Arp, Carl - Landschaftsmaler, Radierer |
![]() |
![]() |
![]() |
Geschrieben von Detlef Tonn | |
22. 04. 2016 | |
Rückkehr an die Weimarer Kunstschule trotz Bildverbannung* 3. Januar 1867 in Kiel Vertreter der „Weimarer Malerschule“ (1860-1900) Carl Arp wurde 1867 in Kiel als Sohn des Brauereibesitzers Hans Friedrich Heinrich Arp geboren. Er besuchte das dortige Gymnasium bis zur Obersekunda und begann dann eine Lehre als Gärtner.
Wo in anderen Akademiestädten die konservativen Professoren verdammten, nahmen in des Großherzogs Kunstschule Lehrer und Studierende mit Begeisterung das neue farbige Sehen an und arbeiteten danach. Die nun erkennbaren 'Verirrungen' des Schiller-Enkels Freiherr von Gleichen-Russwurm und des lebenslänglich angestellten Professors Hagen musste der Großherzog wohl dulden, aber er war nicht gewillt, bei Studierenden tolerant zu sein. Im Januar 1894 gab er den 'allerhöchsten Befehl', das soeben ausgestellte Gemälde des Hagen-Schülers Carl Arp sofort aus der Permanenten Ausstellung zu entfernen. Dabei hat es sich nicht etwa um thematisch bedenkliche Bilder gehandelt. Arp hatte die dynamische Pinsel- und Spachelarbeit von Rohlfs für sein eigenes landschaftliches Schaffen angenommen. Möglich, dass solche Werke, mit der Palette der Impressionisten gemalte Landschaften, den Zorn des Großherzogs verursachten. In dem kleinen Weimar, wo das öffentliche Kunstleben recht eigentlich um die Permanente kreiste, erregte der allerhöchste Befehl gehöriges Aufsehen. Carl Arp trat sofort aus der Schule aus, das Professorenkollegium erhob Protest gegen den Befehl, weil die Erfüllung der Pflicht der Studierenden, in der Permanenten auszustellen, bestraft worden sei. Auch sei die Lehrfreiheit angegriffen, die der Großherzog selbst in den Satzungen der Kunstschule bestätigt habe. Der Protest der Professoren erreichte jedoch den Großherzog nicht. Direktor Graf von Görtz gab ihn nicht weiter. 'Er habe bereits mit dem Großherzog gesprochen, weitere Erörterungen erübrigten sich.' Carl Arp hat sich danach wieder nach Sizilien gewandt, wo in Taormina 1986 sein Sohn Hans zur Welt kam. Gemälde, die er nach Weimar sandte, stellte die Permanente im gleichen Jahr aus.
Arp ließ sich Anfang des neuen Jahrhunderts endgültig in Weimar nieder. Die Motivwelt seines Schaffens, das zu manchen Zeiten stark an Rohlfs erinnert, umfaßt die Thüringer Landschaft, die Alpen, das südliche Italien und Sizilien. Jedoch verdienen unter seinen Arbeiten auch Innenräume Beachtung, in denen er das von der Thedy-Klasse in Weimar gepflegte, letzten Endes von Leibl übernommene Motiv mit den neuen impressionistischen Mitteln zu einer stilllebenartigen, farbigen und atmosphärischen Harmonie geführt hat.“ (Scheidig)
Werke / VerbleibWerke von Carl Arp finden sich in Museen seiner Geburtsstadt Kiel und seiner Hauptwirkungsstätte Weimar, Klassik Stiftung, Schloßmuseum. Ausstellungen
QuellenScheidig, Walther: Die Weimarer Malerschule 1860 - 1900, Leipzig 1991. |
|
Letzte Aktualisierung ( 01. 11. 2016 ) |
weiter > |
---|