Der Domberg von Suhl Die im Tal liegende Thüringer Berg- und Waffenstadt Suhl wird beherrscht von dem steil aufragenden Domberg mit seinen markanten Felsengebilden, seiner mehr als 2000jährigen Bergbauvergangenheit, der Ottilienkapelle und dem aufragenden Aussichtsturm auf der Kuppe. Trotz vieler Berge, die die Stadt umsäumen, wie Ringberg, Friedberg oder Döllberg, hat der Domberg einen unverwechselbaren Reiz für den Besucher. Zu allen Jahreszeiten bieten die Wege auf und um den Domberg den Suhlern und ihren Gästen viel Erlebbares. Ob Frühlingsblüher und Waldmeisterduft, sattes Sommergrün in Laub- und Mischwäldern, kupferfarbene Buchenlaubteppiche im Herbst oder bizarre Reif- und Schneelandschaften im Winter.
Mit der tektonischen Gestaltung des Thüringer Waldes vor etwa 50 Millionen Jahren entstand auch die Landschaftsstruktur im Suhler Gebiet. Hier kamen insbesondere Porphyr, Porphyrit und Granit an die Oberfläche und die Erosion der folgenden Jahrmillionen gab dem Berg seine heutige Gestalt. Bisher gab es keinerlei archäologische Anzeichen für eine frühe germanische Besiedlung des Gebietes und so dürften wohl die Kelten aus dem Grabfeld / Gleichengebiet eine der ersten Siedler in dieser Region gewesen sein. Reiche Erzvorkommen auf dem Döllberg und Domberg boten die Grundlage zur Herstellung von Handwerkszeug und Waffen. Am nördlichen Hang des Domberges sind die gut erhaltenen Überreste einer wohl keltischen Kultanlage zu finden.  | |  | Stein mit Ausrichtung zum Sonnenaufgangspunkt zur Winter- und Sommersonnenwende. | | 6 steinerne, halbrunde Sitztraversen, die vermutlich den Stammesführern bei Kulthandlungen und Versammlungen vorbehalten waren. |
Das Vorhandensein von ergiebigen Erzen, Holz, Wasser und anderer Bodenschätze wie Salz, boten die Basis für das Entstehen vielfältiger Handwerkstraditionen und nicht zuletzt der Waffenbaukunst in Suhl. So sind auch die Darstellung von Erztrog und Keilhaue ein Bestandteil im Suhler Stadtwappen. Die lange Bergbautradition kann man am Besten an den 12 verschiedenen Stationen des Bergbauwanderweges Domberg – Sauerberg verfolgen, der auch an 10 Stollen und Abbaugebieten vorbeiführt. Der „Sandstollen” wurde bereits vor dem Dreißigjährigen Krieg angelegt. | |  |
Die Bergbau- und Hüttentradition ist auch die Grundlage für die lange Jagdwaffentradition in Suhl und zeichnet sich besonders durch die hohe Qualität von Prunk-, Jagd-, Sport- und Militärwaffen aus. Das im Juni diesen Jahres neu eröffnete Waffenmuseum bietet mit seinen über 200 Exponaten einen einzigartigen Überblick in die 700jährige Waffengeschichte der Stadt.  | | Auf dem Weg zum Gipfel begegnen wir der 1528 auf dem Hang einer Felsenklippe errichteten Kapelle ( „Uff Sanct Otilien Berge” ), die 1843 in Stein gebaut wurde und um die sich viele Sagen und Legenden ranken. Die Kapelle diente nie sakralen Zwecken wurde aber immer wieder mit der Schutzheiligen Odilie aus dem Elsaß oder Ottilie der Bergmannsbraut in Verbindung gebracht. |
Von der Aussichtsplattform bietet sich ein herrlicher Ausblick über das Stadtgebiet von Suhl. Auf dem Gipfel des Domberges finden wir die bewirtschaftete Hütte des Dombergvereins, den Aussichtsturm und eine Ausflugsgaststätte. Mit der Bildung des Dombergvereins im Jahre 1852 wurde bereits 1856 ein erster hölzerner Aussichtsturm errichtet. Sein heute vorzufindender „Nachfolger”, der 21 m hohe Turm aus Stein, wurde 1896 eingeweiht und bietet einen guten Blick über Suhl bis in die Fränkische Schweiz, in die Hohe Rhön mit der Wasserkuppe, zum Dolmar und zur Kuppelrhön und über die Gipfel des Thüringer Waldes. | |  |
Impressionen vom Domberg: Weitere Informationen unter: www.dombergverein.de www.waffenmuseumsuhl.de Bergbauverein „Georgius Agricola” Suhl e.V. Quellen: Herbert Bauer: Suhl-Stadt und Land im Thüringer Wald, Suhl 1955 Ernst Fischer: Das Domberg Buch, Suhl 1994 Text / Fotos : Klaus Fischer
|