Winterlinge in Erfurt |
![]() |
![]() |
![]() |
Geschrieben von Detlef Tonn | |
21. 03. 2017 | |
phot. D. TonnVorboten des FrühlingsDer Winterling (Eranthis hyemalis: grch. er = Frühling, anthos = Blüte; hiemalis = winterlich) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Sein deutscher Pflanzenname weist auf das zeitige Erscheinen hin, mitunter bei letzten Schneeresten, die „durchbrochen“ werden, deshalb auch als Schneeblüher bezeichnet.
Neben Krokussen bringt er uns bereits ab Ende Februar bis in den März mit seinen gelben Blüten wieder Farbe in unsere noch winterlich ergraute Umwelt. Ursprünglich vom nördlichen Mittelmeerraum über Balkan bis nach Kleinasien beheimatet, hielt sie als Zierpflanze vor etwa 450 Jahren Einzug in unsere Gärten. Sie ist somit ein Neophyt. Wir finden sie bei uns in Mitteleuropa verwildert in teils stattlichen Beständen. Die Pflanze wird 5 bis 15 cm groß. Die Blüten öffnen sich bei ausreichender Sonnen- sowie Wärmeeinstrahlung. Dann entfalten sie durch ihre meist sechs glänzend gelben Blütenhüllblätter ihre ganze Leuchtkraft und Schönheit. Als Bestäuber treten vorrangig Bienen und Wespen auf, geschlossene Blüten sind autogam befähigt. Die Samen finden auch durch Ameisen Verbreitung.
Mit ihrem Auftreten, dem Goldgelb ihrer Blüten und dem frischgrünen Blätterkranz wecken die Winterlinge Frühlingsgefühle in uns. Sie sind daher neben den Schneeglöckchen gern gesehene Vorboten der wärmeren Jahreszeiten. Weit bekannt ist für Thüringen das Vorkommen im Rautal am Nordrand der Saalestadt Jena. Eine kleine Auswahl der in Erfurt aktuell vorgefundenen Wuchsorte soll nachfolgend im Bild vorgestellt werden. Das Augenmerk richtete sich auf naturnah geprägte Verbreitung sowie das Auftreten in öffentlichen Anlagen und Parks. Dass Winterlinge in den Erfurter Gartenanlagen häufig anzutreffen sind und damit auch in deren unmittelbarem Umfeld versteht sich von selbst. GLB Hungerbachhölzchen![]() Als individuenreichstes Vorkommen von Winterlingen erweist sich das Kerbtal am Rande einer Kleingartenanlage am Hungerbachhölzchen, zwischen Flughafen in Erfurt-Bindersleben und Ortsteil Marbach. Hier wird gegenwärtig der obere Talbereich besiedelt. Vom Talgrund zieht sich der Blütenteppich auch den noch lichten mit Eschen bestandenen S-Hang hinauf. Es läßt sich eine nachbarschaftliche Nähe mit der späteren Wildtulpe feststellen. Wie stark der Bestandsumfang von der Gehölzdichte abhängig ist, läßt sich nicht genau bestimmen. Es werden auch Pflanzen in dichtem Gebüsch beobachtet. Grundsätzlich wird sich das regelmäßige Auslichten der umgebenden Gehölze und insbesondere das Beseitigen der Verfilzung förderlich auf die Population auswirken. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Neben diesem derzeit vermutlichen Hauptvorkommen konnten in Erfurt weitere Standorte im öffentlichen Bereich mit Winterlingen angetroffen werden:
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]()
![]() ![]()
![]() ![]()
![]()
![]() ![]() ![]() ![]()
![]()
![]() ![]()
![]() ![]()
![]() ![]()
![]()
![]() ![]() QuellenWikipedia |
|
Letzte Aktualisierung ( 03. 02. 2020 ) |
< zurück | weiter > |
---|