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07. 12. 2023
Sonderausstellung Keramikmuseum Bürgel: Grabungsfunde aus Jena PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Detlef Tonn   
04. 01. 2017
Mittelalterliche Töpfereien in der Jenaer Vorstadt

Keramikmuseum Bürgel, Am Kirchplatz 2
11. September 2016 - 26. Februar 2017

Museumsleiter Konrad Kessler mit Grapen
Museumsleiter Konrad Kessler mit einem GrapenFoto: dpa

Gemeinsam mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie zeigt das Keramik-Museum Bürgel das sich anhand der Funde erschließende Produktspektrum spätmittelalterlicher Töpfereien. „Damit sind mögliche Handelswege nachvollziehbar, denn die in Jena produzierte grau-schwarze Töpferware unterscheidet sich deutlich von anderen Keramiken, die in Thüringen hergestellt wurden.“ (Dr. Karin Sczech)

In den Jahren 2013 bis 2015 wurden bei Grabungen in Jena in der Neugasse 16/17 und am Engelsplatz aus den Abfallgruben von zwei Töpfereien aus dem 14./15. Jahrhundert neben 31.000 Scherben 70 nahezu unversehrte Tongefäße gefunden und geborgen. Sie werden erstmals in Bürgel gezeigt, darunter auch ein komplett erhaltener sog. Grapen, ein Kochtopf mit drei Füßen und Griff. „Er zeigt die erste Produktion dieser später sehr häufigen Gefäßform an“.

Von den Gefäßen – vorrangig Henkeltöpfe, Krüge und Becher – ist ein Teil so hart gebrannt und gesintert, dass man fast an die Eigenschaften von Steinzeug herankam, so zeigt sich der Leiter des Keramik-Museums Konrad Kessler beeindruckt. Oberflächenbereiche sind durch die hohen Brenntemperaturen sogar glasurartig geschmolzen und einige der entsorgten Stücke blieben weitgehend unbeschadet.
Die Datierung der Funde der beiden Jenaer Töpfereien, zwischen denen rund 100 Jahre liegen, konnte anhand gleichfalls geborgener Münzen ziemlich sicher eingegrenzt werden. Es handelt sich dabei um einen Händleinsheller (zwischen 1275 und 1350 in Schwäbisch Hall geprägt) und um einen Meißner Schildgroschen (unter der Regentschaft von Wilhelm III. [1445-62] geprägt).

Letzte Aktualisierung ( 04. 01. 2017 )
 
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