Die Goldlackkultur in Erfurt |
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Geschrieben von Detlef Tonn | |
14. 04. 2016 | |
Über 100 Jahre bedeutend gewesen für den Erfurter GartenbauDer Goldlack ist eine alte Zierpflanze. Man baute ihn schon in den Burg- und Bauerngärten des Mittelalters an. Der Lack trug damals den deutschen Namen Gelbveiglein. Botanisch gehört die gelb und bräunlich blühende Pflanze zu der Familie der Kreuzblütler. In Erfurt stellte der Goldlack eine alte Kultur dar. Reichart erwähnt ihn im 18. Jahrhundert in seinen Schriften. Im Jahre 1865 bot Christoph Lorenz in seinen Preislisten Stangenlack, Zwergstangenlack und Zwerg- oder Buschlack an. Der Katalog der Firma enthielt 10 Sorten. Die Blüten der Pflanzen waren zunächst gefüllt, aber gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstanden besonders bei der Firma Benary verschiedene einfache Farbsorten. Vor dem ersten Weltkrieg wurde das Angebot des einfachen Lackes bedeutend erweitert. Für viele Erfurter Betriebe stellte der Goldlack einen wichtigen Exportartikel dar, der als Saatgut besonders nach England verschickt wurde. In der Erfurter Gegend gab es eine große Zahl von Anbauern, die den Lack zur Samengewinnung für die größeren Samenzuchtbetriebe kultivierten. Einen Höhepunkt stellt in der Erfurter Lackkultur die Züchtung des gefüllten einjährigen Frühwundergoldlackes dar. Die KuIturzeit betrug nur noch vier bis fünf Monate. Der Züchter war ein Gärtner Köhler, der zu Beginn der zwanziger Jahre in seinem Privatgarten den zweijährig gefüllten mit dem einjährigen einfachen Lack, der auch Pariser Lack genannt wurde, kreuzte. Der Züchter wechselte später von der Firma Haage und Schmidt zu der Firma Benary über. Noch zu Beginn der 1960er Jahre wurden im damaligen Saatzucht Zierpflanzen Erfurt ungefähr 20 000 Lacktöpfe kultiviert. Heute hat die Kultur der alten Zierpflanze keine Bedeutung mehr. Dr. TÜRICH QuelleTA, Übernahme des Artikels, um 1993 |
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Letzte Aktualisierung ( 14. 04. 2016 ) |
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