Bucholz, Christian Friedrich - Apotheker |
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Geschrieben von Detlef Tonn | |
12. 04. 2016 | |
Zeitgenosse Trommsdorffs war Begründer einer Altersversorgung für Apotheker* 19. September 1770 in Eisleben Christian Friedrich wurde 1770 in Eisleben als Sohn des Apothekers Wilhelm Heinrich Bucholz geboren. 1775 kam die Familie nach Erfurt, nachdem der Vater die älteste der sechs Erfurter Apotheken, die Römerapotheke, gekauft hatte. Bald darauf verstarb Wilhelm Heinrich Bucholz. Der Stiefvater, der Apotheker Christian Friedrich Voigt, ließ den jungen Christian Friedrich zum Apotheker ausbilden. Stationen seiner Lehre waren Kassel, Ochsenfurt und Mühlhausen, wo er bereits erste naturwissenschaftliche Untersuchungen durchführte. 1794 kehrte er nach Erfurt zurück und trat in die väterliche Apotheke ein. Seine Untersuchungen setzte er hier fort. Sie mündeten in eine große Zahl von Publikationen, die zur pharmazeutischen Grundlagenliteratur der Zeit geworden sind. Eine größere Zahl von Apothekern erlernte ihr Fach in der Bucholzschen Apotheke und erprobte sich unter seiner Anleitung erfolgreich im pharmazeutischen Experiment. Bucholzschüler wurden als Entdecker der Sabadillasäure und des Atropins bekannt. Christian Friedrich Bucholz war Berufs- und Zeitgenosse des berühmten Erfurter Apothekers Johann Bartholomäus Trommsdorff (1770-1837). Gemeinsam mit ihm war Bucholz an der Gründung einer nicht nur wirtschaftlichen, sondern auch wissenschaftlichen Interessenkooperative der Erfurter Apotheker, des „Erfurter Apothekerkränzchens", im Jahre 1809 beteiligt. Bucholz fügte der inhaltlichen Arbeit der Berufsvereinigung eine neue, eine soziale Komponente hinzu. Er rief eine Stiftung „für arme Apotheker und Apothekergehülfen" ins Leben, die letztlich der Ausgangspunkt für die im 20. Jahrhundert begründeten Altersversorgung der deutschen Apothekerschaft war. Immer wieder rief Bucholz die wohlhabenden Apotheker des Landes auf, Geld zu spenden, um den ausgedienten Helfern ihrer Apotheken eine auskömmlichen Unterhalt zu ermöglichen. Seinem Wunsch nach sollten die Beiträge verwandt werden, um alten, bedürftigen Apothekern in berufsständischen Altersheimen nicht nur Unterkunft und Betreuung, sondern auch die Möglichkeit zu bieten, noch am Fortschritt der pharmazeutischen Wissenschaft teilzuhaben. Später veränderte man diese Zielsetzung der Bucholz-Gehlen-Stiftung hin zur Untersützung in Not geratener und alter Apotheker durch finanzielle Beihilfen. Jedoch konnte Bucholz nicht mehr erleben, dass der Kapitalbestand der Stiftung groß genug war, um von den Zinserträgen Unterstützungen auszuzahlen. An den Folgen einer Kerkerhaft, die er während der französischen Besetzung auf dem Petersberg erlitten hatte, verstarb Christian Friedrich Bucholz 1818. Werke (Beispiele) / Veröffentlichungen / VerbleibChemische Analyse der Schwefelquelle des Günthersbades bei Sondershausen nebst Beschreibung derselben in topographischer, ökonomischer und medizinischer Hinsicht. Sondershausen, 1816 QuelleÜbernahme aus Amtsblatt Erfurt, (A.B.) Berühmte Erfurter Persönlichkeiten (14), 1994 |
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Letzte Aktualisierung ( 01. 11. 2016 ) |
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