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Der Domberg von Suhl PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Klaus Fischer   
12. 05. 2008

Der Domberg von Suhl


Die im Tal liegende Thüringer Berg- und Waffenstadt Suhl wird beherrscht von dem steil aufragenden Domberg mit seinen markanten Felsengebilden, seiner mehr als 2000jährigen Bergbauvergangenheit, der Ottilienkapelle und dem aufragenden Aussichtsturm auf der Kuppe.
Trotz vieler Berge, die die Stadt umsäumen, wie Ringberg, Friedberg oder Döllberg, hat der Domberg einen unverwechselbaren Reiz für den Besucher.
Zu allen Jahreszeiten bieten die Wege auf und um den Domberg den Suhlern und ihren Gästen viel Erlebbares. Ob Frühlingsblüher und Waldmeisterduft, sattes Sommergrün in Laub- und Mischwäldern, kupferfarbene Buchenlaubteppiche im Herbst oder bizarre Reif- und Schneelandschaften im Winter.

 

Luftwurzel Luftwurzel Herbst

 

Mit der tektonischen Gestaltung des Thüringer Waldes vor etwa 50 Millionen Jahren entstand auch die Landschaftsstruktur im Suhler Gebiet. Hier kamen insbesondere Porphyr, Porphyrit und Granit an die Oberfläche und die Erosion der folgenden Jahrmillionen gab dem Berg seine heutige Gestalt.

 

umgestürzter Baum Baumstudie

 

Bisher gab es keinerlei archäologische Anzeichen für eine frühe germanische Besiedlung des Gebietes und so dürften wohl die Kelten aus dem Grabfeld / Gleichengebiet eine der ersten Siedler in dieser Region gewesen sein.
Reiche Erzvorkommen auf dem Döllberg und Domberg boten die Grundlage zur Herstellung von Handwerkszeug und Waffen. Am nördlichen Hang des Domberges sind die gut erhaltenen Überreste einer wohl keltischen Kultanlage zu finden.

 

Sonnenwenden-Stein Sitztraversen

Stein mit Ausrichtung zum Sonnenaufgangspunkt
zur Winter- und Sommersonnenwende.

 6 steinerne, halbrunde Sitztraversen, die vermutlich den Stammesführern bei Kulthandlungen und Versammlungen
vorbehalten waren.

 

Das Vorhandensein von ergiebigen Erzen, Holz, Wasser und anderer Bodenschätze wie Salz, boten die Basis für das Entstehen vielfältiger Handwerkstraditionen und nicht zuletzt der Waffenbaukunst in Suhl.
So sind auch die Darstellung von Erztrog und Keilhaue ein Bestandteil im Suhler Stadtwappen.
Die lange Bergbautradition kann man am Besten an den 12 verschiedenen Stationen des Bergbauwanderweges Domberg – Sauerberg verfolgen, der auch an 10 Stollen und Abbaugebieten vorbeiführt.

 

Der „Sandstollen” wurde bereits vor
dem Dreißigjährigen Krieg angelegt.
 Sandstollen

 

Die Bergbau- und Hüttentradition ist auch die Grundlage für die lange Jagdwaffentradition in Suhl und zeichnet sich besonders durch die hohe Qualität von Prunk-, Jagd-, Sport- und Militärwaffen aus.
Das im Juni diesen Jahres neu eröffnete Waffenmuseum bietet mit seinen über 200 Exponaten einen einzigartigen Überblick in die 700jährige Waffengeschichte der Stadt.

 

Kapelle Auf dem Weg zum Gipfel begegnen wir der
1528 auf dem Hang einer Felsenklippe
errichteten Kapelle ( „Uff Sanct Otilien
Berge” ), die 1843 in Stein gebaut wurde
und um die sich viele Sagen und Legenden
ranken. Die Kapelle diente nie sakralen
Zwecken wurde aber immer wieder mit der
Schutzheiligen Odilie aus dem Elsaß oder
Ottilie der Bergmannsbraut in Verbindung
gebracht.

 

Von der Aussichtsplattform bietet sich ein herrlicher Ausblick über das Stadtgebiet von Suhl.

 

Blick auf Suhl Blick auf Suhls Zentrum mit Kreuzkirche

 

Auf dem Gipfel des Domberges finden wir die
bewirtschaftete Hütte des Dombergvereins, den
Aussichtsturm und eine Ausflugsgaststätte.
Mit der Bildung des Dombergvereins im Jahre
1852 wurde bereits 1856 ein erster hölzerner
Aussichtsturm errichtet. Sein heute vorzufindender
„Nachfolger”, der 21 m hohe Turm aus Stein,
wurde 1896 eingeweiht und bietet einen guten
Blick über Suhl bis in die Fränkische Schweiz,
in die Hohe Rhön mit der Wasserkuppe, zum
Dolmar und zur Kuppelrhön und über die Gipfel
des Thüringer Waldes.
 Aussichtsturm

 

Blick über Suhl zum Kamm des Thür. Waldes Blick nach Süden

 

Eckzinne des Turmes Turmzinnen

 

Impressionen vom Domberg:

 

junger Laubwald Pfeil auf Baum

 

Baumpilze Baumstudie

 

rot gefärbtes Laub vertrocknetes Laub am Boden

 

Weitere Informationen unter:

www.dombergverein.de

www.waffenmuseumsuhl.de

Bergbauverein „Georgius Agricola” Suhl e.V.

 

Quellen:

Herbert Bauer: Suhl-Stadt und Land im Thüringer Wald, Suhl 1955

Ernst Fischer: Das Domberg Buch, Suhl 1994

 

Text / Fotos : Klaus Fischer

 

Letzte Aktualisierung ( 17. 09. 2008 )
 
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