Gesundheitsvorsorge durch Umweltschutz in Haushalt und Natur Umweltschutz ist GesundheitsschutzGesunde Umwelt ist ein umfassender Begriff. Er meint eine intakte Natur, die die ganze lebende und nichtlebende Welt umfaßt, und von der der Mensch nur ein Teil ist. Ausgangspunkt für Umweltschutz ist die Überzeugung, dass der Mensch gesund und glücklich ist, wenn er sich weitgehend einfügt in den ungestörten Kreislauf der Natur. Ein Teil seiner Unrast, Unausgeglichenheit, Krankheit ist darauf zurückzuführen, dass er diese Geborgenheit in einem natürlichen Ganzen durch Heraustreten und unangemessene Einflußnahme verlassen hat. Der Mensch soll in seinem gesunden und kreativen Fortschrittsdrang nicht grundsätzlich behindert werden. Aber er soll sich bewusst sein, dass er Teil von Natur und Evolution ist, dass er – in dieser Rolle und zu seinem eigenen umfassenden Wohlbefinden – die Umwelt schonend behandeln muss. Er ist dazu aber auch um der übrigen belebten und unbelebten Natur willen verpflichtet, die er der nachwelt intakt übergeben soll. Es geht in diesem Konfliktfeld um abgewogenes, weitblickendes, angemessenes Verhalten. Es wäre übrigens nicht damit getan, einfach die „guten alten Zeiten“ wiederherstellen zu wollen, wie sie sich etwa auf den wohlbekannten Gemälden aus der Romantik darbieten: der Mensch in seiner natürlichen Umwelt. Die Idylle von damals trügt, sie trägt schon den Keim der kommenden Zerstörung in sich. Jenseits des lieblichen Vordergrundes wurden schon Luft und Wasser verunreinigt. Die Umweltsünden begannen damals, als man unbedacht glaubte, die Natur wäre unbegrenzt aufnahmefähig und immun gegen die menschlichen Störungen. Der Unterschied zu heute liegt vornehmlich in der Quantität, freilich auch in der „Qualität“, nämlich dem enormen Anstieg an Schadstoffen durch Industrie und Haushalte. Die Dimension der Aufgabe Umwelterhaltung ist gewaltig. Hier geht es nämlich nicht nur um das Wohlbefinden des Menschen (was allein schon einen großen Wert darstellt). Es geht schlicht um die Erhaltung unseres Planeten Erde, mit Geo- und Biosphäre, und damit um unsere eigene Existenz. Demgegenüber verblassen allmählich die klassischen menschengemachten Probleme wie ideologische oder religiöse Gegensätze. Im Umweltschutz sind heute die Länder der ganzen Welt zwangsweise mehr und mehr vereint, und darin liegt auch eine große historische Chance für völkerübergreifende Gemeinsamkeit und Frieden. Was ist zu tun? Nun, die Konzentration und Durchsetzung einer umweltbewußten Politik, die Einführung von Auflagen für Staat, Gesellschaft, Industrie, Landwirtschaft ist die eine unumgängliche Seite. Dazu trägt jeder einzelne als Wähler, als aktiver Politiker oder durch Bürgerinitiativen bei. Es reicht aber nicht, nur nach den vermeintlich großen Sündern zu sehen, nach dem Staat oder den Industriebetrieben. Eine solche Kritik würde viel zu kurz greifen, weil schließlich alle Bereiche des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens nur die Summe der einzelnen Bürger reflektieren. Damit ist gemeint, dass der Umweltschutz zuerst und vor allem im Bewußtsein und persönlichen Umfeld des Einzelnen stattfinden muß. Wenn eine gesamte Gesellschaft ihr Konsumverhalten gegenüber dem Auto, der Verpackung oder dem Müll aus eigener Einsicht ändert, werden alle großen sozialen und ökonomischen Bereiche gezwungen,darauf zu reagieren. Hoffnungsvolles Beispiel dafür ist die meßbare Entlastung der Luft durch die Einführung bleifreien Benzins, die nur durch ein Zusammenwirken von Gesetzgebung und individuellem Konsumverhalten möglich geworden ist. Diese wichtige, ja machtvolle Rolle des einzelnen Bürgers soll und muß deutlich betont und bewußt gemacht werden. Sie bedeutet, dass er nicht ohne Einfluß ist auf die künftige Entwicklung unserer Welt. Er muß aber auch tatsächlich persönlich beginnen, hier und heute, und dass Richtige, das Effektive tun. Quelle: Prof.Dr.rer.nat.Jürgen Sündermann
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