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Geschrieben von Detlef Tonn | ||||||||||||||
26. 08. 2010 | ||||||||||||||
Seite 3 von 12 Beendet 2019Gotha, Museum der NaturSonderausstellung Schlotheim-Kabinett 02. Juni - 29. Dezember 2019.
Mit der alljährlichen Präsentation aus dem aktuellen Jahrgang der seit 1971 von Naturschutz- und Umweltverbänden gekürten Arten wird auf deren besondere Schutzwürdigkeit sowie auf das unverändert deutlich fortschreitende Artensterben insgesamt aufmerksam gemacht. Der Rückgang unserer heimischen Schmetterlinge, der in den letzten Jahren registriert werden musste, ist da nur ein Beispiel. Daran ändert auch die nach 2009 erneute massenhafte Einwanderung des Distelfalters nichts grundlegend. Sie „verschönert“ höchstens unsere subjektive Wahrnehmung, das Problem abnehmender Artenvielfalt bleibt. Dabei ließen sich aus dem dafür auslösenden Ursachenkomplex einige Negativelemente ohne großen Aufwand reduzieren, wenn wir nur wirklich wollten. Als Beispiele werden seit Jahrzehnten immer wieder intensive Landwirtschaft und unser vermeintliches Anspruchsdenken einer fast monoton gepflegten Natur und Umwelt angeprangert. Streit entfacht sich in den Städten, wie oft und wie hoch die Rasen in den öffentlichen Anlagen gemäht werden sollten. An den Feldrändern wird penibel darauf geachtet, dass sich keinerlei Ackerunkräuter einmischen. Von der maximalen Flächenausnutzung bis zum letzten Zentimeter ohne einen Randstreifen zu lassen, ganz zu schweigen. Diese naturfeindlichen Prinzipien nehmen den Faltern und anderen Tierarten ihren Lebensraum und führen zu deren Rückgang. Die positiven Beispiele, z.B. städtisch die Wildblumen auf Mittelstreifen oder Verkehrsinsel, die es hier und da unbestritten gibt, sind zu wenig und müssen noch stärker popularisiert werden. Es sollten mehr Randstreifen und Flächen für eine Artenvielfalt reserviert werden, Wiesen in Mosaikmustern mähen, wie es im Ausstellungsuntertitel heißt! Eine breitere Initiative ist gefordert und ein Umdenken. Das würde auch dem Schachbrett (Melanargia galathea), „Schmetterling des Jahres 2019“, zu gute kommen, der jetzt ab Mitte Juni wieder vermehrt auf den Wiesen zu beobachten ist, und als Charakterart des Sommers angesehen werden kann. Aber auch er ist vom Rückgang betroffen. → https://www.stiftungfriedenstein.de/aktuell/neue-sonderausstellung-tiere-des-jahres-2019-von-mosaikmustern-bis-zu-betagten-bergmolchen Posterstein, BurgmuseumAusstellung 1. September - 17. November 2019 Erfurt, NaturkundemuseumSonderausstellung 24. Mai - 17. November 2019 Rudolstadt, Naturhistorisches Museum (Heidecksburg)Sonderausstellung in der Porzellangalerie 5. April - 29. September 2019 Jena, Stadtmuseum „Göhre“Ausstellung 5. April - 8. September 2019 Goldisthal, Haus der NaturSonderausstellungen im Foyer und historischen Treppenaufgang für jeweils zwei bis drei Monate: 17. Mai - Ende August 2019 Die Schüler der Grundschule Steinheid haben den jährlichen Besuch des Hauses der Natur im Kunstunterricht mit unterschiedlichen Techniken - Zeichnungen, Collagen, Reliefbilder u.a. - nachwirken lassen. Erfurt, NaturkundemuseumSonderausstellung 22. März - 25. August 2019 Holzhausen bei Arnstadt, Otto Knöpfer HausSonderausstellung 2. Juni - 18. August 2019
Kurator: Kunstwissenschaftler Dr. Rüdiger Helmboldt, Arnstadt Begleitprogramm: → Holzhausen bei Arnstadt, Otto Knöpfer Haus Gera, Museum für NaturkundeSonderausstellung 1. Dezember 2018 - 2. Juni 2019 Entwicklung der Evolutionstheorie in den vergangenen 300 Jahre. Die vom schwedischen Naturforscher Carl von Linné (1707-78) eingeführte binäre Nomenklatur, vereinfacht aus Gattungs- und Artnamen bestehend, bildete die Grundlage der modernen botanischen und zoologischen Taxonomie. Bis zur tatsächlichen international verbindlichen Vereinheitlichung der Namensgebung war es indes noch ein weiter Weg, an dem anfangs auch der britische Naturforscher Charles R. Darwin (1809-82) beteiligt war. Darwin legte mit seinem Hauptwerk Über die Entstehung der Arten über seine Theorie der Anpassung an den Lebensraum durch Variation und natürliche Selektion die Grundlage der modernen Evolutionsbiologie. Er hatte mit seinen umwälzenden Erkenntnissen weltweiten Einfluss auf die Forschung und gewann Anhänger seiner Lehre, die Darwinisten. So auch in Thüringen in dem Evolutionsforscher Ernst Haeckel (1834-1919), der Darwins Abstammungslehre weiterentwickelte und auf den u.a. der heute vieldiskutierte biologische Begriff Ökologie zurückgeht. An diese führende Forscherpersönlichkeit, dessen 100. Todestag sich am 9. August 2019 jährt, soll in Ehren erinnert werden. Haeckel habilitierte 1861 in Jena zu vergleichender Anatomie, erhielt 1865 eine Professur für Zoologie und war von 1876 an Prorektor der Universität Jena. 1882 war Haeckel am Bau der Villa Medusa, seinem Wohnhaus bis zum Tode, heute Ernst-Haeckel-Haus (→ Jena, Ernst-Haeckel-Haus mit Ernst-Haeckel-Memorialmuseum), wo sein Erbe gepflegt wird und der Einrichtung des Zoologischen Institutes der Universität Jena beteiligt. Er stiftete 1908 das bis heute bestehende Phyletische Museum (→ Jena, Phyletisches Museum der Friedrich-Schiller-Universität Jena) in Jena. Weitere wesentliche deutsche Forschungsarbeiten zur Evolution und Systematik folgten. Nach Ende des 2. Weltkrieges entwickelte der Biologe und Entomologe Willi Hennig (1913-76) seine Grundzüge einer Theorie der phylogenetischen Systematik (Kladistik), der damit als deren Begründer gilt und die Sichtweise auf die natürliche Ordnung der Lebewesen revolutionierte. Er war auch auf dem Gebiet der Taxonomie umfangreich tätig. Begleitprogramm mit fünf Fachvorträgen namhafter Wissenschaftler. Goldisthal, Haus der NaturSonderausstellungen im Foyer und historischen Treppenaufgang für jeweils zwei bis drei Monate: 19. Januar - Mai 2019 Regionale Fotografen vom Saalfelder Fotostammtisch zeigen eine Auswahl ihrer Werke: Landschaft, Pflanzen-, Tier-, Personenporträts. Altenburg, Naturkundliches Museum MauritianumSonderausstellung 23. September 2018 - 5. Mai 2019 Seit 2015 beschäftigt sich die Naturforschende Gesellschaft Altenburg (NfGA) im Rahmen eines Projektes zur Entwicklung von Natur und Landschaft intensiv mit den Zwergstrauchheiden des Pöllwitzer Waldes bei Zeulenroda-Triebes, ein heute wertvolles Offenland-Areal, das durch den Betrieb eines früheren Truppenübungsplatzes entstand. Die Ergebnisse der bisherigen Bemühungen der Mitarbeiter der NfGA um neue Pflege- und Nutzungskonzepte für die Heideflächen, über erste Erfolge, jedoch unbefriedigenden Allgemeinzustand, werden vorgestellt. Jena, Phyletisches Museum der Friedrich-Schiller-Universität JenaSonderausstellung 27. September 2018 - 30. April 2019 Nach Wikipedia ist der Mondvogel, auch Mondfleck (Phalera bucephala) „ein Nachtfalter aus der Familie der Zahnspinner, der über ganz Europa (einschließlich Britische Inseln) bis Ostasien verbreitet ist“, der aufgrund seiner Nachtaktivität jedoch selten beobachtet wird. So entgeht uns seine Schönheit und wird als „Motte“ wenig beachtet oder gering geschätzt. Mit der Ausstellung soll ein Bogen über den Atlantik zu den artenreichen Regenwäldern Costa Ricas mit ihren farbenprächtigen Nachtfaltern gespannt und zugleich Vorurteilen und Unkenntnis hierzulande entgegengewirkt werden. Sondershausen, SchlossmuseumSonderausstellung in der Schlossgalerie 9. Februar - 28. April 2019
Wanderausstellung des Pfalzmuseums für Naturkunde aus Bad Dürkheim (RP). Erörtert werden die wachsenden ökologischen Probleme und Umweltschäden durch Anbau und Handel mit Südfrüchten, Stichworte wie (Brand-)Rodungen von tropischen Wäldern, Monokulturen, Umweltbelastungen durch weite Transportwege. Mit der Ausstellung wird aber auch die Geschichte am Sondershäuser Hof beleuchtet. Erinnert wird an die hier schon im 18. und 19. Jh. mit viel Aufwand betriebene berühmte Ananaszucht am Fürstenhof von Schwarzburg-Sondershausen und damit an ein besonderes Kapitel Thüringer Gartenbaugeschichte. Es sollen etwa 150 bis 180 Pflanzen gewesen sein, die in der Orangerie am Schlossberg herangezogen wurden. Es brauchte drei Jahre bis zur ersten Reife, in denen die Pflanzen bei einer Temperatur von mindestens 20 °C gehalten werden mussten. Immerhin mehr als 1.000 Früchte sollen jährlich geerntet worden sein. Sie bereicherten nicht nur die eigene fürstliche Tafel, sondern gingen als anspruchsvolles Mitbringsel an andere Höfe oder wurden gewinnbringend verkauft. 1883 war infolge des Seehandels Schluss mit der Ananaszucht. Reste der Pflanzenhäuser sind auf dem Schlossareal noch zu finden. Kindgerechtes, kreatives Begleitprogramm. → Sondershausen, Schlossmuseum Erfurt, NaturkundemuseumSonderausstellung 1. Februar - 21. April 2019
Ein im Januar 2010 abgeschlossenes außergewöhnliches Projekt der in Nortorf, südwestlich von Kiel in Schleswig-Holstein lebenden freischaffenden Künstlerin wird vorgestellt: Über mehrere Jahre entstand eine Reihe von 365 gleichformatigen, quadratischen Bildern in Acryl auf Leinwand im Format 30 cm x 30 cm, also für jeden Tag des Jahres ein Einzelbild, mit jeweils einem Tierauge in realistischer, naturnaher, farbintensiver Malweise. Dabei wurden die Augenblicke in 14 Tiergruppen untergliedert mit jeweils 15, 30 oder 60 Bildern. Die Augen von unterschiedlichsten Tierarten sind in gleicher Größe bildfüllend dargestellt, ob von einem kleinen Gliederfüßer oder einer großen Wildkatze. Die jeweilige Tierart ist mit angegeben. Tieraugen gehören für die Künstlerin „als 'Spiegel der Seele' zu den faszinierendsten Motiven“, die auch besonders eindringlich auf den Betrachter wirken können. Es kann eine „Zwiesprache“ zwischen Tier und Mensch zustande kommen, wenn man sich darauf einlässt, die sonst in freier Natur nicht oder selten möglich wird. Denn das Anliegen, das hinter dieser Reihe „schöner Augen“ steht, ist der Schutz und die Erhaltung unserer bedrohten Natur, hier speziell der Tierwelt. Es soll ins Bewusstsein gebracht werden, dass viele der gezeigten Tierarten durch Vernichtung ihrer Lebensräume im Bestand bedroht sind (Rote Listen!) oder bereits für immer verschwunden sind. Diese alarmierende Entwicklung, die allgegenwärtig ist und sich noch weiter beschleunigt, muss aufgehalten werden! * Zur Abbildung: Unser heimischer Luchs, genauer Eurasischer Luchs oder Nordluchs (Lynx lynx), nicht in 365 Augenblicke dargestellt, gilt in Deutschland nach dem Bundesnaturschutzgesetz als „streng geschützt“. Nach dem Bundesamt für Naturschutz wurden im Monitoringjahr 2017/18 genau 77 selbstständige Luchse für ganz Deutschland gezählt! → http://www.meune-art.de/ Triptis, Alfred Ehrhardt HausSonderausstellung 12. Januar - 18. April 2019 Gotha, Museum der Natur
Sonderausstellung Ausstellungshalle 27. Januar - 24. März 2019. Eingang: Mitte Westflügel, Arkaden 20. Internationaler Wettbewerb der Naturfotografie und zum 14. Mal auf Schloss Friedenstein in Gotha. 87 Einzelbilder in acht Wettbewerbs- und zwei Zusatzkategorien von malerischen Landschaftsbildern bis hin zu exotischen Säugetier-Arten, ausgewählt von einer dreiköpfigen Jury aus über 18.000 Bildeinsendungen von 934 Fotografen/Fotografinnen aus 39 Ländern. Wettbewerbs-Kategorien der "Glanzlichter 2018":
Zusatzkategorien (Sonderpreise):
Sieger 2018: Eintrittskarte an der Museumskasse im Nordflügel des Schlosses am Durchgang zur Stadt, berechtigt auch zum Besuch der Naturkunde-Ausstellung Tiere im Turm. https://www.glanzlichter.com/Foto-Ausstellungen.cfm Gera, Museum für NaturkundeKabinettausstellung 2. Januar - 17. März 2019 Breite Auswahl auffälliger und unauffälliger Spuren verschiedenster einheimischer Tierarten, deren Anwesenheit in einem Gebiet oft nur daran zu erkennen ist, da sie selbst eher selten oder nicht zu sehen sind. Oft geht der Naturbesucher aus Unkenntnis achtlos an ihnen vorbei. Vorgestellt werden u.a.
Im Weiteren sind auch Tierkadaver und -skelette aufschlussreich. → https://www.gera.de/sixcms/detail.php?id=231918&_nav_id1=146716&_nav_id2=146719&_lang=de Erfurt, Angermuseum | Kunstmuseum der LandeshauptstadtSonderausstellung 2. OG 18. November 2018 - 17. Februar 2019
In der ersten großen Werkschau des Künstlers in seiner Geburtsstadt Erfurt sind 76 Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle und Druckgrafik versammelt, die sein bisheriges Schaffen repräsentativ abbilden. Sie entstand in enger Zusammenarbeit zwischen Kurator, dem Künstler und „seinem“ Leipziger Galeristen Schwind. Triegel konnte entscheidend bei der Auswahl seiner Bilder, die er für die Ausstellung für wichtig hielt, mitsprechen, eine Leihgabe vorausgesetzt. Auch bei der Farbwahl der Wandflächen, einem Weinrot, wurde man sich zufriedenstellend einig. „Der Titel der Ausstellung 'Discordia Concors' (einige Uneinigkeit) deutet auf eine wesentliche Besonderheit der Kunst Michael Triegels: Im Spannungsfeld zwischen christlicher Ikonographie, antiker Mythologie, Philosophemen, Legenden und eigenen Erfahrungen zeigen sich seine Bilder tief in der europäischen Kultur- und Kunstgeschichte verankert und zugleich aktuell und zukunftsweisend.“ Angermuseum, Ausstellungsflyer 2018 Im Mittelpunkt stehen zweifellos seine in der für ihn typischen Feinmalerei und Bildsprache ausgeführten Gemälde. Sein Gemälde "Verwandlung der Götter", 2010, Mischtechnik, im Besitz des Angermuseums, erhielt selbstverständlich den zentralen Ehrenplatz, im Blick der Zuhörerschaft bei Vorträgen. Den Anlass bildete schließlich der 50. Geburtstag des Künstlers am 13. Dezember 2018, um den die Schau konzipiert wurde. Dies kann man mehr als nur eine noble Geste werten. Es kündet von der gebliebenen Verbundenheit zu seiner Geburtsstadt. Hier wo er in der DDR aufgewachsen ist, seine Kindheit verbracht hat, und im freiwilligen Mal- und Zeichenzirkel auf dem Petersberg seine Kunsterzieherin, die es sich mit über 80 nicht nehmen ließ, zu den Veranstaltungen mit dem Künstler zu kommen, mit seiner weit fortgeschrittenen künstlerischen Befähigung beeindruckte. Seinen künstlerischen Bestimmungspunkt erfuhr Triegel in den 1990ern in Rom, wohin es ihn auch zu seinem 50. zog. Auf der Reise hatte er aber auch den Blick für den Menschen auf der Straße, der vom Leben gezeichnet ist, so wie in den beiden neapolitanischen Altenporträts der Ausstellung. Nur was ihn fesselt und künstlerisch reizt, kommt in den Skizzenblock. Er wolle sich dem Porträt künftig stärker zuwenden. An den Beginn des Rundgangs ist neben der Vita von Micheal Triegel das Selbstbildnis mit Fliege von 2016 gehängt. Die Gemälde (Mischtechnik, Eitempera) im Saal zeigen neben den großen thematischen Arbeiten auch sensible Porträts von bekannten und unbekannten Persönlichkeiten, darunter
In einigen seiner Stillleben mit Blumen, Fundstücken, u.ä. findet auch das Gegensätzliche Platz, tote Tierkörper oder -schädel als Zeichen des Vergänglichen, die neben der Schönheit des Moments der vitalen, lebenden Natur einen starken Gegenpol bilden, der zunächst schwer zu akzeptieren ist.
Begleitprogramm: Vorträge | Künstlergespräch | „Künstlerrundgang“ | Kuratorenführungen Ein Ausstellungskatalog ist im Hirmer Verlag erschienen. Altenburg, Lindenau-MuseumSonderausstellung 4. November 2018 - 3. Februar 2019
Die Sonderschau präsentiert 49 Gemälde, 28 Zeichnungen sowie etwas Druckgrafik und Plastik. Ihr Titel ist dem gleichlautenden Buch „Die Welt von gestern“ (1942) von Stefan Zweig (1881-1942) entlehnt, in dem er das eigene Erleben der Zeit vor dem 1. Weltkrieg beschreibt. So ist die Ausstellung einem Zeitabschnitt in der bildenden Kunst gewidmet, für den sich ein eigener Begriff etabliert hat, der über das 19. Jh. hinausgeht. Das lange 19. Jh. schließt mehr als ein Jahrzehnt davor und danach ein, beginnend etwa mit der Französischen Revolution 1789 und endend mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914. In diesen 125 Jahren vollzogen sich grundlegende gesellschaftliche Entwicklungen, die den Verlauf des 20. Jh. wesentlich bestimmen sollten und bis in unsere Zeit wirken. Die Malerei wurde von einer mediterranen Sehnsucht erfasst, die Entdeckung der Freiluftmalerei, zu nennen sei hier die Schule von Barbizon, benannt nach einem Dorf am Wald von Fontainebleau bei Paris, fand schnelle Verbreitung und wurde bahnbrechend, bis hin zur Auflösung der klassischen Bildsprache. In den Werken der Ausstellung indes sind die klassische Romantik, Biedermeier, Realismus noch allein bestimmend. Der aufziehende Impressionismus wird nur berührt. In der durch die vorhandene Räumlichkeit Grenzen gesetzten Auswahl wird dem Kunstfreund gezeigt, was dem auch gerade für diese Zeit reichen Sammlungsbestand des Hauses innewohnt und sonst nicht zu sehen ist, dieweil er im Depot „schlummert“. Einige Bilder waren sogar bisher öffentlich überhaupt nicht zu sehen. Bei einigen hervorgeholten Bildern kam dabei, nicht unerwartet, zum Vorschein, dass sie stark restaurierungsbedürftig sind. Sie bekamen dennoch ihren Platz in der Schau. Und so verbanden die Ausstellungsmacher die sicherlich zu erwartende Begeisterung bei der Betrachtung der Bild-Schönheiten mit dem Wunsch, Restaurierungspaten für die aufwendigen Arbeiten zu finden. Eine heute, bedingt durch die akute Finanznot der Museen, zunehmend aufdrängende Initiative. Ein Schwerpunkt der Auswahl bilden die in Altenburg gewirkten bzw. mit der Stadt in Verbindung gestandenen Maler. Auch hier zeigt sich eine lokale Besonderheit, der durch Residenz und Mäzenatentum befördert wurde, allen voran Bernhard August von Lindenau (1779-1854). Neben Porträts und Genrebildern, sind es vor allem die Landschaften und Panoramen, die uns begeistern und beeindrucken in der hohen Qualität ja Meisterschaft ihrer Ausführung. Als Beispiel sei das großformatige Bild von Friedrich Otto Georgi (1819-74) „Panorama Kairo“, 1874, genannt, dessen 200. Geburtstag wir am 2. Februar, dem vorletzten Ausstellungstag begehen!! Mit einem unglaublichen Detailreichtum gibt uns der Maler eine dokumentarisch wertvolle, historisch authentisch und topografisch genau erscheinende Ansicht der ägyptischen Metropole. Begleitprogramm: Führungen | Lesung. → https://www.lindenau-museum.de/index.php/austellungen-details/die-welt-von-gestern-malerei-und-grafik-des-19-jahrhunderts-453.html Goldisthal, Haus der NaturSonderausstellungen im Foyer und historischen Treppenaufgang für jeweils zwei bis drei Monate: Ab Samstag, 22. September 2018 Aquarelle von Baldur Schönfelder aus Neuhaus. |
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Letzte Aktualisierung ( 24. 02. 2020 ) |
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