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9 Den heiligen Laurentius, vor der Reformation Schutzpatron der Pfarrkirche von Camburg, zeigt bereits das älteste Stadtsiegel von 1603. Allerdings hielt darauf der Heilige ein Buch in der Linken. Die heutige Wappenform führt Camburg seit 1904 auf Empfehlung des damaligen Heroldsamtes in Berlin. Zum Camburger Wappen gibt es folgende Sage: Es war einmal - wie so oft - ein Sonntagnachmittag, nur wars vor vielen, vielen Jahren und just am 10. des Erntemonats. Schwül und durstig wars auf Erden, langweilig und schläfrig in den Regionen des Jenseits. St. Laurentius saß auf seinem Schemel und wäre wohl eingeschlafen, wärs nicht gerade sein Todestag gewesen, er gedachte noch einmal der Marder, die er ausgestanden und warf vorwurfsvoll einen Blick herunter nach der Erde, da! was sah er? Ein Rauchwälkchen kräuselt sich verdächtig empor und, hat ein Geruch, brenzlich, nach Fleisch - "Na wart! Ihr Donner-Hagels-Pack, euch soll doch gleich - ." Flugs tart er zum Herrn und sprach: "Herr, meine erste Bitte, gewähre sie mir, verleih mir Herr, heut noch einmal meine menschliche Gestalt und laß mich hinunter zu dem Menschengesindel, mir Täucht, sie haben wieder einen auf dem Feuer. " "Deine Bitte sei dir gewährt," sprach der Herr, "indeß kann ich dir schon sagen, daß du dich wohl täuschst, denn da unten gibts schon längst keine Heiligen mehr - und was in Rom heilig gesprochen wird - na geh!" Laurentius nahm ein Gewand, stieg herunter, und als er nahe der verdächtigen Stelle kam, da, richtig, was sah er? Einen Rost, einen wirklichen, wahrhaftigen Rost über einem Feuer, geschürt von einem Manne, angetan mit weißer Schürze, was aber auf dem Roste lag, 's war weder Mensch noch Tier. Laurentius trat näher hinzu und frug: "Was treibst du hier?" "Was ich treibe? Etwas, das solch fahrenden Gesellen wie du bist, nichts angeht." "Oho, mit mir treibt man keinen Scherz mehr, sieh mich an und steh mir Rede und Antwort." Dem Manne, einem von der Fleischer ehrsamen Zunft, an sich nicht furchtsam, ward beim Anblick des Laurentius doch etwas beklommen und er sprach milder: "Siehst du, was ich treibe?"" Wohl sehe ich, doch versteh' ichs nicht, was ists das hier röstet?" "Würste sinds, Würste vom vieledlen Schwein, so geschaffen zu Nutz und Frommen der Menschen, ich briet davon und trug sie hin in jenes Zelt, dort sitzt man zu fröhlicher Kurzweil beisammen. Fehlen dabei dürfen sie nie, 's wär schier undenkbar; ich bin nun fertig damit, die paar noch hier sind die letzten, sie sollten für mich, doch hab ich sie öfter, willst du eine?" "Hm, eigentlich genießen wir nicht - indes heute - gib her!" Und er nahm und biß hinein, und biß wieder und schmunzelte vergnügt: "Kostbarer Genuß!" "Was ist's, " sprach er dann, "was hast du da in dem Krug?" "Bier ist's, echt Camburger Stadtbier, Prosit! Da, trink!" Und Laurentius trank und trank, in mächtigen Zügen; herrlich! Unübertrefflich! Hei, wie das mundet, wie das kühlt, und er ergriff den leeren Rost, stemmte ihn gegen die Erde, stützte sich darauf und sprch: ,,0 hätte ich einen so kühlen Trunk gehabt, als ich auf solchem Ding, wie das hier, lag und briet, hätt ich überhaupt diese Götterspeise und Trank gekannt damals, mit dem Sterben, weißt du, wahrlich anders hätt ich mir's überlegt Es war schwer, glaube mir, sehr schwer, ja sieh mich an, ich bin St. Laurentius, 's ist mein Todestag heute, ich nahm auf eurer Erde Verdächtiges und vermeinte, es ginge wieder jemand so wie mir, deshalb kam ich, zu helfen, wenn's noch Zeit, zu rächen, wenn's zu spät, ersäuft hätt ich die ganze Gegend bei erster Gelegenheit, sie kommt euch oft nahe genug manchmal. Na, 's ist mir lieb, daß ich's nicht nötig und weiter keine Umstände habe, nimm dafür nun, daß du mir so herrliche Gaben geboten, meinen Dank, mit Gold und Silber kann ich selbst dir's nicht lohnen, aber dir und allen deiner Zunft, so sie diese wohl treiben, sollen andere zutragen, was ich nicht geben kann, eure Schränke und Truhen sollen gefüllt sein, wohlgenährt sollt ihr aussehen, wohlergehen soll's euch immerdar. Aber daß die Würste also bleiben und ihr mir nichts fremdes dazwischen tut; wer solches machet, soll gestrafet werden, und soll auch immerdar dasselbe Gewicht genommen und eingehalten werden. Denen, die das Bier zubereiten, soll es also gehen wie euch und sollen ebenso gesegnet sein und wohl angesehen auf Erden, aber daß sie mir nicht panschen." "Dem Ort, da ihr wohnet," sprach Laurentius weiter, ,,'s ist doch Camburg, was da liegt, will ich euretwegen gewogen sein. Sage es den Stadtvätern, wie du mich hier siehst, sollen sie mich auf ihr Stadtfähnlein malen, mein Bild in ihr Insiegel schneiden lassen und soll der Bürgermeister alle Urkunden und alles Wichtige damit untersiegeln. So lange solches gehalten wird, will ich Camburg in meinen besonderen Schutz nehmen. So ein Wasser kommt, soll es keinem weiter gehen, bis an den Hals und niemand darin umkommen, er sei denn selbst schuld. Vor Seuchen und Gefahren sollt ihr bewahret sein, allen, so darin wohnen, so sie's ordentlich treiben, soll's wohlergehen. Euer Städtlein soll wachsen und gedeihen, und soll viel getan werden, daß es schön und allen eine Augenweide sein soll, daß alle, die da herkommen, auch hier bleiben möchten, so sie nur da wohnen könnten. Aber es wird vorerst nicht so groß werden und seinen Nachbarn so überlegen sein, als es wohl könnte, ein Dämon hält es zurück, das ist der Parteien Haß und Neid. So die einen etwas unterfangen, ob solches zum Wohle aller führen würde, ruhen die anderen nicht, bis sie es zunichte gemacht. Dieser Dämon aber, das nehmt zum Zeichen, wird machtlos sein, so oft und solange das Stadtfähnlein mit meinem Bildnis entrollt ist und wird sich diese Macht auch auf andere so hauptsächlich auf die späteren Fahnen der wohlehrsamen Schützen übertragen, also, daß solange die Fahnen wehen oder mit fröhlichem Paukenschlag daher getragen werden, so der Rost geschüret wird und solch edler Trank {ließt, alles Trennende vergessen sein und eitel Friede und Eintracht herrschen soll. So solches dann wohlempfunden wird und danach gestrebet, soll nach und nach eine andere Zeit heraufziehen und mit den Generationen die Zwietracht schwinden, dann Heil Camburg". Laurentius ging von dannen und geschah so, wie er gesagt und ist der Schutzpatron Camburgs bis auf den heutigen Tag.
Ortsteile: Camburg, Döbritschen, Stöben, Schinditz, Tümpling (Wappenbeschreibung Camburg, Heimatmuseum Camburg, 1994). 9 Der Löwe ist das alte Wappenbild der Grafen von Thüringen, welches sie vor ihrer Erhebung in den Landgrafenstand 1125 führten. Der 1040 geborene Ludwig der II., Graf von Thüringen (der Springer), späterer Erbauer der Wartburg, wurde auf dem Johannesberg bei Altenbergen vom Bischof von Mainz getauft, wo der sich im hinteren Teil des Wappens befindliche Kandelaber steht, welcher als Erinnerung an die erste Kirche Thüringens, die Johanniskirche, 724 durch Bonifatius errichtet, 1811 gestiftet, steht. Die drei Flammen versinnbildlichen die Trinität (Dreifaltigkeit). Die drei Tannenzapfen weisen Catterfeld als Walddorf aus.
Ortsteile: Altenbergen, Catterfeld. 9 Der Bischof ist der heilige Gumpert, der Schutzpatron einer Klosterkirche in Clingen. Wahrscheinlich gelangte dessen Brustbild schon mit der Stadtrechtverleihung Ende des 13. Jh. in das Wappen.
9 Im Jahr 1213 erhielt Creuzburg durch Landgraf Hermann I. Stadtrecht, Stadtmauer und Siegel mit dem noch heute gültigen redenden Wappenbild (SIGILLVM CIVIVM IN CRVCEBVRCH). Die Burg Creuzburg, einer der Hauptsitze der Thüringer Landgrafen, gab der Stadt ihren Namen.
Ortsteile: Creuzburg, Scherbda. 9 Ortsteile: Crock, Oberwind.
9 Wappen: Mühlrad einer mit Wasserkraft betriebenen Mühle. Die Symbole gehen auf das Betreiben einer Mühle zurück; Reste eines Mühlrades und eingemauerte alte Mühlsteine sind erhalten geblieben. Später wurde die Wasserkraft anders genutzt. Die Mühle wurde erweitert und umfunktioniert zu einer Flachs und Kammgarn verarbeitenden Fabrik. 9 Im Wappen werden einmal die einstigen Grundherren angegeben; der Löwe ist der schwarzburgische, zum anderen gibt die Axt einen Hinweis auf die Forstwirtschaft, den einzigen Broterwerb der Bewohner zu früheren Zeiten, und der Stern ist das alte Ortszeichen (Gemerke).
9 Ortsteile: Dermbach, Glattbach, Lindenau, Lindigshof, Mebnitz, Oberalba, Unteralba.
9 Das Rad deutet auf die frühere Zugehörigkeit zu Mainz; das auf einem Doppelsockel stehende, 1935 errichtete, 15 Meter hohe und weithin sichtbare Dünkreuz gilt als Sehenswürdigkeit und lokale Besonderheit der Gemeinde; aus dem Mittelalter stammt die ehemalige Wasserburg derer von Hagen zu Deuna. Das Bauwerk wird seit Jahrzehnten als Altersheim genutzt und zählt zu den denkmalgeschützten Bauwerken des Eichsfeldes.
9 Das Gebäude symbolisiert das ehemalige Schloß "Feldeck", in dem sich ein Kindersanatorium befindet. Die waldreiche Tallage wird durch den Baum dargestellt.
9 DIETZHAUSEN, Gemeinde, seit 1. April 1994 Ortsteil von Suhl, Alt-Landkreis Suhl Bereits das alte Gemeindesiegel von Dietzhausen zeigt eine Henne, die auf die Zugehörigkeit zur Grafschaft Henneberg hinweist. Der Sparren dagegen stellt die vielen Fachwerkhäuser dar, die es im Ort gibt. Um den vielen Hennen in den Ortszeichen der Landschaft einmal eine Unterscheidung zu geben, wurde hier alles blau tingiert.
9 Dieses eigenwilige Schildmotiv ist ein Versuch, seltene Pflanzen für eine heraldische Figur zu stilisieren. Es sollte eigentlich erst eine Dillpflanze dargestellt werden doch hätte diese nicht als solche erkannt werden können. Daraufhin entschied man sich für den Kolben einer Silberdistel, da sich diese Pflanze häufig in der Gemarkung zeigt.
9 Dingelstädt, am Oberlauf der Unstrut im Eichsfeld gelegen, wurde am 14. Febr. 1859 das Stadtrecht verliehen. Mit der Ernennung zur Stadt wurde vom preußischen Heroldsamt auch ein neues Wappen bestätigt, welches noch heute in etwas geänderter Form gültig ist. Bereits seit dem Mittelalter führte Dingelstädt als Ortszeichen ein Richtbeil, was an das einstige Halsgericht erinnert. In Anlehnung an dieses Symbol und mit dem Hinweis auf den Namen Dingelstädt symbolisiert der Ring eine Gerichts- und Thingstätte; die Eiche soll auf die Zugehörigkeit der Stadt zum Eichsfeld hinweisen.
9 Döbritz hat bedeutungsvolle frühgeschichtliche Funde aufzuweisen. Die beiden kulturgeschichtlich wichtigsten Exemplare sind eine Harpunenspitze sowie das sogenannte Fusssohlenidol. Die beiden ca. 130000 Jahre alten Fundstücke tragen Verzierungen in rautenähnlicher Form. Daraus ergibt sich als Heroldsfigur ein Rautenfeld. Eine Hausmarke von einem historischen Gebäude des Ortes in Gestalt eines Pfluges bildet das zweite Wappenelement. Es verweist daneben auf die landwirtschaftlich geprägte Erwerbsgeschichte des Ortes.
9 Wappen: In Gold eine eingebogene grüne Spitze, darin drei wachsende silberne Tannen, die mittlere größer als die äußeren; vorne ein blaubewehrter roter Löwe, hinten ein rotbewehrter blauer Löwe (in der Quedlinburger Wappenrolle unter Nr. QWR II / 87021 eingetragen). Die Löwen stellen einen Bezug zur ehemaligen Landesherrschaft dar (blauer Löwe: Herrschaft Rabinswalde, roter Löwe: Herren von Werthern). Die Tannen sind Hinweise auf die waldreiche Gegend. 9 Das erste bezeugte Siegel von 1403 stellt den Patron der Pfarrkirche, den Apostel Jakobus den Älteren, dar. Später erscheint das Siegelbild mit dem brottragenden Bettelmönch. Vermutlich ist die heutige Form eine Mißdeutung des Apostels, der anstelle des Brotes die Pilgermuschel am Hut, sein Attribut, tragen müßte.
Ortsteile: Dornburg/Saale, Hirschroda, Wilsdorf. 9 Das älteste vorhandene Gemeindesiegel von 1884 zeigt nur den Bienenkorb; die Anzahl der Bienen war im Laufe der Zeit verschieden. Ursprünglich waren es wohl 8, zur Jahrhundertwende 12, im 3. Reich ein Bienenschwarm, und zur Zeit sind es 7. Zeitweise wurde der Bienenkorb auch ohne Bienen dargestellt. Zur Stadterhebung Ebelebens im Jahr 1928 erschien das Wappen mit 8 Bienen. Über die Bedeutung der Anzahl gibt es verschiedene Thesen: Anzahl der Ratsherren, Anzahl der zum damaligen Amtsbezirk Ebeleben gehörenden Orte, Verbindung zum einstigen Marksußraer Kloster - möglicherweise geben sie einen Hinweis auf Zisterziensermönche, die in der Umgebung Klöster besaßen -, Anzahl der früher in Ebeleben ansässigen Innungen. Am wahrscheinlichsten ist wohl, daß die Anzahl keinerlei konkrete Bedeutung hat. Im Zusammenhang mit der Stadtrechtsverleihung am 1. Sept. 1928 wurde auch das Stadtwappen amtlich bestätigt.
Ortsteile: Ebeleben, Allmenhausen, Rockensußra, Wiedermuth. 9 Wappen: Geviert von Schwarz und Silber; 1 und 4: ein aufgerichteter golden gekrönter goldener Löwe mit ausgeschlagener roter Zunge; 2 und 3: ein goldener schreitender Kranich. Ortsteile: Ebersdorf, Friesau, Röppisch, Schönbrunn, Zoppoten, Bahnhof Ebersdorf-Friesau. 9 Das Wappen gibt mit der schwarzen Henne und dem Spitzenschnitt einen Hinweis zur ehemaligen territorialen Zugehörigkeit - einmal in der Grafschaft Henneberg und zum anderen im Herzogtum Franken. Das Herz symbolisiert das örtliche Sanatorium und den Fremdenverkehr.
9  - Wappen seit 1826
Das Wappen "Drei Linden" ist einem wichtigen Platz in der Gemeinde gewidmet. Er liegt an der Kreuzung der Straße von Camburg nach Apolda und dem Fahrweg von Bad Sulza nach Dornburg und wurde seit Jahrhunderten als Festplatz von den Burgern genutzt. Dieses Wappen besteht wahrscheinlich seit der Gründung des Herzogtum Sachsen-Meiningen mit dem Amtsgerichtsbezirk Camburg im Jahre 1826. Ein einziges, bisher gefundenes Ortssiegel kann dieses beweisen. In der Aufschrift des Siegels wurde der Ort noch Eckelstedt geschrieben. Zur 1000-Jahrfeier 1976 wurde das Wappen wieder neu entdeckt. 9 Die Darstellung der Kirche geht auf ein Siegelmotiv zurück und steht für die Kirche St. Albanus, welche das am höchsten gelegene Gotteshaus des Eichsfeldes und im Volksmund als Eichsfelder Dom bekannt ist. Als redendes Element symbolisiert der Apfel die etymologische Deutung des Ortsnamens als Apfelbaumort. Das silberne Speichenrad dokumentiert die jahrhundertelange Zugehörigkeit Effelders zum Erzbistum und Kurstaat Mainz. In der Ortslage existiert die architektonische Besonderheit einer ummauerten Quelle. Dieser sogenannte Kellerborn wird durch einen gestückten Bord im Wappen versinnbildlicht. Darüber hinaus ist der Bord Symbol für die in Teilen erhalten gebliebene Dorfmauer.
9 Das Rad im Wappen von Egstedt ist als Symbol für die den Ort durchquerende ehemalige Handelsstraße von Erfurt nach Stadtilm zu verstehen. Darüber hinaus versinnbildlicht das Rad die historische Beziehung zur Stadt Erfurt sowie die Zugehörigkeit zu deren Gerichtsbarkeit. Das Kreuz symbolisiert die Egstedter Ortskirche und deutet außerdem auf das steinerne Sühnekreuz in der Ortslage hin. Die Egge bezieht sich als redendes Element auf die volksetymologische Deutung des Gemeindenamens. Zusätzlich versteht sich die Egge als Symbol der Erwerbsgeschichte des immer landwirtschaftlich geprägten Ortes.
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9 Das Haus bzw. der Turm ist das Wahrzeichen des Ortes und bezieht sich auf den Ortsnamen. Als zweites markantes Symbol wurde die im Ort befindliche Brücke aufgenommen. Die Tinkturen entsprechen im allgemeinen denen der Grafen von Henneberg, zu deren Herrschaftsgebiet der Ort einst gehörte.
9 Das Wappen basiert zum größten Teil auf der Dokumentation der Thüringer GAU-Zeitung vom 31. März 1937, die sich auf ein Wappenwerk des Professors Hupp aus dem Jahre 1895 bezieht: In Silber der hl. Georg im Panzerhemd mit rotem Mantel, in der Rechten die Fahnenlanze, mit der Linken eine grüne (goldene) Märtyrerpalme und zugleich den hier roten Schild mit silbernem Kreuz haltend, rechts begleitet von einem schwebenden roten Kreuzchen. Dem hl. Georg als Sieger war die von Landgraf Ludwig In. erbaute Georgenkirche geweiht. Wie oben steht er im SIGILLVM PREFECTI ET BVRGENSIVM DE YSENACHE aus dem Ende des 13. Jh., in dem SECRETVM CIVITATIS YSENACHENSIS des 14. Jh., einem ähnlichen Sekret des 15. Jh. und in späteren Nachbildungen, stets mit dem freischwebenden Kreuzchen, aber links vom Heiligen. Nur ein Siegelchen vom Jahre 1666 zeigt den hl. Georg als Drachentöter.
9 EISENBERG, Stadt, Saale-Holzland-Kreis, Alt-Landkreis Eisenberg Auf einer Urkunde von 1274 erscheint erstmalig ein Siegel mit drei Türmen und der Umschrift: Sigillum Burgensium in Eisenberc. Der Mohrenkopf ist das Wappen des Markgrafen Dietrich des Bedrängten von Meißen, unter dessen Regierung die neue Siedlung Eisenberg befestigt worden ist. Folgende Sage wird erzählt: Vor vielen hundert Jahren, als noch die tapferen Grafen von Eisenberg in einem alten Schlosse hausten, soll sich einer dieser Grafen einen Mohren als Diener von den Kreuzzügen mitgebracht haben. Wegen ihrer Treue waren die Mohren hoch geschätzt. Als die Gemahlin des Grafen eines Tages ihre goldene Kette vermißte, wurde der Mohr verdächtigt. Obwohl er seine Unschuld beteuerte, wurde er zum Tode verurteilt. Die Gräfin begann zu zweifeln und als der Mohr zur Richtstätte gebracht wurde, griff sie zum Gebetbuch, um für ihn zu beten. Da fiel die gesuchte goldene Kette aus dem Buch. Sie hatte sich beim Beten gelöst und war unbemerkt in das Buch geglitten. Schnell rief sie einen Diener, den sie zur Richtstätte schickte, um das Urteil rückgängig zu machen. Gerade als der Henker zum Todesstreich ausholte, erreichte der Diener den Ort. In letzter Minute konnte er "Halt!" rufen, Der Mohr war gerettet. Um aber seine geschändete Ehre wieder herzustellen, nahm der Graf den Kopf des Mohren mit der Binde über den Augen in sein Wappen auf, und von diesem ging er in das Siegel des Rates und in das Wappen der Stadt über, welches von 1587 datiert.
Ortsteile: Friedrichstanneck, Saasa, Kursdorf. 9 Den Löwen führt Eisfeld als Wappentier seit 1374, als Stadt und Amt Eisfeld in den Besitz der Markgrafschaft Meißen eingegliedert worden waren. Die Stadt führt ihn seitdem in ihrem Siegel, zunächst mit dem Buchstaben "E" für Eisfeld; etwa seit 1650 mit einem Bäumchen, das als Symbol für den Wiederaufbau nach den schweren Zerstörungen des 30jährigen Krieges angesehen wird. Später wurde wieder auf das mittelalterliche Wappen mit dem "E" zurückgegriffen, das von der Stadtverwaltung Eisfeld bis Ende der 1950er Jahre geführt wurde. Seit 1960 wird wieder das Wappen von 1650 geführt.
Ortsteile: Eisfeld, Heid, Harras, Hirschendorf, Waffenrod, Hinterrod. 9 Die Gemeinde Eishausen mit den Ortsteilen Steinfeld und Adelshausen befindet sich in einem wasserreichen Gebiet mit mineralhaItigen Quellen, die teilweise zu einer Rotfärbung des Wassers führen. Diese Besonderheit wird durch einen roten Wellenbalken in Gold symbolisiert. Bis zu ihrem Tode 1837 bzw. 1845 lebten die "Dunkelgräfin" und der "Dunkelgraf' im Asyl in Eishausen. Die sogenannte Dunkelgräfin gilt als eine Tochter Ludwigs XVI. von Frankreich; dafür stehen im Wappen in Blau drei goldene Lilien, das Symbol der Bourbonen. Der Lindenblattschnitt verweist auf die bekannte Dorflinde in Steinfeld. Darüber hinaus verdeutlicht er die Existenz sowie Zusammenhalt und Verwachsenheit der drei Gemeindeteile. Um die Dunkelgräfin rankt sich folgende Geschichte: Am späten Abend des 7. Febr. 1807 nahm ein elegant gekleidetes Paar in sämtlichen Räumen der oberen Etage des "Englischen Hofes" Quartier. Der "Englische Hof' war das vornehmste Hotel der Stadt Hildburghausen, und die neuen Gäste schienen dieser kostspieligen Unterkunft mehr als würdig zu sein, denn sie waren kostbar gekleidet und dem Herrn saß der Geldbeutel locker, denn er ließ teure Waren kommen und erwies den Armen der Stadt finanzielle Wohltaten. Merkwürdig war doch das mysteriöse Einsiedlerleben, das die beiden führten - ohne jeglichen gesellschaftlichen Umgang, die Dame ganz und gar wurde nur für Augenblicke und dann tief verschleiert und mit einer grünen Sonnenbrille unkenntlich gemacht von den Hildburghäusern erblickt. Dieses Einsiedlerleben setzte sich fort, als das Paar innerhalb der Stadt mehrfach seinen Wohnsitz änderte. Die offensichtliche Menschenscheu und das angstvolle Vermeiden jedes menschlichen Kontaktes, insbesondere das Versteckspiel der Dame, erweckten aber erst recht die Neugierde der Bevölkerung. Als '. es dem Paar in Hildburghausen doch zu unruhig wurde, verlegte es seinen Wohnsitz nach dem ca. 10 km entfernten Dorf Eishausen; hier wurde das Versteckspiel noch intensiver betrieben. Die Spazierfahrten in einer dichtverhängten Kutsche wurden immer kürzer und seltener. Eine dichte Hecke schützte das Schloß vor neugierigen Blicken. Die Köchin Johanna Weber durfte das Schloß niemals verlassen, damit sie nicht in die Versuchung kommen konnte, neugierigen Ohren ihre Beobachtungen mitzuteilen. Ein Liebesverhältnis mit dem Diener des Paares versüßte ihr vielleicht die strenge Klausur ein wenig, die fast dreißig Jahre währte. Die beiden Söhne, die aus diesem Verhältnis hervorgingen, durften sie nicht bei sich im Schloß behalten, sondern sie wurden im Dorf aufgezogen. Auch dem rätselhaften Herrn mochte in der Einsamkeit die Zeit lang geworden sein, denn er begann mit dem Eishäuser Pfarrer Kühner eine rege Korrespondenz über Politik, Geschichte, Literatur und Kunst, die viele Jahre, bis zum Tod des Pfarrers, währte. Manchmal mußten die Briefe mehrmals täglich von der Botenfrau hin und her getragen werden. Aber zeitlebens wechselten die Männer kein Wort miteinander, und auch die Briefe wurden dem "Dunkelgrafen" vom Pfarrer sofort wieder zurückgegeben. Die rätselhafte Dame hatte durch die jahrzehntelange Isolation von der Außenwelt möglicherweise seelischen Schaden genommen. Schon in Hildburghausen wurde nächtelang ihr hysterisches Weinen vernommen, und in Eishausen schien sie vollends um den Verstand gekommen zu sein, denn sie soll mit Hunden und Katzen, die das Schloß bevölkerten, gespielt haben, wie ein kleines Mädchen. Nachts hatte sie vermutlich unter Angstzuständen zu leiden, denn der Herr sorgte dafür, daß jegliches störende Geräusch von ihr ferngehalten wurde. Auf sein Betreiben hin wurde der Eishäuser Jugend sogar das Neujahrsschießen verboten. Am 27. Nov. 1837 starb die Dame in der Einsamkeit des Schlosses von Eishausen, ohne daß ein Arzt oder ein Seelsorger an ihr Sterbellager gerufen worden wäre. Sie wurde auf dem Grundstück Schulersberg am Hildburghäuser Stadtberg begraben. Das Grab ist erhalten; daß es keine Inschrift trägt, soll ihrem Wunsche entsprechen. Ihr Totenschein ist auf den Namen Sophia Botta aus Westfalen ausgestellt. Daß ihr Begleiter hierfür offensichtlich einen falschen Namen angegeben hat, steht außer Frage. Am 8. Apr. 1845 starb auch der Herr in der Einsamkeit des Schlosses, ohne je wieder in ein Leben in der Öffentlichkeit zurückgekehrt zu sein. Aus dem Reisepaß, der sich im Nachlaß des Verblichenen befand, konnte nun der Name des mysteriösen Herrn in Erfahrung gebracht werden. Zu Lebzeiten hatte er sich Vavel de Versay genannt, woraus der Hildburghäuser Volksmund schnell "Pfaffel" gemacht hatte. Der Name im Reisepaß lautete Leonardus Cornelius van der Valck, und für die Wahrscheinlichkeit der Echtheit des Namens mag gelten, daß ein Erbe aus Amsterdam sich zweifelsfrei legitimieren konnte und die Erbschaft im Schätzungswert von 15 000 Gulden einstrich. Nach dem Tod des geheimnisvollen Paares kam die Vermutung auf, daß es sich bei der Dame um keine geringere als um "Madame Royale", die Tochter des enthaupteten Königspaares Ludwig XVI. und Marie Antoinette gehandelt haben soll.
Ortsteile: Steinfeld, Adelshausen, Eishausen, Streufdorf, Seidingstadt, Stressenhausen, Sophienthal, Massenhausen. 9 Die stilisierte silberne Burg soll als redendes Wappen den Ortsnamen versinnbildlichen. Burgherren auf der Elgersburg waren über Jahrhunderte die Herren von Witzleben. Aus dem Wappen dieses Geschlechtes sind die Sturzsparren entlehnt, die statt der ursprünglichen Tingierung silber und rot mit den Elgersburger Ortsfarben belegt sind. Der blaue Schildfuß mit dem silbernen Wellenbalken verweist auf die Bedeutung Elgersburgs als Kur- und Erholungsort. In Elgersburg bestand eine der ersten Kaltwasserheilanstalten Deutschlands.
9 Wappen (ohne Farbangaben): Eine Windmühle. Eliasbrunn gehört zu den wenigen Ortschaften im Oberland, die eine Windmühle besaßen. Der Bau der Windmühle war verursacht durch die Unmöglichkeit der Errichtung einer Wassermühle einerseits und die günstigen Windverhältnisse auf der unbewaldeten Höhe andererseits. Im Jahre 1878 errichtete der Müller und Mühlenbauer Julius Schelder bei Eliasbrunn eine Holländermühle. Er hat die Mühle nur kurz betrieben und verstarb nach einem Unfall. Nachdem die Mühle acht Jahre ohne Betrieb gewesen war, kaufte sie der Müller und Zeugarbeiter Julius Korn im Jahre 1888. Infolge der erheblichen Windstärken auf dem 652 m hohen Hügel wurden die Mühlenflügel oft beschädigt, und die Mühle stand nicht selten auf Jahre still. Im Jahre 1896 wurde die Mühle von dem Müllermeister Karl Lang erworben. Er setzte die Mühle wieder in Gang. Um den Windverhältnissen gerecht zu werden, versah er sie mit eisernen Bruststücken. Im Jahre 1938 wurden in einem Gewittersturm die Mühlenflügel völlig zerstört und seitdem nicht wieder instandgesetzt. Die Mühle und das dazu erbaute Sägewerk wurden nun elektrisch betrieben. 9 Der geschachte Schild stammt vom Wappen der Grafen von Lothra; der Helm und die Hirschstangen entstammen dem Wappen der Grafen von Honstein. Die goldene Krone auf dem Helm deutet mit ihrer Form den Adelsrang des Geschlechtes an. Goldene Ritterkette und stilisierte Helmdecke (bzw. stilisierter Mantel) als rote Ranken um den Schild gelegt, vervollständigen das Wappen.
Ortsteile: Cleisingen, Ellrich, Werna, Appenrode, Gudersleben, Rothesütte, Sülzhayn, Woffleben. 9 ERFURT, kreisfreie Stadt, Landeshauptstadt Die Stadt Erfurt gehörte bis zum Jahre 1802 zu Kurmainz, daher dieses Wappenbild. Schon zu Beginn des 16. Jahrhunderts, auf den Stadtsiegeln aber erst seit 1805, erscheint bei reicherer Darstellung über dem Schilde ein Stechhelm, dessen Kleinod ein roter, hermelinbestulpter Hut ist, der das Rad trägt; an den Stellen, an denen die Speichen in die Felgen gehen, sind letztere außen mit Pfauenfedern besteckt. Seit 1548 werden zuweilen auch zwei Schildhalter, rechts ein Wilder Mann mit einer Keule, links ein Waldweib, meist mit, ab und zu auch ohne Keule, beide nur mit einer Blätterschürze bekleidet, beigegeben. Der zu den ältesten städtischen zählende, wohl noch vor dem letzten Viertel des 12. Jh. entstandene Stempel des ersten Stadtsiegels zeigt den Patron von Mainz, den hl. Martin unter dem Bogen eines stilisierten, mehrtürmigen Bauwerks. Er ist im bischöflichen Gewande mit dem Pallium, barhäuptig, doch mit Nimbus und auf einer einfachen Kathedra sitzend dargestellt; die Rechte segnet, mit der Linken hält er den Bischofstab. Rechts und links neben dem Stuhle steht in senkrecht auf- bzw. absteigenden Zeilen der Name: "STUS MARTINVS". Die Umschrift lautet:"ERFORDIA . FIDELIS . EST. FILIA .MOGONTINE . SEDIS". - Das zweite, an einer Urkunde von 1248 noch erhaltene Siegel, dessen silberner Originalstempel erst im Jahre 1804 verloren ging, hat das gleiche Bild, doch ist das Haupt des Heiligen mit der Mitra bedeckt. Die Umschrift ist: "ERFORDIA . FIDELIS : EST : FILIA : MAGONTINE : SEDIS : (innen:) STS MARTINVS . EPI". - Das der Mitte des 14. Jh. angehörende: "S.MART' . ERFORD'. FIDEL': MOGDNT'SED" hat, abgesehen von den gotischen Formen der Architektur, dieselbe Darstellung wie das zweite Hauptsiegel, doch sind die Stuhlbeine in Form zweier Löwen gestaltet. Bei dem etwa 100 Jahre jüngeren: "Secret + Erfordie + fidelis + filie + Magvnt + sed" hat das Bauwerk die Form eines Baldachins angenommen, innerhalb dessen der Heilige sitzt. Die aus dem Jahre 1487 bekannte Nachbildung wurde bis 1524 gebraucht. In demselben Jahr erscheint dann ein viertes: " SECRETV * ER-FORDIE * FIDELIS * FILIE * MAGVT' * SE * " mit demselben, nur stilistisch umgemodelten Bilde. Der Baldachin schließt darauf unten mit einem kleinen, leeren Schild ab. Aufständische Bauern setzten 1525 kurzzeitig ein Siegel mit dem auf einem Regenbogen sitzenden Weltenrichter in Gebrauch. In der Folge gab es neue Nachbildungen mit kleineren Änderungen. 1646/47 bediente sich der Rat eines Signets, das einen gekrönten, unten von den Buchstaben "C E" begleiteten Reichsadler zeigt. Etwa von der Mitte des 17. Jh. bis zum Jahre 1805 wurde ein Siegel benutzt, das nur das sechsspeichige Rad, jedoch am Felgenkranze mit Pfauenspiegeln besteckt, und dazu die Umschrift zeigt: "DES RATHS DER STADT ERFVRT KLEINERES INN SIEGELL". - Nachdem die Stadt 1802 an Preußen gekommen und im November 1804 ein Magistrat an die Stelle der alten Stadtverfassung getreten war, ließ derselbe 1805 neue Siegel stechen, die im Schilde das (einfache) Rad, auf dem Schildrande einen Stechhelm ohne Helmdecken und auf diesem das mit Pfauenspiegeln besetzte Rad zeigen; rechts daneben steht ein wilder Mann, links ein wildes Weib, beide mit Keulen in den Händen, als Schildhalter. Auf einem Bande steht die Umschrift: "SIEGEL DES MAGISTRATS Z. ERFURT". 1843 wurde ein neues: "SIEGEL DES MAGISTRATS ZU ERFURT" in Stahl geschnitten, das dasselbe Wappen, aber mit Helmdecken, die wilde Frau dagegen ohne Keule zeigt. Vom Ende des 13. Jh. ab hatte die reiche Stadt eine ganze Anzahl größerer Besitzungen erworben, von denen 4 auf Münzen oder in Druckwerken vorkommen: 1.) des 1343 endgültig erkauften Gebietes Vieselbach: in Blau ein rotgekrönter, von Silber und Rot achtmal geteilter Adler, der sich auf dem Helme in einem runden, mit Pfauenfedern besteckten Schirmbrett wiederholt; 2.) der 1348 völlig erkauften Herrschaft Kapellendorf: in Silber drei schwarze Pfähle; Helmkleinod ein wie der Schild tingierter, oben mit Pfauenfedern besteckter Schaft; 3.) der 1385 erkauften Veste und des Dorfes Vargula (Varila): in Silber ein schwarzes Rad, dazu als Helmschmuck einen von Silber und Schwarz geteilten Flug; 4.) des 1387 erkauften Schlosses Vippach nebst Zubehör: gespalten und zweimal geteilt von Rot und Silber; auf dem Helm zwei von Rot und Silber in verwechselten Tinkturen geteilte Büffelhörner. Das städtische Wappen steht dabei in der Mitte und ist größer gehalten.
Stadt-/Ortsteile: Erfurt-Altstadt, Löbervorstadt, Brühlervorstadt, Andreasvorstadt, Berliner Platz, Rieth, Johannesvorstadt, Krämpfervorstadt, Hohenwinden-Sulza, Roter Berg, Daberstedt, Dittelstedt, Melchendorf, Wiesenhügel, Herrenberg, Hochheim, Bischleben-Stedten, Möbisburg-Rhoda, Schmira, Bindersleben, Marbach, Gispersleben, Moskauer Platz, Ilversgehofen, Johannesplatz, Alach: Alach, Salomonsborn, Schaderode; Ermstedt: Ermstedt, Gottstedt; Frienstedt; Mittelhausen, Stotternheim, Schwerborn, Kerspleben, Vieselbach, Hochstedt, Linderbach-Azmannsdorf, Büßleben, Niedernissa, Windischholzhausen, Egstedt, Waltersleben, Molsdorf, Tiefthal, Kühnhausen. 9 
9 Schlüssel, Schwert und Reichsapfel versinnbildlichen das ehemalige Kanonikerchorherrenstift, dessen Schutzpatrone die Apostel Petrus und Paulus waren.
9 Wappen (ohne Farbangaben): Ein Baum. Da Etzleben kein Wappen führt, hat der Ort die Linde, die vor dem Gerätehaus der Feuerwehr steht, in ihr Signet aufgenommen. 9 Wappen: Ein Baum. 9 Finsterbergen liegt in einer Seitenmulde am Nordostrand des Thüringer Waldes. Es wurde 1141 erstmals urkundlich erwähnt. Eine wesentliche Rolle in der Geschichte des Ortes spielte das Fuhrmannsgewerbe. Seit dem 15. Jh. waren die männlichen Einwohner meist Fuhrleute. Sie transportierten vor allem den Waid aus dem Thüringer Becken an seine Bestimmungsorte. Dieser Haupterwerbszweig wird im Wappen durch eine Radachse symbolisiert. Das Hirschgeweih und die Fichte erinnern an die Lage des Ortes inmitten wildreicher Wälder. Das Hirschgeweih steht darüber hinaus für die Stärke und Lebenskraft der Gemeinde. Die Fichte deutet auf die Prägung Finsterbergens durch den Wald hin. Mit dem typischen Baum des Thüringer Waldes wird auch auf die Bedeutung Finsterbergens als anerkannter Erholungsort in unmittelbarer Nähe des Rennsteigs verwiesen.
9 Das alte thüringische Walddorf Frankenhain wurde 1301 erstmals urkundlich erwähnt. Ihren Unterhalt verdienten sich die Einwohner u. a. als Mühlsteinhauer (silbernes Mühlrad im Wappen).
9 Die Geschichte Frauensees reicht bis ins 8. Jh. zurück und wurde 1202 erstmals urkundlich erwähnt. Namensgebend ist der idyllisch gelegene Natursee.
Ortsteile: Möllersgrund, Springen, Schergenhof, Knottenhof. 9 Der Ort entstand durch die Gründung eines Nonnenklosters (Kloster auf dem Wald zu den Frauen) durch das hennebergische Prämonstratenserstift Veßra vor 1323. Das redende Frauenwalder Gemeindewappen symbolisiert den Ortsnamen und die Ortsentstehung durch die Frauengestalt in mittelalterlich-klösterlichem Gewand sowie die Fichte als den typischen Baum des Thüringer Waldes.
Ortsteile: Allzunah, Frauenwald. 9 Die Glocke geht zurück auf ein Siegelmotiv, welches 1952 von der Gemeinde angenommen wurde und darauf verweist, daß sich in Freienhagen die bedeutendste Glockengießerei des Eichsfeldes befunden hat. Die gewölbte Flasche steht stellvertretend für das schon seit 1527 nachweisbare und die wirtschaftliche Entwicklung prägende Glasmachergewerbe. Das Rad als Zeichen des ehemaligen Erzstifts und Kurstaates Mainz bezieht sich auf die territoriale Zugehörigkeit zum Eichsfeld, wobei die mainzischen Farben aus wappenkünstlerischen Gründen verwechselt erscheinen.
9 Die Entstehungszeit des Wappens ist infolge Brandschatzung im Dreißigjährigen Krieg nicht mehr festzustellen. In einer erhalten gebliebenen Akte befindet sich eine Rechnung aus dem Jahre 1645, auf deren Siegel ein Landmann mit Hacke und Bäumchen dargestellt ist. Offenbar handelt es sich um ein redendes Wappen.
Ortsteile: Friedrichroda, Reinhardsbrunn. 9 
9 Wappen: In Blau eine strahlende goldene Sonne über silbernem Wasser, in dem ein silberner Karpfen schwimmt (ministerielle Genehmigung von 1992). Die Sonne befand sich früher einmal im Siegel der Gemeinde Grochwitz, welche Anfang der 50er Jahre als Ortsteil zur Gemeinde Frießnitz kam. Wasser und Karpfen symbolisieren den Frießnitzer See und die seit Jahrhunderten betriebene Karpfenzucht. Ortsteile: Frießnitz, Grochwitz
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