Meinecke, Leopold Wilhelm – Geograph, Chronist |
Geschrieben von Detlef Tonn | |
02. 12. 2016 | |
Verfasser historischer Schriften und Wohltäter der Stadt Erfurt* 16. November 1789 Quedlinburg Leopold Wilhelm Meinecke als Sohn des Predigers an der St. Blasii Kirche in Quedlinburg geboren, wollte zunächst den geistlichen Stand zu seinem Beruf wählen und studierte Theologie. Mit Ausbruch der Befreiungskriege 1813 trat er jedoch „in das Preußische Heer als freiwilliger Jäger ein. Seine Kameraden erwählten ihn bald zu einem ihrer Führer, so dass er bereits die Feldzüge von 1813/14 als Offizier mitmachte." (Herrmann 1863). Nach dem Friedensschluss blieb er in der Truppe und wurde nach Wiederausbruch der letzten militärischen Aktion Napoleons, dem Sommerfeldzug vom März bis Juli 1815, oder sog. siebte Koalition, die mit dessen endgültiger Niederlage endete, als 2. Führer zu dem Detaschement freiwilliger Jäger versetzt, welches in Erfurt gebildet wurde. Später trat er zur Artillerie über. Er wirkte hierauf als Lehrer an der Brigadeschule der dritten Artilleriebrigade, später als Direktor derselben und hierauf als Lehrer an der Kriegsschule der 8. Division in Erfurt. Während dieser Zeit schrieb er das Allgemeine Lehrbuch der Geographie ... und das Artilleristische Taschenbuch ... (s.u. Werke, Schriften). Nach 32jähriger Dienstzeit erhielt der Artillerie-Major die erbetene Entlassung aus dem Militärdienst. Während seines langjährigen Aufenthalts in Erfurt hatte die Stadt seine Zuneigung gewonnen, was sich auch in seinem großzügigen Vermächtnis wiederspiegelt. Besonderes Interesse bezeugte er der Stadtgeschichte, deren Quellen er fortan intensiv studierte. Das führte dann zur Abfassung einer Reihe historischer Schriften, die er mit seiner persönlichen Note, Ansichten und Bildern anreicherte, wobei letztere die Kritik Herrmanns fanden. Er schrieb eine Erfurter Chronik, fünf Bände über "Historische Merkwürdigkeiten und Altertümer der Stadt Erfurt", vermachte der Stadt testamentarisch seine reichhaltige Bibliothek sowie 11.000 Taler, von denen er 4.000 für das städtische Arbeitshaus und die Zinsen der Restsumme zur Verschönerung der Stadt und Umgebung bestimmte. 1.000 Taler schenkte er der Kaufmannskirche zur Anschaffung einer Turmuhr. → Meinecke-Gedenkstein
Werke / Schriften
Schriften unter Meineke's historische Arbeiten. (Herrmann 1863, S. 138f):
Auszeichnungen
StraßenbenennungErfurt, Brühlervorstadt: Meineckestraße QuelleHerrmann, Carl: Bibliotheca Erfurtina. Erfurt in seinen Geschichts- und Bild-Werken. Erfurt, Selbstverl. 1863, S. 48, 138f (Schriften) u. 138-41 (Biografie) |
|
Letzte Aktualisierung ( 02. 12. 2016 ) |