Weichberger, Alexander Heinrich Wilhelm Eduard - Landschaftsmaler, Radierer |
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Geschrieben von Detlef Tonn | |
15. 04. 2016 | |
Den lieblichen Thüringer Landen ein Künstlerleben lang verbunden* 5. März 1843 in Krauthausen b. Eisenach
Vertreter der „Weimarer Malerschule“ (1860-1900) Eduard Weichberger malte hauptsächlich Motive aus dem Thüringer Wald, Rügen und Tirol und wurde berühmt für seine Waldlandschaften. Es finden sich wenige Figuren, Porträts sowie Stillleben. Neben seinen Ölbildern sind auch eine ganze Reihe Aquarelle, Zeichnungen und Radierungen bekannt. Er wurde 1843 als sechstes Kind des Rittergutsbesitzers zu Krauthausen, Alexander Weichberger und dessen Frau Amalie, geb. Düttel, geboren. 1848 verkaufte die Familie das Gut und verzog von Krauthausen zunächst ins nahe Eisenach, wo der junge Eduard als Schüler das Eisenacher Realgymnasiums besuchte und 1857 konfirmiert wurde. Weichberger begann 1860 an der Technischen Hochschule zu Dresden ein Studium der Architektur. Weit mehr als die strengen Formen der Baukunst zog ihn jedoch das Idyllische, die Landschaft, an. Er beschloss daher, zur Malerei überzugehen und ging 1861 nach Weimar, an die von Graf Kalckreuth (1855-1928) geleitete Großherzogliche Kunstschule. Seine Lehrer waren dort bis 1862 Arnold Böcklin (1827-1901) und Franz von Lenbach (1836-1904), von 1862 bis 1868 Alexander Michelis (1823-68) und schließlich Max Schmidt (1818-1901). Es waren günstige Voraussetzungen, dass sein erster Lehrer in der Landschaft Arnold Böcklin war, aber auch durch Lenbach und A. von Ramberg wurden ihm Unterweisungen zu teil; den hauptsächlichsten Einfluss dürfte Michelis auf den jungen Künstler ausgeübt haben, wenigstens in bezug auf die feine und sichere Malweise, die an den späteren Bildern Weichbergers so zu schätzen ist. Weichberger lernte das Skizzieren vor der Natur mit Pinsel und Farbe („Weimarer Malerschule“).
Bei der scharfen Beobachtungsgabe, dem angeborenen Talent des Sichversenkens in die Reize der Landschaft, der ausgezeichneten Anleitung durch hervorragende Künstler und nicht zuletzt durch die Lieblichkeit der Thüringer Lande konnte es kaum überraschen, dass Weichberger zu einem in der Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts die vorderste Reihe tretenden Künstler heranreifte. Wohl hat ihn auch die Wanderlust ergriffen, nach der Ostsee, nach der Rhön, nach den Alpen geführt und ebenso hat er in Italien längere Zeit gelebt und studiert, aber immer wieder zog es ihn mit tausend Fäden in die Thüringer Berge. Es ist übrigens charakteristisch, dass alles, was Weichberger gemalt hat, seien es die Bilder von der Ostsee, seien es die Bilder aus den Alpen, einen lieblichen Ton an sich hat, den seiner Thüringer Heimat. Und so ist denn Weichberger mit Thüringen, besonders mit der Kunststadt Weimar, wo er auch seine Lebensgefährtin fand, in vielerlei Beziehung verwachsen. Er lebte als freier Künstler und gab gelegentlichen Unterricht im richtigen Betrachten, Zeichnen und Malen in der Zeichenschule, im Sophienstift, so dass die heranwachsende Jugend dem geliebten Meister auch noch später die grösste Verehrung entgegenbrachte und die eignen Heime mit Bildern von seiner Hand schmückte. Am 25. Januar 1876 heiratete Weichberger Elise Choinanus. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor: Konrad Weichberger, ein späterer Schriftsteller, Susanne, eine spätere Künstlerin, 1881 Hans und 1885 Alexander, der seit seinem 16. Lebensjahr auf einen Rollstuhl angewiesen war. Werke / Verbleib
Die Kunstsammlungen der Klassik Stiftung Weimar besitzen mehrere Arbeiten von Weichberger, darunter einige Gemälde, Zeichnungen und ein Skizzenbuch. Ausstellungen
Preise
QuellenAUKTIONS-KATALOG NEUE FOLGE Nr. 46. Sammlung Weichberger I: Oelgemälde, Aquarelle, Handzeichnungen. OSWALD WEIGEL, LEIPZIG, Antiquariat und Auktions-Institut, 1914, S.1f. auf: |
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Letzte Aktualisierung ( 01. 11. 2016 ) |
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