Pionierferienlager Rathsfeld |
Geschrieben von Jürgen Zerull | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
16. 07. 2009 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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06:55 Uhr | Wecken der Jungen Pioniere und Schüler |
07:00 Uhr bis 07:10 Uhr | Morgengymnastik vor den Zelten |
07:10 Uhr bis 07:55 Uhr | Morgentoilette, Zelte säubern |
08:00 Uhr bis 08:40 Uhr | Frühstück |
08:40 Uhr bis 08:55 Uhr | Fahnenappell |
09:00 Uhr bis 11:45 Uhr | Arbeit in den Gruppen |
12:00 Uhr bis 12:25 Uhr | Spaziergänge und Sonnenbaden |
12:30 Uhr bis 13:30 Uhr | Mittagessen |
13:30 Uhr bis 15:00 Uhr | Mittagsruhe |
15:00 Uhr bis 15:45 Uhr | Kaffeetrinken (Malzkaffee und Kuchen) |
15:45 Uhr bis 17:45 Uhr | Gruppenarbeit |
18:00 Uhr bis 19:00 Uhr | Abendessen |
19.00 Uhr bis 19:30 Uhr | Freizeit |
19:30 Uhr bis 20:00 Uhr | Auswertung des Tages |
20:00 Uhr bis 20:45 Uhr | Abendveranstaltung |
21:00 Uhr | Fahne einholen |
21:10 Uhr bis 21:25 Uhr | Vorbereitung auf die Nachtruhe |
21:30 Uhr | Nachtruhe |
Im Jahr 1957 beispielsweise konnten in 2 Durchgängen insgesamt 1647 Kinder am Ferienlager teilnehmen, die Kosten betrugen 236.000 DM.
Aus den Unterlagen des Thüringer Hauptstaatsarchivs Weimar geht beispielsweise weiter hervor, dass die Kosten pro Durchgang im Jahr 1958 mit 283.300 DM (der DDR) abgerechnet wurden, für 1960 wurden 306.400 DM geplant.
1958 nahmen 985 Kinder im 1. Durchgang und 829 Kinder im 2. Durchgang teil.
1964 erarbeitete die Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar eine Studie zum Ausbau des Lagers, die aber aus Kostengründen nicht umgesetzt wurde.
Bis 1967 war das Lager als reines Zeltlager organisiert, lediglich einige wenige Gebäude wie Speisesaal (Holzbaracke rechts neben dem Eingang) und Sanitärtrakt (gemauerter Bau) waren als feste Gebäude errichtet. Arztstation und weitere soziale Einrichtungen befanden sich seit Gründung des Lagers im Schloss.
Ab 1969 begann dann der Aufbau von festen Unterkünften, so dass die Nutzung verbessert und die Nutzungszeiten erweitert werden konnten. Außerdem wurde das Lager dann auch von den Mitgliedern der Gesellschaft für Sport und Technik genutzt, die sich u.a. der vormilitärischen Ausbildung widmete (etwa vergleichbar mit den Pfadfindern heute).
Im Jahr 2006 wurde das Lager endgültig abgerissen und als Ersatzfläche für den Autobahnbau wieder aufgeforstet, rekultiviert. Zwar ist zu begrüßen, dass eine solche Wunde der Natur zu schließen versucht wird, doch verschwand damit auch eine kulturelle Einrichtung für immer, in der Tausende von Kindern und Jugendlichen über einen Zeitraum von 40 Jahren fröhlich und ohne Sorgen ihre Ferien verbrachten.
Wir möchten Beiträge zur Geschichte des ehemaligen Pionierferienlagers zusammentragen.
Dazu rufen wir hiermit öffentlich auf.
Zum Aufruf
![]() Eröffnung des Ferienlagers 1951 (Quelle: Thüringer Hauptstaatsarchiv Weimar, Sammlungen und Dokumentationen Nr. 434, Bild 18) |
![]() Eingangstor zum Ferienlager 1951 (Quelle: Archiv Autor) |
![]() Fahnenappell im Ferienlager 1951 (Quelle: Archiv Autor) |
![]() Eröffnung des Ferienlagers 1951 - Junge Pioniere (Quelle: Thüringer Hauptstaatsarchiv Weimar, Sammlungen und Dokumentationen Nr. 434, Bild 19) |
![]() Eröffnung des Ferienlagers 1951 - Essenausgabe (Quelle: Thüringer Hauptstaatsarchiv Weimar, Sammlungen und Dokumentationen Nr. 434, Bild 23) |
![]() Eröffnung des Ferienlagers 1951 – gemeinsames Essen unter freiem Himmel (Quelle: Thüringer Hauptstaatsarchiv Weimar, |
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Lebensfreude im Lager im Jahr 1967 (Quelle: Archiv Autor) |
![]() Letzter Rest des Eingangstores „Seid bereit“ im Jahr 2007 | ![]() Trostlose Freilichtbühne im Jahr 2007 | |
(Quelle: Archiv Autor) |
![]() Postkarte aus dem Jahr 1990 | ![]() Sticker zur „Pionierexpedition“ für naturwissenschaftliche Bildung (heute würde dies unter dem Begriff „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ firmieren) | |
(Quelle: Archiv Autor) |
![]() Aufmarsch zum Appellplatz 1953 (Quelle: Archiv Autor) |