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31. 05. 2023
Pflanzen im und am Erfurter Steigerwald PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Detlef Tonn   
24. 01. 2008
Beitragsinhalt
Einleitung
Balsaminengewächse
Dickblattgewächse
Doldenblütler
Enziangewächse
Farne
Glockenblumengewächse
Hahnenfußgewächse
Hülsenfrüchtler
Korbblütler
Kreuzblütler
Liliengewächse
Lippenblütengewächse
Malvengewächse
Mohngewächse
Nachtkerzengewächse
Narzissengewächse
Nelkengewächse
Orchideen
Pilze
Primelgewächse
Raublattgewächse
Rosengewächse
Sommerwurzgewächse
Spargelgewächse
Storchschnabelgewächse
Veilchengewächse
Wegerichgewächse
Windengewächse
Wolfsmilchgewächse
Sonstige
Quellen

Spargelgewächse (Asparagaceae)

Maiglöckchen (Convallaria majalis)

    Convallaria: Gattung der Asparagaceae; lat. con-vallis = rings umschlossenes Tal. majalis: im Mai blühend.

  • Fotos vom 22.05.2016, nw Randbereich Steigerwald, Steilabhang zur Gera am Bachstelzenweg:
Biotop Gera-Steilhang mit Maiglöckchen
Biotop Gera-Steilhang mit Maiglöckchen
Ansiedlung auf fast krautfreiem Boden
Ansiedlung auf fast krautfreiem Boden, trotz Rohboden-Steillage
Habitus
Habitus

https://de.wikipedia.org/wiki/Maigl%C3%B6ckchen

 

Kleine Traubenhyazinthe (Muscari botryoides) - "Sippenschutz" fürs Träubel

Muscari: Gattung der Asparagaceae [vormals Liliaceae]; muscarini = arab. Pflanzenname; die Blüte riechen nach "Muskat"-nuß. botryoides: griech. botrys, Gen. botryos = Traube, Verkleinerungsform = Träubel.

Der Erfurter Florist Reinecke fand die Art der Kleinen Traubenhyazinthe (siehe Foto) vor reichlich 80 Jahren im Steiger, was noch heute bestätigt werden kann. Es verlangt jedoch einen guten Blick für das zierliche Gewächs, weil die Pflanze meist nur vereinzelt oder in kleinen Trupps auftritt. Man trifft sie im noch lichten Frühlingswald auf wechselfeuchten, ebenen bis schwach geneigten Standorten mit guter Frühjahrsbesonnung.

Botanisch gehört dieses "Träubelchen" zur umfangreichen Familie der Liliengewächse. Schon Ende April bis Anfang Mai schiebt die Pflanze ihre kugelig-eiförmigen Blüten an 10 bis 20 cm langen Stengeln durch die vorjährige Fallaubschicht hindurch. Zu jedem Inividuum gehören zwei oder drei breitlanzettliche Blätter, die ebenso lang sind wie der Blütenstand, manchmal etwas länger. Die winzigen Blütchen hängen in einer 3 bis 6 cm langen Traube. Die oberen Blütenkügelchen sind lediglich ein Schauapparat zum Anlocken von Bienen und anderen Hautflüglern. Einzig die Farbe, weniger der Duft, scheint als Lockmittel zu dienen. Zum Überdauern der ungünstigen Jahreszeit dienen bei Traubenhyanzinthen im Boden liegende Zwiebeln. Sie speichern ausreichend Nährstoffe für den Blütenstand im kommenden Frühjahr.

Das Kleine Träubel ist in Thüringen an krautreiche, bodenfrische Hainbuchenwälder gebunden. Es ist eine besonders geschützte Art gemäß Bundesartenschutzverordnung. Die Sippen der Traubenhyanzinthen waren bereits in der DDR 1984 unter staatlichen Schutz gestellt worden. In der Umgebung Erfurts kommen noch drei weitere wildwachsende Traubenhyazinthen vor: Weinbergs-, Schmalblütiges und Schopfiges Träubelchen. Davon ist das Weinbergs-Träubel am weitesten verbreitet. Es siedelt auf steinigem Brachland ehemaliger Weinberge (daher der Name) und gilt als Neophyt der vergangenen Jahrhunderte.

https://de.wikipedia.org/wiki/Traubenhyazinthen

 

Duftende Weinbergs- oder Übersehene Traubenhyazinthe, auch Weinbergs-Träubel (Muscari neglectum) - wuchsen einst nur am Mittelmeer

Muscari: s.o. neglectum: lat. neglegere = verachten, verschmähen.

In Thüringen wachsen vier Arten Traubenhyazinthen oder Träubel (Gattung Muscari) wild. Zwei Vertreter gehören zur Flora des Landschaftsschutzgebietes "Steiger" und dessen Umgebung: das Kleine Träubel und das Weinbergs-Träubel. Während erstgenannte Art als Bestandteil krautreicher Hainbuchenwälder ursprünglich ist und vor allem in lindenreichen Restwäldern des westlichen Thüringer Keuperbeckens auftritt, stellt die Weinbergs-Traubenhyazinthe einen Neophyten (Neubürger) in der thüringischen Pflanzenwelt dar.

Seine wildwachsenden Vorkommen gehen eindeutig auf frühere Kultivierungen von Standorten zurück, sie gelten als Kulturrelikte. Die Heimat des Weinbergs-Träubels sind die Länder am Mittelmeer. Von dort wurde die Pflanze vor Jahrhunderten mitsamt anderer Nutz- und Zierpflanzen mitgebracht.

Beide Traubenhyazinthen des Steigers sind Frühblüher, wie die meisten Liliengewächse. Während das Kleine Träubel (Muscari botryoides) höchstens 20 cm Größe erreicht, kann der Blütenstengel des Weinbergs-Träubels sogar 30 cm messen. Beiden Arten ist in den Blütenständen die Vielzahl der himmelblauen Einzelblütchen mit weißem Saum gemeinsam. Sie bilden eine endständige Traube. Und bei beiden fungiert der obere Teil des Blütenstandes als "geschlechtsloser Schauapparat", der nur zum Anlocken von Insekten dient. Die Blüten des Weinbergs-Träubels sind länglich-eiförmig, während die Blüten der kelinen Schwester mehr kugelig-eiförmig erscheinen. Beide Arten unterscheiden sich außerdem deutlich im Blütenduft: das Kleine Träubel hat duftlose Blüten, die Blüten des Weinbergs-Träubels duften angenehm.

Weinbergs-Träubel, Traubenblüten Weinbergs-Träubel, beginnendes Abblühen

18.04.2010

 

29.04.2010

Beachtenswert sind die Standorte des Weinbergs-Träubels. Es handelt sich um lichte Gebüsche und grasige Plätze in meist West- bis Südhanglage. Die Fundstellen liegen meist in Waldrandnähe oder in der Nachbarschaft von "extensiv genutzten" Gärten. Die Standorte repräsentieren ganz sicher ehemalige Garten- (und Weinbergs?- )Nutzungen.

Alle wildwachsenden Traubenhyazinthen sind besonders geschützt. So steht es in der Bundesartenschutzverordnung von 1989.

https://de.wikipedia.org/wiki/Weinbergs-Traubenhyazinthe



Letzte Aktualisierung ( 18. 12. 2019 )
 
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