Geschrieben von Matthias Stier
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27. 02. 2007 |
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1401 - 1500Volkmar-von-Gleichen-Kreuz bei Frienstedt, Frienstedter Steinkreuz. FD, 1982 versetztSeeberger Rätsandstein Standort: S-Rand von Frienstedt, Kreuzung B7, NO-Ecke Errichtung: 1494 oder etwas später   - Frienstedter Steinkreuz und -säulen
Neben dem Kreuz gehören zwei Steinsäulen zu der Flurdenkmalgruppe beim Frienstedter „Fürstenhof“. Frank Störzner, Erfurter Heimatforscher und der Spezialist auf diesem Gebiet: „Insbesondere das Steinkreuz wird zu den formschönsten in Thüringen gezählt und ist in der Fachwissenschaft weithin bekannt. Die eindrucksvolle Gruppe von drei Steinen stand ursprünglich 500 m weiter östlich im Feld, war dort aber sehr gefährdet und ist am 28. Juli 1982 an den jetzigen Standort umgesetzt worden. Das 1,70 m hohe Steinkreuz aus Seeberger Rätsandstein trägt auf seiner Schauseite eine siebenzeilige, in gotischen Buchstaben eingerillte lateinische Inschrift, über dem Wappen drei, darunter vier Zeilen. Sie gibt kund, dass das Denkmal an den „edlen Waffenträger“ Volkmar von Gleichen erinnert, der im Juni 1494 ums Leben kam.“ Über die Umstände seines Ablebens vor nunmehr 520 Jahren ist nichts überliefert. Man kann aber davon ausgehen, dass es sich hier nicht um einen natürlichen Tod gehandelt hat. „Nach dem dargestellten Wappen (zwei nach außen gewandte Bärentatzen) war Volker aber kein Angehöriger des einst so einflussreichen und 1631 erloschenen Grafengeschlechts, sondern entstammte wohl einer im Rudolstädter Gebiet ansässigen, als Vasallen dienenden Adelsfamilie von Gleichen.
Die neben dem Steinkreuz stehenden zwei Steinsäulen sind die Reste eines bildstockähnlichen Andachtsmales, das mindestens 34 älter ist als das Ereignis vom Steinkreuz 1494. Sie tragen auch ein anderes, bislang ungedeutetes Stifterwappen und stehen vermutlich in keinem ursächlichen Zusammenhang zu dem Kreuz. Die unterschiedlichen Absatzhöhen der Säulen sind das Ergebnis nicht fachgerechter Aufstellung bei der Umsetzung und entsprechen nicht dem Originalzustand. Neben der Tafel dieser Säulen werden in Frienstedt vier weitere, um die Jahrhundertwende noch vorhandene Steinkreuze vermisst.“ (DT, leicht verändert)
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Letzte Aktualisierung ( 05. 02. 2020 )
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