Pflanzen im und am Erfurter Steigerwald |
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Geschrieben von Detlef Tonn | |
24. 01. 2008 | |
Seite 10 von 32 Korbblütler (Asteraceae)
Weidenblättriger Alant oder Weiden-Alant (Inula salicina)Inula: Gattung der Asteraceae; lat. Pflanzenname. salicina: salicinus = weidenartig.
https://de.wikipedia.org/wiki/Weidenbl%C3%A4ttriger_Alant
Gewöhnliches Einjähriges Berufkraut (Erigeron annuus ssp. annuus), auch Weißes Berufkraut, FeinstrahlErigeron:Gattung der Asteraceae; griech. eri = früh; geron = Greis; die Pflanze verblüht schnell und entwickelt weiße Haarkronen. annuus: lat. = einjährig.
https://de.wikipedia.org/wiki/Feinstrahl
Eselsdistel (Onopordum acanthium)Onopordum:griech. onos = Esel, porde = Wind, Blähung. acanthium: stachelig.
https://de.wikipedia.org/wiki/Eselsdistel
Färberkamille (Anthemis tinctoria)Anthemis: Gattung der Asteraceae; altgriech. Pflanzenname; anthemos = blumig; anthos = Blüte. tinctoria: tinctorius = zum Färben verwendet.
https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%A4rberkamille
Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa)Centaurea: Gattung der Asteraceae; griech. centaurea = Name für eine Pflanze, deren Heilkräfte ein Zentaur [der griech. Sage nach ein kräuterkundiger thessalischer Jäger, dessen Oberkörper aus einem Pferdeleib wächst] entdeckt haben soll. scabiosa:
https://de.wikipedia.org/wiki/Skabiosen-Flockenblume
Golddistel (Carlina vulgaris), auch Gemeine Eberwurz - kleine goldene Schwester der SilberdistelCarlina: Gattung der Asteraceae (Abl. vielleicht von Karl d. Großen) - Eberwurz. vulgaris: nach lat. vulgus = Volk - gewöhnlich, gemein. Sie ist wesentlich kleiner als die (besonders geschützte) Silber- oder Wetterdistel, aber auch attraktiv, wenn man sie ganz nahe betrachtet, und mindestens ebenso selten. Die Golddistel ist ein Vertreter der Familie Korbblütengewächse. Ein "Unkraut"? Mitnichten. Im Spätsommer bis in den Frühherbst erblüht sie auf Trocken- und Halbtrockenrasen am Steigerrand, in lichten Kiefernforsten, auf Triften bei Rohda, Hochheim und Melchendorf - überhaupt in der südlichen Nachbarschaft unserer Stadt. Trockene Wegränder, Hügel, Bahndämme werden von ihr besiedelt, aber auch steinige Lehnen über Muschelkalk. An einem 10 - 40 cm langen, aufrechten und ziemlich dornigen Stengel entwickeln sich meist mehrere Blüten, die sich nacheinander entfalten. Die Köpfchen sind 2 - 3 cm breit und zeigen stroh- bis goldgelbe innere Blütenhüllblätter. Als zweijährige Pflanze entwickelt die Art erst im zweiten Lebensjahr Blüten und streut dann den Samen aus. Im ersten Jahr findet man nur die Blattrosetten. Deshalb und auch klimatisch bedingt schwankt die Anzahl blühender Pflanzen jahrweise am gleichen Fundort. Die Golddistel wurde im Gegensatz zur größeren und etwa zeitgleich blühenden Silberdistel (Carlina acaulis) nicht unter besonderen Schutz gestellt. Aber prinzipiell erhaltenswert sind ihre Wuchsorte: Die Trockenrasen verschiedener Entstehung auf den Erfurter Keuper- und MuscheIkalkhängen. Seien es die wärmegetönten Triften zwischen Melchendorf und Egstedt, der Walterslebener Grund südlich des Steigerforstes, die Graslandreste in der Brühler Hohle usw. - überall stellen die flachgründigen und recht mageren Standorte wichtige Rückzugsstandorte für eine Anzahl selten gewordener Tiere und Pflanzen dar. Insofern besteht - bei aller Notwendigkeit der extensiven Erweiterung der städtischen Bebauung - auch die Notwendigkeit der Erhaltung naturnaher Standorte. Es wäre ein historischer Fehler, würde man die Wuchsorte der Golddistel als "Ödland" abtun und zur Disposition stellen. Deshalb ist die vom Magistrat erfolgte Erklärung besonders geschützter Landschaftsteile als schutzwürdige Lebensräume von großer Bedeutung. http://de.wikipedia.org/wiki/Golddistel
Wald-Habichtskraut (Hieracium murorum), auch Mauer-HabichtskrautHieracium: Gattung der Asteraceae; griech. hierax = Habicht. murorum: lat. murus = Mauer, Gen. Pl. murorum = der Mauern, Mauer-.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wald-Habichtskraut
Huflattich (Tussilago farfara) - weit verbreitetTussilago: Gattung der Asteraceae; lat. tussis = Husten; agere = treiben, vertreiben). farfara: = „Von Mehl getragen“, so sieht die Unterseite der Blätter des Huflattichs aus. Feine Härchen lassen die Blätter erscheinen, als wären sie mit Mehl bepudert. Von den rund 400 heimischen Arzneipflanzen kommen auch etliche in den stadtnahen Waldungen vor. Es macht Spaß, geeignete Standorte solcher Gestalten zu inspizieren und ausreichende Artenkenntnisse vorausgesetzt – auch abzusammeIn. Zu den "Frühaufstehern" unter den sehr nützlichen Stauden zählt der Gemeine Huflattich, eine uralte Heilpflanze, die in ganz Thüringen tatsächlich "gemein" ist, was so viel heißt wie "weit verbreitet". Der Apotheker nennt die Huflattichblüten "Flores Farfarae" und die Blätter heißen "Folia Farfarae". Erstere sind ein früher, golden leuchtender Schmuck der Natur an Straßengräben (wo nicht gesammelt wird!), an Wegrändern, Dämmen, Gesteinshalden und selbst - Schuttplätzen. Die Pflanze siedelt meist auf Kalk-, Ton- und Lehmsubstraten, deshalb ist Thüringen und die Erfurter Gegend ausgesprochen "huflattichfreundlich" . Ansonsten ist dieser Frühblüher in ganz Europa, in West- und Nordasien und im nördlichen Afrika wildwachsend zu finden. Huflattich gehört zur Familie der Korbblütengewächse, was am Blütenbau unschwer zu erkennen ist. Die männlichen Scheibenblüten stehen in der Mitte der Köpfe, sie werden von mehreren Reihen weiblicher Randblüten umgeben. Die goldgelbe Blütenfarbe ist ein deutliches Locksignal auf verschiedene Insektenarten, die eine Fremdbestäubung bewirken. Die Blütenstengel treiben schon im Februar/März aus und erreichen bis zu zehn Zentimeter Länge. Anfangs umschließen Schuppenblättchen schützend den Blütenstand, allabendlich schließen sich die Blüten, nicken die Stengel ab. Die viel später erscheinenden Blätter könnten einem "Huf" ähneln. Treffender ist die Bezeichnung "Brust-Lattich", der auf die arzneiliche Verwendung für Hustentee hinweist. Der hübsche, längst vergessene Name "Sonnentürchen" beschreibt hingegen die sehr frühe Blütezeit am Anfang des phänologischen Kalenders. Huflattichblüten werden von März bis April gesammelt. Diese "Kräuterjagd" ist nicht schwer, da die Pflanze gesellig wächst. Es werden nur ganz junge Blüten gezupft, die man zum Trocknen in einem geheizten Raum zu einer dünnen Schicht ausbreitet. Ein Eßlöffel getrockneter Huflattichblüten mit einer Tasse kochenden Wassers übergießen, wenige Minuten stehen lassen und abseihen, etwas Zucker oder Honig hinzu – schon hat man einen vorzüglichen Hustentee. Das gesellige Wachsen der Blütenstengel geht auf die unterirdischen Ausläufer zurück. Gar mancher Schutthaufen bzw. Erdaushub ist dieser Tage mit blühendem Huflattich übersät. https://de.wikipedia.org/wiki/Huflattich
Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea)Senecio: Gattung der Asteraceae; lat. senex, senis = Greis; die Haarkrone wird mit dem Greisenhaar verglichen. jacobaea: jacobaeus = am St.Jakobstag blühend. Nach dem Bauernkalender wurde an diesem Tag mit dem Mähen einschüriger Wiesen begonnen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Jakobs-Greiskraut
Geruchlose Kamille (Tripleurospermum maritimum subsp. inodorum)Tripleurospermum: Gattung der Asteraceae; (lat.) drei Rippen auf der Bauchseite der Samen (wichtigstes Bestimmungsmerkmal). maritimum: lat. mare, maris = Meer - im oder am Meer vorkommend. inodorum: lat. inodorus = geruchlos
https://de.wikipedia.org/wiki/Geruchlose_Kamille
Kornblume (Cyanus segetum)Cyanus: cyan-, cyano- in Zusammensetzungen = dunkelblau. segetum: lat. Genetiv Plural von seges = Saatfeld, Ackerfeld; der Saaten, in Saatfeldern wachsend.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kornblume
Drüsenblättrige Kugeldistel (Echinops sphaerocephalus) - Kugeldisteln wirken als Hummel-MagnetenEchinops: Gattung der Asteraceae; griech. echinops = Igel, opsis = Aussehen. sphaerocephalus: griech. sphaira = Kugel, -cephalus = (in Zusammensetzungen) -kopfig. Die Botaniker bezeichnen alle nach dem Jahre 1500 eingewanderten Neubürger der heimischen Flora als Neophyten. Dabei ist es unerheblich, ob diese Pflanzen versehentlich eingeschleppt oder ganz bewußt eingebracht wurden. Zahlreiche Arten haben in der Erfurter Gegend seit langer Zeit fest Fuß gefaßt und breiten sich immer weiter aus. Die jeweiligen Wuchsplätze bzw. Fundorte werden von den kartierenden Floristen sorgfältig registriert. Zu den Neuankömmlingen des vermutlich 16. Jahrhunderts zählt die sehr schmucke Große Kugeldistel, eine kräftige, steif aufrechte und mehrjährige Staude. Sie gehört der Familie der Korbblütengewächse, Gattung Kugeldistel, an. Der Volksmund gab ihr den deutschen Namen wegen der distelartigen, fiederspaltigen und unterseits weißfilzigen Blätter. Unverwechselbar sind die kugelförmigen, grauweißen Blütenköpfe an der Spitze der 0,5 bis 1,8 m hohen Staude. Sie zeigen sich von Juli bis September. Ursprünglich stammt die Art aus Südeuropa bzw. Westasien. Sie wurde als Zierpflanze kultiviert und schon im 19. Jahrhundert von den Zeidlern in der offenen Landschaft angepflanzt. Seither schmückt sie steinige Böschungen und Gewässer-Ufer ebenso wie Schuttplätze und trockene RuderalsteIlen. Reinecke berichtete 1914: "Kugeldistel - im Gebiet als Zierpflanze und zur Bienenweide angepflanzt und hier und da verwildert, z.B. an der Mühlberger Leite schon 1843 ... " Seine Standortangaben, wie am Gera-Ufer bei Gispersleben und Walschleben, am Roten Berg oder im Schöntal am Willrodaer Forst sind nach wie vor aktuell. Inzwischen sind Dutzende neue Fundplätze im Stadt- und Landkreis bekannt geworden, nicht nur an den Gera-Böschungen nördlich der Stadt, auch am südlichen Steigerrand in Richtung Truppenübungsplatz bei Egstedt, im Walterslebener Grund und anderswo. Ein massiertes Vorkommen dieses Sommerblühers befindet sich auf der Schutthalde der ehemaligen Saline "Luisenhall" westlich Stotternheims. Auch die Ränder der auflässigen Kiestagebaue zwischen Stotternheim und Alperstedt hat die Staude stellenweise besiedelt und breitet sich zusehens aus. Übrigens ist die verwandte Blaue Kugeldistel (Echinops ritro) - seit 1542 als Zierpflanze nachgewiesen. Große wie Blaue Kugeldistel zeigen den unverwechselbaren Blütenstand: 4-8 cm große Köpfchen aus einer Anzahl einblütiger Körbchen. Sie blühen von oben nach unten auf und locken wochenlang Insekten an.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kugeldisteln
Kompass-Lattich (Lactuca serriola)Lactuca: Gattung der Asteraceae; lat. lac, Gen. lactis = Milch, bezieht sich auf den Milchsaft. serriola: nicht eindeutig geklärt, evtl. von lat. serra (Säge) bzw. serrula (kleine Säge), was sich auf die bestachelten Mittelnerven beziehen könnte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Stachel-Lattich
Rainfarn (Tanacetum vulgare)Tanacetum: Gattung der Asteraceae; mittelalterl. lat. Pflanzenname für Rainfarn. vulgare: lat. vulgus = Volk; gewöhnlich, gemein.
https://de.wikipedia.org/wiki/Rainfarn
Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium)Achillea: Gattung der Asteraceae; benannt nach dem griech. Helden Achilles. millefolium: lat. mille = tausend; flos, floris = Blume, Blüte. Zusammen: tausendblütig, vielblütig.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeine_Schafgarbe
Goldgarbe (Achillea filipendulina), auch Gold-, Gelbe SchafgarbeAchillea: Gattung der Asteraceae; s. unter Schafgarbe. filipendulina:
https://de.wikipedia.org/wiki/Goldgarbe
Rauer Sonnenhut, auch Schwarzäugige Rudbeckie (Rudbeckia hirta)Rudbeckia: Gattung der Asteraceae; benannt nach den beiden schwedischen Wissenschaftler Olof Rudbeck den Älteren (1630-1702) und Olof Rudbeck den Jüngeren (1660-1740), Vater und Sohn. hirta: hirtus = rau, zottig.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarz%C3%A4ugige_Rudbeckie
Gewöhnliche Wegwarte (Cichorium intybus)Cichorium: Gattung der Asteraceae; (arab.) Wegwarte, Endivie. intybus: eingeschnitten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeine_Wegwarte |
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Letzte Aktualisierung ( 18. 12. 2019 ) |
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