Grolman, Wilhelm von – Verschönerungsverein Erfurt |
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Geschrieben von Detlef Tonn | |
01. 12. 2016 | |
Der General machte sich in den 1880er Jahren um Erfurts Anlagen verdientDie Generäle Hedemann & Grolman setzten sich im 19. Jahrhundert im Verschönerungsverein Erfurt für die Einrichtung und Gestaltung öffentlicher Anlagen ein. * 20. Juni 1829 Glogau (Niederschlesien, heute Glogow) Wilhelm Hermann August von Grolman (richtig mit nur einem „n“ am Namensende, s. unter Quellen; spätere Benennungen auch mit „nn“) entstammt einer traditionsreichen Offiziersfamilie. Der Vater Karl (auch Carl) (1777-1843), Generalleutnant der preußischen Armee und schließlich ab 1837 General der Infanterie war Teilnehmer der wichtigsten Schlachten in den Befreiungskriegen 1813-15. Für den Sohn war damit eine miliärische Laufbahn vorgezeichnet. Die schlug Wilhelm dann auch ein und brachte es wie der Vater bis zum General der Infanterie. Er trat am 11. Mai 1847 beim 1. Garderegiment zu Fuß in den Dienst, wurde am 26. Juni 1849 Second-Lieutenant (entspricht ab 1899 dem Leutnant), besuchte von 1852-55 die Allgemeine Kriegsschule (später Kriegsakademie), war von 1858-60 zum Topographischen Bureau, der Vorschule für die Verwendung im Generalstab, kommandiert, nahm nach einem Besuch bei dem verwandten preußischen Gesandten in Persien auf dem Rückweg durch den Kaukasus an militärischen Handlungen der Russen gegen die Bergvölker teil, worüber er in Aufzeichnungen berichtete (s. unter Veröffentlichungen). Am 8. Dezember 1861 in Danzig Hauptmann geworden und ein Jahr später in den Generalstab der 10. Division nach Posen versetzt, nahm er 1866 - zum Major aufgerückt - bei Ausbruch des Deutschen Krieges am Feldzug in Böhmen teil. Mit Beginn des Deutsch-Französichen Krieges am 26. Juli 1870 zum Oberstleutnant befördert, kämpfte Grolman in der siegreichen Schlacht von Gravelotte. Bei den Kriegshandlungen wurde er zwischen 1866 und 1870 mehrfach verwundet. Nach Kriegsende in Spandau / Berlin stationiert und hier 1872 Oberst geworden, folgte am 22. März 1877 seine Ernennung zum Generalmajor. Von Thüringer Interesse ist Grolmans hiesige Dienstzeit in Erfurt über mehr als fünf Jahre. Am 12. Dezember 1882 wurde Wilhelm Grolman zum Generalleutnant und zum Kommandeur der 8. Infanterie-Division in Erfurt ernannt. 1888 verließ Grolman Erfurt gen Magdeburg. Dort befehligte er ab 17. April 1888 das IV. und ab 22. März des folgenden Jahres in Kassel das XI. Armeecorps. Seine Karriere wurde am 23. April 1888 mit der Ernennung zum General der Infanterie, der Rang in dem auch sein Vater zuletzt gestanden hatte, gekrönt. Grolman wurde 1861/62 sowie 1873/78 mit Ehrendiensten (Eskortierungen) betraut. Am 11. August 1892 nahm Wilhelm von Grolman, durch ein Herzleiden gezwungen, den Abschied, bei dem ihm der Schwarze Adlerorden verliehen wurde, zog sich aufs schlesische Land zurück und starb dort bereits fünf Monate später. Er hinterließ keine Kinder (Grolman, Dirk). VeröffentlichungenMilitärische Aufzeichnungen während eines Aufenthaltes im Kaukasus und in Persien. Danzig 1862. Neu erschienen mit Anmerkungen des Generals Krahmer versehen. In: Militär-Wochenblatt, fünftes und sechstes Beiheft, Berlin 1893, Nr. 20, v. 11. März Ehrungen
StraßenbenennungErfurt, Krämpfervorstadt: Grolmannstraße Quellen / LiteraturBiereye, Johannes: Erfurt in seinen berühmten Persönlichkeiten. 1937 |
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Letzte Aktualisierung ( 01. 12. 2016 ) |
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