Pflanzen im und am Erfurter Steigerwald |
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Geschrieben von Detlef Tonn | ||||||||||
24. 01. 2008 | ||||||||||
Seite 21 von 32 Primelgewächse (Primulaceae)Punktierter Gilbweiderich (Lysimachia punctata)Lysimachia: Gattung der Primulaceae; benannt nach dem griech. Feldherrn Lysimachos, dem Leibwächter Alexanders des Großen, nach dessen Tode König von Thrakien und Macedonien. punctata: lat. punctatus = punktiert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Punktierter_Gilbweiderich
Hohe Schlüsselblume (Primula elatior), auch Waldschlüsselblume - schwefelgelbe Blüten locken Hummel, Biene und FalterPrimula: lat. prima = die erste; -ula = Verkleinerungssilbe; als eine der ersten im Jahr blühenden Pflanzen, gleichsam den "Blütenhimmel" aufschließend - Schlüsselblume. elatior: lat. = höher, erhabener.
Ein Lokalflorist schrieb einstens: "Die Sucht, mit Blumengrüßen die Fenster zu schmücken, ist ebenso verwerflich wie das Abrupfen der Pflanzen ... ". Den moralischen Appell hörte ich wohl – nur sollte klar gesagt werden, dass weder Blümchen-Pflücken noch Handsträuße die Ursache der Artenverarmung rings um Erfurt sind. Es war die Intensivierung der Landnutzung, verbunden mit vielfachen Fehlentscheidungen in der Standortpolitik. Jüngste Beispiele dafür waren in den 1980er Jahren z.B. die Errichtung der Kleingartenanlagen bei Rhoda und anderswo im "Ödland". Ganze Vegetationseinheiten gingen für immer verloren.
Trotzdem bleibt der Handstrauß verboten - für besonders geschützte Arten, die in der Bundesartenschutzverordnung aufgeführt sind. Die Waldschlüsselblume oder Waldprimel gehört nicht mehr, wie zu DDR-Zeiten, zu den besonders geschützten Vertretern . Ein Handsträußchen mit der Waldprimel, ist demnach gestattet. Doch in einer Vase welken sie in kurzer Zeit. Deshalb der moralische Appell: Stehen lassen! Am Steigerboden dauert das Erblühen, Welken und Fruchten viel länger, die Pflanzen können zahlreiche Besucher erfreuen - und die biologische Funktion der Blütenpracht erfüllt sich.
In manchen Jahren blüht die Hohe Schlüsselblume schon im März. Meist liegt der Blütenhöhepunkt Mitte bis Ende April. Die Blütenstengel werden bis 30 cm groß aus runzligen, unterseits behaarten Blättern. Hellschwefelgelbe Blütenfarben locken Hummeln, Bienen und Tagfalter an, die mit langen Werkzeugen die Nahrung aufnehmen. Die Waldprimel ist im Gegensatz zur 10 - 14 Tage später erblühenden Wiesen-Schlüsselblume duftlos - zumindest für menschliche Nasen. Im Steigerwald findet sich dieser Frühblüher auf sickerfrischen und nährstoffreichen Böden. Reiche Bestände besitzt der "Martinsbusch" im Süden des Waldes. Der Betrachter bemerkt, dass der Blütenschlund dunkler gefleckt ist und dass die fünf orangegelben Tupfen der Schwesternart Wiesenprimel hier fehlen. http://www.natur-lexikon.com/Texte/MZ/001/00009/MZ00009.html |
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