roten Streifen, der beiderseitig durch eine feine schwarze Linie eingefaßt ist, dargestellt. GREIZ, LandkreisDas Wappen des Landkreises Greiz wurde 1931 auf Vorschlag der Kreisverwaltung durch den Kreistag beschlossen. Das Wappen betont die Gebietsteile, aus denen der Landkreis 1922 gebildet wurde, das Fürstentum Reuß älterer und das Fürstentum Reuß jüngerer Linie sowie das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach. HEILIGENSTADT, ehemaliger Landkreis, seit 1. Juli 1994 Bestandteil des Landkreises EichsfeldDas Eichsfeld, als germanischer Gau 897 als "Land der Eichen" erstmals urkundlich erwähnt, wurde bis zum 11. Jh. fester, zusammenhängender Bestandteil des Erzbistums Mainz. 1802 kam das Eichsfeld zu Preußen; 1816 wurde es dreigeteilt, der Kreis Heiligenstadt verblieb in der preußischen Provinz Sachsen mit dem Regierungsbezirk Erfurt. Das 1935 geschaffene Wappen des Landkreises Heiligenstadt enthält den roten brandenburgischen Adler mit dem sechsspeichigen silbernen Mainzer Rad vor silbernem Gemäuer. Während Rad und Adler an die Zugehörigkeit zu Mainz und Preußen erinnern, symbolisieren der gemauerte Giebel und die ihn flankierenden Türme die bedeutendste Burg des Eichsfeldes, den Hanstein. HILDBURGHAUSEN, LandkreisDer Landkreis Hildburghausen entstand mit dem Gesetz vom 15.4.1869 aus den Verwaltungsämtern Hildburghausen, Heldburg, Eisfeld und Römhild mit Themar. Dieser besteht seitdem ununterbrochen, jedoch mit territorialen Änderungen. Die Henne weist auf die frühere Zugehörigkeit des Kreisgebietes zur Grafschaft Henneberg hin. Unter den Grafen von Henneberg erhielten die Städte Hildburghausen und Eisfeld das Coburger Stadtrecht (1324). Der Löwe weist auf die frühere Zugehörigkeit des Gebietes zur "Pflege Coburg" hin. Durch Heirat einer hennebergischen Gräfin kam 1374 das Gebiet um Hildburghausen, Eisfeld, Heldburg zusammen mit Sonneberg, Neustadt, Coburg und Rodach an den Markgrafen von Meißen. Dieser führte den schwarzen Löwen im goldenen Feld - er ist bei den meisten der genannten Städte heute noch im Wappen. Der fränkische Rechen bezeugt die jahrhundertelange Zugehörigkeit im geistlichen Sinne zum Bistum Würzburg. Dieses Symbol ist für alle fränkischen Landesteile zum verbindenden Element geworden und wird in allen Landkreisen der Nachbarschaft (Haßberge z. B.) im Wappen geführt. Die sächsische Raute erinnert sowohl daran, daß das Gebiet fast 100 Jahre im Mittelalter coburgisch war, als auch daran, daß es fast 150 Jahre lang ein eigenständiges Herzogtum Sachsen-Hildburghausen unter einer wettinischen Dynastie gab. Das Wappen der Wettiner zeigt die grüne Raute im gelbschwarzen Streifenfeld. ILMENAU, ehemaliger Landkreis, seit 1. Juli 1994 Bestandteil des Ilm-KreisesDa der Landkreis Ilmenau erst Anfang der 50er Jahre gebildet wurde, orientierte man sich beim Landkreiswappen an den historischen Wurzeln des Territoriums. Das Rautenkranzwappen steht für Sachsen-Weimar-Eisenach, zu dem bis 1919/20 wesentliche Teile des Kreisgebietes einschließlich der Stadt Ilmenau gehörten, sowie für Sachsen-Gotha und das Kurfürstentum Sachsen bzw. die preußische Provinz Sachsen, zu denen ebenfalls weite Teile des Kreisgebietes gehörten. Der schwarzburgische Löwe steht für das Gebiet um Gehren, das bis 1919/20 schwarzburgisch war. Das Wappen der Grafschaft Henneberg schließlich erinnert daran, daß bis in das 16. Jahrhundert wesentliche Teile des Kreisgebietes Bestandteil dieser historisch sehr bedeutenden Grafschaft waren, die die südthüringische Region entscheidend prägte. ILM-KREIS, LandkreisJENA, ehemaliger Landkreis, seit 1. Juli 1994 Bestandteil des Saale-Holzland-KreisesDer heutige Landkreis Jena, der von der Saale durchflossen wird, gehörte im frühen Mittelalter zum Grenzgebiet des Frankenreiches mit der Saale als Ostgrenze. Im 12. Jh. ließen sich die Lobdeburger, aus Franken kommend, in der Nähe von Lobeda nieder. Nach wechselvoller Geschichte wurde der Landkreis 1826 aufgeteilt; 1920 kam die gesamte Region zum Land Thüringen. Das Wappen zeigt die Konturen der Leuchtenburg ("Königin des Saaletales") als des bekanntesten Wahrzeichens des Landkreises. Links und rechts flankieren das Löwenwappen der Orlamünder Grafen zwei schwarze Fichten, die den Waldreichtum des Kreises symbolisieren. Im unteren Teil des Wappens ist eine blaue Wellenlinie sichtbar, die auf den Saalefluß hinweist. KYFFHÄUSERKREIS, LandkreisLOBENSTEIN , ehemaliger Landkreis, seit 1. Juli 1994 Bestandteil des Saale-Orla-Kreises
Das thüringische Oberland wurde vor tausend Jahren erst langsam besiedelt. Seit dem 13. Jh. ist die Saaleflößerei nachgewiesen; der Holzreichtum führte zur Köhlerei sowie zu Glas-und Eisenschmelzereien. Im Lehestener Gebiet wird seit über 600 Jahren Schiefer gebrochen. Das Wappen symbolisiert Sage und Geschichte des Gebietes: Der Lobensteiner Hund bezieht sich auf die Sage des bei der Jagd verlorengegangenen und von einem Geraer Edelmann wiedergefundenen Lieblingshundes von Ludwig dem Bayern. Die Nadelbäume symbolisieren den Waldreichtum der Region. Die Wasserwellen symbolisieren den Wasserreichtum im Gebiet der oberen Saale. Im bis 1990 gültigen Wappen des Landkreises Lobenstein stehen die schwarzen Bergbausymbole Hammer und Schlägel für den früheren Erz- und Silberbergbau und den heutigen Schieferbergbau (Schiefergruben in Lehesten). Weißer Turm (Wahrzeichen der Stadt Lobenstein), grüner Laubwald und Wasser sollen Erholung und Gesundheit symbolisieren. Für eine dynamische und leistungsstarke Industrie sind weiße Papierrolle (Zellstoff-Papier-Recycling in Blankenstein), schwarzer Chip (Elektronikbetrieb ELOTECH in Lobenstein und Lehesten) und Zahnkranz (Feingußwerk Lobenstein), goldene Getreideähre und grüner Nadelbaum für eine moderne Land- und Forstwirtschaft gewählt worden. MEININGEN, ehemaliger Landkreis, seit 1. Juli 1994 Bestandteil des Landkreises Schmalkalden-MeiningenWappen bis 1990 (ohne Farbangaben): Geteilt durch einen schräglinken Wellenbalken; oben eine Flammenschale mit Flammen, unten gekreuzt Schlägel und Hammer, belegt mit einer Ähre.
Die Geschichte des Landkreises Meiningen wurde seit dem 11. Jh. von den Grafen von Henneberg, später auch von den Herzögen von Sachsen-Coburg-Meiningen, geprägt. 1680 entstand durch Erbteilung das Herzogtum Sachsen-Meiningen; 1920 kam es zur Gründung des Landkreises Meiningen. Der heutige Landkreis Meiningen entstand 1952. Das Kreiswappen zeigt in seinen vier Feldern die Wappen der die historische Entwicklung bis 1918 bestimmenden Territorialherrschaften im heutigen Kreisgebiet: Feld 1 stellt die sogenannte Fränkische Herzogsfahne dar. Das Herzogtum Franken, nicht zu verwechseln mit dem Stammesherzogtum, war formell als Herzogtum Würzburg seit 1168 mit dem Fürstbistum Würzburg gekoppelt. Der Titel unterstrich die Stellung des Fürstbischofs als weltlichen Territorialherren, beschränkte sich aber im wesentlichen auf die Gerichtsbarkeit in den zugehörigen Gebietsteilen. Zum Fürstbistum Würzburg gehörten bis 1542 neben der Stadt Meiningen die Dörfer Walldorf, Queienfeld, Vachdorf und Leutersdorf, außerdem zahlreiche verlehnte Liegenschaften. Feld 2 zeigt das redende Wappen der Grafschaft Henneberg, das sowohl die Schleusinger wie auch die Römhilder Linie führten. Vor allem die Gefürstete Grafschaft Henneberg-Schleusingen setzte sich im zähen Ringen mit Würzburg als führender Machtfaktor im heutigen Kreisgebiet durch. Unter den Hennebergern kam es erstmals zu Ansätzen einer Landesbildung im heutigen Sinne. Die Gründungen der Kreisstädte Wasungen und Römhild sind ihnen zu verdanken. Der sächsische Rautenkranz im 3. Feld weist auf die Wettiner als Erben der Henneberger hin und stellt insbesondere den Bezug zum Herzogtum Sachsen-Meiningen (1680-1918) her, als dessen Residenz die heutige Kreisstadt fungierte, was sich wesentlich im städtebaulichen Charakter Meiningens ausdrückt. Die heutigen Kreisgrenzen gehen zum größten Teil auf den Umfang des Herzogtums seit dem 19. Jh. zurück. Als 4. Wappen wurde die Säule der Grafschaft Römhild in das Kreiswappen aufgenommen. 1466 hatte der italienische Fürst Anton Colonna den Grafen sein Wappen geschenkt (Bestätigung durch Kaiser und Papst 1467). Die Säule gelangte als Symbol für die Grafschaft Römhild in die Wappen verschiedener ernestinischer Herzogshäuser und zierte auch das mittlere Wappen des Herzogtums Sachsen-Meiningen. Römhild und die meisten Grabfeldgemeinden dieses Herrschaftsbezirkes gehören heute zum Kreisgebiet (früher Altkreis Hildburghausen). MÜHLHAUSEN, ehemaliger Landkreis, seit 1. Juli 1994 Bestandteil des Unstrut-Hainich-Kreises
Der Landkreis Mühlhausen erscheint erstmals 1816; seine heutige Form bekam der Landkreis 1952. Im Landkreiswappen steht die silberne Mühlhaue als Symbol der ehemaligen Reichsstadt Mühlhausen mit ihren 19 Dörfern und gibt dem Landkreis gleichzeitig den Namen. Für die Gebiete der Landgrafschaft Thüringen, welche die Wettiner seit 1264 innehatten, (es sind die Gemeinden, die 1950 vom Kreis Langensalza dem Kreis Mühlhausen angegliedert wurden), steht der rot-weiße Landgrafenlöwe auf blauem Grund. Die schwarzburgischen Gebiete, welche ebenfalls 1950/52 dem Mühlhäuser Kreis zugeordnet wurden, werden durch den gelben schwarzburgischen Löwen auf blauem Grund symbolisiert. Symbolisiert sind die Gemeinden des ehemaligen Fürstentums Eichsfeld, die bereits 1816 bei der Kreisgründung zugeordnet wurden, durch das sechsspeichige silberne Mainzer Rad auf rotem Grund. Nach der politischen Wende von 1989 beschloß der Mühlhäuser Kreistag am 29.6.1990, das Wappen von 1950 zeitlich begrenzt wieder einzuführen. Da dieses Kreiswappen von 1950 jedoch in keiner Weise zu befriedigen vermochte und allein die Ideologie seiner Entstehungszeit zum Ausdruck brachte, wurde in Anlehnung an das Wappen von 1936 das neue Kreiswappen geschaffen und vom Kreistag am 8. März 1991 beschlossen. Damit führt der Landkreis Mühlhausen ab dem 175. Jahr seines Bestehens wieder ein seiner Geschichte adäquates Wappen. NEUHAUS A. RWG., ehemaliger Landkreis, seit 1. Juli 1994 Bestandteil des Landkreises SonnebergDer Landkreis Neuhaus liegt im Ostthüringer Wald, dem Schiefergebirge. Der Schild des Landkreises Neuhaus am Rennweg zeigt die historischen Gegebenheiten, die das Kreisgebiet betreffen; es sind die drei ehemaligen politischen Gebiete, unter deren Einfluß alles mehr oder weniger stand. Oben wurde der Doppeladler aus dem Territorialwappen des Fürstentums Schwarzburg, das diesen Adler als kaiserliches Gnadenwappen führte, verwandt. Unten rechts fand der Löwe der Herrschaft Coburg seinen Platz, und unten links wird der Sachsenschild gezeigt. NORDHAUSEN, LandkreisDer heutige Landkreis Nordhausen wird zum größten Teil aus Gebieten der ehemaligen Grafschaft Honstein gebildet. Geschichtliches Kennzeichen dieser Grafschaft und damit des Landkreises Nordhausen ist das Schachbrett. Die Farben der Grafschaft waren Weiß (Silber) und Rot. Der Baumstumpf und das Schachbrett symbolisieren die Geschichte und der Baumstumpf gleichzeitig die Zerstörungen in der Stadt und im Landkreis Nordhausen, besonders während des 2. Weltkrieges. Dieses Wappen wurde ab dem 1. Januar 1949 bis zur Auflösung der Länder 1952 geführt. Am 13. September 1990 nahm der Kreistag Nordhausen die Beschlußvorlage "Führung eines Wappens" an. Darin wird die Wiederführung dieses Wappens von 1949 bestätigt. PÖSSNECK, ehemaliger Landkreis, seit 1. Juli 1994 Bestandteil des Saale-Orla-KreisesDer Landkreis Pößneck durchlebte seit dem Mittelalter die verschiedensten territorialen Zuordnungen; der jetzige Landkreis entstand 1952. Das Wappen zeigt den Weißen Turm von Pößneck, den Schloßturm von Neustadt an der Orla und den Turm von Triptis als Wahrzeichen der größten Städte im Landkreis Pößneck. Die Symbolik des Zahnrades stellt die vorhandene mittelständische Industrie dar. Mit der Ähre soll auf die Landwirtschaft hingewiesen werden, die über mehrere Jahrhunderte einer der bedeutendsten Haupterwerbszweige war und auch noch ist. Das Eichenlaub verkörpert das Handwerk und Gewerbe, das Ende des 15. Jahrhunderts die Pößnecker Region zu Reichtum und Wohlstand führte und bis heute noch einen breiten Platz in der Industrie- und Gewerbestruktur einnimmt. Mit den Grundfarben Rot und Weiß soll die Zugehörigkeit zum Land Thüringen dokumentiert werden. RUDOLSTADT, ehemaliger Landkreis, seit 1. Juli 1994 Bestandteil des Landkreises Saalfeld-RudolstadtDas Gebiet um Rudolstadt und Remda gehörte um 776 zu den ersten Schenkungen Karls des Großen an das Kloster Hersfeld. 1571 Hauptort der aus Landesteilungen hervorgegangenen Linie Schwarzburg-Rudolstadt, wurde das Fürstentum 1920 Teil des Landes Thüringen; 1952 erhielt der Landkreis seine derzeitige Gestalt. Der Landkreis nutzte ab 1920 ein Siegel, das dem damaligen Wappen von Thüringen nachempfunden war. Es zeigte sieben sechsstrahlige Sterne in 2- zu 3- zu 2-Stellung. Ab 1928 war ein gevierter Schild mit Mittelschild und Schildfuß üblich. Seine Farben blau-weiß-rot galten für Thüringen (weiß-rot) und das damals bereits 350 Jahre alte Schwarzburg-Rudolstadt (blau-weiß), aus dessen ehemaligem Gebiet der Kreis überwiegend besteht. Die Felder 1 und 4 des quadrierten Schildes sind blau, die Felder 2 und 3 weiß (silbern). Der Mittelschild zeigte die sieben Sterne des Landes Thüringen. Im Schildfuß wurden auf Silber die jahrhundertealten schwarzburgischen Zeichen Kamm und Gabel rot dargestellt. Historische Forschungen sehen den Kamm als Zierscheibe ältester Wappenhelme, die Gabel als Wahrzeichen schwarzburgischer Bergleute an. Kurz vor 1933 wurden die Sterne durch einen goldenen Löwen, das Wappentier der käfernburg-schwarzburgischen Landesherren ersetzt. An Stelle dieses Siegels trat 1933 das allgemeine mit dem Hakenkreuz. Für den neuen Landkreis Rudolstadt wurde am 19.7.1991 das historisch begründete, von Schulrat Dr. Rein 1932 entworfene und von Dr. Heinz Deubler ergänzte Wappen angenommen. SAALE-HOLZLAND-KREIS, Landkreis, hieß bis zum 28. September 1994 HOLZLANDKREISSAALE-ORLA-KREIS, LandkreisSAALFELD, ehemaliger Landkreis, seit 1. Juli 1994 Bestandteil des Landkreises Saalfeld-RudolstadtDas schon sehr früh besiedelte Gebiet um Saalfeld wurde mit der Gründung der Stadt Saalfeld um 1180 durch Kaiser Friedrich I. Barbarossa Mittelpunkt des Reichsterritoriums. Das später sächsische Amt Saalfeld bildete ab 1680 zusammen mit Gräfenthal und Pößneck ein eigenes Fürstentum und gelangte 1826 an Sachsen-Meiningen. 1922 entstand der Landkreis Saalfeld; seine gegenwärtige Gestalt erhielt er 1952. Zu einem eigenen rechtskräftigen Hoheitszeichen kam es erst nach 1945. Der Kreistag Saalfeld bestätigte am 13. März 1948 das Kreiswappen: Die Farben des Landkreises sind Weiß-Grün. Das Wappenfeld ist zweigeteilt, im oberen Feld stehen 3 Tannen als Symbol des Kreises. Im unteren Feld fließt die Saale als silbernes Wellenband und deutet auf den Namen. Als Ergänzung des Wappens zum großen Kreiswappen ist eine goldene Blattumrandung auf schwarzem Grund vorgesehen. 8 silberne Medaillons stellen die Hauptindustrie- und Wirtschaftszweige dar. In der Reihenfolge von links oben im Zeigersinn haben sie folgende Bedeutung: Forstwirtschaft, Bergwerk und Hüttenwesen, Landwirtschaft, Buchdruckergewerbe, Lederindustrie, Tuchindustrie, Porzellanherstellung und Werkzeugmaschinen. SchwarzlWeiß wurde das Wappen bereits seit 1990 wieder benutzt. Die farbliche Gestaltung lehnt sich an die alte Beschreibung an und wurde vom Kreistag am 22.6.1992 beschlossen. SAALFELD-RUDOLSTADT, Landkreis, hieß bis zum 28. September 1994 SCHWARZA-KREISSCHLEIZ, ehemaliger Landkreis, seit 1. Juli 1994 Bestandteil des Saale-Orla-KreisesNach dem Aussterben der Lobdeburger kam Schleiz und seine Umgebung unter die Herrschaft der Vögte von Gera - zuletzt das Grafenhaus Reuß-Schleiz, das 1815 in den Fürstenstand erhoben wurde. Die nachfolgenden territorialen Strukturen waren 1872 ein "Oberländischer Bezirk" und ab 1922 ein Landkreis Schleiz - in der heutigen Struktur ab 1952. Das Wappen ist das in der Fassung von 1932; der Löwe verweist auf das Geschlecht derer von Reuß. SCHMALKALDEN, ehemaliger Landkreis ,seit 1. Juli 1994 Bestandteil des Landkreises Schmalkalden-MeiningenHervorgegangen aus bereits im 7./8. Jh. entstandenen Siedlungen und der ehemaligen Kreisherrschaft Schmalkalden besteht der Landkreis seit 1952. Das Wappen des Landkreises Schmalkalden symbolisiert die historische Entwicklung des Kreises. Die Henne, das Symbol der Henneberger Grafen, dokumentiert die fränkische Herkunft eines Teils der Bevölkerung im Kreis. Die Henneberger Grafen waren nach dem thüringischen Erbfolgekrieg 1247 für Schmalkalden und Umgebung das bestimmende Dynastenhaus. Mit dem Tod der Henneberger Grafen 1583 endete die hennebergische Geschichte. Der rot-silberne Löwe dokumentiert die Verbindung des Kreises zu Hessen. Bis 1247 war Schmalkalden Besitz des Landgrafen von Thüringen, der gleichzeitig Landgraf von Hessen war. Ab 1360 war das Gebiet um Schmalkalden im Besitz der Henneberger und der Hessen. Nach dem Tod des letzten Henneberger Grafen 1583 wurde der hessische Landgraf alleiniger Besitzer. So bestand bis zur preußischen Annexion 1866 eine direkte Zugehörigkeit des Kreises zur Landgrafschaft bzw. zum Kurfürstentum Hessen. Als Exklave zur Provinz Hessen-Nassau bestand "Kreis und Herrschaft Schmalkalden" bis 1944. Der silberne Thüringer Löwe mit den 8 Sternen dokumentiert die Zugehörigkeit des Kreises zum Land Thüringen in der Zeit von 1945 bis 1950. Der sächsische Rautenkranz deutet auf die Erweiterung des Kreises 1952 um die Gebiete des Herzogtums Sachsen-Meiningen im Rosagrund, des zum Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach gehörenden Zillbach und der zu Sachsen-Gotha gehörenden Teile Kleinschmalkaldens. (Wappenbeschreibung Landkreiswappen, Landratsamt Schmalkalden, 1993) SCHMALKALDEN-MEININGEN, LandkreisSÖMMERDA, LandkreisDie fruchtbaren Ebenen des Thüringer Beckens gehörten im 4. Jh. zum Siedlungsraum der Thüringer. Zu den mächtigsten Feudalherren gehörten die Landgrafen von Thüringen (Runneburg/Weißensee) sowie die Grafen von Beichlingen und Hohenstein. 1815 kam der größte Teil des Gebietes an Preußen; 1952 entstand der Landkreis Sömmerda. Das Wappen, mehrheitlich im Kreistag am 13.9.1990 bestätigt, widerspiegelt die wechselvolle Territorialgeschichte des Raumes. Das Rautenkranzwappen steht für thüringische Besitzungen des Herzogtums Sachsen. Als Preußen 1815 die Rechtsnachfolge Kursachsens auch in Thüringen antrat, wurde die Tingierung der Balken des Rautenkranzwappens in Gold-Schwarz geändert, um die gewechselten Besitzverhältnisse bei gleichzeitiger Beibehaltung des Namens Sachsen, nunmehr als Provinz Sachsen, auszudrücken. Das ebenfalls zum kursächsischen "Thüringischen Kreis" gehörende Amt Weißensee dagegen wurde 1815 mit den Landgemeinden der ehemaligen kurmainzischen Enklave Erfurt einschließlich der seit 1418 im Erfurter Besitz befindlichen Stadt Sömmerda (das Erfurter Rad im Sömmerdaer Stadtwappen dokumentiert das heute noch) zusammengelegt und Sitz eines Kreises im Regierungsbezirk Erfurt. (Wappen- und Siegelbeschreibungen des Landkreises und der Kommunen des Landkreises Sömmerda, Kreisverwaltung Sömmerda, 1993) SONDERSHAUSEN, ehemaliger Landkreis, seit 1. Juli 1994 Bestandteil des KyffhäuserkreisesZwischen Vorharz und dem Tal der Unstrut gelegen wurde Sondershausen 1300 unter der Herrschaft der Grafen von Honstein das Stadtrecht verliehen. 1356 fiel die Stadt aufgrund eines Erbvertrages an die Grafen von Schwarzburg, deren Geschlecht 1697 in den Reichsfürstenstand erhoben wurde und bis 1918 die Residenz und ab 1867 Garnisonsstadt Sondershausen regierte. Der goldene Löwe im blauen Feld, der sogenannte Käfernburger Löwe, ist das Stammwappen des Grafen-, später Fürstenhauses Schwarzburg, zu dessen Besitz fast das ganze heutige Kreisgebiet (mit Frankenhausen, Schlotheim und Straußberg als Teilen der ehemaligen Unterherrschaft von Schwarzburg-Rudolstadt) bis zum Ende der Monarchie 1918 gehörte. Die im Stammwappen vorhandene Krone wurde in der Neufassung auf dem Kopf des Löwen als nicht mehr zeitgemäß weggelassen. Der grüne Dreiberg versinnbildlicht die bergige Landschaft des Kreises, insbesondere die Höhenzüge Hainleite, Windleite und Kyffhäuser. Der silberne Wellenbalken durch die Berge symbolisiert die durch das Kreisgebiet fließende Wipper. (Wappenbeschreibung Landkreis Sonders hausen, Landratsamt Sondershausen, 1993) SONNEBERG, Landkreis
Der Landkreis, am Südhang des Thüringer Waldes gelegen, hatte seine Hauptsiedlungsperiode im 13. und 14. Jh. durch Holzfällerei und Holzkohlengewinnung zur Eisenherstellung, die später durch die Spielwarenherstellung abgelöst wurde. Das Wappen beinhaltet die für die Geschichte des Kreises typischen Symbole: Im rechten Obereck befindet sich das Wappen der Markgrafschaft Meißen, der aufrechtstehende, aus dem Schild herausschreitende Löwe mit roten Krallen und roter Zunge. Dies ist der präzisierte Löwe des Sonneberger Stadtwappens. Daneben, im linken Obereck, das gespaltene Feld, dessen eine Hälfte die Schafschere, das Symbol der Schaumburg-Rauensteiner Linie schwarz auf Silber zeigt und an die zur damaligen Zeit betriebene Schafzucht erinnert. Am rechten Untereck das in Silber und Rot halbgespaltene und blau geteilte Feld mit den Farben der SchaumburgSchaumburgischen Linie. Das linke Untereck zeigt das sächsische Wappen ehemaliger alter thüringischer Kleinstaaten, zu denen im Verlauf der Geschichte das heutige Kreisgebiet ganz oder teilweise gehörte. Das alte Wappen des Landkreises Sonneberg wurde bis 1952 verwendet; vermutlich entstand es mit der Gründung des Landes Thüringen im Jahre 1920. Im Archiv der Kreisverwaltung Sonneberg liegt lediglich eine farbige Ablichtung vor. Diese ist nahezu identisch mit dem heutigen Kreiswappen. Im rechten Obereck ist jedoch anstelle des meißnischen Löwen die Henneberger Henne (schwarz auf goldenem Grund auf drei grünen Bergen) dargestellt; der sächsische Rautenkranz ist nicht gerade, sondern schrägrechts gewölbt. (Wappenbrief Landkreis Sonneberg, Societas Heraldica Leo Niger, Leipzig, 1990) STADTRODA, ehemaliger Landkreis, seit 1. Juli 1994 Bestandteil des Saale-Holzland-Kreises
SUHL, ehemaliger Landkreis, seit 1. Juli 1994 Bestandteil des Landkreises HildburghausenDer Landkreis Suhl, in zentraler Lage am Südhang des Thüringer Waldes gelegen, gehörte mit der Erbteilung der Henneberger zum Schleusinger Territorium. 1816 wird der Schleusinger Kreis preußisch. Schleusingen war bis 1945 Kreisstadt; danach bildete sich der Kreis Suhl. 1967 erfolgte die Trennung der kreisfreien Stadt Suhl und die Bildung des Landkreises. Die Henne auf dem Dreiberg - dieses "redende" Zeichen - wurde ab 1230 von den Grafen zu Henneberg im Schild geführt; die meisten Orte des Landkreises führen die Henne im Wappen. Der Thüringer Löwe als Symbol der Landgrafen von Thüringen steht für die ehemaligen Gebiete Sachsen-Coburg und Gotha und damit für einen großen Teil des heutigen Landkreises. Die grüne Fichte steht als Symbol für das Kreisgebiet. UNSTRUT-HAINICH-KREIS, LandkreisWARTBURGKREIS, LandkreisWEIMAR, LandkreisNach der Schaffung des Landes Thüringen im Jahre 1920 entstand auch der Landkreis Weimar. Bereits zu dieser Zeit gab es Gedanken für ein kreistypisches Wappen, das nach Gesichtspunkten gestaltet werden sollte, wie sie in der Heraldik im Hinblick auf Kreiswappen gedacht wurden: Kreiswappen sind ,jüngste Kinder" der Heraldik, unterliegen zwar auch heraldischen Grundsätzen, haben aber dennoch ein "eigenes Gesicht". In den 30er Jahren war eine Grundsatzweisung zu Kreiswappen gegeben worden, die lautete: Es wird die Aufgabe aller in Frage kommenden Stellen sein, eine Symbolik der Landschaft zu entwickeln. Dieser Grundsatz wurde aber nicht mehr lange praktiziert, da für Stempel und Siegel das NS-Hoheitszeichen verwendet wurde und Sauckel dem Landkreis Weimar unter dem 28. August 1938 ein Wappen "verlieh": auf dunkelgrünem Grund altgolden getöntes german. (Rund-)Hakenkreuz. So entstand nach dem 2. Weltkrieg nach einem Zwischen-"Stadium" das Kreiswappen (im wiedererstandenen Land Thüringen) mit der heutigen Symbolik, das sehr bald wieder unaktuell wurde, als erneut die Stempel und die Siegel ein anderes Einheitsemblem zu führen hatten: das DDR-Emblem. Im heutigen Kreiswappen symbolisieren die Berge und Fichten die Landschaft des Südteils des Landkreises (Bad Berka, Blankenhain und Kranichfeld), die Ähren in Gold repräsentieren die Bauernschaft, und der Hammer ist das Symbol der Handwerkerschaft. Das heutige Kreiswappen ist das des Jahres 1923. WEIMARER LAND, Landkreis, hieß bis zum 4. November 1994 WEIMAR-LANDWORBIS, ehemaliger Landkreis, seit 1. Juli 1994 Bestandteil des Landkreises EichsfeldDer Eichsfeldkreis Worbis entstand 1816. In der Gesetz-Sammlung für die Königlichen Preußischen Staaten ist eine Verordnung wegen des Königlichen Titels und Wappen enthalten, die auf den 9. Januar 1817 datiert ist. Durch Friedrich Wilhelm, König von Preußen, wurde u. a. die Verwendung des Wappens verfügt. In diesem Wappen ist für das Eichsfeld festgelegt: "Im silbernen Felde ein roter Adler mit goldenem Schnabel und goldenen Krallen, mit einem silbernen Kreuz und Zirkel auf der Brust". Das in der Königlichen Verordnung als "Kreuz mit Zirkel" bezeichnete Rad hat nur 4 Speichen, während das Mainzer Hoheitszeichen auch heute noch das silberne sechsspeichige Rad zeigt. Das silberne sechsspeichige Rad erinnert an die jahrhundertelange politische Zugehörigkeit zu Mainz und der rote Adler verweist darauf, daß das Eichsfeld 1803 preußisch wurde. In dieser Form steht das Wappen zum einen für das gesamte Eichsfeld als auch für den Landkreis Worbis. ZEULENRODA, ehemaliger Landkreis, seit 1. Juli 1994 Bestandteil des Landkreises GreizDer Landkreis Zeulenroda ist einer der 1952 gegründeten 11 Landkreise der Region Ostthüringen. Der goldene Löwe der Reußen auf schwarzem Grund verweist auf die frühere Zugehörigkeit eines vorwiegend rechts der Weida liegenden Teiles des Kreises zu den ehemaligen Fürstentümern Reuß jüngerer und Reuß älterer Linie. Das zweite Feld zeigt mit der Themisstatue des Zeulenrodaer Rathauses die Göttin der gesetzlichen Ordnung und Gerechtigkeit. Mit dieser Tingierung Silber nach Rot wird die Zugehörigkeit des Landkreises zum Land Thüringen zum Ausdruck gebracht. Das dritte Feld symbolisiert mit den Wellenbalken die 3 Talsperren und damit den Wasserreichtum des Kreisgebietes. Das vierte Feld mit dem Wappen der Wettiner verweist auf die Herkunft des anderen links der Weida gelegenen Kreisgebietes aus dem Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach. Beschreibungen und Erläuterungen zu den Wappen der Städte und Gemeinden
ABTSBESSINGEN, Gemeinde, Kyffhäuserkreis, Alt-Landkreis SondershausenOrtsteile: Abtsbessingen, Billeben. ALLMENHAUSEN, Gemeinde, seit 1. Februar 1994 Ortsteil von Ebeleben Kyffhäuserkreis, Alt-Landkreis SondershausenALMERSWIND, Gemeinde, seit 1. Juli 1994 Ortsteil von Schalkau Landkreis SonnebergDas 1991/92 zur 700-Jahrfeier des Ortes geschaffene Wappen symbolisiert die Goldwäscherei (Gold des 1. Feldes), die Mühlen (Mühlrad), das Wasser, die Wehrhaftigkeit, die Ökonomie, das einheimische Gewerbe sowie das Rittergeschlecht. Der halbe Adler ist eine Entlehnung aus dem Wappen derer von Enkevorth, die drei Adler im Wappen führten. Die Balken sind ein Hinweis auf den dort reichlich vorhandenen Holzbestand, und gleichzeitig deuten diese auch auf das Wappen derer von Uttenhoven hin, die ebenfalls vier Balken im Schild geführt haben; allerdings in Schwarz und zum Teil nach oben gezinnt dargestellt. Ortsteile: Almerswind, Selsendorf. ALPERSTEDT, Gemeinde, Landkreis Sömmerda, Alt-Landkreis ErfurtWappen (ohne Farbangaben): Ein Herz, umfaßt von an den Stielen gekreuztem Lorbeer- und Palmenzweig (seit 1947). ALTENBEUTHEN, Gemeinde, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis SaalfeldWappen (ohne Farbangaben): Muttergottes mit dem Kind. ALTENBURG, Stadt, Landkreis Altenburger LandIm 13. und 14. Jh. wird als Stadtwappen der Reichsadler geführt. Zu dieser Zeit war Altenburg eine reichsunmittelbare Stadt. In der Mitte des 14. Jh. zeigt das Wappen eine Zinnenmauer mit Turm. Seit Mitte des 15. Jh. erscheint das jetzt noch bestehende Wappenbild; die Stellung von Hand und Rose wurde Anfang des 18. Jh. geändert. Die Zinnenmauer mit Turm ist Kennzeichen der städtischen Gerechtsame. Der Schild mit Löwe ist das Wappen der Markgrafenschaft Meißen (im goldenen Feld ein schwarzer, rot bezungter und bewehrter ungekrönter Löwe). Die Hand symbolisiert das Recht der Stadt, über Leben und Tod zu richten; die Stadt war ab 1467 mit Ober- und Niedergericht belehnt. Die Bedeutung dieses Zeichens ist umstritten und widersprüchlich und wird auch als Zeichen der Marktgerichtsbarkeit erklärt. Auch die Bedeutung der Rose ist strittig: a) Wappen des Burggrafen von Altenburg; b) Symbol des Urteils - Gerichtssymbol; die Rose erscheint wie die Hand im 15. Jh. im Wappenbild (auf silbernem Grund rote fünfblättrige Rose mit goldenem Samen und grünen Kleeblättern); c) wird im 15. Jh. als altenburgisches Zeichen auf die Ware gestempelt oder geprägt (z.B. bei den Tuchmachern, Böttchern, Fleischern und auf eisernen Eichmaßen). Stadtteile: Altenburg, Ehrenberg (Ehrenberg, Greipzig, Lehnitzsch, Mockzig, Modelwitz, Paditz, Stünzhain, Zschaiga, Zschechwitz), Zetzscha (Unterzetzscha, Knau, Rautenberg). ALTENFELD, Gemeinde, Ilm-Kreis, Alt-Landkreis IlmenauDas Wappen symbolisiert die wichtige Rolle der Glasherstellung für den Ort. Der holländische Reiter hat folgende Geschichte: Bereits um 1690 sollen holländische Kaufleute mit ihren Reitern nach Altenfeld gekommen sein. Während die Kaufleute in den Häusern der Glasmeister wohnten, brachte man die Reiter unmittelbar neben der Hütte im Wirtshaus unter. Daß die Glasmacher, Schürer, Holzfäller und Fuhrleute von Altenfeld auch in früherer Zeit oft von Durst geplagt wurden, braucht nicht besonders erwähnt zu werden. Aber auch die holländischen Reiter verschmähten keinen Zug. So saßen Holländer und die Vorfahren des Ortes in fröhlicher Runde beisammen. Gar viel wussten die Reiter, die ja eine lange Reise hinter sich hatten, zu erzählen. Es wurde gescherzt und gelacht, auch an Übermut und reichlichem Biergenuß fehlte es nicht. Zum Schluß wurde eine Wette abgeschlossen, daß derjenige Sieger sei, der am meisten trinken und am längsten auf den Beinen stehen könne. Keiner wollte sich vom Gerstensaft umwerfen lassen. Fünf Tage und fünf Nächte saßen und tranken Glasmacher und Reiter. Keiner wollte in dieser Zecherei der Unterlegene sein. Zum Schluß konnte sich noch ein Reiter am Tisch festhalten, während alle anderen schwer betrunken am Boden lagen und um die Wette schliefen und schnarchten. Zur Erinnerung an dieses Ereignis hat das Wirtshaus den Namen "Gasthaus zum holländischen Reiter" erhalten. ALTENGESEES, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis LobensteinWappen (ohne Farbangaben): Ein historischer Stuhl. Das Wappen von Altengesees weist einen alten historischen Stuhl aus, da nachweislich Altengesees = Alter Sitz bedeutet. AMMERN, Gemeinde, Unstrut-Hainich-Kreis, Alt-Landkreis MühlhausenWappen (ohne Farbangaben): Geteilt; oben ein Baum, beseitet von Mauerwerk, unten ein aus dem Schildgrund wachsender Bär. APFELSTÄDT, Gemeinde, Landkreis Gotha, Alt-Landkreis ErfurtDer 775 erstmals in einer Schenkungsurkunde Karls des Großen im Jahre 775 als „APLAST“ erwähnte Ort kam 1441 mit Holzhausen, Haarhausen und der Wachsenburg an den berüchtigten Apel Vitzthum, der auch den Apfel im Wappen führte (siehe Apolda). Der Ortsname Aplast wird vom germanischen Aplasta, Aplosta zu indogermanisch apelo = Kraft abgeleitet und hat nichts mit dem heutigen „Apfel“ zu tun. Der Flußname war ursprünglich „Aphiliste“, was so viel wie „viel Wasser“ bedeutet. Diese beiden unterschiedlichen Bezeichnungen wurden im 14. Jahrhundert zur einheitlichen Schreibweise „APFELSTÄDT“ zusammengefasst. In einem bis heute bekannten Dienstsiegel ist der Apfel als Symbol für Apfelstädt enthalten. Aus diesem Grunde wurde der Apfel auch in das Wappen übernommen. Als zweites charakteristisches Symbol fand der Turm der ehemaligen Marienkirche in der Hainstraße als vermutlich ältestes Bauwerk Apfelstädts Aufnahme in das Wappen. Die Wappendiagonale stellt den stilisierten Fluß Apfelstädt dar. APOLDA, Stadt, Landkreis Weimarer Land, Alt-Landkreis ApoldaEtwa 500 Jahre lang waren die Vitzthume die Stadtherren von Apolda. Seit 1349 führten sie als Wappen ein Naturholz mit drei Äpfeln. Bei der Erteilung des Wappens legten sie wahrscheinlich ihr eigenes Familienwappen zugrunde: Das Holz mit den grünenden Zweigen in beiden Wappen drückt die Zugehörigkeit der Stadt zur Vitzthumsherrschaft aus. Das Fehlen der drei Äpfel zeigt die Minderung des Stadtwappens gegenüber dem Familienwappen. Durch künstlerische Abwandlung wurde das vitzthumsche Naturholz schließlich zum Baumstumpf bzw. Stubben. Im Dezember 1856 bestätigte die weimarische Landesregierung mit einem Erlaß eine neue Fassung des Stadtwappens von Apolda. Der Erlaß wurde am 5. Jan. 1857 im ,,Apoldaischen Wochenblatt" veröffentlicht. Die Zeichnung des Stadtwappens wurde vom Diakon Facius 1857 angefertigt. Stadtteile: Apolda, Herressen, Sulzbach, Oberndorf, Zottelstedt, Oberroßla, Rödigsdorf, Utenbach. APPENRODE, Gemeinde,, Ortsteil von Ellrich Landkreis NordhausenDie beiden gekreuzten silbernen Äxte stehen als redendes Element für die etymoogische Deutung des Ortsnamens und symbolisieren die Ortsentstehung durch Rodung. Eine ca. 700jährige Gerichts- und Festlinde, die sogenannte Haynerlinde, wird nach dem heraldischen Prinzip pars pro toto durch das silberne Lindenblatt versinnbildlicht. Bezug nehmend auf die ehemalige Zugehörigkeit der Gemeinde zur Grafschaft Honstein greift die Gestaltung des Schildhauptes prinzipiell deren Wappenbild auf. ARNSTADT, Stadt, Ilm-Kreis, Alt-Landkreis ArnstadtSchon um das Jahr 1200 ist der Adler auf Hersfelder Münzen zu sehen, die in Arnstadt geprägt wurden. Das älteste Siegel mit einem Adler zwischen zwei hohen gotischen Türmen über einem Stadttor stammt aus dem Jahre 1322. Das Wappen ist damit redend (Arnstadt = Adlerstadt). Die Adler horsteten einst im Jonastal welches vor Jahrhunderten Aartal genannt wurde. Ortsteile: Arnstadt, Siegelbach (Siegelbach, Espenfeld, Dosdorf). ARTERN/UNSTRUT, Stadt, Kyffhäuserkreis, Alt-Landkreis ArternDas Wappen von Artern wurde auf Grund historisch belegter Umstände angenommen. Zugleich wurde damit die bis dahin bestehende Unsicherheit über das zutreffende Stadtwappen und seine Aussagekraft beseitigt. In der angegebenen Gestalt hatte sich das Wappen in einem Quaderkalkstein eingehauen am alten Rathaus befunden, das im Jahre 1906 einem Neubau wich. Im Jahre 1850 war der Stein bis dahin von Putz bedeckt, freigelegt worden. Es ist das Wappen des Ministerialengeschlechtes von Hake, das in Artern und Umgebung Lehnsbesitz zu eigen hatte. Der anfänglich geführte Streit darüber, ob es Regenbogen, Mondsicheln oder Radfelgen zeigt, ist wohl endgültig zugunsten der letzteren entschieden worden, denn Radfelgen passen aussagekräftig zu der am Rande der Goldenen Aue liegenden Stadt, die als Siedlung schon sehr früh, im 8. Jh., im Hersfelder Zehntverzeichnis als Aratora genannt wird; der Ortsname könnte von dem mittelhochdeutschen Wort art = Ackerbau abgeleitet werden. Vor Einführung dieses Wappens hatte Artern lange das sogenannte Schildheiligenwappen geführt, ein heraldisch ziemlich unhaltbares, recht kompliziertes Wappen, das den viergeteilten Mansfelder Grafenschild zeigte, gekrönt von drei ziemlich unbestimmbaren Heiligen, über deren Person oder Bedeutung die Meinungen sehr auseinandergingen. Noch früher, in Urkunden um das Jahr 1500, zeigt das Arterner Stadtsiegel einen Reiter, der das Mansfelder Grafenschild führt. Artern gehörte damals zur Grafschaft Mansfeld. Ortsteile: Artern, Kachstedt. ASBACH, Kurort, seit 1. Juni 1994 Ortsteil von Schmalkalden Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Alt-Landkreis SchmalkaldenAUMA, Stadt, Landkreis Greiz, Alt-Landkreis ZeulenrodaDas Wappen ist aus der 1.Hälfte des 15. Jh. sicher bezeugt. Früher befanden sich an Stelle der Nadelbäume drei Buchen. Ab dem 17. Jh. wurde häufig nur ein Baum mit einem Eichhörnchen in der Krone dargestellt. Zur Entwicklung des Stadtsiegels gibt es keine Urkunden oder sonstige Schriftstücke. Lediglich im Text einer Ortschronik von 1837 erläutert der Chronist, daß die Vorlage zum Aumaer Stadtsiegel einst die sieben Lindenbäume vor der ehemaligen Nikolaikirche gewesen seien. In einer anderen Auslegung heißt es, daß die waldreiche Gegend - und der Hügel, auf dem das Stadtzentrum einst errichtet wurde, die Vorlage zum Stadtsiegel gegeben haben. Im Laufe der Jahrhunderte veränderte sich das Aussehen des Siegels mehrmals, bis sich die Darstellung von 3 Nadelbäumen, auf der Bodenerhebung stehend, durchsetzte. Auf der Spitze des mittleren Baumes, der etwas größer ist als die bei den anderen, sitzt ein Eichhörnchen, den Kopf nach links gerichtet. Die heutige Farbgebung des Wappens wurde von Prof. Emil Ludwig/Plauen (Sohn des Aumaer Bildhauers Eduard Ludwig aus dem vorigen Jahrhundert) 1920 auf einem Entwurf zum damaligen Notgelddruck vorgegeben. Bis heute ist diese Darstellung des Aumaer Stadtsiegels gültig. Ortsteile: Auma, Gütterlitz, Untendorf, Muntscha, Krölpa, Wenigenauma, Zickra. BAD BERKA, Stadt, Landkreis Weimarer Land, Alt-Landkreis WeimarDie ersten Darstellungen des Stadtwappens und Siegelbildes sind aus dem Jahr 1674 vorhanden. Es ist eine Verwandtschaft des Stadtsiegels von 1674 mit dem Wappen der Fruchtbringenden Gesellschaft zu Weimar zu erkennen. Deshalb wird angenommen, daß der Herzog von Sachsen-Weimar als Mitglied dieser Gesellschaft, welche sich auch Palmorden nannte, der Stadt Berka dieses "Traditionszeichen" als Stadtsiegel und Wappen gewährt hat. Das Wappen wurde in dieser Form am 7. Okt. 1992 von der Stadtverordnetenversammlung Bad Berka angenommen; im vorhergehenden Wappen war der Stamm der Palme grün und die Burg silbern. Ortsteile: Bad Berka, München, Tannroda, Bergern, Kottendorf, Meckfeld, Tiefengruben, Schoppendorf. BAD BLANKENBURG, Stadt, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis RudolstadtDas Wappen zeigt den Löwen ihrer Stadtherren, der Grafen von Schwarzburg-Blankenburg. Ortsteile: Bad Blankenburg, Watzdorf, Großgölitz, Kleingölitz, Oberwirbach, Cordobang, Fröbitz. BAD COLBERG-HELDBURG, Gemeinde, Landkreis HildburghausenDas Wappen entstammt den für 1431 und 1576 nachweisbaren Siegeln, die möglicherweise noch ältere Vorgänger im 14. Jh. hatten. Der Löwe weist vermutlich auf ehemalige Grundherren des Ortes hin. Eine andere Version der Wappentingierung nennt goldenen Turm und rot-silbern geteilten Löwen auf blauem Grund, das Wappenzeichen der Thüringer Landgrafen. Ortsteile: Bad Colberg, Lindenau, Gellershausen, Völkershausen, Holzhausen, Heldburg, Einöd. BAD FRANKENHAUSEN/KYFFH., Stadt, Kyffhäuserkreis, Alt-Landkreis ArternVor diesem Wappen bestand ein sehr häßliches und geschichtlich unberechtigtes Doppelwappen. Das Wappen von Bad Frankenhausen ist in dieser Form bereits auf dem ältesten SIGILLVM CIVITATIS FRANKENHUSENSIS an einer Urkunde aus dem Jahre 1384 zu sehen. Der Schwarzburger Löwe läßt die Erinnerung an die Schwarzburger Herrschaft fortleben. Nachdem Frankenhausen ungefähr 130 Jahre grafenbeichlingisch gewesen war, verkauften die Grafen von Beichlingen bei der Linien am 29. Dez. 1340 Frankenhausen, d.h. Burg und Stadt mit allen Zubehörungen und Gerechtsamen, an die Grafen Günther XXI. und Heinrich XII. zu Schwarzburg. Der Kaufpreis betrug 6.500 Mark lötigem Silbers Erfurter Gewichts. Ortsteile: Bad Frankenhausen/ Kyffhäuser, Seehausen, Udersleben. BAD KLOSTERLAUSNITZ, Gemeinde, Saale-Holzland-Kreis, Alt-Landkreis StadtrodaDie Jahreszahl bedeutet die erste urkundliche Erwähnung im Bestätigungsbrief von Papst Innocenz 11. im Jahr 1137; die Bäume versinnbildlichen das Holzland, und die Leitern symbolisieren die Leiternproduktion im Gebiet. Ortsteile: B. Klosterlausnitz, Jugendwaldheim, Siedl. a. Bahndamm. BAD KÖSTRITZ, Stadt, Landkreis Greiz, Alt-Landkreis GeraÜber die Entstehung und die Symbolik des Wappens von Bad Köstritz ist wenig bekannt. Der Löwe steht im Gegensatz zum Wappen der ehemaligen Fürstentümer Reuß, die in Schwarz den goldenen Löwen hatten. Der Händedruck sei politisch zu deuten und stehe mit Ereignissen des Jahres 1848 im Zusammenhang. Ortsteile: Bad Köstritz, Pohlitz, Gleina, Reichardtsdorf. BAD LANGENSALZA, Stadt, Unstrut-Hainich-Kreis, Alt-Landkreis Bad LangensalzaDie Verleihung des Stadtsiegels erfolgte nachweislich 1356 durch eine Urkunde nach Vereinigung der Vorstädte Neustadt und Jacobstadt mit der Altstadt. Diesem Zwei-Türme-Siegel, "an einem Tarne ein Rad und an dem andern einen Lewen", folgte 1387, nachdem die mainzische Herrschaft verzichtet hatte, wodurch das erzbischöfliche Rad entfiel und die Stadt unter landgräfliche Alleinherrschaft kam, das vorstehend blasonierte, noch heute gültige Wappen. Die drei Schilde, wohl mit Beziehung auf die drei Stadtviertel, zeigen den meißnischen und den thüringischen Löwen sowie die Landsberger Pfähle. Die Wappenschilder sind nach rechts geneigt, als Zeichen der Unterwürfigkeit. Ortsteile: Langensalza, Grumbach, Henningsleben, Waldstedt, Wiegleben, Eckardtsleben, Illeben, Aschara, Merxleben, Großwelsbach, Nägelstedt, Zimmern, Thamsbrück. BAD LIEBENSTEIN, Stadt, Wartburgkreis, Alt-Landkreis Bad SalzungenDas Wappen zeigt den Brunnentempel, der über einer Heilquelle des bekannten Herzbades errichtet wurde. Würfel, Walze und Kugel als Kinderspielzeug stehen mit dem Wirken des Pädagogen Friedrich Fröbel in Verbindung, der in Bad Liebenstein verstarb. Ortsteile: Altenstein, Bad Liebenstein, Bainroda. BAD SALZUNGEN, Stadt, Wartburgkreis, Alt-Landkreis Bad Salzungen
Nach bisherigen Forschungen gilt das Jahr 1305 als Erstbeleg der Stadtbezeichnung von Salzungen. Im Jahre 1345 sind erstmals die urkundliche Nennung eines Rates und der Gebrauch eines Stadtsiegels in Bad Salzungen nachgewiesen. Siegel und Wappen der Stadt sind in gleicher Ausführung gehalten. Sie zeigen den Bischof Bonifatius in vollem Ornat. In der rechten Hand hält er den Bischofstab und in der linken die Bibel. Da der Abt damals auch die weltliche Macht ausübte, tritt er als Schutzherr im Wappen auf. Am 1. Dez. 1949 wurde ein neues Wappen mit Brunnen und Zahnrädern für die Stadt bestätigt, da man das bisherige für veraltet und überholt hielt. Am 26. Juni 1991 hat die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Bad Salzungen die Satzung über Wappen, Siegel und Farben der Stadt von 1949 außer Kraft gesetzt und die Weiterführung des historischen Wappens (1345-1945) beschlossen. Ortsteile: Dorf Allendorf, Hohleborn, Kaltenborn, Kloster Allendorf, Langenfeld, Luxemburg, Bad Salzungen, Sorghöfe, Wilprechtroda, Meimers, Sorga, Robaldsgrube, Wolfsberg. BAD SULZA, Stadt, Landkreis Weimarer Land, Alt-Landkreis ApoldaDas Wappen der Stadt Bad Sulza ergibt sich aus der Vereinigung der Wappenbilder von Stadtsulza, dem hl. Mauritius, und dem Wappenbild von Dorfsulza, der goldenen Linde. Das älteste Sulzaer Stadtsiegel von 1567 zeigt den heiligen Mauritius, Schutzpatron der Salzsieder. Als 1907 Stadt und Siedlung Sulza zusammengelegt wurden, entstand das heutige Allianzwappen, das im hinteren Feld die goldene Linde, das seit. 1810 nachweisbare Siegelzeichen von Dorfsulza zeigt. Das vorherige Wappen zeigte nur den Heiligen: Die Gemeindevertretung der Stadt Bad Sulza beschloß in ihrer Sitzung vom 16. Dez. 1949 eine Satzung, welche das Führen des Wappens und eines Siegels beinhaltet; als Siegelbild wurde das beschriebene Wappen mit Schildumrandung festgelegt. Ortsteile: Sonnendorf, Bad Sulza. BAD TENNSTEDT, Stadt, Unstrut-Hainich-Kreis, Alt-Landkreis Bad LangensalzaDie grünende Tanne zeigt bereits das älteste Wappen aus dem frühen 15. Jh.; ab 1489 tauchten der hessisch-thüringische Löwe sowie der Bischof mit Bibel und Weintraube auf. Die Tanne wurde wohl in der irrigen Ansicht in das Wappen aufgenommen, daß der Name Tennstedt (früher Fiskalgut Dannistaht) von Tanne herrühre. Nicht ausgeschlossen ist eine Ableitung des Ortsnamens von dem keltischen Wort Tain = Wasser. Der Löwe weist auf die einstige Oberherrschaft der thüringischen Landgrafen, der Abt auf die geistlichen Besitzungen der Klöster Hersfeld, Gandersheim und Fulda hin. Die Weintraube symbolisiert den früheren Weinbau. BELRIETH, Gemeinde, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Alt-Landkreis MeiningenDer Turnierkragen ist ein Versuch, mit heraldischen Figuren eine Flußbrücke darzustellen, denn Belrieth war einst ein wichtiger Brückenort am Lauf der Werra. Die Eiche ist eine lokale Besonderheit. BENSHAUSEN, Gemeinde, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Alt-Landkreis SuhlDas Bild entspricht dem des Siegels aus dem 17. Jahrhundert mit der Umschrift: DES FLECKENS BENSHAVSEN INSIEGEL und wurde bei weiteren Siegeln übernommen; der mittlere Turm soll den Kirchturm darstellen. Ortsteile: Benshausen, Ebertshausen BERGA/ELSTER, Stadt, Landkreis GreizDas Wappenbild zeigt das Wahrzeichen der Stadt, eine mächtige, etwa 450 Jahre alte und unter Naturschutz stehende Eiche. Das Wappen stammt aus dem 19. Jh.; die seit dem 15. Jh. bekannten Siegel zeigten den Gekreuzigten. Ortsteile: Berga/ Elster, Tschirma, Albersdorf, Eula, Kleinkundorf, Markersdorf, Obergeißendorf, Untergeißendorf, Wolfersdorf, Großdraxdorf, Wermsdorf, Clodra, Dittersdorf, Zickra. BERKA/WERRA, Stadt, Wartburgkreis, Alt-Landkreis EisenachWappen 1972-1990: Geteilt und halb gespalten; oben in Silber auf grünem Berg drei rote Türme, unten vorn Hammer und Schlegel gekreuzt, unten hinten ein Wellenbalken.
Ein Siegel aus dem 17. Jh. zeigt drei Türme dicht nebeneinander stehend mit merklich überhöhtem mittlerem Turm; seit Anfang des 19. Jh. sind die Türme gleich hoch. Sie werden als die drei ehemaligen Stadttore gedeutet. Die Kreuze auf den Türmen könnten auf die Zugehörigkeit zum Kloster Hersfeld hinweisen. Das Wappen wurde der Stadt mit dem Stadtrecht 1847 verliehen; später in der Tinktur verändert. 1972 wurde das Stadtwappen "aktualisiert": Die Kreuze wurden von den Türmen entfernt, und das nun geteilte Wappen wurde im unteren Teil nochmals gespalten und mit dem Zeichen des Bergmannes sowie dem Symbol der Werra versehen. Ortsteile: Berka, Fernbreitenbach, Gospenroda, Herda, Horschlitt, Rienau, Vitzeroda. BERKA/WIPPER, Gemeinde, Kyffhäuserkreis, Alt-Landkreis Sondershausen1128 erstmals urkundlich erwähnt ist die Gemeinde Berka eng verbunden mit der Birke, daher oben die Birken. Der Wellenbalken und das Mühlrad versinnbildlichen die Wipper und die Wassermühle. Der Löwe soll die Zugehörigkeit zum Land Thüringen versinnbildlichen. BERNTERODE bei Heilbad Heiligenstadt, Gemeinde, Landkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis HeiligenstadtDas Wappen zeigt die Neugewinnung von Siedlungsland im 8. Jh.; Spruch: Gerodet hat der alte Bern(hard), wie ihr seht, den Ort, wo heut Bernterode steht. BETHENHAUSEN, Gemeinde, Landkreis Greiz, Alt-Landkreis GeraDie Gemeinde Bethenhausen führt als Hauptmotiv und redendes Element zwei zum Beten gefaltete Hände. Ebenfalls als Deutung des Ortsnamens und aus Hinweis auf das historische Gasthaus "Zur Linde" ist die oben gezinnte Spitze zu betrachten. Im Gasthaus "Zur Linde" entspringt die Brahme. Dieser Fluß prägt die Region landschaftlich. Symbolisch für das Gasthaus und die in dessen Umgebung stehenden Linden fanden zwei Lindenblätter Aufnahme in das Gemeindewappen. Die Anzahl der Blätter verweist darauf, daß die Gemeinde aus zwei Ortsteilen besteht. Ortsteile: Bethenhausen, Caasen. BEULBAR-ILMSDORF, Gemeinde, seit 23. März 1994 Ortsteil von Bürgel Saale-Holzland-Kreis, Alt-Landkreis EisenbergDas Wappen setzt sich zusammen aus den Zeichen des Territoriums und der einstigen Besitzer. Die hintere Schildhälfte gibt mit den drei Balken das Wappen der Herrschaft Eisenberg an und vorn ist das Wappen der Ritter von Beulbar. Die Tinkturen dafür sind jedoch frei erfunden, da es von diesem Geschlecht nur ein farbloses Siegelbild gibt. Ortsteile: Beulbar, Gerega, Ilmsdorf. BEUREN, Gemeinde, Landkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis WorbisDer Turm der für den ehemaligen Zollturm steht, ist Symbol einer beginnenden Stadtentwicklung Beurens im Mittelalter, die allerdings wahrscheinlich mit der Verlagerung der Zollstätte nach Heiligenstadt durch den Erzbischof von Mainz beendet wurde. Sinnbildlich dokumentiert die Gemeinde ihre jahrhundertelange Zugehörigkeit zum Kurstaat Mainz durch das silberne Sechsspeichenrad, die Wappenfigur des Erzbistums. In diesem Sinne verkörpert das Eichenlaub in redender Weise die Einbindung Beurens in das Territorium des Eichsfeldes. BIBERAU, Gemeinde, seit 7. April 1994 Ortsteil von Schleusegrund Landkreis HildburghausenDie vier Schräglinksstäbe symbolisieren die vier Ortsteile von Biberau. Der silberne Wellenbalken deutet auf eine historische Grenzlage der Siedlung im Bibertal hin, wovon auch frühere Befestigungen im heutigen Eugenstein zeugen. Die silberne Glocke bezieht sich auf eine Überlieferung aus der frühen Geschichte des Ortes und wird im Zusammenhang mit der Ersterwähnung genannt. Das Rad verweist auf den alten Handelsweg, der dem Tal der Biber folgt. Es deutet zudem auf die häufige Nutzung von Wasserkraft sowie auf einen weiteren wichtigen Aspekt der Erwerbsgeschichte des Ortes - die Leistung von Vorspanndiensten - hin. Ortsteile: Biberschlag, Engenstein, Tellerhammer, Lichtenau. BIRKENHÜGEL, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis LobensteinDas Wappen deutet redend auf den Ortsnamen. BIRKIGT, Gemeinde, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis SaalfeldBIRKUNGEN, Gemeinde, Landkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis WorbisDie Birke gilt als redendes Element zur Versinnbildlichung des Ortsnamens, wobei mit der Tingierung silber/rot die Landesfarben aufgenommen sind. Die langjährige Zugehörigkeit zu Mainz wird durch das sechsspeichige Rad im roten Herzschild dokumentiert. BISCHOFROD, Gemeinde, Landkreis Hildburghausen, Alt-Landkreis SuhlMit der Aufnahme der Figur des Krummstabes wird auf den Ortsnamen sowie auf die wahrscheinlich durch einen Bischof veranlaßte Ortsgründung durch Rodung hingewiesen. In diesem Zusammenhang ist auch der bewurzelte Laubbaum zu sehen. Den den Ort durchfließenden Weißbach symbolisiert das obere rechte Heroldsbild mit einem schräglinken Wellenbalken. Für die beiden in der Vergangenheit existenten Mühlen steht das Mühlrad. Ortsteile: Bischofrod, Bischofrod-Keulrod. BLANKENBERG, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis LobensteinWappen: Ein durch drei Wellenlinien geteilter Schild; oben auf einem Hügel ein Gebäude, beseitet von zwei Bäumen; unten symbolisierte Papierrollen. Das Wappen von Blankenberg zeigt im oberen Teil das ehemalige Schloß, beseitet von zwei Bäumen. Der untere Teil wird durch eine symbolische Wellenlinie - für die Saale - abgegrenzt und enthält drei weiße Papierrollen, die Auskunft über die Papierherstellung in der Region geben. Ortsteile: Arlas, Blankenberg. BLANKENHAIN, Stadt, Landkreis Weimarer Land, Alt-Landkreis Weimar
Das älteste Wappen von Blankenhain von 1273 zeigte eine Meldepflanze mit zwei Sternen in einem Schild. Dies war das Wappen des Mellinger Grafengeschlechtes, von denen die Blankenhainer abstammen. Nach dem 2. Weltkrieg bis zur Wende zeigt das Wappen den gleichenschen Löwen zwischen zwei Tannen und im Unterfeid eine Porzellanterrine, die auf die 1780 gegründete Porzellananufaktur verweist. Ortsteile: Blankenhain, Egendorf, Krakau, Rottdorf, Keßlar, Niedersynderstedt, Lohma, Loßnitz, Tromlitz, Lengefeld, Hochdorf, Krakendorf, Schwarza, Thangelstedt, Altdörnfeld, Neudörnfeld, Lotschen, Meckfeld bei Blankenhain, Sollnitz, Obersynderstedt, Rettwitz, Saalborn. BLANKENSTEIN, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis LobensteinDie beiden Hämmer weisen auf den in der Gegend seit dem Mittelalter bis in das 19. Jh. betriebenen Bergbau hin. Der goldene Untergrund ist zweifach zu erklären: einmal als Licht für die Bergleute, zum anderen als reife Getreidefelder in der Gemarkung. Die blauen Wellenlinien zeigen an, daß der Ort an Saale, Selbitz und thüringischer Muschwitz liegt. Drei Papierrollen versinnbildlichen die seit über einhundert jährige Papierherstellung in Blankenstein. Der blaue Untergrund bedeutet Wasser. BLEICHERODE, Stadt, Landkreis NordhausenDas Bild tritt erstmals auf einem sigillum civitatis blichenrode aus dem 15. Jahrhundert auf. Sowohl Haltung als auch Ausrüstung dieses Ritters haben symbolischen Charakter und wurden dem Hauswappen der Honsteiner entlehnt, so der Schachschild mit seinen zwölf in Rot und Weiß dargestellten Feldern, der vom Ritter in der linken Hand gehalten wird. Den geschlossenen Helm zieren die Honsteiner Hirschstangen, die rechte weiß und die linke rot. Sie sind das Zeichen dafür, daß den Honsteinern das Jagdrecht zustand, denn dieses zählte zu den wichtigsten Privilegien. Die in Rot und Weiß ausgeführten Helmdecken bedeuteten, daß der Honsteiner die Stadt unter seinen Schutz gestellt habe. In der rechten Hand hält der Ritter ein Schwert, das mit der Spitze nach unten zeigt. Dies soll zum Ausdruck bringen, daß der Graf von Honstein die städtische Gerichtsbarkeit ausübte. Bleicherode erhielt erst im 16. Jahrhundert - nach dem Kauf des Schultheißenamtes - das Recht zugesprochen, für Ordnung und Sicherheit selbst zu sorgen, und erst seit dieser Zeit hatte die Stadt einen eigenen Scharfrichter. Die Sage vom Stadtwappen: In alten Zeiten stand auf dem Vogelberg bei Bleicherode eine Raubritterburg. Wer hier vorbeikam, wurde vom Raubritter und seinen Gesellen überfallen und manchmal sogar getötet. Bald waren die Wege so unsicher, daß sich niemand außerhalb der Stadtmauer auf die Straße traute. In dieser Not kam ein fremder Ritter nach Bleicherode. Er zog mit den wehrfähigen Männern der Stadt vor das Raubnest und zerstörte es. Zum Dank für seine Hilfe nahmen die Einwohner von Bleicherode das Bild des Ritters in ihr Stadtwappen auf. Ortsteile: Bleicherode, Elende. BODELWITZ, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis PößneckDas Wappen ist in den 30er Jahren entstanden. Über den Ursprung ist heute nichts mehr bekannt. Es war noch bis in die 60er Jahre an der Fassade des Rathauses Ziegenrück angebracht. Der Adler ist der preußische und ist auch in der gleichen Tingierung ausgeführt. Er deutet darauf hin, daß der ehemalige Kreis Ziegenrück von 1815 bis 1945 eine preußische Exklave war. BODENRODE-WESTHAUSEN, Gemeinde, Landkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis Heiligenstadt
Ortsteile: Bodenrode, Westhausen BOTTENDORF, Gemeinde, Kyffhäuserkreis, Alt-Landkreis ArternBREITUNGEN/WERRA, Gemeinde, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Alt-Landkreis SchmalkaldenDas Wappen weist mit der Darstellung des sächsischen Rautenkranzwappens auf die jahrhundertelange ehemalige Zugehörigkeit der Ortsteile Frauen- und Altenbreitungen zu Sachsen-Meiningen und mit dem hessisch-thüringischen Löwen auf die des Ortsteiles Herrenbreitungen zu Hessen hin. Die Seerose auf grünem Feld symbolisiert die vorrangige Bedeutung des Naturschutzes für die gewässerreiche Landschaft um Breitungen. Ortsteile: Breitungen/ Werra, Bußhof, Farnbach, Grumbach, Knollbach, Neuhof, Winne, Creimar. BRENNERSGRÜN, Gemeinde, seit 11. Dezember 1993 Ortsteil von Lehesten Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis LobensteinDas frühere Brennersgrüner Wappen (Helm mit Federbusch) war der Familie Brenner im Jahre 1629 verliehen worden. Im Jahre 1781 kaufte Albrecht Christian Brenner das Waldvorwerk Brandiskirchen bei Lehesten und benannte dieses Brennersgrün. Das neue Ortswappen enthält ein vierblättriges Kleeblatt. KURORT BROTTERODE, Stadt, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Alt-Landkreis SchmalkaldenDie Werkzeuge sind die Symbole der Bergfreiheit, die von der Gründung des Ortes an bestand und immer wieder bestätigt werden mußte, z.B. 1537 durch den Landgrafen Philipp von Hessen. Die älteste Form beschrieb J. C. Geisthirt mit der Brotteröder Kirmesfahne. Sie sei 1 m2 groß von schwarzem Samt oder Tuch mit dem selbstgestickten Bergmannswappen als Andreaskreuz (Keil und Schlägel) sowie mit Silbertressen und -quasten. 1726 erschien das Wappen mit Hammer, Schlegel und Meißel gekreuzt zum ersten Mal im Siegel Ampt und Zenth Brotrot. Ortsteile: Am Zainhammer, Kurort Brotterode, Kleiner Inselsberg. BRÜNN/THÜR., Gemeinde, Landkreis HildburghausenDer Wellenbalken gibt den Werra-Fluß an und zeigt damit auf eine geographische Situation. Das Brunnenhaus ist natürlich ein Bezug zum Ortsnamen; dieses ist einem realen Vorbild nachgestaltet worden. BUCHBACH, Gemeinde, seit 19. März 1994 Ortsteil von Gräfenthal Landkreis Sonneberg Alt-Landkreis NeuhausDas noch nicht genehmigte Wappen nimmt Bezug auf den Ortsnamen: Buche...Bach. BUFLEBEN, Gemeinde, Landkreis GothaGrundlage für das Wappen der Gemeinde Bufleben bildet der aus dem Wappen der 1m Ort besessenen Herren von Hausen entlehnte Löwe. Die drei Ortsteile symbolisieren die drei Lindenblätter im Schildhaupt, die außerdem auf die auf einem Hünengrab wachsende Linde im Ort hinweisen. Ortsteile: Hausen, Pfullendorf, Bufleben BÜRGEL, Stadt, Saale-Holzland-Kreis, Alt-Landkreis EisenbergDas älteste Siegel mit diesem Bild stammt aus dem Jahre 1610. Ortsteile: Bürgel, Beulbar, Ilmsdorf, Droschka, Hetz dorf, Hohendorf, Rochgast, Lucka, Taupadel, Thalbürgel, Gerega, Silbertal, Göritzberg, Nischwitz, Gniebsdorf. BURGLEMNITZ, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis LobensteinWappen (ohne Farbangaben): Ähren, Fichte und Sichel. Das derzeitige Wappen wurde zu DDR-Zeiten verliehen und soll die landwirtschaftliche Prägung des Ortes versinnbildlichen. Nach Aussagen älterer Bürger hatte Burglemnitz früher eine Linde im Wappen. BURGWALDE, Gemeinde, Landkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis HeiligenstadtEine aus dem 16. Jh. überlieferte Abschrift der urkundlichen Ersterwähnung vom 30. März 1318 für Burgwalde nennt den Ort Borcwold, und für den 17. Sept. 1323 ist ein in München verwahrtes Originaldiplom mit der Erwähnung von Borcwolde nachweisbar. Eine Herkunft des Ortsnamens vom mittelhochdeutschen Wort bort in der Bedeutung von Tand bzw. Grenze ist denkbar. Diesem Gedankengang folgt der Wappenentwurf, indem im Wappen das Heroldsbild eines Bordes aufgenommen wurde. Zugleich wird damit der Einmaligkeitsanspruch des Wappens gewährleistet, da sich die Figur des heiligen Georg auch in zahlreichen weiteren Wappen findet. Für Burgwalde ist die Aufnahme dieses Heiligen im Wappen berechtigt, da er als Kirchenpatron bereits in früheren Gemeindesiegeln abgebildet wird. BUTTELSTEDT, Stadt, Landkreis Weimarer Land, Alt-Landkreis WeimarDer Löwenschild ist der der Thüringer Landgrafen, die Oberlehnsherren von Burg und Buttelstedt waren. Die Pfarrkirche ist dem heiligen Nikolaus geweiht, der deshalb ins Stadtwappen gekommen ist. Ortsteile: Daasdorf, Buttelstedt, Nermsdorf, Weiden. BUTTSTÄDT, Stadt, Landkreis SömmerdaBereits auf dem ersten Siegel aus dem 14. Jh. erscheint der Schutzpatron, der Erzengel Michael als Drachentöter, jedoch in den Händen die Schilde von Thüringen und Meißen haltend; erst im 16. Jh. wird er als Seelenwäger dargestellt. Auch die heraldische Lilie findet sich von Anfang an im Wappenbild, vermutlich als Symbol der "reinen Gerechtigkeit". Einige Zeit wurde nur das Lilienwappen verwendet, während lediglich das Heimatmuseum Buttstädt aus Traditionsgründen das Engelwappen führte; derzeit gilt wieder das Engelwappen als offizielles Stadtwappen. CAMBURG, Stadt, Saale-Holzland-Kreis, Alt-Landkreis JenaDen heiligen Laurentius, vor der Reformation Schutzpatron der Pfarrkirche von Camburg, zeigt bereits das älteste Stadtsiegel von 1603. Allerdings hielt darauf der Heilige ein Buch in der Linken. Die heutige Wappenform führt Camburg seit 1904 auf Empfehlung des damaligen Heroldsamtes in Berlin. Zum Camburger Wappen gibt es folgende Sage: Es war einmal - wie so oft - ein Sonntagnachmittag, nur wars vor vielen, vielen Jahren und just am 10. des Erntemonats. Schwül und durstig wars auf Erden, langweilig und schläfrig in den Regionen des Jenseits. St. Laurentius saß auf seinem Schemel und wäre wohl eingeschlafen, wärs nicht gerade sein Todestag gewesen, er gedachte noch einmal der Marder, die er ausgestanden und warf vorwurfsvoll einen Blick herunter nach der Erde, da! was sah er? Ein Rauchwälkchen kräuselt sich verdächtig empor und, hat ein Geruch, brenzlich, nach Fleisch - "Na wart! Ihr Donner-Hagels-Pack, euch soll doch gleich - ." Flugs tart er zum Herrn und sprach: "Herr, meine erste Bitte, gewähre sie mir, verleih mir Herr, heut noch einmal meine menschliche Gestalt und laß mich hinunter zu dem Menschengesindel, mir Täucht, sie haben wieder einen auf dem Feuer. " "Deine Bitte sei dir gewährt," sprach der Herr, "indeß kann ich dir schon sagen, daß du dich wohl täuschst, denn da unten gibts schon längst keine Heiligen mehr - und was in Rom heilig gesprochen wird - na geh!" Laurentius nahm ein Gewand, stieg herunter, und als er nahe der verdächtigen Stelle kam, da, richtig, was sah er? Einen Rost, einen wirklichen, wahrhaftigen Rost über einem Feuer, geschürt von einem Manne, angetan mit weißer Schürze, was aber auf dem Roste lag, 's war weder Mensch noch Tier. Laurentius trat näher hinzu und frug: "Was treibst du hier?" "Was ich treibe? Etwas, das solch fahrenden Gesellen wie du bist, nichts angeht." "Oho, mit mir treibt man keinen Scherz mehr, sieh mich an und steh mir Rede und Antwort." Dem Manne, einem von der Fleischer ehrsamen Zunft, an sich nicht furchtsam, ward beim Anblick des Laurentius doch etwas beklommen und er sprach milder: "Siehst du, was ich treibe?"" Wohl sehe ich, doch versteh' ichs nicht, was ists das hier röstet?" "Würste sinds, Würste vom vieledlen Schwein, so geschaffen zu Nutz und Frommen der Menschen, ich briet davon und trug sie hin in jenes Zelt, dort sitzt man zu fröhlicher Kurzweil beisammen. Fehlen dabei dürfen sie nie, 's wär schier undenkbar; ich bin nun fertig damit, die paar noch hier sind die letzten, sie sollten für mich, doch hab ich sie öfter, willst du eine?" "Hm, eigentlich genießen wir nicht - indes heute - gib her!" Und er nahm und biß hinein, und biß wieder und schmunzelte vergnügt: "Kostbarer Genuß!" "Was ist's, " sprach er dann, "was hast du da in dem Krug?" "Bier ist's, echt Camburger Stadtbier, Prosit! Da, trink!" Und Laurentius trank und trank, in mächtigen Zügen; herrlich! Unübertrefflich! Hei, wie das mundet, wie das kühlt, und er ergriff den leeren Rost, stemmte ihn gegen die Erde, stützte sich darauf und sprch: ,,0 hätte ich einen so kühlen Trunk gehabt, als ich auf solchem Ding, wie das hier, lag und briet, hätt ich überhaupt diese Götterspeise und Trank gekannt damals, mit dem Sterben, weißt du, wahrlich anders hätt ich mir's überlegt Es war schwer, glaube mir, sehr schwer, ja sieh mich an, ich bin St. Laurentius, 's ist mein Todestag heute, ich nahm auf eurer Erde Verdächtiges und vermeinte, es ginge wieder jemand so wie mir, deshalb kam ich, zu helfen, wenn's noch Zeit, zu rächen, wenn's zu spät, ersäuft hätt ich die ganze Gegend bei erster Gelegenheit, sie kommt euch oft nahe genug manchmal. Na, 's ist mir lieb, daß ich's nicht nötig und weiter keine Umstände habe, nimm dafür nun, daß du mir so herrliche Gaben geboten, meinen Dank, mit Gold und Silber kann ich selbst dir's nicht lohnen, aber dir und allen deiner Zunft, so sie diese wohl treiben, sollen andere zutragen, was ich nicht geben kann, eure Schränke und Truhen sollen gefüllt sein, wohlgenährt sollt ihr aussehen, wohlergehen soll's euch immerdar. Aber daß die Würste also bleiben und ihr mir nichts fremdes dazwischen tut; wer solches machet, soll gestrafet werden, und soll auch immerdar dasselbe Gewicht genommen und eingehalten werden. Denen, die das Bier zubereiten, soll es also gehen wie euch und sollen ebenso gesegnet sein und wohl angesehen auf Erden, aber daß sie mir nicht panschen." "Dem Ort, da ihr wohnet," sprach Laurentius weiter, ,,'s ist doch Camburg, was da liegt, will ich euretwegen gewogen sein. Sage es den Stadtvätern, wie du mich hier siehst, sollen sie mich auf ihr Stadtfähnlein malen, mein Bild in ihr Insiegel schneiden lassen und soll der Bürgermeister alle Urkunden und alles Wichtige damit untersiegeln. So lange solches gehalten wird, will ich Camburg in meinen besonderen Schutz nehmen. So ein Wasser kommt, soll es keinem weiter gehen, bis an den Hals und niemand darin umkommen, er sei denn selbst schuld. Vor Seuchen und Gefahren sollt ihr bewahret sein, allen, so darin wohnen, so sie's ordentlich treiben, soll's wohlergehen. Euer Städtlein soll wachsen und gedeihen, und soll viel getan werden, daß es schön und allen eine Augenweide sein soll, daß alle, die da herkommen, auch hier bleiben möchten, so sie nur da wohnen könnten. Aber es wird vorerst nicht so groß werden und seinen Nachbarn so überlegen sein, als es wohl könnte, ein Dämon hält es zurück, das ist der Parteien Haß und Neid. So die einen etwas unterfangen, ob solches zum Wohle aller führen würde, ruhen die anderen nicht, bis sie es zunichte gemacht. Dieser Dämon aber, das nehmt zum Zeichen, wird machtlos sein, so oft und solange das Stadtfähnlein mit meinem Bildnis entrollt ist und wird sich diese Macht auch auf andere so hauptsächlich auf die späteren Fahnen der wohlehrsamen Schützen übertragen, also, daß solange die Fahnen wehen oder mit fröhlichem Paukenschlag daher getragen werden, so der Rost geschüret wird und solch edler Trank {ließt, alles Trennende vergessen sein und eitel Friede und Eintracht herrschen soll. So solches dann wohlempfunden wird und danach gestrebet, soll nach und nach eine andere Zeit heraufziehen und mit den Generationen die Zwietracht schwinden, dann Heil Camburg". Laurentius ging von dannen und geschah so, wie er gesagt und ist der Schutzpatron Camburgs bis auf den heutigen Tag. Ortsteile: Camburg, Döbritschen, Stöben, Schinditz, Tümpling (Wappenbeschreibung Camburg, Heimatmuseum Camburg, 1994). CATTERFELD, Gemeinde, Landkreis GothaDer Löwe ist das alte Wappenbild der Grafen von Thüringen, welches sie vor ihrer Erhebung in den Landgrafenstand 1125 führten. Der 1040 geborene Ludwig der II., Graf von Thüringen (der Springer), späterer Erbauer der Wartburg, wurde auf dem Johannesberg bei Altenbergen vom Bischof von Mainz getauft, wo der sich im hinteren Teil des Wappens befindliche Kandelaber steht, welcher als Erinnerung an die erste Kirche Thüringens, die Johanniskirche, 724 durch Bonifatius errichtet, 1811 gestiftet, steht. Die drei Flammen versinnbildlichen die Trinität (Dreifaltigkeit). Die drei Tannenzapfen weisen Catterfeld als Walddorf aus. Ortsteile: Altenbergen, Catterfeld. CLINGEN, Stadt, Kyffhäuserkreis, Alt-Landkreis SondershausenDer Bischof ist der heilige Gumpert, der Schutzpatron einer Klosterkirche in Clingen. Wahrscheinlich gelangte dessen Brustbild schon mit der Stadtrechtverleihung Ende des 13. Jh. in das Wappen. CREUZBURG/WERRA, Stadt, Wartburgkreis, Alt-Landkreis EisenachIm Jahr 1213 erhielt Creuzburg durch Landgraf Hermann I. Stadtrecht, Stadtmauer und Siegel mit dem noch heute gültigen redenden Wappenbild (SIGILLVM CIVIVM IN CRVCEBVRCH). Die Burg Creuzburg, einer der Hauptsitze der Thüringer Landgrafen, gab der Stadt ihren Namen. Ortsteile: Creuzburg, Scherbda. CROCK, Gemeinde, Landkreis HildburghausenOrtsteile: Crock, Oberwind. DACHRIEDEN, Gemeinde, Unstrut-Hainich-Kreis, Alt-Landkreis MühlhausenWappen: Mühlrad einer mit Wasserkraft betriebenen Mühle. Die Symbole gehen auf das Betreiben einer Mühle zurück; Reste eines Mühlrades und eingemauerte alte Mühlsteine sind erhalten geblieben. Später wurde die Wasserkraft anders genutzt. Die Mühle wurde erweitert und umfunktioniert zu einer Flachs und Kammgarn verarbeitenden Fabrik. DEESBACH, Gemeinde, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis NeuhausIm Wappen werden einmal die einstigen Grundherren angegeben; der Löwe ist der schwarzburgische, zum anderen gibt die Axt einen Hinweis auf die Forstwirtschaft, den einzigen Broterwerb der Bewohner zu früheren Zeiten, und der Stern ist das alte Ortszeichen (Gemerke). DERMBACH, Gemeinde, Wartburgkreis, Alt-Landkreis Bad SalzungenOrtsteile: Dermbach, Glattbach, Lindenau, Lindigshof, Mebnitz, Oberalba, Unteralba. DEUNA, Gemeinde, Landkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis WorbisDas Rad deutet auf die frühere Zugehörigkeit zu Mainz; das auf einem Doppelsockel stehende, 1935 errichtete, 15 Meter hohe und weithin sichtbare Dünkreuz gilt als Sehenswürdigkeit und lokale Besonderheit der Gemeinde; aus dem Mittelalter stammt die ehemalige Wasserburg derer von Hagen zu Deuna. Das Bauwerk wird seit Jahrzehnten als Altersheim genutzt und zählt zu den denkmalgeschützten Bauwerken des Eichsfeldes. DIETLAS, Gemeinde, seit 1. Juli 1994 Ortsteil von Dorndorf Wartburgkreis, Alt-Landkreis Bad SalzungenDas Gebäude symbolisiert das ehemalige Schloß "Feldeck", in dem sich ein Kindersanatorium befindet. Die waldreiche Tallage wird durch den Baum dargestellt. DIETZHAUSEN, Gemeinde, seit 1. April 1994 Ortsteil von Suhl, Alt-Landkreis SuhlBereits das alte Gemeindesiegel von Dietzhausen zeigt eine Henne, die auf die Zugehörigkeit zur Grafschaft Henneberg hinweist. Der Sparren dagegen stellt die vielen Fachwerkhäuser dar, die es im Ort gibt. Um den vielen Hennen in den Ortszeichen der Landschaft einmal eine Unterscheidung zu geben, wurde hier alles blau tingiert. DILLSTÄDT, Gemeinde, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Alt-Landkreis SuhlDieses eigenwilige Schildmotiv ist ein Versuch, seltene Pflanzen für eine heraldische Figur zu stilisieren. Es sollte eigentlich erst eine Dillpflanze dargestellt werden doch hätte diese nicht als solche erkannt werden können. Daraufhin entschied man sich für den Kolben einer Silberdistel, da sich diese Pflanze häufig in der Gemarkung zeigt. DINGELSTÄDT, Stadt, Landkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis WorbisDingelstädt, am Oberlauf der Unstrut im Eichsfeld gelegen, wurde am 14. Febr. 1859 das Stadtrecht verliehen. Mit der Ernennung zur Stadt wurde vom preußischen Heroldsamt auch ein neues Wappen bestätigt, welches noch heute in etwas geänderter Form gültig ist. Bereits seit dem Mittelalter führte Dingelstädt als Ortszeichen ein Richtbeil, was an das einstige Halsgericht erinnert. In Anlehnung an dieses Symbol und mit dem Hinweis auf den Namen Dingelstädt symbolisiert der Ring eine Gerichts- und Thingstätte; die Eiche soll auf die Zugehörigkeit der Stadt zum Eichsfeld hinweisen. DÖBRITZ, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis PößneckDöbritz hat bedeutungsvolle frühgeschichtliche Funde aufzuweisen. Die beiden kulturgeschichtlich wichtigsten Exemplare sind eine Harpunenspitze sowie das sogenannte Fusssohlenidol. Die beiden ca. 130000 Jahre alten Fundstücke tragen Verzierungen in rautenähnlicher Form. Daraus ergibt sich als Heroldsfigur ein Rautenfeld. Eine Hausmarke von einem historischen Gebäude des Ortes in Gestalt eines Pfluges bildet das zweite Wappenelement. Es verweist daneben auf die landwirtschaftlich geprägte Erwerbsgeschichte des Ortes. DONNDORF, Gemeinde, Kyffhäuserkreis, Alt-Landkreis ArternWappen: In Gold eine eingebogene grüne Spitze, darin drei wachsende silberne Tannen, die mittlere größer als die äußeren; vorne ein blaubewehrter roter Löwe, hinten ein rotbewehrter blauer Löwe (in der Quedlinburger Wappenrolle unter Nr. QWR II / 87021 eingetragen). Die Löwen stellen einen Bezug zur ehemaligen Landesherrschaft dar (blauer Löwe: Herrschaft Rabinswalde, roter Löwe: Herren von Werthern). Die Tannen sind Hinweise auf die waldreiche Gegend. DORNBURG/SAALE, Stadt, Saale-Holzland-Kreis, Alt-Landkreis JenaDas erste bezeugte Siegel von 1403 stellt den Patron der Pfarrkirche, den Apostel Jakobus den Älteren, dar. Später erscheint das Siegelbild mit dem brottragenden Bettelmönch. Vermutlich ist die heutige Form eine Mißdeutung des Apostels, der anstelle des Brotes die Pilgermuschel am Hut, sein Attribut, tragen müßte. Ortsteile: Dornburg/Saale, Hirschroda, Wilsdorf. EBELEBEN, Stadt, Kyffhäuserkreis, Alt-Landkreis SondershausenDas älteste vorhandene Gemeindesiegel von 1884 zeigt nur den Bienenkorb; die Anzahl der Bienen war im Laufe der Zeit verschieden. Ursprünglich waren es wohl 8, zur Jahrhundertwende 12, im 3. Reich ein Bienenschwarm, und zur Zeit sind es 7. Zeitweise wurde der Bienenkorb auch ohne Bienen dargestellt. Zur Stadterhebung Ebelebens im Jahr 1928 erschien das Wappen mit 8 Bienen. Über die Bedeutung der Anzahl gibt es verschiedene Thesen: Anzahl der Ratsherren, Anzahl der zum damaligen Amtsbezirk Ebeleben gehörenden Orte, Verbindung zum einstigen Marksußraer Kloster - möglicherweise geben sie einen Hinweis auf Zisterziensermönche, die in der Umgebung Klöster besaßen -, Anzahl der früher in Ebeleben ansässigen Innungen. Am wahrscheinlichsten ist wohl, daß die Anzahl keinerlei konkrete Bedeutung hat. Im Zusammenhang mit der Stadtrechtsverleihung am 1. Sept. 1928 wurde auch das Stadtwappen amtlich bestätigt. Ortsteile: Ebeleben, Allmenhausen, Rockensußra, Wiedermuth. EBERSDORF/THÜRINGEN, Großgemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis LobensteinWappen: Geviert von Schwarz und Silber; 1 und 4: ein aufgerichteter golden gekrönter goldener Löwe mit ausgeschlagener roter Zunge; 2 und 3: ein goldener schreitender Kranich. Ortsteile: Ebersdorf, Friesau, Röppisch, Schönbrunn, Zoppoten, Bahnhof Ebersdorf-Friesau. EBERTSHAUSEN, Gemeinde, seit 1. Febr. 1994 Ortsteil von Benshausen Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Alt-Landkreis SuhlDas Wappen gibt mit der schwarzen Henne und dem Spitzenschnitt einen Hinweis zur ehemaligen territorialen Zugehörigkeit - einmal in der Grafschaft Henneberg und zum anderen im Herzogtum Franken. Das Herz symbolisiert das örtliche Sanatorium und den Fremdenverkehr. ECKOLSTÄDT, Gemeinde, Landkreis Weimarer Land, Alt-Landkreis Apolda
Das Wappen "Drei Linden" ist einem wichtigen Platz in der Gemeinde gewidmet. Er liegt an der Kreuzung der Straße von Camburg nach Apolda und dem Fahrweg von Bad Sulza nach Dornburg und wurde seit Jahrhunderten als Festplatz von den Burgern genutzt. Dieses Wappen besteht wahrscheinlich seit der Gründung des Herzogtum Sachsen-Meiningen mit dem Amtsgerichtsbezirk Camburg im Jahre 1826. Ein einziges, bisher gefundenes Ortssiegel kann dieses beweisen. In der Aufschrift des Siegels wurde der Ort noch Eckelstedt geschrieben. Zur 1000-Jahrfeier 1976 wurde das Wappen wieder neu entdeckt. EFFELDER, Gemeinde, Landkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis WorbisDie Darstellung der Kirche geht auf ein Siegelmotiv zurück und steht für die Kirche St. Albanus, welche das am höchsten gelegene Gotteshaus des Eichsfeldes und im Volksmund als Eichsfelder Dom bekannt ist. Als redendes Element symbolisiert der Apfel die etymologische Deutung des Ortsnamens als Apfelbaumort. Das silberne Speichenrad dokumentiert die jahrhundertelange Zugehörigkeit Effelders zum Erzbistum und Kurstaat Mainz. In der Ortslage existiert die architektonische Besonderheit einer ummauerten Quelle. Dieser sogenannte Kellerborn wird durch einen gestückten Bord im Wappen versinnbildlicht. Darüber hinaus ist der Bord Symbol für die in Teilen erhalten gebliebene Dorfmauer. EGSTEDT, Gemeinde, seit 1. Juli 1994 Ortsteil von Erfurt, Alt-Landkreis ErfurtDas Rad im Wappen von Egstedt ist als Symbol für die den Ort durchquerende ehemalige Handelsstraße von Erfurt nach Stadtilm zu verstehen. Darüber hinaus versinnbildlicht das Rad die historische Beziehung zur Stadt Erfurt sowie die Zugehörigkeit zu deren Gerichtsbarkeit. Das Kreuz symbolisiert die Egstedter Ortskirche und deutet außerdem auf das steinerne Sühnekreuz in der Ortslage hin. Die Egge bezieht sich als redendes Element auf die volksetymologische Deutung des Gemeindenamens. Zusätzlich versteht sich die Egge als Symbol der Erwerbsgeschichte des immer landwirtschaftlich geprägten Ortes. EIGENRIEDEN, Gemeinde, seit 1. Juli 1994 Ortsteil von Rodeberg Unstrut-Hainich-Kreis, Alt-Landkreis MühlhausenEINHAUSEN, Gemeinde, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Alt-Landkreis MeiningenDas Haus bzw. der Turm ist das Wahrzeichen des Ortes und bezieht sich auf den Ortsnamen. Als zweites markantes Symbol wurde die im Ort befindliche Brücke aufgenommen. Die Tinkturen entsprechen im allgemeinen denen der Grafen von Henneberg, zu deren Herrschaftsgebiet der Ort einst gehörte. EISENACH, Stadt, Wartburgkreis, Alt-Landkreis EisenachDas Wappen basiert zum größten Teil auf der Dokumentation der Thüringer GAU-Zeitung vom 31. März 1937, die sich auf ein Wappenwerk des Professors Hupp aus dem Jahre 1895 bezieht: In Silber der hl. Georg im Panzerhemd mit rotem Mantel, in der Rechten die Fahnenlanze, mit der Linken eine grüne (goldene) Märtyrerpalme und zugleich den hier roten Schild mit silbernem Kreuz haltend, rechts begleitet von einem schwebenden roten Kreuzchen. Dem hl. Georg als Sieger war die von Landgraf Ludwig In. erbaute Georgenkirche geweiht. Wie oben steht er im SIGILLVM PREFECTI ET BVRGENSIVM DE YSENACHE aus dem Ende des 13. Jh., in dem SECRETVM CIVITATIS YSENACHENSIS des 14. Jh., einem ähnlichen Sekret des 15. Jh. und in späteren Nachbildungen, stets mit dem freischwebenden Kreuzchen, aber links vom Heiligen. Nur ein Siegelchen vom Jahre 1666 zeigt den hl. Georg als Drachentöter. EISENBERG, Stadt, Saale-Holzland-Kreis, Alt-Landkreis EisenbergAuf einer Urkunde von 1274 erscheint erstmalig ein Siegel mit drei Türmen und der Umschrift: Sigillum Burgensium in Eisenberc. Der Mohrenkopf ist das Wappen des Markgrafen Dietrich des Bedrängten von Meißen, unter dessen Regierung die neue Siedlung Eisenberg befestigt worden ist. Folgende Sage wird erzählt: Vor vielen hundert Jahren, als noch die tapferen Grafen von Eisenberg in einem alten Schlosse hausten, soll sich einer dieser Grafen einen Mohren als Diener von den Kreuzzügen mitgebracht haben. Wegen ihrer Treue waren die Mohren hoch geschätzt. Als die Gemahlin des Grafen eines Tages ihre goldene Kette vermißte, wurde der Mohr verdächtigt. Obwohl er seine Unschuld beteuerte, wurde er zum Tode verurteilt. Die Gräfin begann zu zweifeln und als der Mohr zur Richtstätte gebracht wurde, griff sie zum Gebetbuch, um für ihn zu beten. Da fiel die gesuchte goldene Kette aus dem Buch. Sie hatte sich beim Beten gelöst und war unbemerkt in das Buch geglitten. Schnell rief sie einen Diener, den sie zur Richtstätte schickte, um das Urteil rückgängig zu machen. Gerade als der Henker zum Todesstreich ausholte, erreichte der Diener den Ort. In letzter Minute konnte er "Halt!" rufen, Der Mohr war gerettet. Um aber seine geschändete Ehre wieder herzustellen, nahm der Graf den Kopf des Mohren mit der Binde über den Augen in sein Wappen auf, und von diesem ging er in das Siegel des Rates und in das Wappen der Stadt über, welches von 1587 datiert. Ortsteile: Friedrichstanneck, Saasa, Kursdorf. EISFELD, Stadt, Landkreis HildburghausenDen Löwen führt Eisfeld als Wappentier seit 1374, als Stadt und Amt Eisfeld in den Besitz der Markgrafschaft Meißen eingegliedert worden waren. Die Stadt führt ihn seitdem in ihrem Siegel, zunächst mit dem Buchstaben "E" für Eisfeld; etwa seit 1650 mit einem Bäumchen, das als Symbol für den Wiederaufbau nach den schweren Zerstörungen des 30jährigen Krieges angesehen wird. Später wurde wieder auf das mittelalterliche Wappen mit dem "E" zurückgegriffen, das von der Stadtverwaltung Eisfeld bis Ende der 1950er Jahre geführt wurde. Seit 1960 wird wieder das Wappen von 1650 geführt. Ortsteile: Eisfeld, Heid, Harras, Hirschendorf, Waffenrod, Hinterrod. EISHAUSEN, Mitgliedsgemeinde von Straufhain Landkreis HildburghausenDie Gemeinde Eishausen mit den Ortsteilen Steinfeld und Adelshausen befindet sich in einem wasserreichen Gebiet mit mineralhaItigen Quellen, die teilweise zu einer Rotfärbung des Wassers führen. Diese Besonderheit wird durch einen roten Wellenbalken in Gold symbolisiert. Bis zu ihrem Tode 1837 bzw. 1845 lebten die "Dunkelgräfin" und der "Dunkelgraf' im Asyl in Eishausen. Die sogenannte Dunkelgräfin gilt als eine Tochter Ludwigs XVI. von Frankreich; dafür stehen im Wappen in Blau drei goldene Lilien, das Symbol der Bourbonen. Der Lindenblattschnitt verweist auf die bekannte Dorflinde in Steinfeld. Darüber hinaus verdeutlicht er die Existenz sowie Zusammenhalt und Verwachsenheit der drei Gemeindeteile. Um die Dunkelgräfin rankt sich folgende Geschichte: Am späten Abend des 7. Febr. 1807 nahm ein elegant gekleidetes Paar in sämtlichen Räumen der oberen Etage des "Englischen Hofes" Quartier. Der "Englische Hof' war das vornehmste Hotel der Stadt Hildburghausen, und die neuen Gäste schienen dieser kostspieligen Unterkunft mehr als würdig zu sein, denn sie waren kostbar gekleidet und dem Herrn saß der Geldbeutel locker, denn er ließ teure Waren kommen und erwies den Armen der Stadt finanzielle Wohltaten. Merkwürdig war doch das mysteriöse Einsiedlerleben, das die beiden führten - ohne jeglichen gesellschaftlichen Umgang, die Dame ganz und gar wurde nur für Augenblicke und dann tief verschleiert und mit einer grünen Sonnenbrille unkenntlich gemacht von den Hildburghäusern erblickt. Dieses Einsiedlerleben setzte sich fort, als das Paar innerhalb der Stadt mehrfach seinen Wohnsitz änderte. Die offensichtliche Menschenscheu und das angstvolle Vermeiden jedes menschlichen Kontaktes, insbesondere das Versteckspiel der Dame, erweckten aber erst recht die Neugierde der Bevölkerung. Als '. es dem Paar in Hildburghausen doch zu unruhig wurde, verlegte es seinen Wohnsitz nach dem ca. 10 km entfernten Dorf Eishausen; hier wurde das Versteckspiel noch intensiver betrieben. Die Spazierfahrten in einer dichtverhängten Kutsche wurden immer kürzer und seltener. Eine dichte Hecke schützte das Schloß vor neugierigen Blicken. Die Köchin Johanna Weber durfte das Schloß niemals verlassen, damit sie nicht in die Versuchung kommen konnte, neugierigen Ohren ihre Beobachtungen mitzuteilen. Ein Liebesverhältnis mit dem Diener des Paares versüßte ihr vielleicht die strenge Klausur ein wenig, die fast dreißig Jahre währte. Die beiden Söhne, die aus diesem Verhältnis hervorgingen, durften sie nicht bei sich im Schloß behalten, sondern sie wurden im Dorf aufgezogen. Auch dem rätselhaften Herrn mochte in der Einsamkeit die Zeit lang geworden sein, denn er begann mit dem Eishäuser Pfarrer Kühner eine rege Korrespondenz über Politik, Geschichte, Literatur und Kunst, die viele Jahre, bis zum Tod des Pfarrers, währte. Manchmal mußten die Briefe mehrmals täglich von der Botenfrau hin und her getragen werden. Aber zeitlebens wechselten die Männer kein Wort miteinander, und auch die Briefe wurden dem "Dunkelgrafen" vom Pfarrer sofort wieder zurückgegeben. Die rätselhafte Dame hatte durch die jahrzehntelange Isolation von der Außenwelt möglicherweise seelischen Schaden genommen. Schon in Hildburghausen wurde nächtelang ihr hysterisches Weinen vernommen, und in Eishausen schien sie vollends um den Verstand gekommen zu sein, denn sie soll mit Hunden und Katzen, die das Schloß bevölkerten, gespielt haben, wie ein kleines Mädchen. Nachts hatte sie vermutlich unter Angstzuständen zu leiden, denn der Herr sorgte dafür, daß jegliches störende Geräusch von ihr ferngehalten wurde. Auf sein Betreiben hin wurde der Eishäuser Jugend sogar das Neujahrsschießen verboten. Am 27. Nov. 1837 starb die Dame in der Einsamkeit des Schlosses von Eishausen, ohne daß ein Arzt oder ein Seelsorger an ihr Sterbellager gerufen worden wäre. Sie wurde auf dem Grundstück Schulersberg am Hildburghäuser Stadtberg begraben. Das Grab ist erhalten; daß es keine Inschrift trägt, soll ihrem Wunsche entsprechen. Ihr Totenschein ist auf den Namen Sophia Botta aus Westfalen ausgestellt. Daß ihr Begleiter hierfür offensichtlich einen falschen Namen angegeben hat, steht außer Frage. Am 8. Apr. 1845 starb auch der Herr in der Einsamkeit des Schlosses, ohne je wieder in ein Leben in der Öffentlichkeit zurückgekehrt zu sein. Aus dem Reisepaß, der sich im Nachlaß des Verblichenen befand, konnte nun der Name des mysteriösen Herrn in Erfahrung gebracht werden. Zu Lebzeiten hatte er sich Vavel de Versay genannt, woraus der Hildburghäuser Volksmund schnell "Pfaffel" gemacht hatte. Der Name im Reisepaß lautete Leonardus Cornelius van der Valck, und für die Wahrscheinlichkeit der Echtheit des Namens mag gelten, daß ein Erbe aus Amsterdam sich zweifelsfrei legitimieren konnte und die Erbschaft im Schätzungswert von 15 000 Gulden einstrich. Nach dem Tod des geheimnisvollen Paares kam die Vermutung auf, daß es sich bei der Dame um keine geringere als um "Madame Royale", die Tochter des enthaupteten Königspaares Ludwig XVI. und Marie Antoinette gehandelt haben soll. Ortsteile: Steinfeld, Adelshausen, Eishausen, Streufdorf, Seidingstadt, Stressenhausen, Sophienthal, Massenhausen. ELGERSBURG, Gemeinde, Ilm-Kreis, Alt-Landkreis IlmenauDie stilisierte silberne Burg soll als redendes Wappen den Ortsnamen versinnbildlichen. Burgherren auf der Elgersburg waren über Jahrhunderte die Herren von Witzleben. Aus dem Wappen dieses Geschlechtes sind die Sturzsparren entlehnt, die statt der ursprünglichen Tingierung silber und rot mit den Elgersburger Ortsfarben belegt sind. Der blaue Schildfuß mit dem silbernen Wellenbalken verweist auf die Bedeutung Elgersburgs als Kur- und Erholungsort. In Elgersburg bestand eine der ersten Kaltwasserheilanstalten Deutschlands. ELIASBRUNN, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis LobensteinWappen (ohne Farbangaben): Eine Windmühle. Eliasbrunn gehört zu den wenigen Ortschaften im Oberland, die eine Windmühle besaßen. Der Bau der Windmühle war verursacht durch die Unmöglichkeit der Errichtung einer Wassermühle einerseits und die günstigen Windverhältnisse auf der unbewaldeten Höhe andererseits. Im Jahre 1878 errichtete der Müller und Mühlenbauer Julius Schelder bei Eliasbrunn eine Holländermühle. Er hat die Mühle nur kurz betrieben und verstarb nach einem Unfall. Nachdem die Mühle acht Jahre ohne Betrieb gewesen war, kaufte sie der Müller und Zeugarbeiter Julius Korn im Jahre 1888. Infolge der erheblichen Windstärken auf dem 652 m hohen Hügel wurden die Mühlenflügel oft beschädigt, und die Mühle stand nicht selten auf Jahre still. Im Jahre 1896 wurde die Mühle von dem Müllermeister Karl Lang erworben. Er setzte die Mühle wieder in Gang. Um den Windverhältnissen gerecht zu werden, versah er sie mit eisernen Bruststücken. Im Jahre 1938 wurden in einem Gewittersturm die Mühlenflügel völlig zerstört und seitdem nicht wieder instandgesetzt. Die Mühle und das dazu erbaute Sägewerk wurden nun elektrisch betrieben. ELLRICH, Stadt, Landkreis NordhausenDer geschachte Schild stammt vom Wappen der Grafen von Lothra; der Helm und die Hirschstangen entstammen dem Wappen der Grafen von Honstein. Die goldene Krone auf dem Helm deutet mit ihrer Form den Adelsrang des Geschlechtes an. Goldene Ritterkette und stilisierte Helmdecke (bzw. stilisierter Mantel) als rote Ranken um den Schild gelegt, vervollständigen das Wappen. Ortsteile: Cleisingen, Ellrich, Werna, Appenrode, Gudersleben, Rothesütte, Sülzhayn, Woffleben. ERFURT, kreisfreie Stadt, LandeshauptstadtDie Stadt Erfurt gehörte bis zum Jahre 1802 zu Kurmainz, daher dieses Wappenbild. Schon zu Beginn des 16. Jahrhunderts, auf den Stadtsiegeln aber erst seit 1805, erscheint bei reicherer Darstellung über dem Schilde ein Stechhelm, dessen Kleinod ein roter, hermelinbestulpter Hut ist, der das Rad trägt; an den Stellen, an denen die Speichen in die Felgen gehen, sind letztere außen mit Pfauenfedern besteckt. Seit 1548 werden zuweilen auch zwei Schildhalter, rechts ein Wilder Mann mit einer Keule, links ein Waldweib, meist mit, ab und zu auch ohne Keule, beide nur mit einer Blätterschürze bekleidet, beigegeben. Der zu den ältesten städtischen zählende, wohl noch vor dem letzten Viertel des 12. Jh. entstandene Stempel des ersten Stadtsiegels zeigt den Patron von Mainz, den hl. Martin unter dem Bogen eines stilisierten, mehrtürmigen Bauwerks. Er ist im bischöflichen Gewande mit dem Pallium, barhäuptig, doch mit Nimbus und auf einer einfachen Kathedra sitzend dargestellt; die Rechte segnet, mit der Linken hält er den Bischofstab. Rechts und links neben dem Stuhle steht in senkrecht auf- bzw. absteigenden Zeilen der Name: "STUS MARTINVS". Die Umschrift lautet:"ERFORDIA . FIDELIS . EST. FILIA .MOGONTINE . SEDIS". - Das zweite, an einer Urkunde von 1248 noch erhaltene Siegel, dessen silberner Originalstempel erst im Jahre 1804 verloren ging, hat das gleiche Bild, doch ist das Haupt des Heiligen mit der Mitra bedeckt. Die Umschrift ist: "ERFORDIA . FIDELIS : EST : FILIA : MAGONTINE : SEDIS : (innen:) STS MARTINVS . EPI". - Das der Mitte des 14. Jh. angehörende: "S.MART' . ERFORD'. FIDEL': MOGDNT'SED" hat, abgesehen von den gotischen Formen der Architektur, dieselbe Darstellung wie das zweite Hauptsiegel, doch sind die Stuhlbeine in Form zweier Löwen gestaltet. Bei dem etwa 100 Jahre jüngeren: "Secret + Erfordie + fidelis + filie + Magvnt + sed" hat das Bauwerk die Form eines Baldachins angenommen, innerhalb dessen der Heilige sitzt. Die aus dem Jahre 1487 bekannte Nachbildung wurde bis 1524 gebraucht. In demselben Jahr erscheint dann ein viertes: " SECRETV * ER-FORDIE * FIDELIS * FILIE * MAGVT' * SE * " mit demselben, nur stilistisch umgemodelten Bilde. Der Baldachin schließt darauf unten mit einem kleinen, leeren Schild ab. Aufständische Bauern setzten 1525 kurzzeitig ein Siegel mit dem auf einem Regenbogen sitzenden Weltenrichter in Gebrauch. In der Folge gab es neue Nachbildungen mit kleineren Änderungen. 1646/47 bediente sich der Rat eines Signets, das einen gekrönten, unten von den Buchstaben "C E" begleiteten Reichsadler zeigt. Etwa von der Mitte des 17. Jh. bis zum Jahre 1805 wurde ein Siegel benutzt, das nur das sechsspeichige Rad, jedoch am Felgenkranze mit Pfauenspiegeln besteckt, und dazu die Umschrift zeigt: "DES RATHS DER STADT ERFVRT KLEINERES INN SIEGELL". - Nachdem die Stadt 1802 an Preußen gekommen und im November 1804 ein Magistrat an die Stelle der alten Stadtverfassung getreten war, ließ derselbe 1805 neue Siegel stechen, die im Schilde das (einfache) Rad, auf dem Schildrande einen Stechhelm ohne Helmdecken und auf diesem das mit Pfauenspiegeln besetzte Rad zeigen; rechts daneben steht ein wilder Mann, links ein wildes Weib, beide mit Keulen in den Händen, als Schildhalter. Auf einem Bande steht die Umschrift: "SIEGEL DES MAGISTRATS Z. ERFURT". 1843 wurde ein neues: "SIEGEL DES MAGISTRATS ZU ERFURT" in Stahl geschnitten, das dasselbe Wappen, aber mit Helmdecken, die wilde Frau dagegen ohne Keule zeigt. Vom Ende des 13. Jh. ab hatte die reiche Stadt eine ganze Anzahl größerer Besitzungen erworben, von denen 4 auf Münzen oder in Druckwerken vorkommen: 1.) des 1343 endgültig erkauften Gebietes Vieselbach: in Blau ein rotgekrönter, von Silber und Rot achtmal geteilter Adler, der sich auf dem Helme in einem runden, mit Pfauenfedern besteckten Schirmbrett wiederholt; 2.) der 1348 völlig erkauften Herrschaft Kapellendorf: in Silber drei schwarze Pfähle; Helmkleinod ein wie der Schild tingierter, oben mit Pfauenfedern besteckter Schaft; 3.) der 1385 erkauften Veste und des Dorfes Vargula (Varila): in Silber ein schwarzes Rad, dazu als Helmschmuck einen von Silber und Schwarz geteilten Flug; 4.) des 1387 erkauften Schlosses Vippach nebst Zubehör: gespalten und zweimal geteilt von Rot und Silber; auf dem Helm zwei von Rot und Silber in verwechselten Tinkturen geteilte Büffelhörner. Das städtische Wappen steht dabei in der Mitte und ist größer gehalten. Stadt-/Ortsteile: Erfurt-Altstadt, Löbervorstadt, Brühlervorstadt, Andreasvorstadt, Berliner Platz, Rieth, Johannesvorstadt, Krämpfervorstadt, Hohenwinden-Sulza, Roter Berg, Daberstedt, Dittelstedt, Melchendorf, Wiesenhügel, Herrenberg, Hochheim, Bischleben-Stedten, Möbisburg-Rhoda, Schmira, Bindersleben, Marbach, Gispersleben, Moskauer Platz, Ilversgehofen, Johannesplatz, Alach: Alach, Salomonsborn, Schaderode; Ermstedt: Ermstedt, Gottstedt; Frienstedt; Mittelhausen, Stotternheim, Schwerborn, Kerspleben, Vieselbach, Hochstedt, Linderbach-Azmannsdorf, Büßleben, Niedernissa, Windischholzhausen, Egstedt, Waltersleben, Molsdorf, Tiefthal, Kühnhausen. ESSBACH, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis SchleizETTERSBURG, Gemeinde, Landkreis Weimarer Land, Alt-Landkreis WeimarSchlüssel, Schwert und Reichsapfel versinnbildlichen das ehemalige Kanonikerchorherrenstift, dessen Schutzpatrone die Apostel Petrus und Paulus waren. ETZLEBEN, Gemeinde, Kyffhäuserkreis, Alt-Landkreis ArternWappen (ohne Farbangaben): Ein Baum. Da Etzleben kein Wappen führt, hat der Ort die Linde, die vor dem Gerätehaus der Feuerwehr steht, in ihr Signet aufgenommen. EYBA, Gemeinde, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis SaalfeldWappen: Ein Baum. FINSTERBERGEN, Gemeinde, Landkreis GothaFinsterbergen liegt in einer Seitenmulde am Nordostrand des Thüringer Waldes. Es wurde 1141 erstmals urkundlich erwähnt. Eine wesentliche Rolle in der Geschichte des Ortes spielte das Fuhrmannsgewerbe. Seit dem 15. Jh. waren die männlichen Einwohner meist Fuhrleute. Sie transportierten vor allem den Waid aus dem Thüringer Becken an seine Bestimmungsorte. Dieser Haupterwerbszweig wird im Wappen durch eine Radachse symbolisiert. Das Hirschgeweih und die Fichte erinnern an die Lage des Ortes inmitten wildreicher Wälder. Das Hirschgeweih steht darüber hinaus für die Stärke und Lebenskraft der Gemeinde. Die Fichte deutet auf die Prägung Finsterbergens durch den Wald hin. Mit dem typischen Baum des Thüringer Waldes wird auch auf die Bedeutung Finsterbergens als anerkannter Erholungsort in unmittelbarer Nähe des Rennsteigs verwiesen. FRANKENHAIN, Gemeinde, Ilm-Kreis, Alt-Landkreis ArnstadtDas alte thüringische Walddorf Frankenhain wurde 1301 erstmals urkundlich erwähnt. Ihren Unterhalt verdienten sich die Einwohner u. a. als Mühlsteinhauer (silbernes Mühlrad im Wappen). FRAUENSEE, Gemeinde, Wartburgkreis, Alt-Landkreis Bad SalzungenDie Geschichte Frauensees reicht bis ins 8. Jh. zurück und wurde 1202 erstmals urkundlich erwähnt. Namensgebend ist der idyllisch gelegene Natursee. Ortsteile: Möllersgrund, Springen, Schergenhof, Knottenhof. FRAUENWALD, Gemeinde, Ilm-Kreis, Alt-Landkreis IlmenauDer Ort entstand durch die Gründung eines Nonnenklosters (Kloster auf dem Wald zu den Frauen) durch das hennebergische Prämonstratenserstift Veßra vor 1323. Das redende Frauenwalder Gemeindewappen symbolisiert den Ortsnamen und die Ortsentstehung durch die Frauengestalt in mittelalterlich-klösterlichem Gewand sowie die Fichte als den typischen Baum des Thüringer Waldes. Ortsteile: Allzunah, Frauenwald. FREIENHAGEN (Eichsfeld), Gemeinde, Landkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis HeiligenstadtDie Glocke geht zurück auf ein Siegelmotiv, welches 1952 von der Gemeinde angenommen wurde und darauf verweist, daß sich in Freienhagen die bedeutendste Glockengießerei des Eichsfeldes befunden hat. Die gewölbte Flasche steht stellvertretend für das schon seit 1527 nachweisbare und die wirtschaftliche Entwicklung prägende Glasmachergewerbe. Das Rad als Zeichen des ehemaligen Erzstifts und Kurstaates Mainz bezieht sich auf die territoriale Zugehörigkeit zum Eichsfeld, wobei die mainzischen Farben aus wappenkünstlerischen Gründen verwechselt erscheinen. FRIEDRICHRODA, Stadt, Landkreis GothaDie Entstehungszeit des Wappens ist infolge Brandschatzung im Dreißigjährigen Krieg nicht mehr festzustellen. In einer erhalten gebliebenen Akte befindet sich eine Rechnung aus dem Jahre 1645, auf deren Siegel ein Landmann mit Hacke und Bäumchen dargestellt ist. Offenbar handelt es sich um ein redendes Wappen. Ortsteile: Friedrichroda, Reinhardsbrunn. FRIESAU, Ortsteil der Einheitsgemeinde Ebersdorf, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis LobensteinFRIESSNITZ, Gemeinde, seit 23. März 1994 Ortsteil von Harth Landkreis Greiz, Alt-Landkreis GeraWappen: In Blau eine strahlende goldene Sonne über silbernem Wasser, in dem ein silberner Karpfen schwimmt (ministerielle Genehmigung von 1992). Die Sonne befand sich früher einmal im Siegel der Gemeinde Grochwitz, welche Anfang der 50er Jahre als Ortsteil zur Gemeinde Frießnitz kam. Wasser und Karpfen symbolisieren den Frießnitzer See und die seit Jahrhunderten betriebene Karpfenzucht. Ortsteile: Frießnitz, Grochwitz GAHMA, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis LobensteinOrtsteile: Gahma, Neumühle. GANGLOFFSÖMMERN, Gemeinde, Landkreis SömmerdaDas Hauptmotiv im Wappen stellt den St. Gangolf dar. Dieser ist einerseits ein redendes Element für den Ortsnamen, andererseits ist der St. Gangolf auch der Schutzheilige der weithin bekannten Kirche. Die im linken Obereck stilisiert dargestellten Schilfkolben sind redende Elemente für den Ortsteil Schilfa. Dieses Motiv führte Schilfa auch im früheren Siegel. Die Tingierung des Wappens in Blau und Silber folgt den Farben der Wappen der Familien von Brühl und von Hagke, die in Gangloffsömmern bzw. in Schilfa ansässig waren. Ortsteile: Gangloffsömmern, Schilfa. GEBESEE, Stadt, Landkreis Sömmerda, Alt-Landkreis ErfurtDas Wappen von Gebesee entstammt dem SIGILLVM OPPIDI GEBESEHE 1638 und zeigt den Schutzpatron der Stadt(kirche), den heiligen Laurentius. Ein anderes Siegel, das gleichzeitig zur Anwendung kam, zeigt das Familienzeichen des einstigen Ortsherren. Beide Siegel wurden viel früher als alle anderen Ortssiegel im Kreis verwendet. Ursache ist, daß schon im 12. und im 13. Jh. die ersten Stadtsiegel entstanden und Gebesee, das 1465 als "Flecken" (Ort zwischen Dorf und Stadt, mit gewissen Rechten der Stadt) bezeichnet wurde, nicht nachstehen wollte. Das genannte Familienwappen ist das des Hugo von Herversleibin (Herbsleben). Er lebte von 1155 bis 1189 und wird in mehreren Urkunden der Landgrafen Ludwig des Eisernen und Ludwig des Milden genannt. Er gilt als der Stammvater der Familie von Herbsleben, Gebesee und Ringleben. Der halbe Adler im Wappen soll darauf hinweisen, daß Herbsleben ein Reichslehn war, während das Adelsgeschlecht ursprünglich nur die drei Sparren im Schilde führte. GEFELL, Stadt, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis SchleizIn Abdrücken des ältesten Stadtsiegels aus der Zeit um 1500 steht der Turm im damaszierten Feld. Der Wappenturm deutet wohl auf den aus dem 12. Jh. stammenden Wehrturm der Stadtkirche hin. GEHLBERG, Gemeinde, Ilm-Kreis, Alt-Landkreis SuhlDie Geschichte Gehlbergs begann 1645 mit der Gründung einer Glashütte, die die Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung bildete. Fichte und Arnikablüte verweisen auf die Wälder rund um den Ort. Ortsteile: Gehlberg, Gehlberger Grund. GEHOFEN, Gemeine Kyffhäuserkreis, Alt-Landkreis ArternGEHREN, Stadt, Ilm-Kreis, Alt-Landkreis Ilmenau
Der Wilde Mann dürfte die Abwandlung einer ursprünglich anderen Wappenfigur sein, denn das erste Siegel aus dem 16. Jh. zeigt einen von rechts nach links schreitenden Mann mit hohem Hut und langem Rock, der einen Stab, wahrscheinlich den Schulzenstab, in der Hand hält. Die Wappenänderung erfolgte offenbar, um dem schwarzburgischen Fürstenhaus, das einen Wilden Mann als Schildhalter führte, für die Stadtrechtsverleihung Dankbarkeit zu bekunden. Ortsteile: Gehren, Jesuborn. GEISA, Stadt, Wartburgkreis, Alt-Landkreis Bad SalzungenGeisa wurde 1302 erstmals urkundlich als Stadt erwähnt. Das Wappen entstand aus einem alten Siegelbild der Stadt, das sich in einem Siegel des 14. Jh. mit der Umschrift S(igillum) OP(p)IDI Geisa vorfindet. Es zeigt einen Ritter als Wappenträger; von Hupp als hl. Gangolf gedeutet - ihm war die Wallfahrtskapelle auf dem Gangolfsberg geweiht. In der rechten Hand hält er einen Schild, der mit den drei silbernen Lilien drei römische Geschwister symbolisiert. Diese wurden schon im 8. Jh. als Märtyrer von Rom nach Fulda überführt, die Ritter Simplicius und Faustinus sowie deren Schwester Beatrix. Der in der linken Hand befindliche Schild zeigt auf silbernem Grund ein schwarzes Kreuz, das Zeichen des Hochstifts Fulda. Ortsteile: Geisa, Wiesenfeld, Borsch, Bremen, Geblar, Otzbach. GERA, kreisfreie Stadt
Das Wappentier, der Plauener Löwe, wurde von den Vögten von Weida, den einstigen Territorialherren, übernommen. Stadt-/Ortsteile: Alt-Taubenpreskeln, Dürrenebersdorf, Ernsee, Frankenthai, Gera, Kaimberg, Langengrobsdorf, Lietzsch, Milbitz, Poris-Lengefeld, Rubitz, Scheubengrobsdorf, Thieschitz, Windischenbernsdorf, Zeulsdorf, Zschippern, Aga: Lessen, Reichenbach, Seligenstädt, Großaga, Kleinaga; Cretzschwitz; Falka: Großfalka, Kleinfalka, Niebra, Otticha; Herrnsdorf; Roben: Roben, Rusitz, Steinbrücken; Söllmnitz: Söllmnitz, Lauenhain, Wernsdorf, Hain, Röpsen, Trebnitz, Thränitz, Weißig, Herrnsdorf, Naulitz. GERABERG, Gemeinde, Ilm-Kreis, Alt-Landkreis IlmenauDie Gemeinde Geraberg entstand und erhielt ihren Ortsnamen durch die Verbindung der ehemaligen Siedlungen Gera und Ariesberg. Als redende Elemente befinden sich ein stilisierter Berg und ein gewinkelter Wellenbalken im Wappen. Der Wellenbalken steht für den ehemaligen Ortsteil Gera sowie für die Lage der Gemeinde am gleichnamigen Wasserlauf. Die charakteristische Winkelung des Wellenbalkens veranschaulicht die etymologische Abstammung der Bezeichnung Gera von ahd. gero = der Winkel. Die beiden Fichten symbolisieren die beiden Ortsteile und verweisen auf die Lage des Ortes im waldreichen Gebiet am Nordhang des Thüringer Waldes. Das goldene Hochkreuz auf einem dreifach geteilten goldenen Sockel entstammt einem alten Siegel der Kirchgemeinde Geraberg und symbolisiert die Geraberger Kirche. GERNRODE (Eichsfeld), Gemeinde, Landkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis WorbisMit der Flachspflanze sollen der wirtschaftlich prägende Anbau und die Weiterverarbeitung bis hin zur Fertigung von Leinentüchern symbolisiert werden. Das Passionskreuz versinnbildlicht den tief verwurzelten Glauben der Bewohner und steht ebenso für die Kirche und die Wegkreuze inner- und außerhalb des Dorfes. Infolge der Verlegung des Verlaufes der Wipper im Mittelalter wurde die Errichtung von drei Mühlen innerhalb der Ortslage möglich. Die Aufeinanderfolge dieser Mühlen innerhalb einer relativ kurzen Flußstrecke ist für Eichsfelddörfer selten. Diese Besonderheit wird durch das Mühlrad im Wappen wiedergegeben. GERSTUNGEN, Gemeinde, Wartburgkreis, Alt-Landkreis EisenachSchon vor der Mitte des 8. Jh. wird Gerstungen als Besitz des Klosters Fulda genannt, bei dem es bis 1402 blieb. Das teilweise redende Bild ist vom 18. Jh. an in den Siegeln der Gemeinde zu finden. Das Wappentier - der Storch - horstet von Alters her in Gerstungen auf dem Schloß. Außerdem steht er für die hiesige typische Pflanzen-Tier-Gemeinschaft (Flußniederung mit Lachen). Gerste ist im Ortsnamen enthalten und wird, seitdem hier Ackerbau betrieben wird, angebaut. Stroh steht für das Storchennest auf dem Schloß; der grüne Grund symbolisiert die Werraniederung und das Wellenband die Werra - das Wellenband soll die Ortsteile Neustädt und Sallmannshausen vertreten. Ortsteile: Gerstungen, Sallmannshausen, Neustädt. GERTERODE (Eichsfeld), Gemeinde, Landkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis WorbisDer Eichenzweig weist auf die nahe des Ortes liegenden Eichenwaldungen der sogenannten Schiereiche hin. Das Kelchglas erinnert an eine in Dorfnähe gelegene Glashütte, die im 16. Jh. bestanden hat. Das Mühlrad deutet auf die drei zum Dorf gehörenden ehemaligen Mühlen hin. GERTHAUSEN, Gemeinde, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Alt-Landkreis MeiningenWappen: In Blau zwei silberne Flügel. Die Flügel stammen aus dem Wappen der Grundherren von Gerthausen, derer von Reckrodt. GESCHWENDA, Gemeinde, Ilm-Kreis, Alt-Landkreis IlmenauDer Name Geschwenda wurde 1302 erstmals urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit lautete der Name Gyswenda. Eine Deutung leitet diese Ortsbezeichnung von schwenden ab. Ein Geschwende ist ein durch Abbrennen des Gehölzes gewonnenes Stück Land; der Wald wurde damals nicht gerodet, sondern abgebrannt. Deshalb befindet sich im Wappen eine Tanne, aus deren Wurzeln Flammen schlagen. GIESSÜBEL, Gemeinde, seit 19. Febr. 1994 Ortsteil von Schleusegrund Landkreis HildburghausenDas Wappen stellt mit seinen Figuren die geographischen Bedingungen des Ortes dar, die in der Lage am Thüringer Wald begründet ist. Das Felsenmotiv ist eine realistische Gegebenheit in der Gemarkung. GOMPERTSHAUSEN, Gemeinde, Landkreis HildburghausenWährend die Darstellung des Löwen auf einer überlieferten Wappenabbildung aus dem Jahre 1840 basiert, symbolisiert der mit einem Rebenzweig bedeckte Dreiberg den in Ortsnähe liegenden Weingartenberg und weist auf den hier bis nach dem 1. Weltkrieg betriebenen Weinanbau hin. GÖRITZ, Gemeinde, seit 20. Febr. 1994 Ortsteil von Hirschberg Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis SchleizWappen: Ein Teil eines Baumes mit einem Ast, auf dem ein Vogel sitzt. Ortsteile: Göritz, Lehesten. GÖSSITZ, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis PößneckEs sind nur zwei Siegel bekannt, die obiges Bild in einem Schild und darüber einen Stechhelm zeigen, der mit einer wachsenden, rechts das Schwert und links die Waage haltenden Justitia besetzt ist. Das eine ist um 1800 geschnitten, das jüngere ist dessen Nachbildung als Farbsiegel. Beide haben die Umschrift: RATHSGERICHTE ZV GOESSITZ. Die heraldische Lilie, die der Neue Siebmacher ohne Quellenangabe dem Ort als Wappen gibt, dürfte auf einer leicht möglichen irrtümlichen Auffassung der beschriebenen Schildfigur beruhen. GÖSSNITZ, Stadt, Landkreis Altenburger Land, Alt-Landkreis SchmöllnDas Wappen zeigt den heiligen Georg als Drachentöter, dessen Wahl als Wappenzeichen sich daraus ableitet, daß das Georgenstift Altenburg im 15.116. Jh. die Grundherrschaft über Gößnitz ausübte. Ein SIEGEL DES FLECKENS GOSNITZ aus dem 18. Jh. hat wahrscheinlich ältere Vorgänger mit dem gleichen Bild. Ortsteile: Gößnitz, Hainichen, Naundorf, Nörditz, Pfarrsdorf, Koblenz. GOSSWITZ, Gemeinde, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis Saalfeld
Ortsteile: Bucha, Goßwitz. GOTHA, Stadt, Landkreis GothaEin SIGILLVM CIVIVM IN GOTA mit St. Gothardus (961-1038), Abt von Hersfeld und Bischof von Hildesheim, erscheint erstmals um 1250. Die Wahl dieses Heiligen als Stadtzeichen hat wahrscheinlich seine Ursache im Gleichklang mit dem Stadtnamen. Auf einem Sekretsiegel aus dem 15. Jh. ist die Mauerkrone noch ein Zierbogen, unter dem der Heilige sitzt. Vermutlich wurde sie erst im 19.Jh. als Zeichen für Residenzstädte ausgestaltet. Ortsteile: Gotha, Boilstädt, Uelleben. GRÄFENHAIN, Gemeinde, Landkreis GothaWappen: Geteilt von Silber und Blau; oben ein natürlicher Hahn, beseitet von zwei wachsenden grünen Fichten, unten vier Wellenlinien. Der Ort Gräfenhain wurde 1230 erstmals urkundlich erwähnt. GRÄFENRODA, Gemeinde, Ilm-Kreis, Alt-Landkreis ArnstadtDer ehemalige Rodungsort wurde erstmals 1290 urkundlich erwähnt und gehörte zum Besitz der Grafen von Schwarzburg-Käfernburg. Krone und Stubben symbolisieren die gräfliche Rodung, der der Ort seinen Namen verdankt. Das Wellenband steht für die Wilde Gera, die den Ort durchfließt und 23 Mühlräder trieb. GRÄFENTHAL, Stadt, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis NeuhausDie Gestalt der Mohrin geht auf die Helmzier der Reichserbmarschälle von Pappenheim zurück, denen von 1438 bis 1621 die Grundherrschaft in Gräfenthal zustand. In der unteren Hälfte ist der Löwe der Grafen von Orlamünde, der vormaligen Stadtherren, dargestellt, allerdings in einem blanken, nicht mit den roten Herzen bestreuten Schild. Das Wappen verlieh Konrad von Pappenheim den Bürgern von Gräfenthal am 7. Apr. 1477. Ortsteile: Creunitz, Gräfenthal, Buchbach, G~bersdorf, Sommersdorf, Großneundorf, Lichtenhain, Lippelsdorf. GRÄFENTONNA, Ortsteil von Tonna Landkreis Gotha, Alt-Landkreis Bad LangensalzaWappen: In Blau ein rotgekrönter silberner Löwe. Es ist dies der Löwe der Grafen von Gleichen, die im 12. Jh. den sehr alten Ort Thonnaha erwarben, der darum später Gräfentonna genannt wurde. Die neuen Stempel zeigten im Siegelfeld eine Biertonne zwischen Lorbeerzweigen. In den Siegelbüchern erscheint der Löwe als Stadtwappen, der auch im tonnaischen Amtssiegel steht. GRÄFINAU-ANGSTEDT, Gemeinde, seit 16. März 1994 Ortsteil von Wolfsberg Ilm-Kreis, Alt-Landkreis IlmenauOrtsteile: Annawerk, Gräfinau-Angstedt, Lehmannsbrück. GRAITSCHEN AUF DER HÖHE, Gemeinde, Saale-Holzland-Kreis, Alt-Landkreis EisenbergGraitschen ist eine der wenigen Ortschaften, in deren Umgebung sich ein Rasenlabyrinth befindet. Anderenorts wird so ein Labyrinth auch als Trojaburg bezeichnet. Auf einer kreisförmigen Fläche ist aus einem Rasen eine fortlaufende Rille so eingegraben, daß dabei ein Grasnarbenweg übrigbleibt, der in verschiedenen Mäandern die Fläche durchzieht. Im Ortswappen ist diese lokale Besonderheit, die noch aus dem Mittelalter stammt und mit Volksbräuchen verbunden ist, genau aufgeführt. Ortsteile: Grabsdorf, Graitschen a. d. Höhe. GRAITSCHEN BEI BÜRGEL, Gemeinde, Saale-Holzland-Kreis, Alt-Landkreis EisenbergDie Rauten sind ein Hinweis auf die ehemalige territoriale Zugehörigkeit der Gemeinde. Die Herren von Gleisberg waren die einstigen Grundherren, und in deren Familienwappen waren goldene Rauten enthalten. Die Weintraube zeigt an, daß hier günstige Bedingungen für den Weinanbau bestanden. Dieser wurde jedoch zur Jahrhundertwende durch eine Reblausplage vernichtet. GREIZ, Stadt, Landkreis Greiz
Im ältesten Greizer Stadtsiegel aus dem wahrscheinlich 14. oder 15. Jh. sind bereits eine Stadtmauer mit zwei Toren, dahinter ein sicher das Rathaus kennzeichnende Gebäude und zwei Türme und zwischen den Türmen ein Schild mit dem damaligen preußischen Wappen, dem Löwen, zu sehen. Seit 1951 wurde anstelle des Löwenschildes mit dem reußischen Löwen ein Schildchen mit den Industriesymbolen Hammer und Weberschiffchen eingebracht und bis 1991 geführt. Ortsteile: Greiz, Pohlitz, Irchwitz, Raasdorf, Schönfeld, Rothenthal, Dölau, Sachswitz, Obergochlitz, Caselwitz, Moschwitz, Untergrochlitz, Kurtschau, Gommla, Reinsdorf ). GREUSSEN, Stadt, Kyffhäuserkreis, Alt-Landkreis SondershausenBereits das älteste Siegel von 1369 zeigt den heiligen Martin zu Pferde und einen kleinen Schild mit dem Schwarzburger Löwen. Der heilige Martin ist der Schutzpatron der Kirche in Greußen. Ortsteile: Greußen, Grüningen. GROSSBARTLOFF, Gemeinde,Landkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis WorbisDas Bauernhoftor mit dem Sechsspeichenrad versinnbildlicht, daß die Gemeinde jahrhundertelang zum Verwaltungsbereich des Kurstaates Mainz gehörte und acht unter dem Schutz des Erzbistums stehende freie Bauernhöfe mit einem Tor nach Mainzer Vorbild besaß. Die stilisierten Wacholderbeeren verweisen auf den mundartlichen Spitznamen Wacholderknippel der Ansiedlung, welcher die reichhaltigen Wacholdervorkommen in der Umgebung und die Verwertung der Frucht durch die Ortsansässigen als Heilmittel widerspiegelt. GROSSBODUNGEN, Gemeinde, Landkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis WorbisDas Wappenbild geht auf das Bild des: °RAHTS : SIGELLZV : GROSSEN : BODVNGEN : 1664 zurück. Das Siegelbild wird heute nicht mehr geführt. Als heraldisches Kuriosum sei erwähnt, daß ,,* DAS ° AMPTS * SIGIL * ... GROSEN ° BODVNGEN 1662" den auf dem Regenbogen thronenden Weltenrichter zeigt, dessen Füße statt auf der üblichen Weltkugel auf dem honsteinischen Schachbrett stehen, während links neben seinem Haupte ein hundeartiges Tier (der schwarzburgische Löwe?) schwebt. Ortsteile: Großbodungen, Wallrode. GROSSBREITENBACH, Stadt, Ilm-Kreis, Alt-Landkreis IlmenauDas Wappen entstammt einem Gemeindesiegel aus dem 16. Jh. mit der Umschrift S. DER GEMEIN ZU BREIDENBACH v D.D.W. (= uff dem Doringer Walde). Das eigenartig gestaltete Mal- und Anwurfschloß wird noch heute im Rathaus aufbewahrt. Es scheint das Gesellenstück eines wandernden Schlossergesellen zu sein. In einer Jahrmarktspredigt des Pfarrers Holtzhey aus dem Jahre 1702 wird ein Hinweis zu einem ruhmwürdigen Wald-Mal-Schloß gegeben. Nach Holtzhey sei es notwendig gewesen, die Landstraße durch den Thüringer Wald zu verschließen bzw. zu verwahren, damit nicht Jedermann habe durchkommen können. Der Sage nach soll sich bei der Hohen Tanne eine Zollstation oder eine befestigte Warte zur Bewachung der Handelsstraße befunden haben. Der wilde Mann scheint wie bei Gehren, ein Hinweis auf die Fürsten von Schwarzburg zu sein, der Dreiberg deutet auf die Lage der Stadt im Thüringer Wald hin, die Blüten erinnern an das Heilkräutersammeln. Ortsteile: Großbreitenbach, Hohe Tanne. GROSSENEHRICH, Stadt, Kyffhäuserkreis, Alt-Landkreis SondershausenDas Wappen entstammt dem ältesten Siegel von 1562 und zeigt Johannes den Täufer, ursprünglich in der Linken Lamm mit Doppelkreuz, in der Rechten eine Fahne haltend. Die Umschrift lautete: SIGILLVM OPPIDANORVM IN EHRICH MAIORIS. Johannes war Kirchenpatron von Großenehrich, dessen Kirchensiegel in das Wappen übernommen wurde. Der Löwenschild ist der der Grafen von Schwarzburg. Ortsteile: Großenehrich, Wenigenehrich. GROSSRUDESTEDT, Gemeinde, Landkreis Sömmerda, Alt-Landkreis ErfurtWappen: In Blau auf grünem Boden die Justitia in weißer Kleidung und rotem Mantel, rechts das Schwert, links die Waage haltend. Im Symbol wird die Göttin Justitia mit Schwert und Waage in den Händen und mit verbundenen Augen dargestellt. Dieses Symbol ist allgemein bekannt, doch als Wappenbild oder Siegelsymbol recht selten. Ein Siegel mit diesem Symbol wurde 1651 erstmals in Großrudestedt verwendet (GEM SIEGEL GROSSEN RVDESTEDT 1651). Da dieser Ort seit 1664 bzw. 1672 Sitz des Amtes eines Landesherren und somit Gerichtsbezirk war, ist der Zusammenhang zu erkennen. Ortsteile: Großrudestedt, Kleinrudestedt, Kranichborn, Schwansee. GROSSSCHWABHAUSEN, Gemeinde, Landkreis Weimarer Land, Alt-Landkreis WeimarGrundlage für das Wappen und Siegel sind alte Unterlagen aus dem 18. Jh. und die Tatsache, daß Großschwabhausen ein Lindendorf ist. GROSSSTÖBNITZ, Gemeinde, Landkreis Altenburger Land, Alt-Landkreis SchmöllnIm Wappen wird das historische Abbild der Holzbrücke über den Fluß Sprotte dargestellt, die sich bis zum Anfang der fünfziger Jahre in unmittelbarer Nähe der Kirche befand. Die im oberen Teil eingeordneten Sterne stellen die Gemeindeteile Großstöbnitz, Kleinmückern und Papiermühledar. Ortsteile: Großstöbnitz, Kleinrnückern, Papiermühle. GROSSVARGULA, Gemeinde, Unstrut-Hainich-Kreis, Alt-Landkreis Bad LangensalzaAls Erfurt im Jahre 1385 vom Deutschen Orden die Herrschaft Vargula kaufte, nahm sie dafür als Wappen ein schwarzes Rad im silbernen Feld und als Helmschmuck einen offenen, von Silber und Schwarz geteilten, Flug an. GRUMBACH, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis LobensteinWappen: Ein Kelch zwischen zwei Tannen. Die zwei Tannen sind Ausdruck der vorhandenen Wälder, und der Glaskelch steht für die Glasbläserei. HACHELBICH, Gemeinde, Kyffhäuserkreis, Alt-Landkreis SondershausenWie aus der ersten urkundlichen Erwähnung Hachelbichs aus dem Jahre 1186 hervorgeht, gehörte auch Besitz von Hachelbich zum Kloster in Gölllingen. Dieses Kloster wurde etwa im Jahre 1000 vom Benediktiner-Mönchsorden Hersfeld-Fulda gegründet. An die im Jahre 1193 errichtete Kapelle soll das silberne Kleeblattkreuz erinnern. Die zu diesem Kloster gehörenden Ländereien und Waldungen erstreckten sich auch auf das Gebiet der Hainleite. Der Höhenzug der Hainleite steht auch im ursächlichen Zusammenhang mit der Namensgebung des Ortes. Der Hachelbach ist offensichtlich der Bach, der aus dem Hag kommt. Hag und Hain stehen gleichermaßen für Wald oder Buschwerk. Eine einzigartige Erscheinung der Hainleite ist die Blutbuche, die etwa um 1680 spontan erwuchs. Sie war die Stammutter sämtlicher heute in Europa und Nordamerika stehender Blutbuchen. Sie wird stilisiert im 2. Feld dargestellt. Der Fisch soll auf Hachelbichs natürliche Bedingungen für die Fischzucht und auf die Farbe des Wassers hinweisen. Durch Zugehörigkeit zum Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen erfolgten Fischlieferungen an den Fürstenhof. Die Fischzucht hat sich bis in die heutige Zeit in Hachelbich fortgesetzt. HAINRODE/HAINLEITE, Gemeinde, Landkreis NordhausenNach etymologischer Deutung des Ortsnamens ist die Ansiedlung Hainrode durch Rodung entstanden. Die beiden Beile und der stumpf geästete Stamm nehmen als redende Elemente auf den Ortsnamen Bezug. Gleichzeitig lehnt sich das Wappen der Gemeinde an das Familienwappen der Herren von Bila an, welches in Blau zwei silberne Beile zeigt. Besitzungen derer von Bila sind vom 15. Jh. bis zum Anfang des 20. Jh. in der Ortschaft nachweisbar. HARRA, Gemeinde,Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis LobensteinDie drei Tannen verkörpern die waldreiche Gegend; das Wasser steht für den Flußlauf der Saale, und die zwei Bergmannshämmer symbolisieren den früheren Bergbau in der Gegend. Ortsteile: Harra, Kießling, Lemnitzhammer. HARRAS, Gemeinde, seit 21. Okt. 1993 Ortsteil von Eisfeld Landkreis HildburghausenDas Wappen beruht auf dem Familienwappen derer von Rosenau. Das Geschlecht von Rosenau hatte Besitzungen in Harras. An einem der ältesten Gebäude des Ortes befindet sich das Rosenauer Wappen. Es wurde bereits in der Vergangenheit als Symbol für die Gemeinde genutzt. HASELBACH, Gemeinde, Landkreis SonnebergDer Stern steht für die Glasbläserei; die Farben Grün/Silber sind die alten Meininger Farben. Die Skier stehen für den Wintersport. Der Name Haselbach wird durch die Haselkätzchen und das blaue Band (Bach) symbolisiert. Ortsteile: Haselbach, Hohenofen, Vorwerk Haselbach. HASENTHAL, Gemeinde, seit 30. März 1994 Ortsteil von Engnitzthal Landkreis SonnebergWappen: In Gold ein halbiertes blaues Mühlrad, darüber eme stilisierte grüne Fichte, belegt von einem schwarzen springenden Hasen. HAUSEN (Eichsfeld), Gemeinde, Landkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis WorbisWährend der Bischofstab auf die frühere Zugehörigkeit der Gemeinde zum Klostergut der Zisterzienser in Reifenstein hinweist, symbolisiert das Schwert als Attribut der hl. Katharina von Alexandrien die auf ihren Namen geweihte Kirche von Hausen. Die ins Wappen gesetzten stilisierten Häuser spiegeln schließlich in redender Form den Ortsnamen wider. HEBERNDORF, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis LobensteinDas Wappen symbolisiert den Henneberg und im Vordergrund eine Kiefer. HEILBAD HEILIGENSTADT, Stadt, Landkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis HeiligenstadtHeiligenstadt wurde 973 erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahre 1227 verlieh der Mainzer Erzbischof Siegfried Ir. der zum Fürstentum Mainz gehörenden Stadt Heiligenstadt das Stadtrecht und ein Stadtsiegel. Dieses Siegel zeigt die Umschrift:"+ Sigillum Burgensium Heiligenstat." Im Siegelfeld wird der Verleiher des Stadtrechts, Siegfried H., als Ritter dargestellt. Der linke Arm trägt einen Schild, auf dem das Mainzer Rad zu sehen ist, während der rechte Arm eine Fahne mit der gleichen Symbolik führt. In der rechten oberen Ecke ist eine zinnenbewehrte Mauer mit Turm zu sehen, sinnbildlich für die Stadtgemeinschaft bzw. das Stadtrecht. Ortsteile: Heilbad Heiligenstadt, Kalteneber, Flinsberg, Rengelrode, Günterode. HEINERSDORF, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis LobensteinWappen (ohne Farbangaben): Drei übereinanderliegende Dachschiefer, gekreuzte Berghämmer, Nadelbaum und Getreideähren. Die Dachschiefer und Berghämmer stehen für den Schieferbergbau, der Nadelbaum für die Waldwirtschaft und die Getreideähren für die Höhenlandwirtschaft. Ortsteile: Heinersdorf, Klettigshammer, Klettigsmühle. HEINRICHS, Ortsteil von Suhl, Stadt SuhlDiese Darstellung erscheint in einem Schild auf dem noch vorhandenen: " + DES. FLECKEN. HEINRICHS. SIEGEL c . .... 1656". Denselben Schild hat: "DES FLECKEN. HEINRICHS. SIEGEL 1723" und das Farbsiegel von 1880. HELDRUNGEN, Stadt, Kyffhäuserkreis, Alt-Landkreis ArternIn der Literatur finden sich zwei Varianten des Stadtwappens von Heldrungen: 1. Otto, Hupp, Deutsche Ortswappen, Hrsg,. von der Kaffee-Handels-Aktiengesellschaft Bremen, zeigt auf goldenem Grund einen schwarzen, rotbewehrten Löwen, überdeckt von einem silber-rot geschachten Schräglinksbalken. Erläuternd fügt Hupp hinzu, daß es sich hierbei um das Wappen der alten Herren von Heldrungen handele. Eine Quelle für diese Behauptung konnte von uns nicht ermittelt werden. Diese Beschreibung wurde übernommen vom Deutschen Städtebuch, Bd. 11 Mitteldeutschland, Stuttgart - Berlin 1941, S. 542. 2. C. Sagittarius, Geschichte der thüringischen Herrschaft Heldrungen, In: Miscellanea Saxonia 13, 1779, S. 319, beschreibt das Wappen der Herren von Heldrungen wie folgt: ... ein gelber aufgerichteter vor sich sehender Löwe, über welchem ein quer- oder gelehnter Balken über Eck mit roth und weiß, schachweise verändert, gezogen im blauen Felde, ... . In dieser Form führten es auch die Grafen von Mansfeld im dritten Feld ihres Wappens. Sie waren 1479 in den Besitz der Herrschaft Heldrungen gelangt. Der Neue Siebmacher, Teil I, 4 (Städtewappen), Nürnberg 1885, verzeichnet für Heldrungen nur ein Siegel (Justitia mit verbundenen Augen). Ortsteile: Bhf. Heldrungen, Braunsroda, Heldrungen. HELLINGEN, Gemeinde, Landkreis HildburghausenWährend die zwei gekreuzten Werkzeuge von einem alten steinernen Dorfgerichtswappen am Eingang des Kirchenbereichs herrühren, wobei das zweite, heute unkenntliche Werkzeug durch eine Schöpfbutte ersetzt wurde, die auf das seit 1714 besessene Braurecht und das Gemeindebrauwesen hinweisen, symbolisiert der Turm, bedeckt mit dem Wappen der Schott von Schottenstein als der ehemaligen Lehnsträger im 16. Jh., das Rittergut als das bemerkenswerteste Bauwerk der Gemeinde. Ortsteile: Hellingen, Poppenhausen, Käßlitz, Volkmannshausen, Rieth (Rieth, Albingshausen). HELMSGRÜN, Gemeinde, seit 21. Mai 1993 Ortsteil von Lobenstein Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis LobensteinHERBSLEBEN, Gemeinde, Unstrut-Hainich-Kreis, Alt-Landkreis Bad LangensalzaDie Sparren sind das Stammwappen der Herren von Herbsleben, die den Ort von den Grafen von Henneberg zu Lehen hatten. Der Hirsch dürfte eine moderne Verschönerung des roten Windhundes der Herren von Wangenheim sein, die 1362 auf Ansprüche an Herbsleben verzichteten. Alte Siegel sind nicht bekannt; seit dem 17. Jh. steht dieses Wappen in den neuen Stempeln. Ortsteile: Herbsleben, Kleinvargula. HERINGEN/HELME, Stadt, Landkreis NordhausenDas Schachschild mit Helmzier ist das Wappen der Grafen von Honstein, wie es in den Emblemen mehrerer Harzstädte enthalten ist. Deren Wappen erscheint seit dem 14. Jh. im Stadtsiegel mit der Umschrift: SIGILLVM OPIDI HERINGINE. Die Heringe, Zusätze aus späterer Zeit, machen das Wappen redend. HESSBERG, Gemeinde, Landkreis HildburghausenGrundlage des Gemeindewappens ist das Wappen derer von Heßberg, deren Stammsitz der Ort war. Da dieses Geschlecht nicht ausgestorben ist, mußte das Wappen etwas verändert werden. Dies ist durch Seitentausch und Minderung um einen Balken geschehen. HEUKEWALDE, Gemeinde, Landkreis Altenburger Land, Alt-Landkreis SchmöllnDer Ort befindet sich auf altem Reichsterritorium, so daß der schwarze Adler daran erinnert. Die Altenburger Burggrafen bekamen später dann das Gebiet. Ihre rote Rose ist ein Hinweis darauf. Die Ähre stellt den Ort als traditionelle Agrargemeinde dar. HEYERODE, Gemeinde, Unstrut-Hainich-Kreis, Alt-Landkreis MühlhausenWährend das silberne Mühleisen für die Zugehörigkeit zum Landkreis Mühlhausen steht, deutet das sechsspeichige Rad auf die frühere Einbindung in das Erzbistum Mainz hin und die Figur der ausgerissenen Eiche führt die Tradition älterer Gemeindesiegel fort. HILDBURGHAUSEN, Stadt, Landkreis HildburghausenBereits für das Jahr 1331 ist ein Stadtwappen für Hildburghausen nachgewiesen. Damals zeigte dieses über einer Stadtmauer mit zwei Türmen eine Henne. 1374 erhielt Hildburghausen auf grund von Besitzveränderungen ein neues Siegel und Wappen. Bertholds Urenkelin Margarethe heiratete Balthasar, den Landgrafen von Thüringen und Markgrafen zu Meißen aus dem Hause Wettin. Sie brachte als Heiratsgut ihr mütterliches Erbe, die Städte und Gerichtsbezirke Hildburghausen, Eisfeld, Heldburg-Ummerstadt in die Ehe. So erhielt Hildburghausen das Wappen mit den vier Löwen: zweimal den silbern-roten thüringischen und zweimal den schwarzen meißnischen Löwen. Ortsteile: Birkenfeld, Hildburghausen, Häselrieth, Wallrabs, Pfersdorf, Leimrieth, Ebenhards, Gerhardtsgereuth, Bürden, Weitersroda. HINTERNAH, Gemeinde, seit 31. Aug. 1993 Ortsteil von Nahetal Landkreis Hildburghausen, Alt-Landkreis SuhlDer Ort unterstand im Mittelalter den Grafen von Henneberg. Die Bauern des Ortes standen als Halb- und Viertelspänner den Grafen zu Diensten. Deshalb soll das Rad an dieses Dienstverhältnis erinnern. Der Hammer soll das alte Hammerwerk darstellen, das den wirtschaftlichen Aufschwung hier brachte. Berg und Tannen sind Symbole für die geographische Lage des Ortes. HIRSCHBERG, Stadt, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis SchleizDer Hirsch spielt auf den Namen der Stadt an, der offenbar mit einem Rudegerus de Hirzperc (Rüdiger von Hirschberg) zusammenhängt, dessen Familie den Hirsch im Wappen führte. Bei dem Adler am Spalt handelt es sich vermutlich um den Reichsadler. Älteste Siegel, so eines mit der Umschrift DES KAEISER PRIVILEG STAETLEINS HIRSBERG AN DER SAAL INSIGEL, stammen aus dem 17. Jh.; das ältere Wappen zeigt das gleiche Wappenbild, aber in veränderten Tinkturen. Ortsteile: Hirschberg, Venzka, Göritz, Lehesten, Sparnberg, Ullersreuth. HOCKERODA, Gemeinde, seit 1. Juli 1994 Ortsteil von Kaulsdorf Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis SaalfeldWährend im Wappen die WellendeichseI für den Zusammenfluß der Flüsse Sormitz und Loquitz steht, symbolisieren die drei Nadelbäume (Tannen) die waldreiche Umgebung des Ortes. HOHENKIRCHEN, Gemeinde, Landkreis GothaHOHENLEUBEN, Stadt, Landkreis Greiz, Alt-Landkreis Zeulenroda
Die stilisierte Burg Reichenfels und die Jahreszahl 1200 weisen auf den historischen Zusammenhang von Hohenleuben und Reichenfels seit ihrer Entstehung hm. Die wuchtige Mauer symbolisiert das Stadtrecht, das offene Tor das Marktrecht und der geharnischte Schwertarm die ursprünglich Reichenfels, später dem Justizamt Hohenleuben zustehende Gerichtsbarkeit. Ortsteile: Brückla, Hohenleuben. HOHES KREUZ, Gemeinde, Landkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis HeiligenstadtWappen: Vier Wappenschilde: jeweils Symbole mit Eichenblattmotiv: Bär auf Sitzpodest (Siemerode); Pelikan (Bischhagen); Kuckuck auf Eichenlaubzweig (Mengelrode); Kirchenmotiv (Streitholz). Die Gemeinde Hohes Kreuz wurde am 1. Jan. 1991 aus den Gemeinden Siemerode Mengelrode, Bischhagen und Streitholz gebildet. Wappen und Siegel wurden durch Zusammenfassung der Symbole der 4 vorherigen Einzelgemeinden geschaffen. Ortsteile: Bischhagen, Mengelrode, Siemerode, Streitholz. HUNDESHAGEN, Gemeinde, Landkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis WorbisDie Gemeinde Hundeshagen ist weithin als eichsfeldisches Musikantendorf bekannt. Ein großer Teil der Bevölkerung verdiente den Lebensunterhalt durch Gesang und Musik. Besonders typisch in der Anfangszeit waren Harfenpianistenkapellen. Somit steht die Harfe im Wappen als Symbol für die Tradition des Musikergewerbes in Hundeshagen. Von historischer Bedeutung ist das Glockenhaus von Hundeshagen. Dabei handelt es sich um eine überdachte Balkenkonstruktion, welche die drei Kirchenglocken aufnimmt und räumlich vom Kirchengebäude getrennt ist. Diese architektonische Besonderheit wird durch den Sparren und drei Glocken versinnbildlicht. Das silberne sechsspeichige Rad verweist auf die langjährige Zugehörigkeit zum Erzbistum und zum Kurstaat Mainz. HÜTTENGRUND, Gemeinde, seit 30. März 1994 Ortsteil von Engnitzthal Landkreis SonnebergDer Porzellanisolator symbolisiert die früher vorherrschende Porzellanindustrie in der Gemeinde. Die Faust mit Hammer soll den Ursprung der Entstehung der Gemeinde mit Eisen- und Hammerwerken symbolisieren. Das untere Feld soll die Lage der Gemeinde im Tal zwischen bewaldeten Berghängen zum Ausdruck bringen. Ortsteile: Blechhammer, Hüttengrund. ICHTERSHAUSEN, Gemeinde, Ilm-Kreis, Alt-Landkreis ArnstadtWappen: In Rot auf grünem Boden der golden gerüstete hl. Georg mit Fahnenlanze und Schild, links oben ein goldener Stern. Der Ort Oechtricheshusen war schon vor dem Jahre 1133, in dem Friderun von Grumbach und ihr Sohn Marquard hier zu Ehren des hl. Georgs das später berühmte Kloster gründeten, von Bedeutung, obwohl er nie Stadtrechte erhielt. Das alte Siegel zeigte die Dorfkirche; das SIGIL DES DORFF ICHTERSHAVSEN aus dem 16. Jh. zeigt den beschriebenen Schild. Ortsteile: Ichtershausen, Thörey, Rehestädt, Eischleben. ILFELD, Gemeinde, Landkreis NordhausenILMENAU, Stadt, Ilm-Kreis, Alt-Landkreis IlmenauDie Krone über dem Reichsadler deutet auf das Reichsamt der Henneberger Grafen hin. Das ge schachte Feld stellt einen Ausschnitt aus dem Würzburger Stadtwappen dar und bezieht sich ebenfalls auf das von den Hennebergern dort ausgeübte Reichsamt. Die Henne auf dem grünen Dreiberg ist das Wahrzeichen des Henneberger Grafengeschlechts. Der Blattwedel mit den neun Blättern symbolisiert die neun Dörfer des früheren Amtes Ilmenau. Ortsteile: Ilmenau, Roda, Unterpörlitz, Oberpörlitz, Heyda, Manebach. JENA, kreisfreie StadtBei Jenas Wappen handelt es sich eigentlich um das historische Siegel des Stadtrates. Das tatsächliche Wappen war, wie auf den Jenaer Brakteaten aus dem 14. und 15. Jh. sowie an alten Grenzsteinen in der Jenaer Flur ersichtlich ist, die Weintraube. Das älteste Siegel der Stadt Jena stammt aus dem Jahre 1382 und zeigt bereits den Erzengel Michael, den Patron der Hauptkirche, der einem Drachen die Lanze in den Rachen stößt. Als die Landgrafen von Thüringen die Stadtherrschaft von allen Lobdeburgern übernahmen, wurde zusätzlich der meißnische Löwenschild ins Siegel aufgenommen. Als Vorbild für das seit 1975 gültige Wappen diente ein neugestaltetes Stadtsiegel von 1905, das sich stark an das im Jahre 1625 eingeführte anlehnte. Die jetzige Fassung wurde am 16. Sept. 1992 durch die Stadtverordnetenversammlung beschlossen. Stadt-/Ortsteile: Ammerbach, Burgau, Göschwitz, Jena, Lichtenhain, Lobeda, Löbstedt, Wenigenjena, Winzerla, Wöllnitz, Ziegenhain, Zwätzen, Drackendorf, Maua. JESUBORN, Ortsteil von GehrenIlm-Kreis, Alt-Landkreis IlmenauKAHLA, Stadt, Saale-Holzland-Kreis, Alt-Landkreis Jena
Das Wappen zeigt die Patronin der Stadtkirche von Kahla, die heilige Margarethe, deren Bild bereits im ersten Siegel der Stadt 1399 war, allerdings noch ohne den geflügelten Drachen. Der Löwenschild ist das Wappen der Grafen von Schwarzburg, die Kahla 1333 gekauft hatten; der Stern ist Beiwerk. KALLMERODE, Gemeinde, Landkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis WorbisDie Gemeinde Kallmerode wird urkundlich erstmals im Jahre 1206 erwähnt. St. Martin ist Schutzpatron der Kirche. Im Gemeindesiegel wird der Heilige ebenfalls geführt. Das Erzbistum Mainz als ehemalige Gebietsherrschaft hat Münzen, sogenannte Bettlertaler, mit diesem Motiv geprägt. Der silberne Untergrund symbolisiert die Winterzeit der Legende, die darauf gestreuten Eichenblätter stehen für das Eichsfeld. KALTENNORDHEIM, Stadt, Wartburgkreis, Alt-Landkreis Bad SalzungenDer Ort Kaltennordheim wurde in einer Schenkungsurkunde vom 6. Juli 795 erstmals urkundlich erwähnt: "...in pago Tollifeldum villa Nordheim." Mit der Stadtrechtverleihung 1562' erhielt Kaltennordheim das noch heute gültige Wappen. Dieses Wappen entstammt dem Siegel des STADTFLECKEN KALTENNORTHEIM und erinnert an die Zugehörigkeit zur Grafschaft Henneberg. Durch die Stadtgerechtigkeit war dem Ort von nun an auch gestattet, Jahres- und Wochenmärkte durchzuführen. Der Markt zu Pfingsten, welcher später im Volksmund als "Heiratsmarkt" bezeichnet wurde, fand erstmals 1563 statt und entwickelte sich bis heute zu einer festen Tradition. KAMSDORF, Gemeinde, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis SaalfeldDie Figur des Adlers rührt aus dem Kleinkamsdorfer Wappen her und läßt sich auf die frühere territoriale Zugehörigkeit zu Preußen zurückführen. Der rote Berg im Schildfuß steht für den zwischen Kamsdorf und Saalfeld liegenden Roten Berg, der sich bis in die Ortslage hinein erstreckt. Vom Großkamsdorfer Wappen wurden die Ahre mit gekreuztem Schlegel und Eisen übernommen. Diese Figuren weisen auf den traditionell betriebenen Bergbau und die Landwirtschaft hin. KATZHÜTTE, Gemeinde, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis NeuhausDer Hauptschild stellt das Zeichen der Familie von Schaumberg dar, die eine große Bedeutung für die Entwicklung des Ortes hatte. Im Schildfuß erscheint das Amtswappen der Grafen von Schwarzburg, die kaiserliche Erbstallmeister waren, und zu deren Herrschaftsbereich der Ort einst gehörte. Die gestückte Schrägleiste ist ein Hinweis auf die Eisenbahnlinie, die für den Ort eine wichtige Verkehrsader darstellt. Ortsteile: Katzhütte, Oelze. KAULSDORF, Gemeinde, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis SaalfeldDie Farben Rot und Silber symbolisieren die Landesfarben. Die Weintraube weist auf den Weinanbau in den Ortsteilen Kaulsdorf und Tauschwitz hin, welcher bis Ende des vorigen Jahrhunderts betrieben wurde. Das Eichenblatt symbolisiert den Ursprung des Namens, welcher aus dem Begriff am Eichelberg abgeleitet ist. Der Wellenbalken als diagonale Trennung soll symbolisch die Saale darstellen, an welcher der Ort liegt und der die Ortsteile Kaulsdorf und Tauschwitz und den Ortsteil Eichicht trennt. Ortsteile: Eichicht, Kaulsdorf, Breternitz, Fischersdorf, Hockeroda, Weischwitz. KIESELBACH, Gemeinde, seit 1. Juli 1994 Ortsteil von Merkers-Kieselbach Wartburgkreis, Alt-Landkreis Bad SalzungenDer Wellenbalken mit den Kieseln symbolisiert redend den Ortsnamen. Ortsteile: Kieselbach (Kieselbach, Kambachsmühle), Merkers. KINDELBRÜCK, Stadt, Landkreis SömmerdaDer thüringische Löwe im Wappen von Kindelbrück ist darauf zurückzuführen daß der Ort vom Landgrafen von Thüringen zur Stadt erhoben worden war. KIRCHGANDERN, Gemeinde, Landkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis HeiligenstadtDas Wappen ist redend: Die zentrale Wappenfigur des flugbereiten Ganter geht auf ein Bildsiegelmotiv aus dem Jahre 1950 zurück, und das Wappen führt somit ebenfalls historische Tradition fort. Auf die frühere Zugehörigkeit zum Kurfürstentum Mainz verweist schließlich das silberne sechsspeichige Rad im Herzschild. KITTELSTHAL, Gemeinde, seit 23. Febr. 1994 Ortsteil von Thal Wartburgkreis, Alt-Landkreis EisenachKLEINBARTLOFF, Gemeinde, Landkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis WorbisDer belaubte Zweig bringt die unmittelbare Nähe des Ortes zu den Buchenwaldungen des Düns zum Ausdruck. Der Mühlstein deutet auf die fünf ehemaligen zur Gemeinde gehörenden Mühlen an der Ohne hin. Torhaus und Mauer des ehemaligen Klosters sind historischer Gegenstand des Kleinbartloffer Ortsteiles Reifenstein. Ortsteile: Kleinbartloff, Reifenstein. KLEINBODUNGEN, Gemeinde, Landkreis NordhausenKLEINSCHMALKALDEN, Gemeinde, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Alt-Landkreis SchmalkaldenDer Ort hieß bis 1945 Kleinschmalkalden. Jahrhundertelang war die Schmalkalde zugleich Landesgrenze und trennte die beiden Ortsteile, einen hessisch-preußischen (Hessischer Löwe) und einen sächsisch-thüringischen (Sächsischer Rautenkranz). Durch die Lage des Ortes in einem engen Tal wirkte sich diese Teilung oft nachteilig aus. Noch im Kriege 1866 gehörten die Einwohner der beiden Ortsteile zwei sich feindlich gegenüberstehenden Ländern an. Erst mit dem Ende des Krieges im Jahre 1945 wurden beide Ortsteile vereinigt und die Gemeinde erhielt, ohne Wollen der Bevölkerung, den Namen Pappenheim. Durch Bürgerentscheid wurde 1990 der alte Ortsnamen wiedergewählt. Im unteren Teil des Wappens wird die "Hohe Warte" symbolisiert - ein in der Nähe des Ortes befindlicher, 1905 errichteter Aussichtsturm. KLETTBACH, Gemeinde, Landkreis Weimarer Land, Alt-Landkreis ErfurtDas Wappen deutet mit dem silbernen Rad die einstige Zugehörigkeit zur Stadt Erfurt an. Der Schragen ist das Andreaskreuz und symbolisiert somit den Patron des Ortes. KLETTENBERG, Gemeinde, Landkreis NordhausenDas Ortswappen ist mit dem des gleichnamigen Harzgrafengeschlechtes identisch, das hier im Mittelalter große Teile der Landschaft besaß. Außerdem gibt der Hirsch einen Hinweis auf die waldreiche Umgebung des Ortes. KÖLLEDA, Stadt, Landkreis SömmerdaDie Figur stellt St. Wigbert, den Schutzheiligen des Klosters Hersfeld und der hiesigen Stadtkirche dar und weist damit auf die einstige Grundherrschaft der Abtei Hersfeld hin. Der Ahornast war das Wappenzeichen der Herren von Werthern, die Anfang des 16. Jh. die Nachfolge der Grafen von Beichlingen angetreten hatten. Stadtteile: Battgendorf, Kölleda, Dermsdorf. KÖNIGSEE, Stadt, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis RudolstadtDas Wappen ist schon seit Beginn des 14. Jh. bekannt und blieb im wesentlichen unverändert. Während über den Geharnischten Unklarheit besteht, entstammt der Löwenschild dem Wappen der Grundherren, der Grafen von Schwarzburg. Der Ritter wird einerseits als eine Rolandstatue in der königlichen Form, das heißt mit blankem Schwert, als Symbol der hohen Gerichtsbarkeit gedeutet, andererseits könnte er einen schwarzburgischen Grafen darstellen, da es sich nicht nur bei dem Löwen, sondern auch bei der Helmzier um alte schwarzburgische Hauszeichen handelt. Ortsteile: Garsitz, Königsee, Lichta, Unterschöbling, Köditz, Oberschöbling, Dörnfeld a. d. Heide, Horba. KÖNITZ, Gemeinde, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis SaalfeldDas Wappen zeigt wie das alte Dorfsiegel das Schloß Könitz. KRANICHFELD, Stadt, Landkreis Weimarer Land, Alt-Landkreis WeimarDie Herren von Kranichfeld führten in ihrem Wappen einen Kranich in einem dreieckigen Schild. Als die Reußen von Plauen im 15. Jh. die Oberherrschaft erwarben, brachten auch sie den Kranich in ihr Wappen. Aus dem Lehnbrief des Kaisers Ferdinand 1. an die Reußen vom Jahre 1561 ist zu entnehmen: "...ist ein weißer oder silberfarben Schilt, dar Ine erscheinend für sich aufrechts zum ganng geschickt, ein gelber oder goldtfarber Kranich..." Anläßlich der Stadtrechtverleihung 1651 kamen auf Initiative der Gräfin Anna Sophia von Schwarzburg in das Stadtsiegel mit der zweizeiligen Umschrift INSIGEL DES NEUEN STÄDTLEINS KRANICHFELD IM FRIEENSIAHR VON DER HERRSCHAFT ERTHEILT 1650 eine blaue Wolke, aus der eine Hand einen grünen Palmzweig über das Haupt des Kranichs hält und die Jahreszahl 1650. Diese Zusätze gehen mit hoher Wahrscheinlichkeit auf das nach den Auswirkungen des 30jährigen Krieges im August 1650 begangene Friedensfest zurück. Anläßlich der Übernahme der Oberherrschaft durch das Gothaer Herzogtum im Jahre 1663 erscheint erstmals der Stein in der erhobenen Kralle des Kranichs nicht im Amtssiegel, während das Stadt siegel zur gleichen Zeit den Kranich ohne Stein darstellt. Die Deutung ist nicht sicher, es könnte ein Symbol der Wachsamkeit sein: Einem alten Irrglauben zufolge sollen Kraniche, die während der Rast Wache haben, einen Stein in der erhobenen Kralle halten. Schlafen sie ein, fällt der Stein herab und weckt sie auf.. Das heutige Wappen vereinigt beide Varianten. Ortsteile: Kranichfeld, Am Stausee, Barchfeld a. d. Ilm, Stedten/ Ilmtal. KREUZEBRA, Gemeinde, Landkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis WorbisDas Mainzer Rad steht für die frühere territoriale Zugehörigkeit zum Kurfürstentum Mainz. Der Dreiberg symbolisiert den die dorfnahe Landschaft prägenden Bocksbühl sowie die hügelige Umgebung von Kreuzebra insgesamt. Die im Wappen dominierende Figur des Passionskreuzes spiegelt in redender Form den Ortsnamen wider und weist zugleich auf die in der Pfarrkirche befindliche Kreuzreliquie hin. KRIEBITZSCH, Gemeinde, Landkreis Altenburger LandOrtsteile: Altpoderschau, Kriebitzsch, Zechau. KÜHNDORF, Gemeinde, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Alt-Landkreis SuhlDie Henne ist das Zeichen der Grafschaft Henneberg und deutet die ehemalige territoriale Situation an. Grundherr in diesem Ort war allerdings der Johanniter-Orden. Das silberne Kreuz erinnert daran. Die Sparren verkörpern die vielen Fachwerkhäuser des Ortes, und der Rinderkopf ist ein Hinweis auf die Landwirtschaft. LANGENORLA, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis PößneckDer Adler mit Wolfskopf war das Wappentier der Ortsgründer, der "Herren von Orla", die im Mittelalter Raubritter waren. Die drei Spitzen stellen sowohl das Wappen des Adelsgeschlechtes von Boes (Raven/Beust) dar, als auch die drei Ortsteile. Das untere Feld symbolisiert den Wasserreichtum als Sinnbild des sprudelnden Lebens sowie der Wellenbalken als Verkörperung der Orla. Ortsteile: Langenorla, Kleindembach, Langendembach. LANGENWOLSCHENDORF, Gemeinde, Landkreis Greiz, Alt-Landkreis ZeulenrodaDas Schildhaupt gibt den Ortsnamen wieder. Er lautete früher Wolferamsdorf - Wolfsdorf - Langenwolffersdorf. Die Spitzzinnenreihe soll wiedergeben, daß Langenwolschendorf im Grunde noch heute ein echtes Straßendorf ist. Die Linde ist ein jahrhundertealtes und weit bekanntes Wahrzeichen von Langenwolschendorf. Sie soll 1650 neben dem Dorfbrunnen im oberen Ortsteil gepflanzt worden sein, mußte aber aus Altersgründen nach der 650-Jahrfeier gefällt werden. An ihrer Stelle wurde eine neue gepflanzt. Der Wolf ist in den Farben der Fürsten Reuß (schwarz-rot-gold) gehalten, welche die Ortsherrschaft ausübten; das Grün im unteren Feld spielt auf die Landwirtschaft an. LANGEWIESEN, Stadt, Ilm-Kreis, Alt-Landkreis IlmenauEin erstes sigil . langen. wesen aus dem 15. Jh. zeigt eine gekrönte weibliche Figur mit Kreuzstab, die als heilige Margarethe zu deuten ist, welche vermutlich die Schutzpatronin der älteren Kirche in Langewiesen war. Spätere Siegelstecher machten daraus eine männliche Figur, in der man zum einen den heiligen Kilian, den Schutzpatrron eines Klosters, das in der heutigen Mönchstraße stand, erkennen will, zum anderen sie als heiligen Norbert, den Gründer des Prämonstratenserordens, anspricht (in Frauenwald befand sich ein Prämonstratenser-Nonnenkloster). Letzterer wird ikonographisch häufig auf einer Wiese mit Himmelschlüsselchen dargestellt. Nach der politischen Wende von 1989 wurde wieder auf das alte (in veränderter Tinktur ausgeführte) Wappenbild zurückgegriffen. Ortsteile: Langewiesen, Oehrenstock. LANGULA, Gemeinde, Unstrut-Hainich-Kreis, Alt-Landkreis MühlhausenLAUCHRÖDEN, Gemeinde, Wartburgkreis, Alt-Landkreis EisenachBurg und Adlerschild symbolisieren den Sitz der Grafen von Brandenberg und Burggrafen der Wartburg; das silberne Wellenband symbolisiert den Fluß Werra. LAUSCHA, Stadt, Landkreis Sonneberg, Alt-Landkreis NeuhausDie Figuren des Wappens symbolisieren die Glasbläserstadt im Thüringer Wald. LEDERHOSE, Gemeinde, Landkreis Greiz, Alt-Landkreis GeraLederhose wurde 1287 urkundlich erwähnt und hieß zu dieser Zeit Ludoraz, was aus dem Sorbischen kommt. Ortsteile: Lederhose, Neuensorga. LEHESTEN, Stadt, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis LobensteinOrtsteile: Brennersgrün, Lehesten, Staatsbruch, Gloppenbach, Röttersdorf, Schmiedebach. LEIMBACH, Gemeinde,, Ortsteil von Nordhausen Landkreis NordhausenDer obere Teil im Wappen zeigt das Territorialwappen der Grafschaft Honstein, zu deren Einzugsbereich die Gemeinde Leimbach einst gehörte. Im unteren Teil wurde der Leimbach symbolisiert, von dem die Gemeinde auch ihren Namen erhalten hat und dem in übertragenem Sinne als Lebensspender besondere Bedeutung zugemessen wurde. Ortsteile: Himmelgarten, Kuckucksmühle, Leimbach. LEINEFELDE, Stadt, Landkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis WorbisWappen 1975 bis 1990: In Rot über blauem Wellenschildfuß, darin drei silberne, unterschiedlich große Luftblasen, ein schwarzer Zahnradkranz, belegt mit einer silbernen Garnspule.
Das Wappen geht auf ein im Jahr 1991 laut Ortssatzung eingeführtes Siegel zurück. Die stilisierte Darstellung des Schafes steht für eine lange Tradition des Leinefelder Fellhandels. Um 1840 waren in Leinefelde 50 Fellhändler angesiedelt. Sie trugen dazu bei, daß sich der Ort zu einem Verkehrs-, Fracht-, Handels- und Wirtschaftszentrum im Obereichsfeld entwickelte. Erst nach dem ersten Weltkrieg ging der Fellhandel rapide zurück. Fellaufkauf und Borstenzurichterei blieben in Leinefelde bis in die 80er Jahre bestehen. Neben dem Fellhandel wurde auch ein reger, weit über die Landesgrenzen hinausgehender Handel mit dem in Leinefelde hergestellten Senf und mit im Heimgewerbe hergestellten Textilien getrieben. Im Wappen sollen Flachs und Senfpflanze auf den Anbau und die Verarbeitung hinweisen. Der von den beiden Pflanzen umschlungene Merkurstab als Symbol des Schutzgottes der Händler und Kaufleute macht auf die Zeit nach dem Verfall des textilen Heimgewerbes aufmerksam, als sich auf dem Eichsfeld und so auch in Leinefelde das für diese Region eigentümliche Wandergewerbe und der Hausierhandel entwickelten, die um 1882 ihren Höhepunkt erreichten. In diesen Jahren beantragten im Kreis Worbis 1226 Händler und Hausierer einen Gewerbeschein. Ein Hinweis auf die Lage Leinefeldes im Eichsfeld, einem Landstrich zwischen Thüringer Wald und Harz gelegen, soll durch ein Eichenblatt und eine Eichel gegeben werden. In der Rundung des Wappens sollen drei silberne Wellen auf blauem Grund Leinefelde als Stadt der Leinequellen ausweisen. Die hier im ältesten Ortsteil, in einem mehrere Quellen umfassenden Quellgebiet entspringende Leine mündet nach 281 km bei Eickeloh, wenige Kilometer hinter Hannover, in die Aller. Das vorhergehende Wappen von Leinefelde entstand 1975 als "sozialistisches Wappen": Zahnrad und Garnspule symbolisierten die Industrialisierung; der Schildfuß deutete auf die Leine hin. Ortsteile: Leinefelde, Breitenholz. LEINEFELDE-WORBIS, Stadt,, entstand am 16. März 2004 aus der Zusammenlegung der bis dahin selbständigen Städte Leinefelde und WorbisLandkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis WorbisLEUTENBERG, Stadt, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis Saalfeld1187 wurde Leutenberg als Lutenberc erstmals urkundlich erwähnt. 1326 wurde Leutenberg Stadt. Das Wappen beinhaltet den schwarzburgischen Löwenschild; das älteste Siegel von Leutenberg, mit hersehendem gekröntem Löwen, ist für 1350 nachgewiesen. Ortsteile: Leutenberg, Kleingeschwenda, Herschdorf. LICHTENBRUNN, Gemeinde, seit 21. Mai 1993 Ortsteil von Lobenstein Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis LobensteinLICHTENHAIN/BERGBAHN, Gemeinde, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis NeuhausDer wachsende goldene Löwe bezieht sich auf die historische Zugehörigkeit der Gemeinde zum Herrschaftsgebiet der Schwarzburger Linien. Das flammende Herz - aus dem seit 1859 gebrauchten Gemeindesiegel entnommen - führt die Motivtradition eines älteren Gemeindesiegels fort und steht als ehemaliges religiöses Symbol heute im Sinne der Gemeinde als Zeichen für Begeisterung und Liebe zur Heimat und für die Verbundenheit mit dem Heimatort. Die stilisierte Blüte des Bergwohlverleihs (Arnika montana) verweist einerseits auf die Lage der Gemeinde im Thüringer Schiefergebirge mit der typischen Flora und andererseits auf die Arzneimittelgewinnung und den Olitätenhandel in der Erwerbsgeschichte des Ortes. LICHTENTANNE, Gemeinde, seit 10. März 1994 Ortsteil von Probstzella Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis SaalfeldWappen: In Silber auf grünem Boden eine grüne Tanne mit braunem Stamm, im Hintergrund ein Nadelwald. LIEBENGRÜN, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis LobensteinDas gleiche Bild wie das heutige Wappen hat ein noch erhaltener, wohl zu Anfang des 16. Jh. gefertigter Stempel mit der Umschrift: villa liebengrün. Nach der Reformation hatte Liebschütz das lutherische Bekenntnis zuerst angenommen. Aber die Besitzerin des Rittergutes Liebschütz, ein betagtes Fräulein von Obernitz, blieb dem Glauben ihrer Väter treu und ließ sich alle Vierteljahre vom Pfarrer zu Weisbach in der Liebengrüner Kirche eine katholische Messe lesen und das Abendmahl reichen. Dieses war nur möglich durch die großzügige Haltung der Ratsherren und der Kirchenräte von Liebengrün. Wegen dieser Sache waren die Liebengrüner bei ihrer kirchlichen Behörde in Ungnade gefallen. Nichtsdestoweniger ließen die Liebengrüner die vom Fräulein von Obernitz geschenkte Statue in ihrer Kirche aufstellen und nahmen die Gottesmutter als Grundfigur in ihr Ortswappen. Leider ist die Statue beim Ortsbrand, dem auch die Kirche mit zum Opfer fiel, vernichtet worden. Die Stifterin des Ortswappens wurde unter dem Altar der Kirche von Liebengrün beigesetzt. LIEBSCHÜTZ, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis LobensteinDie Kiefer stellt die vor etwa 60 Jahren noch zu betrachtende Krumme Kiefer bei Liebschütz dar. Sie stand an der alten Handelsstraße Nürnberg-Leipzig und wurde der Sage nach Das letzte Gericht genannt. Eine ältere Fassung des Wappens stellte ein hellblau gefärbtes Wappenschild dar, und eine nach rechts geneigte Linde stand auf dunkelgrünem Rasen. In der linken oberen Ecke war auch hier eine Sonnenscheibe mit Strahlen. Die Linde stand in Liebschütz zwischen Hackenburg und Wasserburg (oberer Hof). Es war die alte Lehenslinde, deren Stamm noch in den sechziger Jahren unseres Jahrhunderts auf dem Grundstück von Drechsel Ernst zu bewundern war. Nunmehr ist auch der Überrest dieses Baumriesen verschwunden, eines Zeichens der Gerichtbarkeit des einstigen Feudalherren, des Ritters von Liebschütz. Beide Fassungen weisen auf das gleiche hin: auf einen Gerichtsplatz. LINDA BEI WEIDA, Gemeinde, Landkreis Greiz, Alt-Landkreis GeraDie Gemeinde Linda besteht aus den bei den Orten Linda und dem kleineren Pohlen. Für beide typisch waren Pappelalleen, von denen auch jetzt noch Restbestände vorhanden sind. Das neue Gemeindewappen drückt dies heraldisch durch den Pfahl und die beidseitigen Blätterreihen aus. Der Lindenzweig mit dem Blatt versinnbildlicht den Namen der Gemeinde. Linda führte nach dem Krieg ein Dienstsiegel, in dem drei naturalistische Pappeln an einer Straße standen. Später wurde dieses Bild durch einen natürlichen Lindenbaum ersetzt. Beide Baumarten haben also als Ortssymbole schon eine gewisse Tradition. Um das Wappen aber ausdrucks stärker zu machen, wurden anstelle der Bäume nur die entsprechenden Blätter in den Schild genommen. Ortsteile: Linda b. Weida, Pohlen. LIPPRECHTERODE, Gemeinde, Landkreis NordhausenOrtsteile: Helenenhof, Lipprechterode. LOBENSTEIN, Stadt, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis LobensteinDer Brackenrumpf ist die Helmzier der Grafen Reuß älterer Linie; sie wurde bereits im 15. Jh. in einen Schild gesetzt und von der Stadt als Wappen gezeigt. Die Sage berichtet von einer anderen Version des Namens "Lobenstein": "Lobe den Stein" soll Kaiser Ludwig der Bayer, der von 1328 bis 1347 lebte, ausgerufen haben, als er hier in diesem wild- und waldreichen Revier jagte. Die Sage berichtet, daß ihm während der Hatz sein Lieblingshund verlorenging. Lange mußten die Jäger suchen, bis schließlich einer der Ritter das Tier ermattet und leicht verletzt bei einem Stein wiederfand. Er trug den Hund zu seinem Herren, der dem Ritter zum Dank mit einem Lehen um den "gelobten Stein" beschenkte. Zur Erinnerung an das Ereignis erhielt der Ort den Namen "Lobenstein" und trug fortan den Brackenkopf in seinem Wappen. Ortsteile: Moorbad Lobenstein, Saaldorf, Oberlemnitz, Helmsgrün, Lichtenbrunn. LÖHMA, Ortsteil von Munschwitz Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis SaalfeldWappen (ohne Farbangaben): Auf einem Dreiberg ein krähender Hahn. Das in Löhma befindliche Gut besaß ab 1434 bis zur Bodenreform 1945 die Familie von Beulwitz, über deren Wappenschild auf einem Helm ein krähender Hahn zu sehen ist. Es dürfte so gut wie sicher sein, daß dieser in das Wappen von Löhma übernommen wurde. Es kann schon 1862 nachgewiesen werden. Löhma wurde in den 20er Jahren nach Munschwitz eingemeindet. LÖHMA, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis SchleizDas Wappenbild zeigt die sagenumwobene Gülde und das nach der Sage in der Silvesternacht an ihrer Quelle erscheinende Häuschen mit silbernen Glöckchen. LOSITZ-JEHMICHEN, Gemeinde, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis SaalfeldWappen (ohne Farbangaben): Geteilt; oben eine stilisierte Linde, begleitet von fünf kleinen Nadelbäumen, unten ein im Wasser schwimmender Fisch. Das Siegelbild in der jetzigen Form entstand 1962 mit der Zusammenschließung der beidenjetzigen Ortsteile Lositz und Jehmichen. Die Linde steht als Symbol für Lositz auf Grund der im Ort stehenden drei ca. 250 Jahre alten Linden. Für den Ortsteil Jehmichen waurde als Symbol ein Fisch (ein Karpfen) verwendet, da sich Inmitten der Ortsteillage ein Teich von ca. 25 ar befindet, in dem bis 1962 Karpfen gehalten wurden. Im alten Dorfsiegel von Jehmichen befand sich als Symbol gerechten Richtens eine Waage. Ortsteile: Jehmichen, Lositz. LOTHRA, Gemeinde, seit 16. März 1994 Ortsteil von Drognitz Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis SaalfeldDas Wappen hält folgende Sage fest: In der Walpurgisnacht erscheint unter dem Kegelschuppen des unteren Gasthofes ein Edelmann mit einem Kind auf dem Arm, das er mit einer Magd erzeugt, das er aber ermordet hat. Zur Strafe muß der Edelmann mit dem Kind auf dem Arm in der Walpurgisnacht erscheinen. LUCKA, Stadt, Landkreis Altenburger LandDas Wappen der Stadt Lucka hat wohl erst von der Mitte des 17. Jh. an einen Ritter gezeigt, der fälschlich in der rechten Hand eine Streitaxt hielt, vordem aber immer ein Kreuz und eine zeitlang sogar dazu noch in der linken Hand eine Geißel, an statt einer Rose. Dies beides läßt die Folgerung zu, daß im 13. Jh. ein Besitzer der Burg Breitenhain und Lehnsherr von Lucka an einem Kreuzzug teilgenommen und nach glücklicher Rückkehr Lucka Stadtrecht und ein Wappen mit einem kreuztragenden Ritter verliehen hat. Das alte Luckaer Wappen war im silbernen Schild eine rote Rose mit goldenem Butzen und grünen Kelchblättern. Von 1951 bis 1990 ersetzte man das historische Wappen durch einen goldenen Schild mit einem blaugekleideten Arbeiter mit rechtsgewendetem Kopf, mit beiden Händen einen schweren silbernen Vorschlaghammer quer vor dem Körper haltend; beseitet von je zwei grünen Fichten. Dieses Wappen zeigte einen ,,Arbeitsmann mit Symbolen der einheimischen Industrie"; die Nadelbäume sollten an den Luckaer Forst erinnern, der seit 1934 den Braunkohlentagebauen weichen mußte. Ortsteile: Lucka, Prößdorf. LUISENTHAL, Gemeinde, Landkreis GothaMAGDALA, Stadt, Landkreis Weimarer Land, Alt-Landkreis WeimarDas Wappen von Magdala geht auf ein sigulum civitatis Maddala aus dem 15. Jh. zurück, es zeigt eine Abwandlung des Wappens der Grafen von Orlamünde in verwechselten Farben und mit linkshin schreitendem Löwen. Das bärtige Männergesicht soll in einem früheren Siegel von 1396 bis 1404 ein Mädchenkopf gewesen sein, der als redendes Symbol für den Stadtnamen zu gelten hat; das frühere Wappen war ein schwarzer Löwe in einem mit roten Herzen bestreuten goldenen Schild (Grafen von Orlamünde). Ortsteile: Magdala, Göttern, Maina, Ottstedt. MANEBACH, Gemeinde, seit 1. März 1994 Ortsteil von Ilmenau Ilm-Kreis, Alt-Landkreis IlmenauMARISFELD, Gemeinde, Landkreis Hildburghausen, Alt-Landkreis SuhlDer Löwe steht für das Thüringer Land; die Henne bezieht sich auf die Henneberger. Die Mähre (Pferd) führt zur Namensableitung Mariesfeld, früher Mährenfeld. MASSERBERG, Gemeinde, Landkreis HildburghausenDas "R" symbolisiert die Lage Masserbergs unmittelbar am Rennsteig. Die silberne Fichte steht für die Lage und die Erwerbsgeschichte des Ortes, dessen Bewohner seit der Gründung im 17. Jh. zumeist als Köhler, Pechsieder und Holzhauer im und vom Wald lebten. Darüber hinaus ist sie ein Symbol für die Bedeutung von Erholungswesen und Tourismus für die Gemeinde; ihre Tingierung weist insbesondere auf den Winter hin. Masserberg entstand in der Grafschaft Schwarzburg-Sondershausen. Die gekreuzten Schürfgabeln sind ein Element aus dem schwarzburgischen Wappen und ein häufiges Motiv auf Grenzsteinen in der Gemeindeflur. Neben anderen Metallen wurde in Masserberg auch Gold gewonnen, worauf die Tingierung verweist. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in Thüringen symbolisiert das Thüringer Wappentier in den Thüringer Landesfarben. MEININGEN, Stadt, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Alt-Landkreis Meiningen
Das erste Stadtsiegel aus der Zeit um 1290 zeigt eine dreitürmige Burg mit Zugbrücke, im Tor vier Sterne. Während die Türme und die Mauer eine befestigte Stadt oder eine Burg im allgemeinen Sinn symbolisieren sollen, könnte die Brücke auf die Lage an der Werra hinweisen. In den erweiterten Stadtrechten von 1344 ist festgelegt, daß das Wappen von Meiningen künftig fünf Türme führen solle, im Tor das Brustbild eines Bischofs. Durch Edikt vom 23. Mai 1557 wurde dies durch das Wappen der Henneberger ersetzt. In der 2. Hälfte des 19. Jh. bekamen die Türme eine neue Gestalt, sie sind jetzt annähernd gleich hoch und besitzen alle Spitz dächer. Ihre endgültige Gestalt erhielten Stadtsiegel und Stadtwappen mit der Bekanntmachung der Ortssatzung vom 8. Dez. 1949; auch die Halbmonde auf den Türmen erscheinen nun wieder. Ortsteile: Meiningen, Dreißgacker, Helba, Welkershausen. MELLENBACH-GLASBACH, Gemeinde, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis NeuhausOrtsteile: Mellenbach, Glasbach. MELLINGEN, Gemeinde, Landkreis Weimarer Land, Alt-Landkreis WeimarMellingen wird erstmals als Meldingun in einem zwischen 1111 und 1157 anzusetzenden Güterverzeichnis des Martinsstifts in Mainz genannt, erscheint dann 1206 als Meldingen und seit 1450 im Gemeindesiegel als Mellingen. Abzuleiten ist der Name aus althochdeutsch melda = Melde, einer Pflanze. Die ersten geschichtlichen Zeugnisse bilden die Burg auf dem Kapellenberg (Lindenberg), die beide 1449 zerstört wurden und zwei zu unterscheidenden Familien von Meldingen gehörten. Der erstere der Besitzer der Heinrichsburg war edelfrei, stammt von den in Mainzer Diensten stehenden Herren von Apolda und trug eine entwurzelte Pflanze mit 5 Blättern (Melde) im Wappen. Sie wird erstmals 1193 genannt. Ortsteile: Köttendorf, Mellingen. MENGERSGEREUTH-HÄMMERN, Gemeinde, Landkreis SonnebergDie oberen Felder symbolisieren, daß einer der Orts teile zum ersten Mal im Coburger Urbarium (1340) als Besitz der Henneberger (Henne) erwähnt wurde und die längste Zeit der Coburger Pflege des Hauses Wettin, dem Coburger Herzogtum bzw. Sachsen-Coburg und Gotha (Löwe) direkt angehörte. Die drei grünen Tannen sind dem alten Gemeindesiegel nach der Eingemeindung der vier Ortsteile Mengersgereuth, Forschengereuth, Hämmern und Schichtshöhn von 1923 entnommen und sollen den Waldreichtum als Entstehungsgrundlage der Rodesiedlungen dokumentieren. Ortsteile: Forschengereuth, Hämmern, Mengersgereuth, Schichtshöhn MEUSELBACH-SCHWARZMÜHLE, Gemeinde, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis Neuhaus
Der "geminderte" schwarzburgische Löwe symbolisiert die historische territoriale Zugehörigkeit zu Schwarzburg-Rudolstadt. Der Schräglinksbalken gliedert das Wappen und assoziiert den immensen Höhenunterschied (fast 400 m) bzw. die steile Steigung zwischen den beiden Ortsteilen Schwarzmühle und Meuselbach. Die schieferähnliche Struktur der Rauten symbolisiert die Lage der Gemeinde im Thüringer Schiefergebirge sowie das äußere Erscheinungsbild des Ortes, das entscheidend von geschieferten Gebäuden geprägt ist. Die stilisierte Arnikablüte verweist auf die erwerbsgeschichtlich bedeutsame Arzneigewinnung und den Olitätenhandel sowie die fortwährende Naturnähe der Gemeinde. Das Mühlrad deutet als redendes Element auf den Namen des Ortsteils Schwarzmühle, der mit dem Betrieb von Mühlen an der Schwarza verbunden war und ist. Ortsteile: Meuselbach, Schwarzmühle. MEUSELWITZ, Stadt, Landkreis Altenburger Land
Der Hammer und Schlägel symbolisieren den um Meuselwitz betriebenen Braunkohlebergbau; das Weberschiffchen soll auf die in Meuselwitz betriebene Weberindustrie hinweisen. Das Wappen geht auf das mit der Stadtgründung 1874 in Beziehung stehende Wappen in der Gestaltung von 1912 zurück. Die Figuren im vorherigen Wappen sollten die Hauptwirtschaftszweige der Stadt charakterisieren.
Ortsteile: Brossen, Bünauroda, Musselwitz, Neupoderschau, Schnauderhainichen, Mumsdorf, Falkenhain MIHLA, Gemeinde, Wartburgkreis, Alt-Landkreis EisenachDie männliche Person stellt einen Fuhrmann dar, denn Fuhrleute zählten zu den wichtigen Gewerben in Mihla. Er hält eine Waage als Zeichen der Dorfgerechtigkeit und ein Bündel Flachs (nicht mehr den Palmenzweig) als Hinweis auf die Leineweberei als Haupterwerbszweig in den früheren Jahren in den Händen. Ortsteile: Mihla, Buchenau, Halmroda. MOLSDORF, Gemeinde, seit 1. Juli 1994 Ortsteil von Erfurt Stadt Erfurt, Alt-Landkreis ErfurtDas Wappen geht auf das Familienwappen der Herren von Weller, die im 15. Jh. in Molsdorf ansässig waren, zurück und wurde später von der Gemeinde übernommen. MÖRSDORF, Gemeinde, Saale-Holzland-Kreis, Alt-Landkreis StadtrodaDie stilisierte Brücke symbolisiert die in der Gemeindeflur liegende Teufelstalbrücke; die Nadelbäume verweisen auf den Waldreichtum der Gemeinde, der lange Zeit als Erwerbsquelle diente. Die Glocke steht symbolisch für die Dorfkirche. Die 1457 erstmals erwähnte Gemeinde Mörsdorf führte bis 1950 ein Schriftsiegel und nahm dann eine Windmühle in das Siegelbild auf. MOSBACH, Gemeinde, seit 1. März 1994 Ortsteil von Wutha-Farnroda Wartburgkreis, Alt-Landkreis EisenachDie zentrale Wappenfigur der zwei heraldisch stilisierten Lindenbäume geht auf ein 1949 eingeführtes Gemeindesiegelbild zurück, welches auf einer Triftfläche zwei Laubbäume mit einer Bank zeigt. Als ein zweites Element des Wappens gibt der silberne Wellenbalken im Schildfuß in "redender" Form den Ortsnamen wieder. Die beiden Linden sollen sogenannte Triftbäume in der Mosbacher Flur, also Rast-und Orientierungsstellen für den Viehtrieb, darstellen. MÖSCHLITZ, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis SchleizDas Wappen zeigt Justitia, da Möschlitz die Hinrichtungsstätte für die Herrschaft Burgk war. Schon beim Verkauf des Dorfes am 6. Jan. 1365 werden die Halsgerichte genannt. Noch heute erinnern die Flurnamen Gerichtsstätte und Galgen daran, daß hier einst die Urteile der Obergerichte vollstreckt wurden. Ortsteile: Möschlitz, Grochwitz. MÜHLBERG, Gemeinde, Landkreis GothaMühlberg gilt als die älteste Gemeinde Thüringens und der neuen Bundesländer; ihre Ersterwähnung war im Jahr 704. Das Wappen stellt die Mühlburg, eine der drei Gleichen, dar. Das Flüsschen Waid, das den Ort durchfließt, wird durch einen Wellenbalken verdeutlicht. Auf die ehemalige Zugehörigkeit von Mühlberg zum Erfurter Landgebiet weist das silberne sechsspeichige Rad hin, das gleichzeitig Ausdruck für den durch den Ort führenden historischen Handelsweg ist. Mühlrad und Berg schließlich stehen für die volksetymologische Deutung des Ortsnamens. MÜHLHAUSEN, Stadt, Unstrut-Hainich-Kreis, Alt-Landkreis Mühlhausen
Der Adler im oberen Feld ist der des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation und erinnert daran, dass Mühlhausen bis 1802 eine Freie Reichsstadt war, während das silberne Mühleisen im unteren Feld das eigentliche städtische Zeichen ist. Sein Ursprung und seine Bedeutung sind umstritten: der einen Hypothese zufolge handelt es sich um das Mühleisen, jenes Teil einer Mühle, das den Mühlstein mit der Nabe verbindet; als wichtiges Teil einer Mühle würde es die Mühlen symbolisieren, die der Stadt ihren Namen gaben. Eine andere Hypothese wertet es als Beilklinge und leitet es vom Wappen der Grafen von Bilstein (Beilstein) ab, die einst in der Germarmark, zu der auch Mühlhausen gehörte, ansässig waren. Danach wäre das Zeichen der Bilsteiner zur Hausmarke der 1256 zerstörten Reichsburg Mühlhausen geworden und von hier ins Wappen der Stadt gekommen. Bereits ein Siegel von 1292 zeigt den Adler mit freischwebendem Mühleisen; die heute geführte Form geht auf das 15./16. Jh. zurück. Ortsteile: Mühlhausen, Saalfeld, Görmar, Felchta, Windeberg. MÜNCHENBERNSDORF, Stadt, Landkreis Greiz, Alt-Landkreis GeraDas 1949 neu eingeführte Wappen versinnbildlicht im vorderen Feld die heimische Teppichweberei; das hintere Feld stellt das Familienwappen der Münchs dar. Das alte Wappen und Siegel von Münchenbernsdorf hatte in Gold einen schwarzgekleideten Mönch, der mit der Rechten segnet, im Bild. Ortsteile: Münchenbernsdorf, Schöna. MUPPERG, Gemeinde, seit 1. Juli 1994 Ortsteil von Föritz Landkreis SonnebergDie Schafschere ist dem Wappen der Familie von Schaumburg und der Adlerflügel dem der Familie von Erffa entlehnt. Während die von Schaumburg direkt in Mupperg Besitzungen hatten, lassen sich die von Erffa in Mogger, einem Ortsteil von Mupperg, nachweisen. Ortsteile: Mogger, Mupperg, Oerlsdorf
NÄGELSTEDT, Gemeinde, seit 1. Febr. 1994 Ortsteil von Bad Langensalza Unstrut-Hainich-Kreis, Alt-Landkreis Bad LangensalzaVon 1222 bis 1806 war der Ort eine Deutschordensbesitzung (schwarzes Kreuz). Das Brauhaus ist ein Baudenkmal von 1568 und die silbernen Sterne verweisen auf Thüringen. Die Nägelpaare verweisen redend auf den Ortsnamen. Der blaue Schild drückt Hoffnung und Optimismus aus. NEUDIETENDORF, Gemeinde, Landkreis Gotha, Alt-Landkreis ErfurtWappen: In Silber ein Bauer in blauer Tracht mit einer Hacke in der rechten Hand. Die Linke stützt sich auf einen Baumstumpf, an dem ein roter Schild mit einem goldenen Weberschiffchen steht (ministerielle Genehmigung vom 24. Febr. 1939). Das Wappen und das Siegelsymbol weisen auf die Vorherrschaft von Landwirtschaft, Waidanbau und Weberei in der Gemeinde hin. Mit diesem 1939 geschaffenen Wappen wurde das bisherige, der heilige Christophorus, ungültig. Als erstes Siegel hat der Schultheiß von Neudietendorf sein Privatsiegel 1845 benutzt. Später stellte eine Getreidegarbe das Symbol dar. Ortsteile: Kornhochheim, Neudietendorf. NEUHAUS AM RENNWEG, Stadt, Landkreis Sonneberg, Alt-Landkreis Neuhaus
Das Wappen nimmt auf den ehemaligen Ortsteil Schmalenbuche Bezug, in dem 1607 durch die Glasmachermeister Gebrüder Müller eine Glashütte gegründet wurde. Die Bestätigung als Stadtwappen erfolgte 1933 mit Verleihung des Stadtrechtes. Ortsteile: Neuhaus am Rennweg, Schmalenbuche, Igelshieb. NEUHAUS-SCHIERSCHNITZ, Gemeinde, Landkreis SonnebergBeide Ortsteile haben eine bewegte Vergangenheit hinter sich, die insbesondere durch die komplizierten Besitzverhältnisse geprägt wird. So enthält das Ortswappen auch Hinweise auf die einstigen Besitzer: der Steinbock erinnert an die von Gottsmann, der Adlerkopf an die von Walther. Der Zickzackbalken ist ein Hinweis auf das Geschlecht derer von Dannberg. Nur die Bergeisen stehen für den einstmals hier betriebenen Bergbau. Ortsteile: Buch, Gessendorf, Mark, Neuhaus-Schierschnitz, Lindenberg, Sichelreuth, Rotheul. NEUMARK, Stadt, Landkreis Weimarer Land, Alt-Landkreis WeimarDas Wappen ist dem VERNEVERT S(iegel) DES RATHS ZV NEVMARCK 1651 entnommen. In ähnlicher Form befindet es sich auch auf der Glocke der Stadtkirche aus dem Jahre 1602 sowie dem Ratssiegel von 1742 und wurde bis 1951 als Stadtsiegel geführt. Die Pflanzenstengel stellen Waidpflanzen dar, die früher zur Gewinnung von blauer Farbe hier angebaut wurden. Der Stern ist Füllwerk. NEUNDORF, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis LobensteinNeundorf wurde 1500 erstmals als „Nawendorf“ erwähnt. In der Umgebung von Neundorf wurde einst Gold gewaschen. Das symbolisieren im Wappen die beiden Wellenbalken mit Goldkörnern, und eine zweizinkige nach außen gebogene Gabel, eine sogenannte Frischgabel, die bei der Erzaufbereitung Verwendung fand. NEUSTADT (Eichsfeld), Gemeinde, Landkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis WorbisDie Gemeinde Neustadt verfügt über die wohl größte und schönste Linde des Eichsfeldes, welche die Gemeinde innerhalb der Eichsfelddörfer auszeichnet. Die weitausladenden Zweige, deren Gesamtumfang ca. 80 Meter beträgt, ruhen auf massigen Stützbalken. Diese Naturbesonderheit wird im Wappen durch eine stilisierte Linde und die Äste abstützende Balken heraldisch wiedergegeben. Das silberne Sechsspeichenrad im rot tingierten Dreiberg, dem Standplatz der Linde, verweist auf die jahrhundertelange Zugehörigkeit der Gemeinde zum Erzbistum und zum Kurstaat Mainz. NEUSTADT AM RENNSTEIG, Gemeinde, Ilm-Kreis, Alt-Landkreis IlmenauOrtsteile: Kahlert, Neustadt am Rennsteig. NEUSTADT AN DER ORLA, Stadt, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis PößneckDie drei Türme mit Adler zeigt bereits das älteste Siegel von 1403. Der Löwenschild an der Torstelle ist der meißnische. Für den Adler existieren drei Deutungsversionen, einmal als redende Figur für den Flußnamen (slawisch soviel wie Adlerfluß), zum anderen als Hinweis auf Burg Arnshaugk (Adlerhorst) und schließlich als Wappentier der ehemaligen Pfalz Sachsen (goldener Adler im blauen Feld). Ortsteile: Moderwitz, Neustadt an der Orla, Lichtenau, Neunhofen. NEUSTADT/HARZ, Gemeinde, Landkreis NordhausenDas Wappen geht auf das Stadtsiegel von 1531 zurück; der springende Hirsch ist dem Stolberger Wappen angelehnt. Ortsteile: Neustadt/Harz, Osterode. NIEDERORSCHEL, Gemeinde, Landkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis WorbisDie Gemeinde Niederorschel führt das Wappen in dieser Form nachweislich seit 1926. Eine verblaßte farbige Fassung befindet sich am Gebäude der Gemeindeverwaltung sowie auf einem Schild, welches an den Häusern früherer Schulzen aufgehängt wurde. Die eigentliche Herkunft und Begründung ist nicht geklärt. Da es aber seit mindestens 66 Jahren den Bewohnern vertraut ist, soll es in heraldisch berichtigter Form weitergeführt werden. Ortsteile: Niederorschel, Oberorschel. NIEDERROSSLA, Gemeinde Landkreis Weimarer Land, Alt-Landkreis ApoldaAls besondere Kuriosität unter den Thüringer Wappen wurde ein Elefant in den Mittelpunkt des Wappens gestellt. Anlaß waren die Ereignisse vor über 150 Jahren, vom 13. bis 15. Februar 1857, die im Ort bis heute präsent sind. Zu dieser Zeit gastierte eine Tierschau im benachbarten Apolda mit der indischen Elefantendame "Miss Baba" als Star. Auf dem Weg zum nächsten Gastspielort, dem Jahrmarkt in der Stadt Buttstädt, brach das 80 Zentner schwere Tier am Ortsausgang von Niederrossla zusammen und verendete laut Überlieferung nach übermäßigem Genuß von Runkelrüben in Verbindung mit Stress. Die sterblichen Überreste wurden nach Jena transportiert, die Haut präpariert und für 25 Thaler an das Naturhistorische Museum in Gotha verkauft, während Schädel und Skeletteile bis heute in Jena verblieben. NIEDERSPIER, Gemeinde, Kyffhäuserkreis, Alt-Landkreis SondershausenDa die Gemeinde Niederspier auf dem ehemalige Territorium der Herrschaft Sondershausen liegt und diese als Territorialwappen ein Geweih geführt hat, wurde dies auch hier zugrunde gelegt, jedoch in rot-silberner Tingierung. Das Ohr entstammt dem alten Gemeindesiegel, welches bereits Anfang des 18. Jh. geführt wurde. NIMRITZ, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis PößneckDie stilisierte Linde symbolisiert die Ortslinde; die vier blauen Spitzen sollen die vier Quellen darstellen, die in der Ortslage entspringen. NOHRA, Gemeinde, Landkreis NordhausenOrtsteile: Nohra, Kinderode, Mörbach, Wollersleben. NORDHAUSEN, Stadt, Landkreis Nordhausen
Das Wappen zeigt den Reichsadler. Er erscheint erstmals auf einem Sekretsiegel von 1336, allerdings mit dem Helm des thüringischen Landgrafen statt der Kaiserkrone auf dem Kopf. Das Vollwappen zeigt einen schräg stehenden Schild mit dem bekrönten, nach rechts blickenden reichsstädtischen Adler darauf. Der Schild hängt an einem reich verierten Helm mit Büffelhörnern. Die Helmzier besteht aus den beiden Büffelhörnern, jedes nach den Außenseiten mit sechs Lindenzweigen besteckt; sie streben aus der Krone hervor. Die Helmdecken sind schwarzgolden. Dazu gibt es folgende Sage: Der Helm soll eine Nachbildung dessen sein, den der letzte Ritter der Schnabelsburg auf dem Kohnstein bei Salza getragen hat. Seit dem Bau der Burg 1366 trieb dieser sein Unwesen und machte die Gegend unsicher, indem er Reisende, Fuhrleute und Bürger überfiel und ausplünderte. Da beschloß der Rat, ihn in die Stadt zu locken, indem man ihm einen stattlichen Kaufpreis für die Burg bot. Zugleich stürmte ein Trupp seine Burg und brannte sie nieder. Wutentbrannt schwang sich der Hintergangene auf seinen Schimmel, doch am Barfüßerturm wurde er aufgehalten. Mit einem Hieb wurde ihm der Kopf abgeschlagen, so daß sein Helm in weitem Bogen bis an die Stadtmauer vor das Tor flog. Und so wurde dieser in das Wappen aufgenommen. Orts-/Stadtteile: Bielen, Herreden und Hochstedt, Hesserode, Hörningen, Leimbach mit Kloster Himmelgarten, Petersdorf, Rodishain, Steigerthal, Steinbrücken, Stempeda, Sundhausen, Nordhausen (Krimderode, Salza, Niedersalza und Rüdigsdorf) OBERGRUNSTEDT, Gemeinde, seit 24. März 1994 Ortsteil von Nohra Landkreis Weimarer Land, Alt-Landkreis WeimarDie beiden Herzen symbolisieren einmal die bei den Ortsteile und zum anderen die einstige Zugehörigkeit zur Grafschaft Orlamünde. Der Waidmühlenstein ist ein Hinweis auf die traditionelle Farbstofferzeugung (blauer Farbstoff aus der Waidpflanze), und der Turm ist das Wahrzeichen des Ortes. OBERHOF, Stadt, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Alt-Landkreis SuhlDas Wappen führte schon die Gemeinde Oberhof ab 1950, und Oberhof übernahm es auch mit der Verleihung der Stadtrechte. Die Tanne spricht für den Reichtum des Waldes um Oberhof, das Hirschsymbol erinnert an die idyllische Lage des Ortes auf 800 bis 835 Meter Höhe inmitten des Thüringer Waldes. Die sieben Wellenlinien stehen für die wahrscheinlich schon seit Ende des 15. Jh. talwärts fließenden sieben Quellflüsse des Ortes, der um das Jahr 1472 erstmals urkundlich als Wirts- und Geleitshaus uffn Obernhoffe erwähnt wurde. Ortsteile: Oberhof, Bahnhof Oberhof. OBERLEMNITZ, Ortsteil von Lobenstein Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis LobensteinOberlemnitz war ein Pfarrgut von 60-65 ha Größe und in zwei landwirtschaftliche Betriebe geteilt, daher zwei Sensen im Wappen. Die Betriebe waren wiederum in vier landwirtschaftliche Anwesen geteilt, was durch die vier Ähren und den Wetzstein symbolisiert wird. Im ersten landwirtschaftlichen Betrieb wurde Rinder- und Schweinezucht betrieben; es gab nur ca. 85 Rinder und 30 Schweine. Der andere betrieb auf Befehl des Fürsten Reuß Pferdezucht; es waren immer um die 220 Zuchtpferde und Fohlen, die für die fürstliche Armee ausgebildet wurden. OBERLIND, Ortsteil von Sonneberg Landkreis SonnebergOBERPÖRLITZ, Gemeinde, seit 14. Aug. 1993 Ortsteil von Ilmenau Ilm-Kreis, Alt-Landkreis IlmenauOberpörlitz wurde 1351 erstmals als "Uebern Pyrlaz" erwähnt. Im Verlaufe der Geschichte gehörte der Ort den Käfernburgern, Hennebergern, Schwarzburgern, Gleichen, Schaumburgern und wieder den Hennebergern, bevor es 1661 durch Teilungsvertrag dem Herzogtum Sachsen-Weimar im Amt I1menau zufiel und dann 1920 zum Land Thüringen kam. Aus diesen früheren Besitzern sind im Wappen Kur-Sachsen (Schwerter), Sachsen-Weimar (Rautenkranzwappen) und Henneberg (Henne) zu finden. OBERSACHSWERFEN, Gemeinde,, Ortsteil von Hohenstein Landkreis NordhausenMit den Symbolen spiegelt das Wappen lokale, geographische und natürliche Besonderheiten der Gemeinde wider. Während der Wellenbalken für die geographische Lage von Obersachswerfen am Sachsengraben steht, weisen die zwei Kugeln auf die früher wirtschaftlich intensiv genutzten Kiesböden in der Ortsflur hin. KURORT OBERSCHÖNAU, Gemeinde, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Alt-Landkreis SchmalkaldenDer springende Hirsch und die Fichte symbolisieren die bedeutsame Rolle des Waldes und der Natur für Geschichte und Gegenwart der Gemeinde. Zur Gemeindeflur gehören sehr umfangreiche Waldbestände, mit der Fichte als dominierende Baumart. Die silberne Tingierung der Fichte verweist auf die Bedeutung Oberschönaus als Wintersportgemeinde sowie auf die Tradition als Fremdenverkehrsort. Das Wappentier Oberschönaus, der springende Hirsch, verweist auf Eigenschaften wie Aktivität, Ausdauer, Stolz und Heimatverbundenheit. OBERWEID, Gemeinde, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Alt-Landkreis MeiningenOBERWEISSBACH/THÜRINGER WALD, Stadt, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis Neuhaus
Das vorherige Wappen von Oberweißbach, das in Rot auf grünem Berg ein silbernes Turmgebäude und eine goldene Tanne zeigte, wurde aus einem Siegelbild entwickelt das in der ersten Zeit nach 1945 in Gebrauch war und am 31. März 1977 bestätigt. Es zeigte den Fröbelturm, das Wahrzeichen der Stadt. 1990 wurde wieder das alte Ortswappen mit der silbern gekleideten Göttin des Rechts, Justitia, eingeführt. OHRDRUF, Stadt, Landkreis GothaIm Jahre 724 erwähnte Bonifatius den Ort zum ersten Mal urkundlich. Er baute in Ohrdruf das erste Kloster auf thüringischem Boden. Seit 1348 hat Ohrdruf das Stadtrecht. Siegel mit der Figur des Erzengels Michael als des Seelenwägers erscheinen erst nach Einführung der Reformation. Das Wappenbild erinnert an den Ursprung des Ortes als Einsiedelei St. Michael. OLDISLEBEN, Gemeinde, Kyffhäuserkreis, Alt-Landkreis ArternOldisleben war im Mittelalter ein wichtiges Wirtschaftszentrum der Landgrafschaft Thüringen. Es war mit einer eigenen Vogtei ausgestattet, die lange Zeit als Lehen der Grafen von Beichlingen galt. Erst im 15. Jh. verloren diese die Vogtei. Im Ortswappen kann man deshalb die Zeichen der Landgrafen von Thüringen (wachsender Löwe) und das Schildbild des Beichlinger Grafenhauses sehen. Ortsteile: Oldisleben, Sachsenburg. OPPURG, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis PößneckOppurg wurde 1074 erstmals urkundlich erwähnt. 1818 erfolgte der Bau der Orlabrücke. 1990 wurden zum Tag der Deutschen Einheit rechts und links der Orlabrücke zwei Linden gepflanzt. Ortsteile: Oppurg, Kolba, Rehmen. ORLAMÜNDE, Stadt, Saale-Holzland-Kreis, Alt-Landkreis Jena
Orlamünde, auch thüringisches Bethlehem genannt, wurde 874 erstmals urkundlich erwähnt. 1344 erfolgte die Erhebung zur Stadt. Vermutlich erhielt Orlamünde sein Wappen, das den Schild der Grafen von Orlamünde darstellt, anläßlich der Stadtrechtverleihung im Jahr 1344. Im ersten nachweislichen Hauswappen der Grafen von Orlamünde sind neben dem aufrechtstehenden Löwen Ringe angeordnet. Der Ring galt als Zeichen des rechtlichen Besitzes. Im Laufe der Zeit und auch durch die unterschiedliche Darstellung des Wappens wurden aus den Ringen Herzen. Als Helmschmuck erscheinen Pfauenwedel. Zwischen dem 13. und 14. Jh. erschienen im Wappen mehrere Löwen und Adler; Helmschmuck war zu dieser Zeit ein Bär mit zwei Fellschweifen. OSSLA, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis LobensteinWappen (ohne Farbangaben): Über einem Dreiberg, auf dessen Hügeln drei größere und Tälern zwei kleinere Tannen, überhöht von gekreuztem Schieferdeckerwerkzeug. Das Wappen symbolisiert die Gemeinde im Thüringer Schiefergebirge. Schiefer und Wald waren und sind die natürlichen Vorkommen in dem Gebiet, und daher hat sich die Tätigkeit als Bergmann und des Schieferdeckerhandwerks herausgebildet. Der Wald mit mehr als der Hälfte der Gesamtfläche bot und bietet den Einwohnern eine Tätigkeit und eine Einkommensmöglichkeit. Die Hügel zeigen die Gemeinde in einer Höhenlage von 620 m über NN. OTTMANNSHAUSEN, Ortsteil von Berlstedt Landkreis Weimarer Land, Alt-Landkreis WeimarBei Ottmannshausen gibt die Linde das alte Siegelbild der Gemeinde wieder. Die hintere Schildhälfte stellt eine Spielart des sächsischen Herzogswappens dar. Statt der Teilungen ist hier das schwarz-goldene Schach, und die grünen Balken sollen eine Art des Rautenkranzes sein. PENNEWITZ, Gemeinde, Ilm-Kreis, Alt-Landkreis IlmenauPFERDSDORF/RHÖN, Gemeinde, Wartburgkreis, Alt-Landkreis Bad SalzungenAus den Unterlagen der Gemeinde aus den zwanziger, dreißiger bis hin zu den endvierziger Jahren ist ersichtlich, daß die Gemeinde ein ortstypisches Dienstsiegel führte. Das Ortssiegel nimmt Bezug auf den Ortsnamen und das redende Wappen des gleichnamigen Adelsgeschlechtes, dessen Siegel vielfach an Urkunden des 14./15. Jh. überliefert ist. Die Farben Grün und Silber nehmen auf die Vorderrhön Bezug. Helm und Helmzier der älteren Abbildungen sind entsprechend den Richtlinien der kommunalen Heraldik entfallen. PIESAU, Gemeinde, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis NeuhausDer silberne gewundene Glaskrug verweist auf die Erwerbsgechichte des Ortes sowie die Entstehung der Ansiedlung. Piesau entstand durch die Gründung einer Glashütte im 17. Jh. und die folgende Entwicklung einer Glasmachersiedlung an der Piesau. Das Thüringer Wappentier in den thüringischen Landesfarben symbolisiert das Bekenntnis der Gemeinde zur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in Thüringen. Das siebenfach gestürzte gesparrte Feld versinnbildlicht die geographische Lage Piesaus als ausgesprochene Talsiedlung, die sich über insgesamt sieben Täler erstreckt. PLAUE, Stadt, Ilm-Kreis, Alt-Landkreis ArnstadtOrtsteile: Plaue, Rippersroda. PONITZ, Gemeinde, Landkreis Altenburger Land, Alt-Landkreis SchmöllnDie vorderen Teilungen gehen auf das Familienwappen derer von Thumshirn zurück, die hier Domänenbesitzer waren. Der Baum ist die sogenannte Ponitzer Friedenslinde, die 1650 zu Ehren des Wolfgang-Conrad v. Thumshirn gepflanzt wurde, der eine der herausragenden Persönlichkeiten bei den Friedensverhandlungen zu Münster war (Westfälischer Frieden). Die Orgelpfeifen erinnern an die berühmte Silbermann-Orgel. Ortsteile: Grünberg, Merlach, Ponitz, Zschöpel, Guteborn. PÖSSNECK, Stadt, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis Pößneck
Pößneck führt den schwarzburgischen Löwen in seinem Wappen, seitdem am 13. Juli 1324 Markgraf Friedrich 11., der Ernsthafte von Meißen den Grafen Heinrich von Schwarzburg und dessen Sohn Günther, mit Peznik, Stat und Hus belehnt hat. Ortsteile: Pößneck, Schweinitz, Öpitz, Schlettwein, Jüdewein, Köstitz. POTTIGA, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis LobensteinRANIS, Stadt, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis PößneckDer Löwe ist das Wappentier der Markgrafen von Meißen, die Anfang des 15. Jh. als Besitzer von Burg und Stadt Ranis nachweisbar sind. Das fünfeckige SIGILLVM CIVITATIS RANIS aus dieser Zeit enthält den gleichen Schild. Ortsteile: Brandenstein, Heroldshof, Ludwigshof, Ranis. RAPPELSDORF, Gemeinde, Landkreis Hildburghausen, Alt-Landkreis Suhl
Rappelsdorf wurde erstmals urkundlich im Zusammenhang mit einer Mühle und den Grafen von Henneberg erwähnt. Die Mühle hatte über Jahrhunderte Bedeutung für das Dorf und ist durch ihre Einzellage ein Blickfang beim Durchqueren der Talaue. Die Mühle wurde auf die Denkmalliste als technisches Denkmal genommen..Das Meerweib steht im Zusammenahng mit der überlieferten Sage zur Totenlache 1m Henneberger Sagenbuch und ist als Nixe von der Totenlache in verschiedenen Formen der Dichtkunst historisch überliefert. RASTENBERG, Stadt, Landkreis SömmerdaDie Stadt erhielt wahrscheinlich 1378 durch die Landgrafen von Thüringen das Siegelrecht verliehen. Aus diesem Siegel, das entsprechend der ikonographischen Deutung den heiligen Georg, den Schutzpatron der thüringischen Landgrafen darstellt, ging das Wappen dieser Stadt hervor. Nach anderen Versionen ist der Geharnischte der heilige Wenzel (Schutzpatron des Bistums Naumburg). Ortsteile: Rastenberg, Bachra, Schafau, Roldisleben, Rothenberga. RAUENSTEIN, Gemeinde, seit 1. Juli 1994 Ortsteil von Effelder-Rauenstein Landkreis SonnebergIm alten Dorfsiegel war die Burg Rauenstein abgebildet. Das Wappen zeigt das vereinigte Wappen des adligen Geschlechts von Schaumberg, das hier einmal die Grundherrschaft darstellte. In dem Familienzeichen ist das Stammwappen in den Feldern 2 und 3 zu sehen, während in 1 und 4 das Familienzeichen derer von der Deck vorkommt. Die Vereinigung bei der Wappen erfolgte aus dynastischen Gründen schon im 16. Jh. Ortsteile: Rauenstein, Meschenbach. RAUSCHENGESEES, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis LobensteinRauschengesees wurde im Jahre 1120 erstmals urkundlich genannt. Die Gemeinde ist hufeisenförmig angelegt. Der Ort war eine Enklave im Lobensteiner und Schwarzburger Land, kam 1922 zum Landkreis Schleiz und 1952 zum Kreis Lobenstein. REINSDORF, Gemeinde, Kyffhäuserkreis, Alt-Landkreis ArternDas dreiblättrige Kleeblatt entstammt dem Kirchensiegel und ist seit vielen Jahren als Symbol in der Gemeinde bekannt; Schlüssel und Schwert stellen die Attribute der Apostel Peter und Paul dar, da die örtliche Kirche diesen Heiligen geweiht ist. Die goldenen Schrägrechtsbalken in Schwarz sind dem Wappen derer von Trebra entlehnt; diese angesehene altthüringische Familie hatte lange Zeit Besitzungen in der Gemeinde. In Chroniken wird oft die große Bedeutung dieses Geschlechtes für die Entstehung und Entwicklung der Gemeinde erwähnt. REMDA, Stadt, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis Rudolstadt
Dieses Wappen führt Remda nahezu unverändert seit dem 14. Jh.; Schildinhalt und Farben gehen auf die Grafen von Schwarzburg zurück, die gegen Ende des 12. Jh. Lehnsherren und Stadtgründer waren. Die Schwarzburger waren mit den Grafen von Käfernburg verwandt, deren Wappen ebenfalls der goldene Löwe im blauen Schild war. Ortsteile: Altremda, Remda, Kirchremda. REMPTENDORF, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis Lobenstein
Über die Entstehung des Namens Remptendorf berichtet die Sage: Einer verlorengegangenen Urkunde zufolge soll es den Namen "Oberrent" geführt haben; dieses im 10. Jh. aus zehn Häusern bestehende kleine Dorf überfielen zuweilen eine Anzahl Räuber, welche sich im Frankenwald aufhielten, wurden aber endlich von dessen Bewohnern unter Anführung zweier mutiger Männer "überrennt" und so nachdrücklich zurückgedrängt, daß sie von Stund an den Mut zu ferneren räuberischen Überfällen verloren. Noch bis heute nennen die Einwohner diesen oberen Teil des Ortes "Oberrennt", auch "Überrennt". Damit kamen die beiden mutigen Männer in das Gemeindewappen von Remptendorf. Die historische Version lautet wie folgt: 1435 weihte Bischof Gerhard von Saalfeld in Remptendorf eine Kirche oder Kapelle zu Ehren der Apostel Simon Zelotes und Juda Thadäus. Sie sind bis heute die Schutzpatrone, ihr Gedenktag ist der 28. Oktober - der Sonntag zuvor ist Kirchweihtag. Man hat in den Männern des Wappens wohl zuerst Simon und Juda zu sehen. Kennzeichen sind bei Simon die Säge, bei Juda Beil, Keule und Winkel. Sie werden Zimmerleute gewesen sein. Irgendwann bemächtigte sich die Sage der beiden und aus den Zimmerwerkzeugen wurden Keulen. Ortsteile: Karolinenfield, Lückenmühle, Remptendorf. RIETHNORDHAUSEN, Gemeinde, Landkreis Sömmerda, Alt-Landkreis ErfurtDas Wappen bzw. Siegel von Riethnordhausen hat eine alte Tradition. Als erstes Jahr der Anwendung des Orts siegels mit dem Symbol der Kirche, beseitet von Riedpflanzen und Schilf, gilt 1681. Die Siegelumschrift lautete "Gemeindesiegel Rietnorthavsen". Angewandt bis 1854, dann dem Staatswappen weichend, war die Kirche, jetzt aber ohne Pflanzen, 1912 wieder im Siegel. Die Kirche ist das Wahrzeichen der Gemeinde Riethnordhausen, die auf einem Berg weithin in das Thüringer Land hinein ragt. Sie ist im Volksmund als sogenannte "Thüringer Laterne" bekannt. Der Rohrkolben ist als Symbol für das dort ehemals sehr häufig vorkommende Ried (Schilf) und gleichzeitig als Hinweis auf den Namen des Ortes gedacht. ROHR, Gemeinde, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Alt-Landkreis SuhlDie Siedlung Rohr wurde 815 erstmals urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit existierte dort ein Benediktinerkloster - deshalb befindet sich das Benediktinerkreuz für die Gründer des Ortes im Wappen. Der Name des Ortes entstand dadurch, daß hier im Wiesengrund viel Schilfrohr stand, welches von den ortsansässigen Bauern geerntet wurde. Die Geschichte des Dorfes war eng verbunden mit der Geschichte der Henneberger - deren Zeichen ist die Henne im Wappen. Ortsteile: Kloster Rohr, Rohr. ROHRBACH, Gemeinde, Landkreis Weimarer Land, Alt-Landkreis WeimarMit den Figuren wird einerseits der Ortsname in redender Form wiedergegeben, andererseits weist das Heroldsbild des Fischotters auf die im Volksmund überlieferte Ortsbezeichnung Otterbach hin. Der Fisch schließlich symbolisiert die früheren reichen Fischvorkommen in den Gemeindegewässern und den betriebenen Fischfang. Das Wappen greift gleichzeitig die Tradition älterer Gemeindebildsiegel wieder auf, die seit dem 19. Jh. Rohrbüschel zeigen. RÖMHILD, Stadt, Landkreis Hildburghausen, Alt-Landkreis MeiningenErstmals wurde 783 in einer Urkunde der Äbtissin Emhilt zu Milz "Lecus Rotemulte" benannt. Nach der ersten Teilung der Henneberger Lande erhielt Heinrich IV. den Römhilder Teil. Sitz war von 1274 bis 1317 die Hartenburg. In diese Zeit fällt um 1300 die Gründung der Stadt Römhild. Ein erstes Stadtsiegel ist von einer Urkunde aus dem Jahre 1460 bekannt. Das noch heute gebräuchliche Stadtwappen mit der sog. Columneser Säule als Hauptzeichen wurde nach der Erneuerung der Stadtrechte und der Bestätigung des Centgerichtes durch Kaiser Maximilian I. 1498 eingeführt. Dieses Säulenwappen ist das Zeichen des italienischen Adelsgeschlechtes, der Colonna, deren Verwandtschaft sich die Henneberger 1467 durch Papst und Kaiser bestätigen ließen..Das Wappen entstammt dem seit 1613 belegten Siegelbild. Der rot-silberne Schachbalken kennzeichnet die Henneberger als Burggrafen von Würz burg. Die schwarz-goldene Vierung zeigt die Farben der Wettiner, die im 16. Jh. Besitzer von Römhild wurden. RONNEBURG, Stadt, Landkreis Greiz, Alt-Landkreis Gera
Der goldene Löwe auf schwarzem Grund erinnert an die Grundherren der Stadtentstehungszeit, die Vögte von Weida. Das Weberschiffchen symbolisiert den "Schnallensturm". Die Bergeisen bezeugen das Aufblühen des Erzbergbaus um Ronneburg. Das frühere Wappen war unten schwarz-rot geschacht, was aus vorherigen Mauerfugen hervorging. Ortsteile: Grobsdorf, Naulitz, Raitzhain, Ronneburg. RÖPPISCH, Ortsteil der Großgemeinde Ebersdorf Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis LobensteinROSITZ, Gemeinde, Landkreis Altenburger LandDie 3 Pflugschare bedeuten die 3 Bauerndörfer Rositz, Gorma und Fichtenhainichen, die seit 1923 zur Gemeinde Rositz zusammengeschlossen wurden. Der das Wappen beherrschende Bergmann verkörpert die den Ort beherrschende Industrie, die ihre Grundlage im Braunkohlenbergbau hat. Ortsteile: Molbitz, Rositz. RÜDIGERSHAGEN, Gemeinde, Landkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis WorbisMit der Buche soll auf die unmittelbare Nähe des Ortes zu den Buchenwaldungen des Düns verwiesen werden. Rüdigershagen wird seit 1300 als der Hayn und ab 1370 als Rüdigers Hagen erwähnt; die zwei schwarzen Angelhaken auf dem Schild am Stamm der Buche stellen das Stamm wappen des Eichsfelder Adelsgeschlechtes derer vom Hagen (historische Überlieferung) dar. Das Ferkel soll auf den Schweinehandel der Vergangenheit und den gegenwärtigen Standort einer Sauenanlage hinweisen. RUDOLSTADT, Stadt, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis Rudolstadt
Das Rudolstädter Wappen basiert auf dem schwarzburgischen Löwen. Der grüne Grund ist, im Gegensatz zum blauen beim schwarzburgischen Stammwappen, für das Rudolstädter Stadtwappen historisch überliefert. Von geringfügigen Veränderungen an der Figur des Löwen abgesehen, führt die Stadt dieses Wappen seit dem 14. Jh. Das bisher gültige Wappen für die Stadt wurde dahingehend modifiziert, daß der Löwe - zu DDR-Zeiten ungekrönt und rot bewehrt - wieder bekrönt und doppelschwänzig dargestellt wird. Die Bewehrung ist der Tinktur des Löwen angeglichen worden. Ortsteile: Rudolstadt, Cumbach, Mörla, Pflanzwirbach, Schaala, Schwarza, Volkstedt, Eichfeld, Keilhau. RUHLA, Stadt, Wartburgkreis, Alt-Landkreis EisenachUrsprünglich hatten die drei Ortsteile eigene Siegel. So zeigte das Uetterodtsche Dorf um 1799 drei flammende Herzen, der Orts teil Herrenort 1844 eine Sonnenblume. Die Figur im heutigen Wappen wurde gewählt in Anlehnung an die Sage vom Schmied von Ruhla, der 1161 den jungen, in seiner Regierung nachlässigen Landgrafen Ludwig "zum eisernen Landgrafen hartgeschmiedet" haben soll. Ortsteile: Ruhla, Thal, Kittelsthal. RUPPERSDORF, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis LobensteinBäume und Ähren symbolisieren die Forst- und Landwirtschaft im Territorium. Die Bäume stehen auf drei Bergen, die drei Erhebungen um die Ortschaft darstellen: den Herzehügel, den Geyershügel und den Espighügel. Die Sonne stellt die natürliche Kraft dar. SAALBURG, Stadt, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis Schleiz
Das Wappen von Saalburg geht auf das älteste bekannte Siegel von 1387 zurück. In seiner heutigen Darstellung wurde das Wappen 1942 erstmals offiziell verwendet. Bei dem Löwen handelt es sich um den plauenschen. Der Bergfried gehörte zur 1913 eingestürzten Burg. Die Darstellung im unteren Feld weist auf die Lage der Stadt an der Saale hin und entstand nach dem Stau ca. 1935/36; im vorherigen Siegelbild befand sich ein Mann in einem Kahn. Ortsteile: Kloster, Kulm, Pöritzsch, Saalburg, Wernsdorf, Raila. SAALDORF, Gemeinde, seit 21. Mai 1993 Ortsteil von Lobenstein Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis LobensteinSAALFELD/SAALE, Stadt, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis Saalfeld
Saalfeld hat seit 1208 Stadtrecht. Als erstes Wappen führte die Stadt den Löwenschild der Grafen von Schwarzburg. Später wurde dann der Schutzpatron der Kirche Johannes der Täufer, ins Wappen aufgenommen; er führte zur Rechten den Schwarzburger Löwenschild, seit 1346 zu seiner Linken einen Schild mit einander abgekehrten Fischen. Diese wurden als Stadtwappen erhoben, da sich im gleichen Jahr die Bürgerschaft vom Grafen Günther XV, von Schwarzburg das Fischereirecht in der Saale erkämpft hatte. Nach 1400 waren die Saalefische allein im Wappen. Die Sterne sind Füllwerk. Ortsteile: Altsaalfeld, Beulwitz (Beulwitz, Aue am Berg, Crösten, Wöhlsdorf), Graba, Gamsdorf, Köditz, Obernitz, Remschütz, Gorndorf . SACHSENBRUNN, Gemeinde, Landkreis HildburghausenDas Lindenmotiv bezieht sich auf die bedeutsame und bekannte Dorflinde sowie allgemein auf die baum- und waldreiche Lage der Gemeinde am Südhang des Thüringer Waldes, Das Mühlrad verweist auf ein wesentliches Gewerke in der Wirtschaftsgeschichte des Ortes und symbolisiert gleichzeitig die bleibende Wichtigkeit des Wassers für die Gemeinde, die am Oberlauf der Werra liegt und in deren Ortslage sich zwei Werrazuflüsse vereinigen. Die Rose geht auf ein Element aus dem Familienwappen der Herren von Heßberg zurück, die über Jahrhunderte für Sachsenbrunn bedeutsam waren. Darüber hinaus versinnbildlicht die Rose als Symbol der Schönheit und Hingabe die Liebe und die Verbundenheit der Sachsenbrunner mit ihrem Heimatort. Ortsteile: Friedrichshöhe, Saargrund, Schirnrod, Stelzen, Sachsenbrunn, TrossenthaI, Weitersfeld. SCHALKAU, Stadt, Landkreis SonnebergWappen: Geteilt von Gold über Blau; oben ein wachsender schwarzer Löwe mit roter Zunge und Bewehrung, unten auf silbernem Dreiberg zwei rote Rosen an gekreuzten grünen Stielen (in der Quedlinburger Wappenrolle unter der Nr, QWR II / 90034 eingetragen). Das Wappen dieses Ortes zeigt oben den meißnischen Löwen, unten die Farben der Schaumburger Blau-Weiß-Rot. Ortsteile: Schalkau, Oberroth, Roth, Theuern, Katzberg, Emstadt, Görsdorf, Truckendorf, Ehnes, Almerswind, Selsendorf . SCHKÖLEN, Stadt, Saale-Holzland-Kreis, Alt-Landkreis EisenbergDas Wappen entstand um die Mitte des 16. Jh. nach einem Siegel mit der Umschrift: SIGILLVM CIVITATIS SCHKOLONIA. Die Kugeln mögen ursprünglich heralische Berge gewesen sein. SCHLEGEL, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis LobensteinDer Stein symbolisiert die Lage des Ortes am Rennsteig. Der Dreiberg mit den beiden Fichten weist auf die waldreiche Berggegend hin, wo sich die höchste Erhebung, der Kulm mit seinen 729 m über NN, befindet. Ortsteile: Schlegel, Seibis. SCHLEIZ, Stadt, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis Schleiz
Ein Stadtsiegel mit dem Wappen ist seit 1297 nachweisbar. Das Wappen der Stadt Schleiz ist ein redendes Wappen, das auf ihre Lage im ehemaligen Wisentagau und am Flüßchen Wisenta hinweist. Ortsteile: Schleiz, Schleiz-Heinrichsruh, Schleiz-Oschitz, Schleiz-Wüstendittersdorf, Langenbuch, Dröswein, Waldhäuser, Lössau, Oberböhmsdorf. SCHLEUSEGRUND, Gemeinde Landkreis HildburghausenSCHLEUSINGEN, Stadt, Landkreis Hildburghausen, Alt-Landkreis Suhl
Das Wappen geht im wesentlichen auf ein Stadtsiegel von 1430 zurück, das Mechthild, Gemahlin des Grafen Heinrich XI. von Henneberg, der Stadt verlieh. Der seinerzeit noch vorhandene badische Schrägbalken aus dem Familienwappen Mechthilds entfiel später. Ortsteile: Fischbach, Geisenhöhn, Gottfriedsberg, Schleusingen, Ratscher, Heckengereuth, Gethles. SCHLOSSVIPPACH, Gemeinde, Landkreis Sömmerda, Alt-Landkreis ErfurtOrtsteile: Dielsdorf, Schloßvippach. SCHLOTHEIM, Stadt, Unstrut-Hainich-Kreis, Alt- Landkreis Mühlhausen
Das erste bis zu Beginn des 16. Jh. geführte Wappen zeigte ein Vorhängeschloß, das vermutlich in etymologischer Umdeutung des Stadtnamens aufgenommen wurde. Wahrscheinlich 1627 entstand das bis heute gültige Wappen mit dem fünfstrahligen Stern, Pentagramm oder Drudenfuß. Dieses Pentagramm ist bei näherer Betrachtung eine Bandverschlingung, eine Verknotung, die nach mittelalterlichem Glauben Kräfte bannen oder binden sollte. Vorwiegend galt es als ausgesprochenes Abwehrmittel. Vor allem sollte es Feuer, Seuchen und Krieg abwenden und abwehren. Auch gegen geringere böse Einflüsse wie Krankheit und Streit sollte es schützen. Es ist möglich, daß eine Beziehung zwischen diesem Zeichen und der Jahreszahl 1627 besteht. Das Jahr 1626 ist das Jahr, in dem der 30jährige Krieg in diese Gegend kam. Ein Wallonenoberst fiel mit seinem Regiment am 20. Juni 1626 in Schlotheim ein. Mit diesem kriegerischen Einfall verbreitete sich die Pest im Ort. Das Kirchenbuch berichtet, daß von etwas weniger als 1000 Einwohnern 386 Personen starben. Vermutlich hat man mit diesem Zeichen der Verknotung den herannahenden Krieg, die furchtbare Seuche und das Sterben der Menschen in dem Glauben an die magischen Kräfte des Drudenfußes zu bannen und alle Bewohner des Ortes damit zu schützen versucht. Ob das Pentagramm weiter in die Stadtgeschichte zurückreicht, ist nicht nachweisbar. KURORT SCHMALKALDEN, Stadt, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Alt-Landkreis SchmalkaldenIn Schmalkalden, 874 als "villa smalakalta" erstmals urkundlich erwähnt, bestand seit 1360 eine zwei Jahrhunderte andauernde Doppelherrschaft der Henneberger und der Landgrafen von Hessen. Ab 1583 stand Schmalkalden unter alleiniger hessischer Verwaltung und gehörte ab 1866 zur preußischen Provinz Hessen-Nassau. Ein SIGILLVM CIVITATIS BVRGENSIVM I SMALKALD von 1337 zeigt die hennebergische Henne auf dem Dreiberg zwischen zwei Türmen. Der gespaltene Schild verweist auf die Doppelherrschaft mit den Landgrafen von Hessen. Mit dem Aussterben der Henneberger wurde nur ein blauer Schild mit dem hessischen Löwen unter dem Tor verwendet; das gleiche Wappen kam auch von 1945 bis 1990 zur Anwendung. Das heutige Wappen kam aufgrund des Wirkens des "Vereins für hennebergische Geschichte und Landeskunde" zwischen 1880 und 1945 sowie ab 1990 zur Anwendung. Ortsteile: Schmalkalden, Grumbach, Asbach, Mittelstille, Breitenbach, Möckers, Mittelschmalkalden, Haindorf . SCHMIEDEBACH, Gemeinde, seit 1. März 1994 Ortsteil von Lehesten Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis LobensteinDie Fichte weist auf die waldreiche Gegend hin. Die Schrägteilung verweist auf die Hanglage des Ortes mit 16 % Gefälle. Der Schiefer bedeutet Schiefergewinnung und -verarbeitung im Territorium. Ortsteile: Örtelsbruch, Schmiedebach. SCHMIEDEHAUSEN, Gemeinde, Landkreis Weimarer Land, Alt-Landkreis ApoldaJustitia ist die altrömische Göttin und gilt als Symbol der Gerechtigkeit. Der Wunsch nach Gerechtigkeit bei den Schmiedehäuser Bauern wird aufgrund der Abgaben, Frondienste, Zinsen, Steuern etc. verständlich. Ortsteile: Lachstedt, Schmiedehausen. SCHMÖLLN, Stadt, Landkreis Altenburger Land, Alt-Landkreis Schmölln
Im Jahr 1066 wurde erstmals der Flecken Zmulna und ein bereits bestehendes Kloster in einer Urkunde Heinrichs IV. genannt. Im Jahre 1484 erhielt der Ort die Stadtrechte. Das Wappen entstammt dem ältesten Stadtsiegel von 1396, welches das gleiche Bild zeigt und die Umschrift SIGILLVM CIVIVM IN SMOLN trägt. Es stellt die Schutzpatronin der ältesten Kirche von Schmölln dar. Der Pfauenfederhelm ist das Zeichen der Reußen, die als Vögte von Gera, Weida und Plauen auch über Schmölln herrschten und den Ort im 14. Jh. zur Stadt erhoben haben. Ortsteile: Bohra, Kummer, Nitzschka, Nödenitzsch, Schloßig, Schmölln, Sommeritz, Zschernitzsch, Steinsdorf, Weißbach, Brandrübel, Selka. SCHÖNAU, Gemeinde, seit 1. März 1994 Ortsteil von Wutha-Farnroda Wartburgkreis, Alt-Landkreis EisenachSCHÖNBRUNN, Gemeinde, Landkreis HildburghausenSchönbrunn entstand aus fünf Siedlungen. Die Ortsteile werden im Gemeindewappen durch die fünf goldenen Stäbe versinnbildlicht. Das Thüringer Wappentier in den Landesfarben symbolisiert die politische, wirtschaftliche und kulturelle Zugehörigkeit der Gemeinde zum Bundesland Thüringen. Ortsteile: Schönau, Unterneubrunn, Oberneubrunn, Gabel, Ernstthal. SCHÖNBRUNN, Ortsteil von Ebersdorf Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis LobensteinSCHWARZA, Gemeinde, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Alt-Landkreis SuhlDie Figuren geben die territorialen Verhältnisse der Gemeinde an, wie sie im Mittelalter bestanden. Im unteren Teil kommt das Wappen der gräflichen Linie Henneberg-Aschach vor, die den Ort bis zu ihrem Aussterben 1549 besaß. Durch Erbschaft folgten die Grafen v. Stolberg in der Herrschaft. Deshalb ist auch deren schwarzer Hirsch im Gemeindezeichen vorhanden. SCHWARZBURG, Gemeinde, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis RudolstadtSCHWEINA, Gemeinde, Wartburgkreis, Alt-Landkreis Bad SalzungenWappen: In Silber auf grünem Boden der hl. Laurentius in blauem Gewande mit dem goldenen Rost in der rechten Hand. Den durch den Rost unzweifelhaft gekennzeichneten hl. Laurentius zeigen ein 1680 gebrauchtes S. DES FLECKEN SCHWEN... und ein neuer Farbstempel. Die alte Kirche soll aber dem hl. Antonius geweiht gewesen sein. Ortsteile: Glücksbrunner Werke, MarienthaI, Schweina, Profisch. SCHWEINBACH, Gemeinde, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis SaalfeldWappen (ohne Farbangaben): Ein Wildschwein, das aus einem aus dem Wald kommenden Bach seinen Durst stillt. Mit diesem Wappen wird der Name des Dorfes versinnbildlicht. Die Siedlung wurde erstmalig 1398 in einer Urkunde als Swynbach erwähnt. Das vorherige Siegel zeigte einen Anker, das Symbol der Hoffnung; es fand schon 1848 Verwendung. SEEBACH, Gemeinde, Wartburgkreis, Alt-Landkreis Eisenach
Die zwei gekreuzten Tabakpfeifen stehen für das in der Vergangenheit im Ort angesiedelte Drechslerhandwerk. Die Entstehung dieses Gewerkes ist im Zusammenhang mit. der um etwa 1740 im benachbarten Ruhla beginnenden Fertigung von Tabakpfeifen zu sehen. Das Seebacher Kirchenbuch erwähnt im Jahre 1756 zu ersten Mal einen "Röhrsgensmacher". Seebach beherbergte um das Jahr 1900 genau 55 Drechsler. Seit etwa 20 Jahren wird dieses Handwerk im Ort nicht mehr ausgeübt. Das Zahnrad symbolisiert die in Seebach ansässige Industrie. Ab etwa 1900 :wurden, beginnend in einem angemieteten Gasthaussaal, im Ort Uhren gefertigt. Bereits in den dreißiger Jahren fanden bis zu 3000 Menschen aus der näheren Umgebung in der Uhrenindustrie Lohn und Brot. Die grüne Farbe steht für das Land Thüringen als "grünes Herz Deutschlands". SICHELREUTH, Ortsteil von Neuhaus-Schierschnitz Landkreis SonnebergDie Einteilung des Schildes in seine drei Felder ist dem Familienwappen derer von Schaumburg entlehnt, die hier die Ortsherrschaft darstellten. Dazu wurden mit dem Blatt und dem Fisch landschaftliche Gestaltungen der Wälder und Flüsse versinnbildlicht. Der Löwe deutet die politische Zugehörigkeit zur ehemaligen Pflege Coburg an. SICKERODE, Gemeinde, Landkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis HeiligenstadtNach etymologischer Deutung des Ortsnamens Sickerode ist die Ansiedlung durch Rodung entstanden. Dementsprechend nehmen Rodehacken als redendes Element auf den Ortsnamen Bezug. Das Bekenntnis zu Tradition und Ortsgeschichte schließt auch die Weitergabe und Verwendung mundartlicher Bezeichnungen und Spitznamen ein. In diesem Sinne ist in dem heraldischen Motiv der Rauten eine Anspielung auf im Bewußtsein der Bevölkerung verankerte eichsfeldische Spitznamen Sickeroder Einwohner wie: Sickeroder Wetzesteine oder Sickeroder Wetzsteinkrämer zu sehen. SITZENDORF, Gemeinde, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis RudolstadtDas Wappen nimmt mit dem Hirsch Bezug auf die Lage des Ortes im Schwarzburger Waldland. SOLLSTEDT, Gemeinde, Landkreis NordhausenSÖMMERDA, Stadt, Landkreis Sömmerda
Das Sömmerdaer Wappen geht auf ein Siegel von 1459 zurück. Das sechsspeichige Rad auf rotem Grund ist das Wappen der Stadt Erfurt; Sömmerda befand sich seit 1418 im Besitz Erfurts, so daß es sich hier um das Wappen des Stadtherrn, der in diesem Fall allerdings ungewöhnlicherweise selbst eine Stadt war, handelt. Beim Adler handelt es sich wahrscheinlich um den Reichsadler. Da Sömmerda zum Zeitpunkt der Gestaltung des Siegels ein unbedeutender Flecken mit einem Minimum an Rechten und nicht etwa reichsunmittelbar war, kann der Reichsadler hier auch nur Erfurts halber stehen. Da Erfurt seit der Mitte des 14. Jh. Reichsstadt war und im 15. Jh., wenn dies rechtlich auch nicht einwandfrei war, in den Reichsmatrikeln als Reichsstadt geführt wurde, wird das Sömmerdaer Wappen, das den Reichsadler über dem Rad zeigt, nach dem Grundsatz "pars pro toto" (der Teil steht für das Ganze) als das Wappen der "Reichsstadt" Erfurt zu interpretieren sein. Den Reichsadler führte Erfurt selbst übrigens in einem Mitte des 17. Jh. gebräuchlichen Siegel, als, ehe die militärische Unterwerfung durch Kurmainz 1664 Jahrhunderten städtischer Selbständigkeit ein gewaltsames Ende bereitete, die Stadt vergeblich versuchte, doch noch als Freie Reichsstadt anerkannt zu werden. Stadtteile: Rohrborn, Sömmerda, Wenigensömmern, Schallenburg, Frohndorf, Leubingen, Stödten, Orlishausen, Tunzenhausen. SONDERSHAUSEN, Stadt, Kyffhäuserkreis, Alt-Landkreis SondershausenDie roten Hirschstangen entstammen dem Wappen der Grundherren, der Löwenschild weist auf schwarzburgischen Besitz hin. Burg und Herrschaft Sondershausen gelangten zunächst um 1263 an die Grafen von Honstein, die ihren rot-silbern geschachten Schild zwischen die Hirschstangen setzten, aber später trat der schwarzburgische Löwenschild an diese Stelle. Stadtteile: Bebra, Jecha, Jechaburg, Stockhausen. SONNEBERG, Stadt, Landkreis Sonneberg
Im 13. Jh. entstand oberhalb einer schon bestehenden Siedlung "Röthen" eine Burg, "Sonneberg" genannt. 1207 wird erstmals ein Geschlecht "von Sonneberg" genannt. 1349 erhält der Ort von Gräfin Jutta von Henneberg das Stadtrecht. Nach dem Tod der Gräfin 1353 fiel die Stadt an die Wettiner. Im 16. Jh. bis 1735 gehörte Sonneberg dem Herzogtum Sachsen-Coburg an und danach dem Herzogtum Sachsen-Meiningen. Für das 13. Jh. bildete der gespaltene Schild, rechts mit der schwarzen Schafschere in Gold, links mit dem weißen Sparren in Rot, das Stadtwappen. In der kurzen Schaumberger Periode war es die bekannte von Blau, Weiß und Rot geteilte und gespaltene Heroldsfigur; in der Henneberger Zeit (bis 1353) die schwarze Henne im goldenen Felde auf grünem Dreiberg. Mit dem Ubergang der Stadt an Meißen (1353) wurde der meißnische Löwe das Sonneberger Wappen und blieb es bis heute. Seit dem 16. Jh., mit Unterbrechung im 19. Jh. bis 1934, befinden sich 2 Sterne als Beizeichen im Wappen. Ortsteile: Malmerz, Neufang, Sonneberg, Hüttensteinach, Steinbach, Köppelsdorf, Wehd, Bettelhecken, Mürschnitz, Oberlind, Wolkenrasen, Hönbach, Unterlind. SPARNBERG, Gemeinde, seit 20. Febr. 1994 Ortsteil von Hirschberg Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis SchleizDas einzige bekannte Siegel aus dem 16. Jh. hat im Schild den gekrönten Löwen von Reuß, weil Sparnberg 1547 an Heinrich, Vogt zu Plauen, kam. STADTILM, Stadt, Ilm-Kreis, Alt-Landkreis ArnstadtDas Wappenbild stellt die doppeltürmige Westfassade der Kirche "St. Marien" mit der ehemaligen "Höchsten Brücke Thüringens" (eines der sieben Wunder Stadtilms) dar, die 1899 aus Baustilgründen entfernt wurde. Helm und Kamm sind Zeichen des ehemaligen Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt. Der Untergrund soll an eine aufgespannte Lederhaut erinnern, weil das lederbe- und verarbeitende Handwerk in Stadtilm früher eine bedeutende Rolle spielte. Das vorherige Wappen wurde mit dieser Schildform verändert. Mittelalterliche Stadtsiegel aus dem 13. bis 15. Jh. zeigen eine Burg mit zwei Türmen, dazwischen den Helm der Grafen von Schwarzburg mit Pfauenfederbusch und gezahnter Scheibe. Der heraldische Unverstand des 18. Jh. ließ den Helm ohne Kleinod über dem Roßkamm schweben. (Hupp) Das Wappen von 1925 zeigte eine Burg, zwischen deren Türmen der Helm der Grafen von Schwarzburg steht. STADTLENGSFELD, Stadt, Wartburgkreis, Alt-Landkreis Bad Salzungen
Das Wappen von Stadtlengsfeld zeigt die ungekrönte heilige Margarete; die Handhabung von Schild und Stab ist falsch dargestellt, sie müßte umgekehrt sein. Der Fehler ist wahrscheinlich später (im 17. Jh.) bei der Neuanfertigung des Wappens nach dem SIGILL DER STAD LENGSFELD entstanden. Der Schild ist das Wappen der Abtei Fulda. Ortsteile: Menzengraben, Stadtlengsfeld. STADTRODA, Stadt, Saale-Holzland-Kreis, Alt-Landkreis StadtrodaDas Wappen erscheint erstmals auf einem Siegel des 15. Jh.; im 17. Jh. wurden die Seitentürme durch einen Regenbogen verbunden; seit dem Jahre 1939 wird wieder das ursprüngliche Wappen gebraucht. Ortsteile: Stadtroda, Hainbücht. STEINACH, Stadt, Landkreis SonnebergWappen: In Blau mit silbernem Winkelschildhaupt vorn eine goldene Schiefertafel und ein aufrechtstehender goldener Schreibgriffel im Futteral, hinten ein pyramidenartiger Turm aus vier unterschiedlich großen goldenen Würfeln, dazwischen ein von der Schildhauptspitze zum Schildfuß laufendes, sich verbreiterndes silbernes Wellenband (Wappen von 1950). Ein STEINACHER GEMEIN S. des 18. Jh. zeigt eine Landschaft: rechts ein hoher Berg, daneben eine Baumgruppe und darüber eine Girlande, von der eine Königskrone herabhängt. Am 1. Aug. 1920 wurde der Ort zur Stadt erhoben, die erst dasselbe Bild weiterführte und dann die Krone durch einen Kranz ersetzte. Das neue Wappen besteht seit 1950. Es symbolisiert die Lage der Stadt an der Steinach und ihre traditionellen Industriezweige Schiefertafel-, Griffel- und Spielzeugherstellung. Ortsteile: Göritzmühle, Steinach. STEINBACH, Gemeinde, Landkreis HildburghausenWährend die Halbbögen im unteren Wappenteil das in den 50er Jahren unseres Jh. entstandene bekannte Naturtheater symbolisieren, steht die Figur der Steingruppe einerseits für die steinerne Bühne des Theaters und erinnert andererseits in redender Form an den ersten Teil des Ortsnamens. Die grüne Tingierung und die Darstellung der zwei Fichten kennzeichnen die geographische Lage der Gemeinde im Thüringer Wald. Schließlich lassen sich einzelne Elemente des Wappens auf bisher verwendete, historisch überlieferte Gemeindesiegel zurückführen. KURORT STEINBACH-HALLENBERG, Stadt, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Alt-Landkreis Schmalkalden
Das Dorf Steinbach, 1308 erstmals erwähnt, und die Haldenburg (castrum Haldenberc) bilden den Ursprung für den heutigen Ort entlang des Haselbachtales; 1669 erhielt der Ort das Marktrecht, doch erst seit 1936 besitzt Steinbach-Hallenberg die Stadtrechte. Die bereits 1358 hier regierenden Henneberger dürften schon frühzeitig an den reichlich vorhandenen Erzlagern interessiert gewesen sein; bis zur Mitte des 19. Jh. waren noch zwei Schmelzwerke zur Eisengewinnung und mehrere Hammerwerke in Betrieb. Das Wappen zeigt die Ruine der Hallenburg als Wahrzeichen der Stadt, der Hammer und die Schmiedezange versinnbildlichen die traditionelle Kleineisenindustrie. Ortsteile: Kurort Steinbach-Hallenberg, Herges-Hallenberg. STEINTHALEBEN, Gemeinde, Kyffhäuserkreis, Alt-Landkreis ArternDie Raute (Rune) steht für Stein; der Sparren bedeutet Tal; der goldene Löwe geht auf die Bedeutung Schwarzburgs zurück und der geteilte Löwe steht für die Thüringer Landgrafen. Ortsteile: Rathsfeld, Steinthaleben. STEPFERSHAUSEN, Gemeinde, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Alt-Landkreis MeiningenDie Zahl 863 symbolisiert das Jahr der ersten urkundlichen Erwähnung. Der blaue Grund symbolisiert die zahlreichen Quellen und den Wasserreichtum; der Brunnen ist das wesentliche Wahrzeichen des Ortes - es gibt noch 13 öffentliche Laufbrunnen mit eigener Quellspeisung. Die Mauer weist auf die teilweise sehr gut erhaltene Dorf- und Friedhofsmauer von 1,2 km Länge. Die zwei Türme stehen für den Kirchturm von 36 m Höhe und den Torturm von 25 m Höhe, letzterer hat einen Tordurchgang und wird flankiert von der alten und neuen Schule; beide Türme werden ehrfurchtsvoll "Wächter" und "Hüter" genannt. Der Hügel symbolisiert den Osthang der Hohen Geba (751 m NN), an deren Fuß in etwa 420-480 m NN Stepfershausen liegt. Der Baum soll eine Buche darstellen und somit die Lage in Buchonien - Buchenland - symbolisieren. Ortsteile: Stepfershausen, Träbes. STÖCKEY, Gemeinde, Landkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis WorbisMit dem Lindenstrauch wird in redender Weise der Ortsname wiedergegeben, wobei Stöckey seinen Namen von Gestöck ableitet. So wird auf die Orts entstehung durch Rodung von mit besonders viel Unterholz bewachsenem Gelände Bezug genommen. Der Lindenstrauch symbolisiert darüber hinaus den ortstypischen Baumbestand. Zur Zeit kann man ca. 30 Linden im Ort zählen. Durch das rot-silbern geschachte Feld wird die langjährige territoriale Zugehörigkeit zur Grafschaft Honstein wiedergegeben. Eine Versinnbildlichung der in unmittelbarer Nähe des Ortes gelegene Helmequelle stellt der Wellenbalken im Wappen dar. STRAUFHAIN, Einheitsgemeinde, Landkreis Hildburghausen
Das Wappen der Einheitsgemeinde Straufhain zeigt spezifische Eigenheiten der zusammengeschlossenen Gemeinden. Die Aufnahme der Figur der Burgruine Straufhain als zentrales Wappensymbol repräsentiert diese Burg, die im Mittelalter die Landschaft der heutigen Einheitsgemeinde beherrschte. Der für die einzelnen Gemeindefluren typische Mischwaldbestand wird im Wappen durch ein Eichen- und ein Buchenblatt widergespiegelt. Ortsteile: Streufdorf, Seidingstadt, Stressenhausen, Sophienthal, Eishausen, Steinfeld, Adelhausen, Massenhausen. STRAUSSFURT, Gemeinde, Landkreis SömmerdaDiese symbolische Darstellung resultiert aus der Entstehung des Ortsnamens; dieser leitet sich von einer Siedlung an der Handelsstraße zwischen Erfurt und Halle ab, wobei die Siedlung an einer dicht bewachsenen Furt angelegt wurde und somit aus dem Namen Strauch-Furt oder Struchesfurte der Name Straußfurt entstand. STREUFDORF, Mitgliedsgemeinde von Straufhain Landkreis HildburghausenStreufdorf, im Jahre 800 erstmals urkundlich erwähnt, gewann mit dem Anwachsen des Handels in Deutschland allmählich an Bedeutung. Im Jahre 1707 erhielt Streufdorf das Marktrecht. Symbol dafür ist die Brunnenfigur am Streufdorfer Marktbrunnen, das sogenannte "Kastenmännchen". Als Standbild eines Marktwächters trägt es auf seinem Schild eine Hand, belegt mit einem Auge. Der im Zinnenschnitt geteilte Bord soll die für die Gemeinde bedeutsame Burg Strauf versinnbildlichen. Die heute noch als mächtige Ruine erhaltene Anlage auf dem Straufhain galt im Mittelalter als eine der wichtigsten fränkischen Festen. STÜTZERBACH, Gemeinde, Ilm-Kreis, Alt-Landkreis IlmenauDie Bäume und der Hirsch stehen für den Wald; die Henne steht für die Grafschaft Henneberg; die Glasgeräte stehen für die Glas- und Thermometerindustrie. SUHL, kreisfreie Stadt
Das älteste, bekannt gewordene Siegel ist das: "SIGILLVM CIVITATIS SVLAE 1590", bei dem jedoch das hennebergische Hoheitszeichen fehlt, vielmehr an Stelle des Tores ein dritter niederer, spitzbedachter Turm erscheint. Dagegen hat das am Anfang des 17. Jh. angehörende: "SIGILLVM CIVITATIS SVLAE" bereits das Tor mit der Henne darin; ebenso ein 1655 gebrauchtes Siegel mit der gleichen Umschrift. Während bei diesen Siegeln die Hacke und die Sohle nur schräggekreuzt übereinandergelegt sind, hat das: " * SIGILLVM * CIVITATIS * SVLAE" des 18. Jh. deutlich den Stiel der Hacke durch die Sohle gesteckt, was alle neuen Siegel wiederholen. Auch das Stadtwappen erfuhr in seiner langjährigen Geschichte nachweisbar mehrmals Veränderungen. Der bedeutende Heraldiker, der Münchner Künstler Prof. Otto Hupp (1859-1949) hat entsprechend den heraldischen Grundregeln das Suhler Wappen geordnet, und der geschichtlichen Aufarbeitung liegt das heutige Suhler Wappen zugrunde. Die Bestandteile des Wappens haben folgende Bedeutung: Die Mauerzinnen und Türme symbolisieren das Stadtrecht. Die Erzpicke und Erzmulde ("Sohle") beziehen sich auf den für die Entwicklung der Stadt Suhl entscheidenden Erzbergbau. Die Henne ist das Symbol der Henneberger Grafen, denen Suhl bis zum Aussterben des Hauses Henneberg 1583 gehörte. Stadt-/Ortsteile: Suhl-Mitte, Suhl-Nord, Suhl-West, Suhl-Ost, Suhl-Süd, Suhl-Goldlauter/Heidersbach, Suhl-Neundorf, Suhl-Heinrichs, Suhl-Mäbendorf; Albrechts, Dietzhausen, Wichtshausen, Vesser.
TAMBACH-DIETHARZ/THÜR. WALD, Stadt, Landkreis Gotha
Eine erste urkundliche Erwähnung Tambachs in einer gefälschten Urkunde des Klosters Reinhardsbrunn ist für das Jahr 1039 bekannt. Im Jahre 1251 wird Tambach erneut urkundlich erwähnt, das benachbarte Dietharz bereits 1246. 1293 wurden beide Orte mit der Burg Waldenfels an das Kloster Georgenthal verkauft, das nun bis 1525 die Entwicklung bestimmte. Im 14. Jh. wurde die wohl älteste Schützengilde - die Sebastiansbrüder - hier gegründet. 1919 vereinigten sich die beiden Waldgemeinden zur Stadt Tambach-Dietharz. Im Wappen erinnern die Holzfälleraxt und die Bergeisen an Forstwirtschaft und Holzverarbeitung sowie an das Steinbrechergewerbe in Tambach. Die drei Tannen entstammen dem alten Gemeindesiegel von Dietharz. TANNA, Stadt, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis Schleiz
Das bis heute kaum veränderte Wappen von Tanna wird in der Stadtchronik erstmals 1514 erwähnt. Der Löwe ist das Wappentier der Reuß jüngerer Linie. Die Tanne ist redendes Symbol für den Stadtnamen. Ortsteile: Frankendorf, Tanna, Schilbach. TANNRODA, Stadt,, seit 25. März 1994 Ortsteil von Bad Berka Landkreis Weimarer Land, Alt-Landkreis Weimar
Die Stadt Tannroda führt ihr bereits auf einem Siegel von 1478 erhaltenes und bis heute gültiges Wappen. Der Inhalt ist redend. Ortsteile: Kottendorf, Tannroda. TEGAU, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis Schleiz
Das Wappen gibt Hinweis auf den Landwirtschaftscharakter des Dorfes, das besonders durch den Bau von Spinnrädern bekannt ist. Ortsteile: Burkersdorf, Tegau. TEICHEL, Stadt, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis Rudolstadt
In einer auf 1076 datierten Urkunde wird Teichel als "Tucheldi" ertmalig erwähnt; 1417 ist Teichel bereits Stadt. Das erste Stadtsiegel ist für 1566 nachgewiesen, es trägt die Umschrift SIGILLVM PVBLICVM CIVITATIS TVCHELN und zeigt den schwarzburgischen Löwen; bis heute ist dieser im Wappen erhalten geblieben. Der grüne Grund verweist auf den einstigen Waldreichtum. TEISTUNGEN, Gemeinde, Landkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis WorbisDer Löwe verweist auf das ähnliche Familienwappen derer von Westernhagen, welche 1189 bis 1808 die Gerichtsbarkeit über die Ortschaft hatten. Auf einer Anhöhe westlich des Lindenberges befand sich das ehemalige, 1260 gegründete Zisterzienserkloster Teistungenburg. An dem erhalten gebliebenen Klostertor befinden sich zwei in Sandstein gehauene gekreuzte Schlüssel als Attribute der Klosterpatrone Petrus und Paulus. Diese Schlüssel versinnbildlichen im Gemeindewappen den Einfluß des Klosters auf die Entwicklung von Teistungen. Den Untergrund für die beiden gekreuzten Schlüssel bildet ein Schragenkreuz, Attribut des Apostels Andreas, des Kirchenpatrons der Pfarrkirche Teistungen. THAL, Gemeinde, seit 1. Juli 1994 Ortsteil von Ruhla Wartburgkreis, Alt-Landkreis EisenachDie Burg stellt die Scharfenburg dar. Ortsteile: Thal, Kittelsthal. THALWENDEN, Gemeinde, Landkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis HeiligenstadtWappen: In Grün St. Martin als Reiter auf einem Schimmel. St. Martin ist der Patron der Ortskirche; der grüne Grund symbolisiert die waldreiche Umgebung und das "Wiesental" und die Entstehung des Ortsnamens "Tal der Wenden". THAMSBRÜCK, Stadt,, seit 1. Febr. 1994 Ortsteil von Bad Langensalza Landkreis Gotha, Alt-Landkreis Bad LangensalzaEine um das Jahr 900 in den Urkunden des Klosters Fulda genannte Brücke über die Unstrut bildete den Kern der der1270 zur Stadt erhobenen Ansiedlung Thamsbrück. Das Wappen geht auf ein SIGILLVM CIVITATIS TVNGESBRVKEN von 1283 zurück, in dem der Landgraf von Thüringen barhäuptig auf seinem auf der Brücke stehenden Roß sitzt. THEMAR, Stadt, Landkreis HildburghausenDas älteste SIGILLVM OPPIDANORVM N THEYMER von 1341 zeigt einen Baum zwischen zwei Dreibergen mit den Hennen. Ein Siegel aus dem 15. Jh. enthält bereits die siebentürmige Mauer, deren Torstelle mit dem gevierten hennebergischen Wappenschild belegt ist. Die Henne auf dem Dreiberg ist das Familienwappen der Henneberger, der Doppeladler über dem ge schachten Feld charakterisiert diese als Reichsvögte und Burggrafen zu Würzburg. Ortsteile: Tachbach, Themar, Wachenbrunn. THIERBACH, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis Lobenstein
Das vorliegende Wappen wurde 1988 neu gestaltet und wie folgt begründet: Auf altes Tier "Hirschkuh" geht wohl der Ortsname "Thierbach" zurück. Dieser Gedanke wurde bei der Neugestaltung des Wappens im Jahr 1988 verwendet. Das Wappen zeigt eine Hirschkuh am Bach; im Hintergrund sind die Berge Wetzstein, Kulm und Henneberg dargestellt. THIMMENDORF, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis LobensteinTHONHAUSEN, Gemeinde, Landkreis Altenburger Land, Alt-Landkreis SchmöllnWappen (ohne Farbangaben): Drei Tannen, belegt mit dem Giebel eines Fachwerkhauses. Ortsteile: Schönhaide, Thonhausen, Wettelswalde. THÜRINGENHAUSEN, Gemeinde, Kyffhäuserkreis, Alt-Landkreis SondershausenWappen (ohne Farbangaben): Gespalten, rechts ein Löwe, links ein Haus. Das Wappen ist redend. TIEFENORT, Gemeinde,Wartburgkreis, Alt-Landkreis Bad SalzungenDer Ort Tiefenort wurde 1137 erstmals urkundlich erwähnt durch das Kloster Bad Hersfeld. Das Wappenbild symbolisiert die aus dem 8. Jh. stammende Krayenburg; Tiefenort liegt am Fuß des Krayenberges mit der historischen Ruine der Burg. Ortsteile: Hämbach, Tiefenort, Unterrohn, Weißendiez. TITSCHENDORF, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis LobensteinDie starken Wurzeln sollen darstellen, wie sehr die Bewohner dieser Gegend mit ihrer Heimat verbunden sind. Ortsteile: Heinrichshöhe, Titschendorf, Rodacherbrunn. TOPFSTEDT, Gemeinde, Kyffhäuserkreis, Alt-Landkreis Sondershausen
Das Wappen der über 1150-jährigen Gemeinde Topfstedt zeigt mit der Wolfsangel das Zeichen der alten Ritter von Topfstedt, die jedoch schon früh ausstarben. Von ihren Siegeln sind nur diese Haken bekannt, Als Tinkturen wurden die thüringischen Landesfarben gewählt, und die doppelte Anzahl der Mauerhaken gibt die beiden Ortsteile Ober- und Niedertopfstedt an. Ortsteile: Niedertopfstedt, Obertopfstedt. TREBRA, Gemeinde, Kyffhäuserkreis, Alt-Landkreis SondershausenAls Ortswappen wurde das Familienwappen der Trebra, die dem Ort den Namen gaben, zugrundegelegt. TREFFURT, Stadt, Wartburgkreis, Alt-Landkreis EisenachDie ab 1104 erwähnten Treffurter Ritter lebten auf ihrer Burg und vergrößerten ihren Besitz durch Fehdelust und Raubritterzüge nach Hessen und Thüringen. Erstmals 1333 und dann endgültig 1336 eroberte die Streitmacht von Mainz, Hessen und Thüringen Burg und Stadt und vertrieb die Raubritter. So kam der Burgfriede über das "Haus Treffurt" und die Gan-Herrschaft, die Dreiteilung und Verwaltung des Besitzes der Treffurter Ritter, zustande. Nun entstand das neue Stadtwappen der drei Gan-Erben. In einem der ersten Wappen ist für Thüringen der Meißner Löwe abgebildet, der später durch die sächsischen Schwerter ersetzt wurde. Der Inhalt verweist auf die gemeinsame Herrschaft der Wettiner, des Mainzer Erzbischofs und des Landgrafen von Hessen über die Stadt. Der ursprünglich das Wappenbild beherrschende meißnische Löwe wurde später durch die kursächsischen Schwerter ersetzt. Stadtteile: Falken, Schnellmannshausen, Treffurt, Volteroda, Großburschla. TRIEBES, Stadt, Landkreis Greiz, Alt-Landkreis Zeulenroda
Der seit 1681 im Besitz des Hauses Reuß befindliche Ort wurde 1919 zur Stadt erklärt. Ursprünglich besaß Triebes ein Wappen, das in Silber ein offenes rotes Tor, flankiert von zwei grünen Bäumen, zeigte. TRIPTIS, Stadt, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis Pößneck
Das älteste, um 1360 datierte Stadtsiegel zeigt einen Baum und zwei Figuren in langen Gewändern, deren Geschlecht jedoch nicht zu bestimmen ist. Es könnte sich um eine Darstellung von Mariae Heimsuchung handeln. Erst später erfolgte die Wandlung der Figuren im Sinne nachstehender Episode: Dietrich der Bedrängte (1162-1221), später Markgraf von Meißen, stand während der Machtkämpfe um den deutschen Königsthron Anfang des 13. Jh. auf seiten Philipps von Schwaben, während Ottokar I. von Böhmen, der Gemahl von Dietrichs Schwester Adela, 1198 zur welfischen Gegenpartei übertrat. Als nunmehriger Gegner seines Schwagers verstieß Ottokar im Jahre 1200 seine Gemahlin und schickte sie ihrem Bruder Dietrich zurück, der ihr unweit des Untertores von Triptis unter der alten Eiche des Eichberges den Willkommenstrunk reichte und ihr im Schloß Aufenthalt gewährte. Ortsteile: Hasla, Ottmannsdorf, Schönborn, Triptis. TRUSETAL, Gemeinde, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Alt-Landkreis SchmalkaldenDer Ort entstand dem Namen nach erst 1950 durch die Zusammenlegung der jetzigen Ortsteile. Die Bachsymbolik bezieht sich als redendes Element auf die namensgebende Truse; dabei steht die sechsfache Wellung des Balkens für die sechs Siedlungsteile Trusetals. Hammer und Eisen sowie die Schneidblätter symbolisieren den Bergbau und die Metallverarbeitung, die bedeutsamsten Gewerke in der Erwerbsgeschichte des Ortes. Das goldene Krückenkreuz gliedert das Wappen und assoziiert gleichzeitig ein "T" als Initialbuchstaben des Ortsnamens. Die Verwendung der Farbe Grün verweist auf die Lage und Tradition der Gemeinde auch als Erholungsort im Südwesten des Thüringer Waldes und versinnbildlicht die wichtige Rolle von Natur und Wald in der Entwicklung Trusetals. Ortsteile: Elmenthal, Herges, Auwallenburg, Laudenbach, Trusen, Wahles. UDER, Gemeinde, Landkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis HeiligenstadtDer silberne gewellte Balken stellt die Lage von Uder an der Leine dar; das Mainzer Rad nimmt Bezug auf die Geschichte: die Zugehörigkeit des Ortes über Jahrhunderte zum Kurfürstentum Mainz; Die Jakobsmuschel auf blauem Grund stellt das Patronat der Ortskirche zu Jakobus dem Älteren dar - nachweislich seit der Ersterwähnung des Ortes;' der blaue Grund symbolisiert, daß Uder ebenso wie das gesamte Eichsfeld Maria, der Mutter Gottes geweiht ist. Ortsteile: Schönau, Uder. UHLSTÄDT, Gemeinde, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis Rudolstadt
Mit der Darstellung der Eule wird in "redender" Form der Ortsname wiedergegeben. Diese Figur setzt die Tradition eines Bildsiegels aus dem Jahre 1949 fort, welches die Eule auf einem Ast mit drei Eichenblättern zeigt. Das Motiv der Lilien geht auf ein Gemeindesiegel aus dem Jahre 1925 zurück und symbolisiert die fünf Ortsteile Uhlstädts. Ortsteile: Partschefeld, Rückersdorf, Uhlstädt, Kleinkrossen, Oberkrossen. ULLERSREUTH, Gemeinde, seit 20. Febr. 1994 Ortsteil von Hirschberg Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis SchleizUMMERSTADT, Stadt, Landkreis HildburghausenDas Wappen von Ummerstadt zeigt einerseits die markmeißnischen und andererseits die thüringischen Löwen, womit sowohl die ehemalige Zugehörigkeit zum Hause Wettin (Balthasar von Meißen die alten verlorengegangenen Stadtrechte von neue m bestätigte) als auch zum Lande angedeutet wird. Die vier Felder mit den Löwen erscheinen erstmals auf einem um 1400 entstandenen Siegel. UNTERLEMNITZ, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis LobensteinDie Eisenbahnbrücke ist das Wahrzeichen der Gemeinde; der Nadelbaum steht als Symbol des Waldes; die Getreideähre symbolisiert die Landwirtschaft, und Hammer und Spule weisen auf die örtliche Industrie hin (Weberei, Maschinenfabrik). UNTERLOQUITZ, Gemeinde, seit 10. März 1994 Ortsteil von Probstzella Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis SaalfeldWappen (ohne Farbangaben): Über Schildfuß, darin ein Blitz, eine aufgehende Sonne, beseitet von zwei Nadelbäumen und belegt mit gekreuztem Hammer und Schlegel. Ortsteile: Arnsbach, Döhlen, Unterloquitz. VACHA, Stadt, Wartburgkreis, Alt-Landkreis Bad Salzungen
Der heilige Bonifatius, Patron des Klosters Fulda, steht bereits im ersten Stadtsiegel von 1292. 1631 erscheint stattdessen St. Vitus, der Patron der Stadtkirche. Das Wappen enthält zwischen Industrie- und Landwirtschaftssymbolen als historische Reminiszenz den heiligen Bonifatius; die Brücke verkörpert die steinerne Werrabrücke aus dem Jahre 1342. Ortsteile: Busengraben, Vacha, Badelachen, Oberzella, Unterzella. VACHDORF, Gemeinde, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Alt-Landkreis MeiningenDer geteilte Schild ist das Wappen des Herzogtums Franken, zu dem einst die ganze Werra-Landschaft südlich des Thüringer Waldes gehörte. Der Fisch deutet an, daß sich der Ort am Werra-Fluß befindet. VEILSDORF, Gemeinde, Landkreis HildburghausenIn der urkundlichen Ersterwähnung der Gemeinde (ca. 860) überträgt der fränkische Graf Erpho Besitzungen zu Veilsdorf dem Kloster Fulda. In Anlehnung daran wurde der fränkische Rechen im Wappen aufgenommen. An das 1180 gegründete ehemalige Benediktinernonnenkloster zu Veilsdorf, welches dem Erzengel Michael gewidmet war, erinnert die Waage im Wappen als Attribut Michaels als des Seelenwägers beim Gericht. Die spätere Zugehörigkeit der Ortschaft zur Pflege Coburg symbolisieren die Farben Schwarz und Gold. Ortsteile: Großmannsrod, Veilsdorf, Kloster Veilsdorf, Schackendorf, Hetschbach. VIESELBACH, Gemeinde, seit 1. Juli 1994 Ortsteil von Erfurt Stadt Erfurt, Alt-Landkreis Erfurt
Das in der Falckensteinschen Thüringischen Chronik abgebildete Wappen führt das Schirmbrett nicht. Zuweilen wurde der Adler auch ohne Krone abgebildet. Bemerkenswert ist, daß die genannten Farben mit denen des thüringischen Wappens übereinstimmen. Ein historischer Nachweis darüber, daß jene Zweiglinie der Grafen von Gleichen, der Vieselbach gehörte, diese Wappen geführt hat, ist nicht vorhanden. Wahrscheinlich war der Adler das Wappentier des Hermann von Hirsingerode. Im Lehnbrief von 1296 erklärte sich Graf Heinrich damit einverstanden, daß die Grafschaft cum omnibus juribus, pertinentiis, districtu, jurisdictione pariter et honore der Stadt Erfurt zugehören solle. Mit allen Nutzen, Rechten, Freiheiten und Ehren hatte die Grafschaft, wie dann endgültig 1343, an die Stadt überzugehen. Ortsteile: Hochstedt, Vieselbach, Wallichen. VOLKMANNSDORF, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis SchleizWappen: Geteilt von Rot und Blau; oben ein silberner Pflug, unten ein Strauch? VOLLENBORN, Gemeinde, Landkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis WorbisVollenborn wird als Fulenborn bereits 1180 urkundlich genannt. Der Ort zählt neben Kleinbartloff, Rüdigershagen und Deuna zu den vier DÜNDÖRFERN. Der grünende Buchenzweig deutet auf die unmittelbare Nähe des Dorfes zu den Buchenwaldungen des Düns hin. Das sich aus dem Krug ergießende Wasser (Strahl) weist auf eine historische Wasserstelle (Born) hin. Der Krug erinnert an frühere Keramikherstellung (Schüsseln und Krüge) in Vollenborn. Im Ort befinden sich noch drei gepflegte, öffentliche Brunnen. Seit über 800 Jahren weist der Ortsname auf BORN (Wasserstelle) hin. WALTERSHAUSEN, Stadt, Landkreis Gotha
Von Anfang an war im Siegel bzw. Wappen der Stadt Waltershausen ein Fisch. Sehr wahrscheinlich wurde er wegen seiner symbolischen Bedeutung gewählt; er ist das Sinnbild der Fruchtbarkeit, aber auch das Christi. Hiermit würde auch die Deutung des Ringes, den der Fisch auf dem ältesten - aus dem Jahre 1330 - erhaltenen Siegel im Maul zu halten scheint, als Fischerring des Petrus übereinstimmen. Im ältesten Stadtsiegel ist der Fisch zudem senkrecht mit dem Schwanz nach unten angebracht; er steht zwischen belaubten Zweigen auf einem Wappenschild und um dieses herum läuft die lateinische Inschrift: "sigillum civium de Waltershusen". Im Jahr 1440 befindet sich nunmehr ein waagerechter Fisch in der Mitte des Wappenschildes, unten mit Wurzeln und Ranken sowie mit Blätterwerk in feinster gotischer Form und Ausführung. Die dritte Form des Stadtsiegels wurde 1583 eingeführt: das naturalistische Rankenwerk des gotischen Stils ist durch die drei Tannen ersetzt. Das unwesentlich geänderte heutige Wappen wurde 1951 eingeführt. Ortsteile: Waltershausen, Langenhain, Wahlwinkel, Schnepfenthal-Rödichen. WASSERTHALEBEN, Gemeinde, Kyffhäuserkreis, Alt-Landkreis SondershausenWASUNGEN, Stadt, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Alt-Landkreis MeiningenWappen: In Blau eine silberne Burg mit offenem Tor und zwei Kuppeltürmen; zwischen ihnen schwebend ein goldener Schild, darin eine schwarze Henne auf grünem Dreiberg. Das Wappen von Wasungen wird bereits auf einer im Staatsarchiv Meiningen aufbewahrten Urkunde mit dem ältesten Siegel von 1420 gebraucht. Es kennzeichnet die Stadt als hennebergischen Besitz. Ortsteile: Bonndorf, Wasungen. WEIDA, Stadt, Landkreis Greiz, Alt-Landkreis Gera
Die Figuren des heutigen Wappens von Weida weist schon das älteste Stadtsiegel von 1333 auf. Das Tor und die zwei Türme sind als Teile der ehemaligen Stadtbefestigung der Stadt Weida anzusehen. Türme, Tor und Mauer waren die wichtigsten Teile einer Stadtbefestigung, und ihre Darstellung im Wappen galt im Mittelalter als Beweis dafür, daß der Ort als Stadt gegründet worden sei. Die Stadt Weida wird bereits 1209 urkundlich als Stadt (civitas) genannt, es handelt sich also um eine frühe Stadtgründung. Der Weidenbaum ist redend für den Namen der Stadt. Die Tingierung wird durch eine farbige Zeichnung von 1515 in der Matrikel der Universität Erfurt belegt. WEIMAR, kreisfreie Stadt
Die Stadt Weimar führt, wie sich aus den seit 1262 bezeugten und vom Jahre 1387 ab erhaltenen Siegeln ergibt, bereits seit dem 13. Jh. das Wappen der einstigen Landes- und Stadtherren, der Grafen von Orlamünde, als eigenes Wappen: einen steigenden Löwen in einem mit Herzen übersäten Feld. Der Löwe im Wappen der Grafen von Orlamünde erschien jedoch zuerst auf glattem Feld, bis im 14. Jh. eine Linie der Grafen aus nicht mehr bekannten Gründen die Herzen in das Feld aufnahm. Ursprünglich war die Farbe des Löwen als Wappenzeichen bis zum Übergang der Besitzungen der Grafen von Orlamünde an das Haus Wettin im 14. Jh. Blau und wurde dann Schwarz. In der Zeit der faschistischen Herrschaft - 1938 wurde dieses Wappen außer Kraft gesetzt, und an seine Stelle kam ein ihrer Ideologie gemäßes. 1945 wurde das frühere Stadtwappen wieder verwendet· 1975 erhielt es seine endgültige heutige Form. Stadt-/Ortsteile: Buchenwald, Ettersbergsiedlung, Schöndorf, Tiefurt, Weimar; Gelmeroda, Niedergrunstedt, Possendorf, Taubach. WEISBACH, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis LobensteinDargestellt ist ein sehr alter Ahornbaum, welcher auf dem höchsten Punkt der Weisbacher Flur, dem Angerhügel, seit Generationen "dem rauhen Wind widersteht". Da der kugelförmige Baum als markanter Punkt über weite Entfernung sichtbar ist und damit zum Symbol für Weisbach wurde, entschloß man sich, ihn in das Gemeindesiegel aufzunehmen. Er symbolisiert Lebenskraft, Standhaftigkeit sowie Verbundenheit mit Natur und Boden. WEISSENBORN-LÜDERODE, Gemeinde, Landkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis WorbisIm Wappen steht für jeden der Ortsteile Weißenborn, Lüderode und Gerode ein Symbol. Die frühere gemeinsame territoriale Zugehörigkeit zum Kurfürstentum Mainz gibt das silberne sechsspeichige Rad wieder. Während der dreifach gewellte silberne Schildfuß als "redendes" Element für Weißenborn steht und gleichzeitig den Quellbereich des Weißenborns und die Geröder Eller symbolisiert, erinnert die Rodehacke an die durch Rodung entstandenen jetzigen Ortsteile Lüderode und Gerode. Das Flammenschwert als Attribut des Erzengels Michael verweist auf das ehemalige Benediktinerkloster Gerode, das diesem Heiligen gewidmet war. Ortsteile: Weißenborn, Lüderode, Gerode. WEISSENSEE, Stadt, Landkreis SömmerdaDas Wappen in der heutigen Form führt Weißensee seit dem 19. Jh.; doch zeigen bereits die frühesten Siegel seit dem 13. Jh. neben anderen Figuren einen Fisch. Die zwei Fische (Barben) symbolisieren den Ober- und den Niedersee; der goldene Stern symbolisiert die Runneburg. Stadtteile: Scherndorf, Weißensee, Waltersdorf, Ottenhausen. WEITERSRODA, Gemeinde, seit 21. Jan. 1994 Ortsteil von Hildburghausen Landkreis HildburghausenDas Wappen geht zurück auf das Wappen des ausgestorbenen unterfränkischen Rittergeschlechtes Zöllner von Rothenstein, die hier die Domänenbesitzer waren und eine große Bedeutung für die Geschichte des Ortes hatten. So wurde deren Wappen als Ortszeichen angenommen. Ortsteile: Friedrichsanfang, Weitersroda. WEITISBERGA, Gemeinde, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis LobensteinWappen (teilweise ohne Farbangaben): In Gold der "Henneberg", ein stilisiertes Ortsbild mit blauen Schieferdächern und rechts einer grünen Fichte. WENIGENTAFT, Gemeinde, seit 23. Febr. 1994 Ortsteil von Buttlar Wartburgkreis, Alt-Landkreis Bad SalzungenDer Fisch stellt eine Forelle dar und ist das Familienwappen von der Tann; Löwe und Halbmond mit Stern stellen das Familienwappen der Familie von Geyso dar. Wenigentaft führt dieses Wappen, da der Ort beiden gemeinsam gehörte. WERNSHAUSEN, Gemeinde, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Alt-Landkreis SchmalkaldenDer Flößer im Wappen verweist darauf, daß bereits 1585 Rundholz und Bretter von Wernshausen nach Hann.-Münden auf dem Wasserweg transportiert wurden. Seit der Gründung der Firma E. & S. Fischer 1813 als Dampfsäge, Hobelwerk und Holzhandlung besteht bis heute im Ort die Holzindustrie. Das symbolisiert das Gatter mit Holzstamm. Die seit 1873 bestehende Papierfabrik wird mit der Papiermaschine symbolisiert. Das alte Dorfsiegel zeigte die Henne, da Wernshausen zum Kernland der Henneberger gehörte. Ortsteile: Wernshausen, Niederschmalkalden, Helmers. WIEDERSBACH, Gemeinde, Landkreis HildburghausenWIEHE, Stadt, Kyffhäuserkreis, Alt-Landkreis ArternDas Wappen zeigt St. Bartholomäus, den Schutzheiligen der Stadtkirche in Wiehe, mit seinen Attributen. Der Schild stellt das Wappen der Herren von Werthern dar, die seit 1453 zunächst wiederverkäuflich und ab 1461 erblich im Besitz der wiederholt geteilten Grafschaft Wiehe waren. Der Schild erscheint zuerst Mitte des 16. Jh. auf einem Siegel mit der Umschrift: SIGILLVM CIVITATIS WIHE. Auf früheren Siegeln ist Bartholomäus allein unter einem Baldachin zu sehen. WINDISCHHOLZHAUSEN, Gemeinde, seit 1. Juli 1994 Ortsteil von Erfurt, Stadt Erfurt, Alt-Landkreis ErfurtDer Kirchturm ist das Wahrzeichen der Ortschaft, und das Rad gibt die ehemalige Zugehörigkeit zum Stadtterritorium von Erfurt an. Die Mauer erinnert daran, daß der Ort einst befestigt war, was heute immer noch sichtbar ist. Das Lindenblatt symbolisiert die alte Dorflinde. WIPPERDORF, Gemeinde, Landkreis NordhausenDie zum Gemeindeverband Wipperdorf zusammengeschlossenen Ortsteile Oberdorf, Mitteldorf und Pustleben werden durch die drei Sterne im Wappen symbolisiert. Verbindendes Element ist der Fluß Wipper, der durch die drei Gemeinden fließt und durch einen Wellenbalken wiedergegeben wird. Eine frühere Zugehörigkeit zur Grafschaft Honstein wird durch die Wappentinkturen Rot und Silber dargestellt. WOLFSBERG, Gemeinde, 1994 aus den Orten Gräfinau-Angstedt, Wümbach und Bücheloh gebildet, Ilm-Kreis, Alt-Landkreis IlmenauWOLFSBURG-UNKERODA, Gemeinde, Wartburgkreis, Alt-Landkreis Eisenach
Wolfsburg wurde erstmals im Jahre 800 in den Unterlagen des Klosters Fulda als "ungerodetes Land, nahe der Werra" erwähnt. Die Besitzverhältnisse änderten sich von Heinrich von Frankenstein über das Kloster Allendorf und das Stift "Unserer lieben Frauen" Eisenach zu Herzogsbesitz. Im 17.118. Jh. wurde hier Kupfererz abgebaut. Der Wolf ist redendes Element für den Ortsnamen; das Kreuz mit dem Eberkopf symbolisiert ein historisches Steinkreuz in der Gemeindeflur, welches die Darstellung einer Jagdszene enthält. Der gespaltene Berg im Schildfuß weist auf die Lage der Gemeinde im Thüringer Wald hin; die Spaltung symbolisiert hierbei die beiden. Ortsteile. Ortsteile: Wolfsburg, Unkeroda. WOLKRAMSHAUSEN, Gemeinde, Landkreis NordhausenOrtsteile: Am Bahnhof, Am Schacht, Umspannwerk, Wernrode, Wolkramshausen. WORBIS, Stadt, Landkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis WorbisDie Stadt gehörte im 13. Jh. den Grafen von Beichlingen, daher deren Schildteilung; 1682 wurde vom Kurfürsten von Mainz das Stadtrecht erneuert, daher das Mainzer Rad. Schon an einer im Staats archiv Wolfenbüttel beruhenden Urkunde vom 2. Juni 1255 hängt neben dem Siegel des Grafen Friedrich des Jüngeren von Beichlingen das verletzte Siegel der Stadt Worbis. Dasselbe ist mangelhaft geschnitten und zeigt den gerüsteten Grafen auf einem rechtshin schreitenden Pferde. Auf dem Haupte trägt er den Topfhelm, der mit fünf, überaus primitiv gestalteten Pfauenfedern besteckt ist; vor der Brust hält er seinen anscheinend fünfmal (von Silber und Rot) geteilten Schild und in der dahinter verborgenen Rechten eine dreimal geteilte Fahne. Von der Umschrift ist nur erhalten: + SIGILLV ..... ENSIV ..... WORWEZE. Ansonsten ist nur ein zu Anfang des 19. Jh. geschnittenes Siegel: MAGISTRAT DER STADT WORBIS und dessen neue Nachbildung bekannt geworden, das den geteilten Schild mit einem Helm darüber, der wohl Decken, aber kein Kleinod hat, zeigt. Aus den beichlingischen Streifen sind dabei drei freischwebende, sich nach unten zu verjüngende Balken geworden. Ortsteile: Worbis, Neumühle, Kirchohmfeld, Adelsborn, Kaltohmfeld. WURZBACH, Stadt, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis Lobenstein
Das Recht, Siegel und Wappen zu führen, erhielt Wurzbach, seinerzeit Amtsdorf mit Marktrecht, im Jahre 1757. Der Kranich ist dem Wappen der jüngeren Reußen entnommen, die 1451 die Herrschaft Oberkranichfeld kauften und damals auch den Kranich in ihrem Herrschaftswappen führten. Ortsteile: Wurzbach, Dürrenbach. WÜSTHEUTERODE, Gemeinde, Landkreis Eichsfeld, Alt-Landkreis HeiligenstadtDas Feuer im Wappen soll darauf verweisen, daß der Ort Wüstheuterode, früher Hardewarderode genannt, im Jahr 1424 durch die Mühlhäuser fast vollständig zerstört und um 1500 erst wieder neu aufgebaut wurde. Danach erhielt der Ort den Namen Wüstheuterode, der nach geschichtlichen Ermittlungen von Dr. Erhard Müller im Jahr 1605 erstamlig urkundlich erwähnt wurde. Mit diesem Symbol soll dem Ort Wüstheuterode sein geschichtlicher Name bestätigt werden. Das Mainzer Rad soll darauf hindeuten, daß das einheitliche Eichsfeld über mehrere Jahrhunderte dem Erzstift Mainz unterstellt war, welches 1803 aufgelöst wurde. Im Jahr 1816 wurde das Eichsfeld gespalten und konnte bis zum heutigen Tag nicht wieder zusammengeführt werden. Die Darstellung des hl. Bonifatius, des Schutzpatrons der Dorfkirche, wurde historisch überlieferten Gemeindesiegeln entlehnt und führt somit zugleich historische Traditionen fort. WUTHA-FARNRODA, Gemeinde, Wartburgkreis, Alt-Landkreis Eisenach
Ortsteile: Farnroda, Wutha, Kahlenberg, Mosbach, Schönau. ZELLA-MEHLIS, Stadt, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Alt-Landkreis SuhlDas Wappen von Zella-Mehlis entstand 1919 mit der Vereinigung von Zella St. Blasii und Mehlis. Beide Ortsteile gaben die Schutzpatrone ihrer Pfarrkirchen ins neue Allianzwappen, Zella den heiligen Blasius, Mehlis die heilige Maria Magdalena; Armbrust und Bergeisen sind Symbole für den Eisenbergbau und die Waffenindustrie. Im Jahr 1990 wurde eine Änderung des Stadtwappens vorgenommen; die jetzt silbernen Felder waren vorher rot, und Armbrust und Bergeisen waren vorher golden. Mit der jetzigen Tingierung Blau und Silber werden die Stadtfarben symbolisiert. ZEULENRODA, Stadt, Landkreis Greiz, Alt-Landkreis Zeulenroda
Bereits 1438 zur Stadtrechtsverleihung erhielt Zeulenroda sein Wappen, dessen Beschreibung in der noch erhaltenen Urkunde niedergelegt ist. Der Löwe ist das Wappentier der reußischen Vögte. Ortsteile: Pfefferleite, Schwarzbach, Zeulenroda, Dr.-W.-Külz-Siedlung, König, K.-Liebknecht-Siedlung, Kleinwolschendorf, Leitlitz, Stelzendorf, Förthen, Pahren, Läwitz, Weckersdorf. ZEUTSCH, Gemeinde, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Alt-Landkreis RudolstadtDas Wappen geht in seiner Symbolik auf das Wappen des im Ort ansässigen Rittergeschlechts von Zeutsch zurück, die Farben wurden frei gewählt. ZIEGENRÜCK, Stadt, Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis SchleizDieses Wappenbild hat im wesentlichen die gleiche Darstellung wie ein Siegel von 1403 mit der Umschrift: S. CIVITATIS CIGENERVCKE. Die Ziege und die Anordnung des Gebäudes über deren Rücken sind redend für den Namen des Ortes. Das Gebäude soll vermutlich nur den Stadtcharakter zum Ausdruck bringen. ZOPPOTEN, Ortsteil der Großgemeinde Ebersdorf Saale-Orla-Kreis, Alt-Landkreis LobensteinQuelle
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Letzte Aktualisierung ( 11. 09. 2014 ) |