www.mamboteam.com
Startseite arrow Naturschutz arrow Rote Liste arrow Die Rote Liste – das Fieberthermometer des Naturschutzes
29. 05. 2023
Die Rote Liste – das Fieberthermometer des Naturschutzes PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Alexandra Zicke   
26. 06. 2006

Inhaltsverzeichnis

9

1. Beschreibung / Entstehung

Unter einer Roten Liste versteht man die von der Internationalen Naturschutzunion (IUCN, Internation Union for Conservaion of Nature and Natural Resources) alle zwei Jahre veröffentlichte Liste. Diese Liste ist eine systematische Zusammenstellung und beinhaltet eine Aufzählung weltweit gefährdeter Tier- und Pflanzenarten, Biotoptypen, Biotopkomplexe, Artengesellschaften und Landschaften so wie entsprechende von einzelnen Staaten und Bundesländern herausgegeben Listen.

Für den Naturschutz sind sie wichtige Instrumente, denn sie dienen als Information sowohl für die Behörden als auch für die Öffentlichkeit. Sie sind eine wichtige Entscheidungshilfe, bzw. wissenschaftliches Fachgutachten, in denen der Gefährdungsstatus der Arten, Lebensräume und der Bezugsräume dargestellt wird. Für raum- und umweltrelevante Planungen sind sie als ständig verfügbares Gutachten eine wichtige Argumentationshilfe. Für gesetzgeberische Maßnahmen dienen sie als Datenquelle.

Rote Listen bewerten die Gefährdung anhand der Bestandsgröße und der Bestandsentwicklung. Sie beziehen sich auf einen bestimmten Bereich wie beispielsweise auf das gesamte Bundesgebiet oder auf einzelne Bundesländer. Durch sie wird der Stellenwert des Naturschutzes erhöht, der internationale Naturschutz koordiniert und notwendiger Handlungsbedarf im Naturschutz aufgezeigt. Durch die stetige Ausarbeitung der Roten Listen wird der weitere Forschungsbedarf aufgezeigt. Hinzu kommt die weiterhin bestehende negative Gefährdungssituation von Arten und Ökosystemen, sowie die Erfüllung nationaler Verpflichtungen aus internationalen Vereinbarungen (z.B. Bonner Konvention, Rio-Konvention, Ramsar-Konvention, FFH-Richtlinie). In Deutschland sind vor allem die Roten Listen des Bundes und der Bundesländer von Bedeutung.

Schon in den 60er Jahren gab es Vorläufer der heutigen Roten Liste. 1971 wurde die erste Rote Liste der Brutvögel Deutschlands von der Deutschen Sektion des Internationalen Rates für Vogelschutz (heute BirdLife International und NABU als deutscher Partner) veröffentlicht. Die erste gesamte „Rote Liste der gefährdeten Tiere und Pflanzen in der Bundesrepublik Deutschland“ veröffentlichte der damalige BFANL, die Vorläuferorganisation des Bundesamtes für Naturschutz (BfN). Seit dem werden von Experten der Naturschutzverwaltung die Roten Listen erarbeitet und herausgegeben.

Bereits heute stehen weltweit bereits über 15.000 Tier- und Pflanzenarten auf der Roten Liste der bedrohten Arten und es zeigt sich anhand der neuen Roten Liste ein erschreckender Zuwachs.

9

2. Informationen zur Erfassung der Datengrundlage und der Analyse des Gefährdungsgrades

Die Gefährdung von Arten wird durch die Einstufung in Rote-Liste-Kategorien wiedergegeben. Dabei bedeuten (nach der "Roten Liste gefährdeter Pflanzen Deutschlands" des Bundesamtes für Naturschutz 1996):

0 : ausgestorben oder verschollen

1 : vom Aussterben bedroht

2 : stark gefährdet

3 : gefährdet

4 : potentiell gefährdet (nur bei Roten Listen der Länder; soll künftig durch R ersetzt werden)

R : extrem selten (entspricht 4 bei den Roten Listen der Länder; s.o.)

G : Gefährdung anzunehmen

D : Daten mangelhaft

 

V : Vorwarnliste (noch ungefährdet, verschiedene Faktoren könnten eine Gefährdung in den nächsten zehn Jahren herbeiführen)

+ : regional stärker gefährdet

- : regional schwächer gefährdet

 

Zusätzlich wird in den Roten Listen der Bundesländer ein Status angegeben:

* : vorkommend (indigen oder Archaeophyt) und ungefährdet

n : Neophyt; im jeweiligen Bundesland neueingebürgerte (nach 1492) Art

u : unbeständige Art; im jeweiligen Bundesland nicht fest eingebürgert

# : evtl. zu erwarten, aber bislang nicht nachgewiesen

- : im jeweiligen Gebiet nicht vorkommend 

9

3. Die Roten Listen der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten, Pflanzengesellschaften und Biotope in Thüringen und Deutschland

Rote Liste der Lurche
http://www.biosphaerenreservat-vessertal.de/dasbrvt/nl/tierartn.htm#lurch oder
http://www.saxonet.de/amphibia/amphi-roteliste.html

Rote Liste der Kriechtiere
http://www.biosphaerenreservat-vessertal.de/dasbrvt/nl/tierartn.htm#kriech

Rote Liste der Fische und Rundmäuler
http://www.anglertreff-thueringen.de/presse48.html oder
http://www.biosphaerenreservat-vessertal.de/dasbrvt/nl/tierartn.htm#fisch

Rote Liste der Vögel
http://www.biosphaerenreservat-vessertal.de/dasbrvt/nl/tierartn.htm#voegel

Rote Liste der Brutvögel (Deutschland)
http://www.nabu.de/m05/m05_03/01117.html

Rote Liste der Libellen
http://www.biosphaerenreservat-vessertal.de/dasbrvt/nl/libellen.htm

Rote Liste der Heuschrecken
http://www.biosphaerenreservat-vessertal.de/dasbrvt/nl/tierartn.htm#schreck

Rote Liste der Langbeinfliegen
http://www.biosphaerenreservat-vessertal.de/dasbrvt/nl/tierartn.htm#lflieg

Rote Liste der Stelzmücken
http://www.biosphaerenreservat-vessertal.de/dasbrvt/nl/tierartn.htm#lflieg

Rote Liste der Fledertierarten
http://www.biosphaerenreservat-vessertal.de/dasbrvt/nl/saeuger.htm#fleder

Rote Liste der Säugetierarten
http://www.biosphaerenreservat-vessertal.de/dasbrvt/nl/saeuger.htm

Rote Liste der Pflanzengesellschaften (Deutschland)
http://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/RoteListePflanzengesellschaften.pdf

Rote Liste der Nutztierrassen (Deutschland)
http://www.g-e-h.de/geh-allg/rotelist.htm

9

4. Quellen

Letzte Aktualisierung ( 02. 10. 2014 )
 
< zurück
Nach oben
Nach oben