Geschrieben von Rädler/Schoder
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13. 06. 2006 |
Die Ökologie hat
eine ganze Reihe von Prinzipien entdeckt, die sich nicht nur auf das Leben in einem Teich beziehen lassen. Sie sind
auf alle komplexen Vorgänge des Lebens anwendbar. Ein solcher Vorgang ist das Lernen. Es läßt sich
mit Begriffen charakterisieren wie Selbstorganisation, Eigendynamik, Flexibilität, Wechselwirkung,
Rückkoppelung, Begrenzung, Entwicklung, Vernetztheit. Pädagogik sollte immer auch gesellschaftliche
Fehlentwicklungen aufgreifen und die Gesellschaft weiterentwickeln. Die gesellschaftliche Reaktion auf die
Ökokrise waren zunächst Bürgerproteste und -initiativen. Dies ist eine Ur-Form ökologischen
Lernens; im selbstorganisiertem Lernen machten Menschen sich kundig über Technologien und deren Folgen,
über die Empfindlichkeit von Ökosystemen usw. Im Erkennen und Protestieren gegen die
naturzerstörenden Zustände unserer Zivilisation entstand die Ökologiebewegung, deren politischer Arm
dann sogar in Ansätzen eine „Ökologische Theorie“der Gesellschaft auf den vier Pfeilern
Gewaltlosigkeit, Soziales Miteinander, Basisdemokratie, Ökologie entwickelte. Innerhalb dieser ist dann auch
eine ökologische Theorie des Lernens beheimatet. Ökologisches Lernen bedeutet Mitbestimmung und
Selbstbestimmung von Lernprozessen und Inhalten und ist somit bedürfnisorientiert. Leben und Lernen stimmen
überein. Es bezieht unterschiedliche Ebenen des Lernens ganzheitlich ein. Quellen: Handbuch zur
Natur- und Umweltpädagogik, Michael Kalff, Tuningen: Ulmer, 1997, 2. Auflage Umweltbildung und
Gestaltungskompetenz für nachhaltige Entwicklung, Helmut Gärtner & Gesine Hellberg-Rode
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Letzte Aktualisierung ( 25. 09. 2009 )
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