Die Plothen-Drebaer Teichlandschaft |
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Geschrieben von Lars Vegas | |
13. 06. 2006 | |
Geschichte Die Erschaffung dieser Gewässerformation wird den Mönchen der Klöster Langenschade (1073), Mildenfurth (1193) und Cronschwitz (1230) zugeschrieben. Die früheste Erwähnung von Eigentumsrechten der Mönche an Dörfern in diesem Gebiet stammt aus dem Jahre 1074, der größte Teich (Hausteich), wird 1225 erstmalig erwähnt. So lässt sich darauf schließen, das Langenschade und Mildenfurt die ersten Anlagen schufen oder anleiteten und Cronschwitz an der Erweiterung beteiligt war. Die Standgewässer sind alle künstlich angelegt und bei Bedarf ablassbar.
Lage im Raum Die Teichlandschaft liegt 500 m ü. NN auf einer Hochfläche des Ostthüringer Schiefergebirges zwischen Schleiz, Neustadt/Orla und Pößneck. Zahlreiche Wasserflächen mit unterschiedlicher Größe prägen hier Landschaftsbild- und Struktur. Grünland und Äcker, Baum- und Gebüschgruppen sowie Fichtenforsten umgeben diese Teiche. Die äußere Umgrenzung erreicht das beachtliche Ausmaß von ca. 80 km². Die größte Konzentration von Wasserflächen befindet sich zwischen den Dörfern Plothen, Moßbach, Linda, Dreba, Knau, Bucha, Schöndorf und Volkmannsdorf. Kleinere Gruppen gibt es zwischen Pormitz, Dittersdorf, Plothen und Phanstangen sowie zwischen Moosbach und Auma. Einzelne Teiche, Teichgruppen und Teichketten verteilen sich dazwischen.
Geologische und geomorphologische Verhältnisse Die Rumpffläche des Gebirgsteiles, auf dem sich die Teiche befinden, ist aus Grauwacken und Tonschiefern des Unterkarbon aufgebaut (=Dinant). Die Gesteine sind nur in den Taleinschnitten aufgeschlossen, im Teichgebiet sind sie zu einer wechselnd mächtigen Schicht (bis 15m) von zähem, lehmig-tonigem Schieferzersatz verwittert. Teilweise finden sich auch lößartige Sedimente. Die Gebiete Plothen-Dreba, östlich von Moßbach und nördlich von Pörmitz zeigen sich besonders tonreich und extrem Wasser stauend. Die anstehenden Bodenformen sind Berglehm-Staugley, Braun-Staugley und –Amphigley. Durch diese Böden sind die Geländeteile von Natur aus sumpfig und damit hervorragend für die Anlage von großen, flachen Teichen geeignet, wie sie hier auch vorzufinden sind. Im übrigen Gebiet sind ebenfalls Berglehme und -tone zu finden, die jedoch nicht so stark vernässt und stauwirksam sind.
Klimatische Verhältnisse Das Teichgebiet liegt im Lee des Hohen Thüringer Schiefergebirges und des Frankenwaldes und zählt zum Klimabereich Mittelgebirgsvorland im Berg- und Hügellandklima. Im Bezug zur Temperatur herrscht eine Übergangsstellung zum Vorland, das Jahresmittel beträgt 7,0°C, das Januar-Mittel -1,9°C und das Juli-Mittel 16,0°C. Die Jahresabflusshöhe von 150-160 mm bezieht sich zum Großteil auf den Winter, im Sommer werden die Wasserreserven stark von der hohen Verdunstung angegriffen.
Teichtypen im Gebiet Die in der Plothen-Drebaer Teichlandschaft vorhandenen Gewässer nehmen einen Sonderstatus in der Typisierung von Teichen ein und sollen daher genauer beschrieben werden.
Hochflächenteiche Diese Teiche liegen auf Hochflächen oder Flachhängen, sind mehrseitig abgedämmt und teilweise ausgekoffert. Sie sind stets sehr flach und zeigen eine starke Neigung zur Verlandung. Gespeist werden sie direkt durch die Niederschläge (Himmelsteiche) oder durch das schon erwähnte Zu- und Ableitungssystem.
Muldenteiche Die Muldenteiche liegen in flachen Hangmulden und sind durch einen Damm abgeriegelt. Die Tiefe richtet sich hier jeweils nach der Dammhöhe, nach hinten laufen die Teiche flach aus und besitzen daher einen großen Flachwasseranteil. Diese Teichart nimmt eine große Fläche im Gebiet ein.
Talbodenteiche Dies sind kleinere, am Grund eines Talbodens gelegene Teiche, die jedoch nicht dessen gesamte Breite einnehmen. Sie sind in die Talsohle eingekoffert und meist von Dämmen umgeben. Ihr Wasserhaushalt ist von einem den Talgrund durchfließenden Gewässerabzweig abhängig, ihre Tiefe beträgt maximal einen Meter. Sie sind meistens in Teichstaffeln von bis zu 25 Einzelteichen angeordnet.
Talteiche Im Gegensatz zu den Talbodenteichen nimmt diese Teichart die gesamte Breite des Talgrundes ein, da deren Staudämme das ganze Tal durchqueren. Gespeist werden sie durch einen Bach, der den Talgrund durchfließt. Die Tiefe ist abhängig von der Dammhöhe, die Ufer sind meistens steil ansteigend. Zur Stauwurzel hin wird das Wasser immer flacher.
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Letzte Aktualisierung ( 11. 08. 2008 ) |