( Christine Kober und Beate Graumann ) Blaues Gold - so bezeichnet man im Schiefergebirge den wertvollen Stein, aus dem die Dachschieferplatten hergestellt werden. Schieferdächer sind sehr haltbar und werden kunstvoll gefertigt, geben dem Antlitz unserer Naturpark-Orte ihr typisches Gepräge. Auch mit zahlreichen anderen Schätzen kann der Naturpark aufwarten, der so vielseitig und formenreich in seinen Landschaftsbildern ist. Qualifizierte Naturführer in allen Regionen des Naturparks helfen bei der "Schatzsuche". Der Naturpark liegt im Südosten Thüringens zwischen den Kreisstädten Saalfeld und Schleiz. Von den 80.000 ha Fläche liegen 40% im Landkreis Saalfeld - Rudolstadt und 60% im Saale - Orla - Kreis. Fünf unterschiedliche Landschaften sorgen für Abwechslung. Im Süden des Naturparks, entlang der Thüringer Landesgrenze, erreichen die Berge Höhen von annähernd 800 Metern. Die Schönheit dieses Landstrichs liegt in der Weite und Ruhe der Wälder, die auch der Schwarzstorch schätzt. Beim Wandern und Skifahren auf dem Rennsteig im Hohen Thüringer Schiefergebirge - Frankenwald genießt man die Natur und die Gastlichkeit der kleinen Schieferdörfer mit ihren Herbergen. 
Tiefe Bachtäler im Wechsel mit hügeligen, wald- und feldreichen Hochflächen bestimmen das Landschaftsbild im Schwarza - Sormitz - Gebiet. In den historischen Schieferabbaugebieten kann man in Museen und Besucherbergwerken nicht nur die Arbeit der Schieferwerker nacherleben. Die alten Schieferbrüche und -halden haben sich im Laufe der Jahrhunderte auch zu wertvollen Lebensräumen entwickelt. Zahlreiche Fledermäuse, Lurche, Insekten und Reptilien haben in den alten Tagebauen ihren Lebensraum und in den unterirdischen Stollen geeignete Winterquartiere. Wellige Hochflächen im zentralen Teil des Naturparks bieten eindrucksvolle Panoramablicke - die Besonderheit dieser hohen und offenen Landschaft im Ostthüringer Schiefergebirge Vogtland. Typisch für das Gebiet sind die ursprünglichen Dörfer und die vorwiegend landwirtschaftliche Nutzung der Region, aber auch kulturhistorische Schätze, wie der reußische Landschaftspark um Schloss Ebersdorf oder die Wehrkirche in Friesau. Variationen der Elemente Wald, Wasser und Fels bestimmen das Bild im Oberen Saaletal. Aus romantischen Liedern und Gedichten kennt man die zahlreichen großen und kleinen Burgen hoch über der Saale. Die beiden großen Stauseen Hohenwarte und Bleiloch sind sowohl für den Tourismus als auch den Naturschutz von besonderem Wert. 
Das trockene, warme Klima und die teilweise offenen Felsen schaffen hier Lebensbedingungen für seltene Tierund Pflanzenarten. Das Plothener Teichgebiet im Nordosten des Naturparks stellt ein landschaftliches Kleinod in Thüringen dar. Mehrere hundert Teiche, umgeben von Wald, Wiesen und Feldern bilden das "Thüringer Land der Tausend Teiche" berühmt für seine Karpfen und international bekannt als bedeutendes Vogelschutz- und FFH - Gebiet (Tier-Pflanzen-Lebensraum-Richtlinie). Aufgrund der Nähe zu den mitteldeutschen Industriestädten und der Eisenbahnanbindung kommen bereits seit mehr als 100 Jahren Erholungssuchende in unsere Region. Die landschaftliche Schönheit des Schiefergebirges, das vollkommen anders als der Thüringer Wald ist und das Obere Saaletal mit den großen Stauseen sowie die vielfältigen Kulturschätze bieten Naturfreunden und Touristen attraktive Erholungs- und Erlebnismöglichkeiten. Die Ausweisung als Naturpark soll diesen Ansprüchen Rechnung tragen. 
Von besonderer Bedeutung ist die kontinuierliche und gute Zusammenarbeit mit dem Förderverein des Naturparks, dessen Mitglieder Gemeinden und Landkreise sind. Diese Kooperation in der Region ist eine der wichtigsten Grundlagen für die Akzeptanz des Naturparks. Die Naturparkverwaltung fördert mit eigenen und gemeinsamen Projekten zusammen mit den Fremdenverkehrsorganisationen, den Landratsämtern und anderen Institutionen die Verbindung von Naturschutz und Tourismus im Naturpark. So entstanden z. B. als Instrumente der Besucherinformation und -lenkung neben dem Naturpark - Haus in Leutenberg ein Netz von Informationsstellen und mehrere Erlebnis- und Lehrpfade. Das Naturpark - Kursbuch hat sich bereits über mehrere Jahre zum Bestseller für Touristen entwickelt. Jedes Jahr wird es mit aktuellen Bahn-, Bus und Schifffahrts - Fahrplänen bestückt, um den Besuchern die Vielfalt an Ausflugszielen mit dem Komfort der öffentlichen Verkehrsmittel so bequem wie möglich anzubieten. Förderung des öffentlichen Nahverkehrs in Verbindung mit der Entwicklung von touristischen Angeboten - das war Zielsetzung, als unser Naturpark 2004 Modellregion des Projektes "Reiselust - Neue Wege in den Urlaub" wurde, welches der Verkehrsclub Deutschland ins Leben gerufen hat. Als Ergebnis dieser Kooperation fanden wir für unser Anliegen Partner, mit denen ein buchstäblich ausgezeichnetes Projekt gelang. Nicht nur für den Schiefergebirgs Express stehen die Signale auf "Grün". Naturpark Thüringer Schiefergebirge - Obere Saale Wurzbacher Str. 16 07338 Leutenberg Tel.: 036734/23090 E-Mail:
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http://www.thueringer-schiefergebirge-obere-saale.de/ Der Thüringer Naturbrief bedankt sich für die freundliche Unterstützung durch Frau Dr. Stremke und der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG) Jena TLUG Jena: http://www.tlug-jena.de/de/tlug/ E-Mail:
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Beiträge wurden dem Sonderheft "Landschaftspflege und Naturschutz in Thüringen", Nr.2/2006 entnommen und geringfügig redaktionell bearbeitet. Die Redaktion dankt den AutorInnen und Fotografen. Text /Fotos Klaus Fischer
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