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03. 10. 2023
Pflanzen im und am Erfurter Steigerwald PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Detlef Tonn   
24. 01. 2008
Beitragsinhalt
Einleitung
Balsaminengewächse
Dickblattgewächse
Doldenblütler
Enziangewächse
Farne
Glockenblumengewächse
Hahnenfußgewächse
Hülsenfrüchtler
Korbblütler
Kreuzblütler
Liliengewächse
Lippenblütengewächse
Malvengewächse
Mohngewächse
Nachtkerzengewächse
Narzissengewächse
Nelkengewächse
Orchideen
Pilze
Primelgewächse
Raublattgewächse
Rosengewächse
Sommerwurzgewächse
Spargelgewächse
Storchschnabelgewächse
Veilchengewächse
Wegerichgewächse
Windengewächse
Wolfsmilchgewächse
Sonstige
Quellen

Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae)

Gemeiner, auch Wiesen-Augentrost (Euphrasia officinalis)

Euphrasia: Gattung der Orobanchaceae; griech. euphrasia = Wohlbefinden, Frohsinn; wegen der Heilkraft, die die Pflanze besitzt und die früher gegen Augenleiden benutzt wurde. officinalis: lat. officina = Werkstätte, Apotheke. Als Arznei verwendet.

  • Fotos vom 07.07.2016 aus Wiese o vom Alten Steiger:
Biotop mit Gemeiner Augentrost
Biotop mit Gemeiner Augentrost
Habitus
Habitus
Einzelblüten
Einzelblüten
Einzelblüten Detail
Einzelblüten Detail
  • Fotos vom 11.09.2016 aus Steigerwald:
Biotop mit Gemeiner Augentrost
Biotop mit Gemeiner Augentrost
Habitus, kurviger, aufrechter Stengel
Habitus, kurviger, aufrechter Stengel
Blütenstand
Blütenstand
Einzelblüten und Blätter
Einzelblüten und Blätter

https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeiner_Augentrost

 

Gewöhnliche Schuppenwurz (Lathraea squamaria) auch Rötliche oder Aufrechte Schuppenwurz - erweist sich als blasser Lebenskünstler im Laubstreu

Lathraea: griech. lathraios = verborgen; der Stengel ist bis auf die Blütentraube im Boden verborgen. squamaria: lat. squama = Schuppe - geschuppt, Schuppen-...

Wie der aufmerksame Naturbeobachter beim Osterspaziergang feststellen konnte, läuft der Frühlingsblüher-Reigen im stadtnahen Forst fristgemäß ab. Verspätungen oder Verfrühungen gemäß phänologischem Jahreskalender treten im Wald nicht so kraß in Erscheinung wie in den offenen Fluren oder selbst im Garten. Einzelne Kräuter treiben - trotz der Wetterkapriolen - mit konstanter Pünktlichkeit aus.
Im Hopfengrund und an anderen feuchten Plätzen des Steigerwaldes ist derzeit ein eigenartiges Gewächs zu beobachten, das sich unscheinbar zwischen der vorjährigen Laubstreu aus dem Boden schiebt. Die blaßrosa oder weiße Färbung der anfangs gebogenen, später aufrecht gestreckten Körper erinnert an seltsame Pilze. Es handelt sich jedoch um die Rötliche Schuppenwurz, eine gesellig wachsende Blütenpflanze feuchter, humoser Laubwälder und Gebüsche. Da bei ihr Blattgrün fehlt und wohl auch keine Symbiose mit Pilzen nachzuweisen ist, hängt ihr Leben von Wirtspflanzen ab. Im Steiger sind dies neben Eichen und Erlen vor allem die Haselnußsträucher, an deren Wurzeln diese Blütenpflanze schmarotzt.

  • Die Fotos im Text stammen vom Fundort etwa 100 m w Schutzhütte Quellteich, am Weg zum ehemaligen ND "Großvater" (Baumstumpf und unterer Stammteil vorhanden). Kleine Gruppe:
Rötliche Schuppenwurz, teilweise verblüht Rötliche Schuppenwurz, teilweise verblüht

Der Körper der Schuppenwurz sitzt tief im Waldboden verborgen: als wachs-gelbes bis weißliches und korallenförmig wucherndes Gebilde durchdringt es das modrig-humose Substrat. Von einer dicken Knolle, die 50 -120 cm tief liegt, strahlen Würzelchen in alle Richtungen aus. Zarteste Verzweigungen umspinnen das ebenso verzweigte und reichliche Wurzelwerk der Wirtsgehölze. Über warzenförmige Knötchen - festgesaugt an den fremden Wurzeln - werden Nährstoffe geräubert. Allerdings sind schädigende Wirkungen dieses Vollparasiten auf die Bäume und Sträucher nicht zu beobachten. Das liegt offenbar am gewaltigen Größenunterschied der Körper zwischen den Wirten und dem Schmarotzer.

Rötliche Schuppenwurz, weißlich Rötliche Schuppenwurz, weißlich

Jetzt von April bis Mai zeigen sich die fleischigen Blütenstände an den sogenannten Lichtsprossen: zahlreiche Schuppen und kleine Blütenkronen mit helmförmiger Oberlippe und dreilappiger Unterlippe. Hummeln besuchen die bizarren Blüten. Neben der Insektenbestäubung ist auch Windbestäubung festzustellen. Es treten sogar unterirdische Blüten auf, die sich selbst bestäuben können. Die vom Winde verbreiteten und von Ameisen verschleppten mohnkorngroßen Samen können später jedoch nur bei Anwesenheit einer Nährwurzel keimen.

Fotos vom 19.04.2010

Weitere Fundorte der Schuppenwurz im Steiger:

  • W Rhodaer Chaussee, sw Großer Waldhausteich, Wirtschaftsweg. Große Gruppe mit etwa 120 Blütenständen (!):
Rötliche Schuppenwurz im Biotop
Schuppenwurz, 25.04.2015
Rötliche Schuppenwurz, ein Teil der Gruppe
Schuppenwurz, 20.04.2015 (auch die beiden folgenden Fotos)
Rötliche Schuppenwurz, ein Teil der GruppeRötliche Schuppenwurz, drei Blütenstände
  • Martinsbusch, sw ehemaliges Forsthaus Eichenberg, Hungerbachtalweg. Einzel-Blütenstand:

Rötliche Schuppenwurz, BlütenstandRötliche Schuppenwurz, Blütenspitze

Fotos vom 05.05.2016

http://de.wikipedia.org/wiki/Schuppenwurz
http://www.natur-lexikon.com/Texte/pp/001/00001/pp00001.html



Letzte Aktualisierung ( 18. 12. 2019 )
 
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