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07. 12. 2023
Pflanzen im und am Erfurter Steigerwald PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Detlef Tonn   
24. 01. 2008
Beitragsinhalt
Einleitung
Balsaminengewächse
Dickblattgewächse
Doldenblütler
Enziangewächse
Farne
Glockenblumengewächse
Hahnenfußgewächse
Hülsenfrüchtler
Korbblütler
Kreuzblütler
Liliengewächse
Lippenblütengewächse
Malvengewächse
Mohngewächse
Nachtkerzengewächse
Narzissengewächse
Nelkengewächse
Orchideen
Pilze
Primelgewächse
Raublattgewächse
Rosengewächse
Sommerwurzgewächse
Spargelgewächse
Storchschnabelgewächse
Veilchengewächse
Wegerichgewächse
Windengewächse
Wolfsmilchgewächse
Sonstige
Quellen

Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)

Buschwindröschen (Anemone nemorosa) - ein weißer Blütenteppich

Anemone: Gattung der Ranunculaceae; griech. anemos = Wind) - Windröschen. nemorosa: hainbewohnend.

Derzeit schickt sich der stadtnahe Wald an, seinen Blütenteppich aus Buschwindröschen auszurollen. Stellenweise ist der Waldboden ganz und gar vom Weiß des Gemeinen Buschwindröschens - bedeckt. Milliarden ihrer Blütchen öffnen sich bei Sonnenschein und laden Insekten ein. Besonders häufig ist die gesellige Pflanze aus der Familie Hahnenfußgewächse auf nährstoffreichen Böden, etwa auf dem Plateau gegenüber der Gaststätte "Hubertus" im Buchenforst. Volkstümliche Namen für das Buschwindröschen sind auch "Osterblume" und "Schneeblume", Nun gibt es im Steiger nicht nur die reinweißen, aus sechs Blättern bestehenden Blüten. Sie können auch zartrosa bis rötlich sein. Solche Farbspiele treten in den Blütenteppichen meist fleck- oder truppweise auf, zum Beispiel an der Straße vom "Hubertus" nach Rhoda.

Weißes Buschwindröschen, Einzelblüte

07.04.2010

 Weißes Buschwindröschen, Blütenteppich

18.04.2010

Jede Pflanze wird 10 bis 25 cm hoch und wächst aus einer federkieldicken und waagerecht im Boden liegenden braunen Sproßachse. Aus jeder Rhizomspitze schiebt sich ein einzelner Blütenstengel mit nur einer Blüte. Die Knospe steht nickend, die Blüte wenig später aufrecht. Nur wenige sonnige und warme Tage genügen zum Abblühen. Der Wind treibt dann unzählige Blütenblätter weg. In den dichten Beständen ist Selbstbestäubung die Regel. Die winzigen Samenkörnchen werden von Waldameisen verschleppt. Unterhalb der Blüte sitzen drei quirlständige, gestielte Laubblätter. Diese Blätter sterben im Juni ab, im August sind alle oberirdischen Teile des Sprosses verschwunden.

Weißes Buschwindröschen, Am Hubertus Weißes Buschwindröschen, Blütenteppich

Fotos vom 18.04.2010

Die hiesigen Blütenteppiche sind der ausgeprägten vegetativen Vermehrung verschuldet. Achtung, Buschwindröschen sind giftig! Sie enthalten Anemonen-Kampfer, einen narkotisch wirkenden Stoff. Die Giftstoffe sind in den Blättern konzentriert. Doch sehr viele Blütenpflanzen des Steigers sind giftig.

  • Fotos vom 29.09.2016 Steigerwald, nw Randbereich, am Holzweg, Einzelpflanze:

Ein Frühlingsblüher erblüht im Herbst! Die spätsommerlichen, anhaltend milden Temperaturen haben einen erneuten Blütenanreiz gegeben.

Habitus
Habitus
Blüte
Blüte

https://de.wikipedia.org/wiki/https://de.wikipedia.org/wiki/Buschwindr%C3%B6schen

 

Seltene Kreuzung Weißes × Gelbes Buschwindröschen (Anemone × Lipsiensis) wurde wieder bestätigt

Im Steigerforst, wenn die Buschwindröschen erblühen, erstrecken sich weiße Teppiche mit Abermillionen Blütensternen von Anemone nemorosa beispielsweise im Martinsbusch und Hochheimer Holz. Bei Sonnenschein und Wärme sind die 1,5-4 cm breiten Blüten weit geöffnet. An regnerischen Tagen senken sie sich als fast geschlossene Kügelchen zur Erde, wobei die 6-7 weißen Kronblätter die gelblichen Staubgefäße schützend umschließen. Stellenweise treten Buschwindröschen mit rötlichen Farbtönen auf - eine Laune der Natur.

Das Gelbe Windröschen scheint im Steiger nicht ganz so häufig zu sein wie die weiße Schwester. Auch erblüht es ein paar Tage später. Seine Wuchsorte unterscheiden sich standortmäßig von denen der Schwester-Anemone nicht. Meist tritt das Gelbe Windröschen an lichten, grasigen und gut durchfeuchteten Waldstellen in kleinen Trupps auf. Es zeigt fünf sattgelbe Kronblätter.

Gelbes Buschwindröschen, Einzelblüte Gelbes Buschwindröschen, Blütenteppich

Fotos vom 07.04.2010

Beide Frühblüher gehören in der Familie der Hahnenfußgewächse derselben Gattung an. Eine dritte Schwester im Bunde - ein Besiedler wärmelnder Gebüschsäume - ist noch das kalkstete und naturschutzrechtlich besonders geschützte Große Windröschen.

Weißes und Gelbes Buschwindröschen gemischt im Martinsbusch
Weißes und Gelbes Buschwindröschen gemischt im Martinsbusch, 23.04.2010
Weißes und Gelbes Buschwindröschen gemischt im Martinsbusch
Weißes und Gelbes Buschwindröschen gemischt
im Martinsbusch, 23.04.2010

Das weiße Buschwindröschen und das Gelbe Windröschen bastardieren miteinander. Solche Kreuzungen werden jedoch sehr selten zwischen den EIternarten entdeckt und deshalb von den Botanikern ganz besonders registriert. Anemone x lipsiensis heißt die Kreuzung und weist nur in der Blütenfarbe ein deutliches intermediäres Merkmal auf: die Blütenblätter sind hellgelb bis cremefarben. Sie stehen somit farblich zwischen dem satten Gelb und dem reinen Weiß der Eltern. Exemplare diese Kreuzung wurden an einer Stelle im Forstort "Martinsbusch" bereits im vorigen Jahr beobachtet. Auch heuer wieder sind ein paar Dutzend Blumen dieser besonderen Kreuzung zu finden. Ob dieser Bastard fruchtbaren Samen entwickelt, ist allerdings unklar.

Bereits Reinecke schrieb 1914 in der "Flora von Erfurt": "A.nemorosa x A.ranunculoides wurde zwischen den Stammarten, aber sehr selten, im Steigerforste und am Rehmberg bei Wandersleben beobachtet." Die aktuelle Bestätigung der alten Beobachtung erfreut die Floristen und sollte Anlaß sein, dass interessierte Naturfreunde jene "Allerwelts-Teppiche" der Buschwindröschen doch einmal genauer in Augenschein nehmen.

http://www.natur-lexikon.com/Texte/HWG/001/00024/HWG00024.html

 

Spanischer Feldrittersporn (Consolida hispanica), auch Orientalischer Feldrittersporn (Consolida orientalis)

Consolida: Gattung der Ranunculaceae; lat. consolidus = fest, solid. hispanica: lat. hispanicus = spanisch.

  • Fotos vom 10.06.2016, Ödland im o Randbereich des Steigers:
Spanischer Feldrittersporn
Spanischer Feldrittersporn im Biotop
Spanischer Feldrittersporn
Blütenstände
Spanischer Feldrittersporn
Blauviolette Einzelblüte, Blütenblätter leicht nach hinten umgeschlagen
Spanischer Feldrittersporn
Blütenstände
Spanischer Feldrittersporn
Hellblaue Einzelblüte, Blütenblätter leicht nach hinten umgeschlagen
Spanischer Feldrittersporn
Blütenstände
Spanischer Feldrittersporn
Blauvioletter Blütenstand
Spanischer Feldrittersporn
Knospende Spitze einer hellblauen Blütenähre

https://de.wikipedia.org/wiki/Feldrittersporne

 

Leberblümchen (Hepatica nobilis)

Hepatica: Gattung der Ranunculaceae; griech. hepar, Genetiv: hepatos = Leber), Leberblümchen. nobilis: lat. = vornehm, edel.

Knospe und Blütenpaar

Erst mit dem Ende der Blütezeit bilden sich die dreilappigen, grundständigen dunkelgrünen Laubblätter heraus, deren Form der menschlichen Leber ähnlich sind und worauf der deutsche Trivialname basiert. Standorte des Leberblümchens lassen sich so anhand der Blätter auch lange nach der Blüte feststellen.

Leberblümchen Laubblätter
Laubblätter nach der Blüte
Laubblätter
Typische dreilappige Form der Blätter (Name!)

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Leberbl%C3%BCmchen

 

Scharbockskraut oder Frühlings-Scharbockskraut (Ficaria verna), auch Feigwurz

Ficaria: Gattung der Ranunculaceae; lat. ficus = Feige; wegen der feigenähnlichen Wurzelknollen). verna: lat. ver. veris = Frühling - Frühlings-.

Scharbockskraut im BiotopScharbockskrautScharbockskrautScharbockskraut, Blüte und Blatt in Nahansicht

https://de.wikipedia.org/wiki/Scharbockskraut

 

Trollblume (Trollius europaeus) – nahezu erloschen, die attraktive Hochstaude verschwand bereits im vorigen Jahrhundert

Trollius: Gattung der Ranunculaceae; latin. aus althdt. trol = Kugel). europaeus: lat. = europäisch, in Europa heimisch.

Reinecke schrieb 1914: "Trollblume, Goldköpfchen oder Gefüllte Butterblume ... im Steiger noch jetzt, aber sehr selten". 1991 sucht man die potentiellen Wuchsorte im stadtnahen Wald vergeblich ab. Die letzten Bestände der attraktiven Hochstaude, die der namhafte Lokalflorist noch persönlich sah, sind längst erloschen. Ebenso erloschen sind reiche Trollblumenbestände auf den Wiesen bei Hohenfelden (heute Acker) und sämtliche Fundorte in der Gera-Unstrut-Niederung (Nöda, Stotternheim, Mittelhausen, Riethnordhausen). Der Verlust der Trollblumen nördlich Erfurts ist bereits auf das vorige Jahrhundert zu datieren. Noch gibt es die nach Bundesrecht besonders geschützte Trollius europaeus bei Erfurt. Sie ist jedoch ausschließlich auf den südöstlichen Teil des ehem. Kreises beschränkt. Ihre Fortexistenz hängt von einer geeigneten Wiesenpflege ab, die es künftig durch die Naturschutzbehörden gemeinsam mit den Flächenbesitzern und -nutzern zu organisieren gilt: Ohne Umbruch, ohne Düngung und vor allem ohne jeglichen Entwässerungsversuch. Denn der Wasserentzug durch Gräben auf den feuchten Wiesenparzellen inmitten des Waldes wirkt sich tödlich auf diese und andere Pflanzenarten aus. Sie ist an Standorte mit Wasserüberschuß gebunden.


Trollblume, Einzelblüte Wiese mit Trollblumenaspekt

Die Trollblume - nicht im Steigerwald, aber etwa 5 km südöstlich davon zu finden

In Thüringen scheint die Trollblume eine deutliche Bevorzugung der Gebirgslagen, vor allem auf Naß- und frischen Goldhaferwiesen kann sie üppig gedeihen (nicht auf "Einheitsgrünland" vormaliger Graslandintensivierung, verordnet durch inkompetente Potentaten). Im nördlichen Vorland des Thüringer Waldes beherbergen anmoorige Wiesen auf nährstoffreichen und meist kalkhaltigen Böden stellenweise ansehnliche Trollblumenbestände. Ohne Zweifel wurde diese Staude einstmals (vor Jahrhunderten) durch die "Erfindung Wiese" gefördert.

Trollblumenwiese Trollblumengruppe

Kohldistel- und Kalkbinsenwiesen wurden ihr Refugium. Die ursprünglichen Standorte lagen in Erlen-Eschen-Wäldern. Die ausdauernde, bis 60 cm hohe Trollblume, die im Volksmund auch als Kugelranunkel bezeichnet wird, blüht von Ende Mai bis Anfang Juli. Als Bestäuber werden Käfer registriert, meist tritt Selbstbestäubung auf. Das lassen die gelben geschlossenen Blütenkugeln auch vermuten. Weil es sich um eine besonders geschützte Art nach Bundesnaturschutzgesetz handelt. bleiben Handsträuße verboten. Der Gartenfachhandel bietet ausreichend Material für den eigenen Garten an.

Fotos vom 04.06.2010
https://de.wikipedia.org/wiki/Trollblume
http://www.natur-lexikon.com/Texte/MZ/002/00179-trollblume/MZ00179-Trollblume.html

 

Gemeine, auch Gewöhnliche, Echte Waldrebe (Clematis vitalba) - "Teufelszwirn" wächst im Steiger bis zwanzig Meter in die Höhe

Clematis: Gattung der Ranunculaceae; griech. klema = Ranke. vitalba: lat. vita = Leben, griech. alba = weiß.

Derzeit fruchtet in mehreren Hohlwegen des Steiger-Nordabhangs die Gemeine Waldrebe, eine strauchige Liane. Die federschweifförmigen Fruchtstände entwickeln sich durch Verlängerung der Griffel in den Blüten. Reinecke (1914 "Flora von Erfurt") zitierte für die Gemeine Waldrebe noch den alten, heute vergessenen volkstümlichen Namen "Teufelszwirn". Die Bezeichnung nimmt Bezug auf den drahtigen Wuchs dieser Pflanze um ihre Stütze herum. Eschen, Bergahorn oder einfach dichtes Gebüsch bilden die Stützen um das "drahtige Geschlinge" der Liane. Der lateinische Name "Clematis" (klema = Ranke) ist jedoch irreführend, denn die Gemeine oder Weiße Waldrebe hat keinerlei Ranken. Vielmehr ist es ein Spreizklimmer (seitlich gespreizte Blätter an drahtigen Stielen), der im Gezweig von Fremdgehölzen klettert. Immerhin erreicht die Liane Wuchshöhen von 8 bis 10 Metern. An einzelnen Stellen in der Erfurter Gegend werden sogar mehr als 20 m Höhe gemessen, wenn die Stützen - wie hoch aufstrebende Eschen in sickerfeuchten Waldgründen relativ dicht stehen.

Die Gemeine Waldrebe gehört zur Familie Hahnenfußgewächse, sie ist also selbst mit dem zierlichen Leberblümchen und den Buschwindröschen des Steigers biologisch eng verwandt. Der Strauch blüht von Anfang Juni bis Ende August, manchmal bis weit in den Herbst hinein. Die weißen, schwach nach Mandeln duftenden Blüten stehen in endständigen oder blattachselständigen Trugdolden.

  • Fotos vom 18.07.2016, Steigerwald, Schindleichsberg, kleines Vorkommen:
Gemeine Waldrebe greift in die Höhe
Gemeine Waldrebe greift in die Höhe
Noch kleine Waldrebe
Noch kleine Waldrebe

Reinecke erwähnte unter anderem reichliche Vorkommen dieses Stickstoff- und Feuchtezeigers auf alten Erfurter Friedhöfen und an Zäunen (Brühler Hohlweg, Cyriaksburg usw.). Während viele solcher Standorte verloren gingen, fand die Art z. B. in auflässigen, renaturierten Steinbrüchen ein neues Zuhause.

  • Fotos vom 07.07.2016, o Randbereich des Steigers. Großes Vorkommen im Bereich "Am Tannenwäldchen", n Straßenrand gegenüber der ehemaligen Steigerwald-Kaserne, heute Bürozentrum des Bundes "Am Steigerwald" (Anlagen mit Stadtblick). Mehrere "Stöcke" haben Gebüsch und Gehölz teils vollständig überzogen, kriechen am Boden sogar zur Straße. Ein weiteres Vorkommen befindet sich unweit davon im Bereich oberes Ende der Seebachstraße, wo der parallel verlaufende "Dolomitenweg" von "Roter Stein" abzweigt:
Dichter Überzug aus Blattwerk und Blüten der Waldrebe
Dichter Überzug aus Blattwerk und Blüten der Waldrebe
Ovale geschlossene Knospen und unterschiedlich weit geöffnete Blüten
Ovale geschlossene Knospen und unterschiedlich weit geöffnete Blüten
Noch kleine Waldrebe
Kugelige Blütenansammlung
Federschweifartige Blüten
Federschweifartige Blüten
Knospen und Blüten
Knospen und Blüten
  • und Fotos vom 06.09.2016 von derselben Stelle mit "Teufelszwirn":
Teufelszwirn
Teufelszwirn
Teufelszwirn
Teufelszwirn
Fruchtstände Teufelszwirn
Fruchtstände Teufelszwirn

https://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%B6hnliche_Waldrebe

 

Wolfs-Eisenhut (Aconitum lycoctonum), auch Gelber Eisenhut, oder - je nach Unterart - Fuchs-Eisenhut (... subsp. vulparia) - früher gefürchtet, heute geschützt

Aconitum: Gattung der Ranunculaceae; griech. akoniton = Giftpflanze, die "en akoneis", d.h. an schroffen Felsen wächst. lycoctonum: griech. lykos = Wolf.

Noch im späten Mittelalter sollen Wölfe eine schlimme Plage für die Dörfer rings um den Steiger gewesen sein. Trotz Schußprämien seitens des Rates der Stadt Erfurt waren diese Raubtiere um 1600 noch nicht ausgerottet (Timpel 1906). Übrigens benutzte man weiland auch Pflanzengifte gegen Wölfe. Dieser Umstand ist im früheren Namen für den Gelben Eisenhut wiederzufinden: Wolfseisenhut. Man extrahierte die Alkaloide aus dem Wurzelstock dieser Pflanze und präparierte damit die Köder zum Vergiften von Wölfen, Füchsen und anderen Raubtieren. Das Akonitin war schon im Altertum ein berüchtigtes Mordgift. Es lähmt die motorischen Zentren im Gehirn und Rückenmark und führt in großen Dosen zum Herzstillstand. Andererseits ist es in der Medizin als schmerzstillendes und fiebersenkendes Mittel bekannt. Die Wölfe sind längst verschwunden, der Gelbe oder Wolfseisenhut (Aconitum vulparia) im Steiger ist geblieben. Er findet sich an humosen, schattigen und etwas feuchten Stellen des Waldes.

  • Die Fotos im Text stammen vom reich besetzten Fundort beiderseits des Weges zwischen ehemaligem ND Großvater (Baumstumpf und liegender Stammteil vorhanden) und Hopfengrund, 22.05.2016:

Wolfs-Eisenhut, BlütenstandWolfs-Eisenhut, EinzelblütenWolfs-Eisenhut, Einzelblüten nah

Laubmischwälder und frische Kalkbuchenwälder der Rhön und der thüringischen Muschelkalkplatten gehören zum Areal dieses weitestgehend auf Thüringen beschränkten Hahnenfußgewächses.

Massierte Vorkommen sind auf nährstoffreichen und sickerfrischen, teils staunassen Ton- und Kalkmergelstandorten der Hainleite, des Hainich, Dün, Fahner Höhe, der Ilm-Saale-Platten zu beobachten. Umfangreiche Vorkommen kann man in der Fahnerschen Höhe - der größten zusammenhängenden Waldfläche des Thüringer Beckens - feststellen. Die Blütezeit des gelben Wolfseisenhutes reicht von Anfang Juni bis Anfang August, je nach Schatten- oder Sonnenlage des Wuchsortes. Im vergangenen Jahr war er schon Mitte Mai blühend anzutreffen, heuer ist er gerade in aufbrechender Knospe. Hellgelbe bis schwefelgelbe Farben kennzeichnen die zahlreichen gestielten Blüten. Deren "Helm" ist wesentlich länger als breit, was auf eine starke Streckung des Blütenhüllblattes zurückzuführen ist. Zwei lange spornartige "Honigblätter" sind für die Bestäubung durch Hummeln eingerichtet. Die Pflanzen werden 50 bis 150 cm groß, ihre Blätter sind handförmig geteilt.

Wolfs-Eisenhut im BiotopWolfs-Eisenhut, Blütenstand

Nach § 20e des Bundesnaturschutzgesetzes ist der Wolfseisenhut eine besonders geschützte Pflanzenart. Handsträuße sind verboten!

https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfs-Eisenhut
http://www.natur-lexikon.com/Texte/MZ/003/00249-Wolfs-Eisenhut/MZ00249-Wolfs-Eisenhut.html

 

Wolliger Hahnenfuß (Ranunculus lanuginosus)

Ranunculus: Gattung der Ranunculaceae; Verkleinerungsform von lat. rana = Frosch; die Pflanze lebt oft im oder am Wasser) - Hahnenfuß (die Blätter einiger Arten sind den Zehen eines Hahnes ähnlich). lanuginosus: lat. = wollig, flaumig.

Wolliger HahnenfußWolliger HahnenfußWolliger HahnenfußWolliger Hahnenfuß

Fotos vom 25.04.2010
https://de.wikipedia.org/wiki/Wolliger_Hahnenfu%C3%9F



Letzte Aktualisierung ( 18. 12. 2019 )
 
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