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9 1. BeschreibungUrsprünglich fließen Bäche und Flüsse in sogenannten Mäandern – d.h. in zahlreichen Flussschlingen. Teilweise wurden diese Mäander (Flussschlingen) durch Veränderungen des Bach- oder Flusslaufes vom fließenden Gewässer abgeschnitten. Es bilden sich Stillwässer, die sogenannten Altwässer. Dieses Abtrennung geschieht durch die Eigendynamik und die daraus resultierenden natürlichen Verlagerungen des Flusslaufes bzw. des Flussbettes und aus daraus resultierenden Ablagerungen oder aber aufgrund von künstlichen Flussbegradigungen. Zum Teil haben diese noch einen ständigen oder zeitweiligen einseitigen Anschluss an das Fliessgewässer. Sie sind aber nicht mehr der Dynamik und Kraft des fliessenden Wassers unterworfen. 9 2. Ökologsche BedeutungAltwässer stellen einen wichtigen Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen, Vögeln, Amphibien, Fischen, Würmern, Krebse, Schnecken und Insekten dar. So dienen die seichten Wasser Fischen und Amphibien als Laichplatz. In dem warmen Wasser entwickeln sie sich schnell zu Larven und Jungtieren und sind hier vor großen Raubfischen relativ sicher. Vögel wie Teichhuhn oder Eisvogel können in den Bereichen der Altwässer weitesgehend ungestört auf Nahrungssuche gehen. Desweiteren bilden sie eine natürliche Schutzzone gegen auftretendes Hochwasser. 9 3. Tiere und Pflanzen der Altwässer3.1. Pflanzen des Altwassers 9 3.2. Tiere des Altwassers - Höckerschwan (Cygnus olor)Foto: Klaus Fischer
9 4. Altwasser - Besonders geschützte Biotope - §18 Thüringer NaturschutzgesetzAltwässer sind wertvolle Biotope und stellen einen bedeutenden Lebensraum für Fauna und Flora dar. Sie sind nach dem Thüringer Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Thüringer Naturschutzgesez – ThürNatG - §18 Besonders geschützte Biotope, Absatz (1)1. Quellbereiche, naturnahe Bach- und Flussabschnitte, naturnahe Kleingewässer, Altwasser, Verlandungsbereiche stehender Gewässer, Moore Sümpfe, Röhrichte, seggen-, binsen- und hochstaudenreiche Nasswiesen, nicht intensiv genutzte Feuchtwiesen, Bergwiesen, Binnensalzstellen) geschützt. 9 5. Gefährdung und Schutz der AltwasserEin Teil auentypischer Strukturen sind Altwässer. In heutiger Zeit jedoch können diese Altwässer aufgrund vieler festgelegter Wasserstrassen kaum noch entstehen. Durch den Prozess der Sukzession verschwinden zudem noch vorhandene Altwässer. Verschlammung und Fäulnis verschlechtern die Wasserqualität. Durch die Wärme im Sommer und das Durchfrieren im Winter werden den Tieren in ihrem Lebensraum immer engere Grenzen gesetzt. Möglichkeiten zum Erhalt der Altwässser ist eine teilweise Anbindung von gänzlich abgeschnittenen Flussschlingen an den bestehenden Flusslauf und Entschlammung von verlandeten Altwässern. 9 6. Quellen
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